Der letzte Schlitten nach Dawson

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Der letzte Schlitten nach Dawson
Last Sled to Dawson
Erstveröffentlichung: 22.3.1988
Entstehungsdatum: 1987
Storycode: AR 113
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 28
Deutsche Übersetzung: Peter Daibenzeiher, Jano Rohleder, Michael Czernich
Deutsche Erstveröffentlichung: MM 35-38/1990
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Don Rosa

Ind.PNG Infos zu Der letzte Schlitten nach Dawson

beim I.N.D.U.C.K.S.

Der letzte Schlitten nach Dawson (Original Last Sled to Dawson) ist eine Comicgeschichte von Don Rosa. Aufgrund der Rückblende in Dagoberts Zeit am Yukon gilt sie bei vielen als Kapitel 0 oder als Kapitel 8d der Sein Leben, seine Milliarden-Reihe, offiziell handelt es sich jedoch nur um eine ihrer Bonusgeschichten. Es basiert auf dem Barks-Klassiker Wiedersehn mit Klondike.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

© Egmont Ehapa
Emanuel verkauft Dagobert den Glatzenkogel (© Egmont Ehapa)

In einem Tagtraum verlässt Dagobert den stressigen Alltag und kehrt zu seiner Goldgräberzeit am Yukon zurück. Er ist gerade in der Bank von Whitehorse, wo ihn eine Schocknachricht erreicht: Er hat bei der Bank soeben ein Vermögen von einer Million Taler erreicht! Was soll er mit all dem Geld machen? Da trifft er seinen Kumpel Emanuel, der braucht dringend Geld, hat jedoch nur einen kleinen Hügel in Calisote zu verkaufen. Aber Dagobert kauft und macht sich ein letzte Mal auf, zurück zu seinem Claim am White Agony Creek, wo er drei Jahre harte Arbeit verbracht hat. Da der erschöpft ist, packt er seine Sachen und verlässt ihn endgültig, nicht ohne einen Notvorat anzulegen. Auf dem Rückweg, auf dem letzten Schlitten nach Dawson, genießt er noch ein letztes Mal die wunderschöne Landschaft. Doch da gerät er auf den Mooseneck-Gletscher. Und sein Schlitten rutscht in eine Gletscherspalte! Der ist verloren. Und wie soll er nun nach Dawson kommen, denn genau jetzt zieht ein Blizzard auf! Er markiert die Stelle und macht sich auf den Weg. Doch auf der Flucht vor Wölfen stürzt er in den Yukon! Zum Glück fällt er genau auf einen Dampfer – leider Schofels Dampfer. Als der von dem Schlitten hört, und vor allem sieht, wie sehr es Dagobert schmerzt, ihn verloren zu haben, will er natürlich wissen, was drin ist. Vielleicht Gold! Aber Dagobert verrät nichts.

Zurück in der Gegenwart. Donald und die Neffen sind da. Da sehen sie einen Brief aus Whitehorse, in dem steht, dass der markierte Bereich des Gletschers bald in den Yukon fällt! Der von Dagobert markierte Bereich! Denn bekanntlich fließen Gletscher, und der markierte Bereich ist nun am Yukon, sodass Dagobert seinen Schlitten zurückhaben kann! So geht es ab nach Dawson. Das hat sich seit dem letzten Mal nicht sehr verändert. Obwohl… jetzt gibt es auf der Hauptstraße ein Denkmal für „Dagobert, den König des Klondike“ und desse legendäres Straußenei-Nugget. Und es gibt ein neues Hotel, das gehört… Nelly! Sie hat sich nun in Dawson niedergelassen. Das verschlägt Dagobert glatt die Sprache. Doch am nächsten Tag trifft er jemanden nicht erwünschtes: Shandy Schofel. Und er will den Schlitten auch haben, denn er will das Gold. Und er hat den einzigen Dampfer! Das heißt, er ist der einzige, der zum Gletscher kann! Denn zu dieser Jahreszeit geht es nicht anders. Der Schlitten scheint verloren.

Ist er aber nicht! Denn es gibt doch noch eine andere Möglichkeit: Ein Heißluftballon. Und genau so einen besitzt Nelly, zu touristischen Zwecken. Und so macht sich Familie Duck auf in die Lüfte! Und nach einigen Hindernissen und einigen findigen, aber halsbrecherischen Lösungen sind sie dann auch am Gletscher. Nur ist Schofel auch schon da. Doch sie schaffen es, ihn fernzuhalten und Dagobert will mit einem Pickel den Schlitten frei graben. Doch so löst er den Teil, auf dem alle sind, vom Gletscher und der Teil fällt in den Yukon! Schofel wird erst einmal runtergeschmissen, doch er landet in seinem eigenen Dampfer und fährt zurück nach Dawson. Auch die Ducks werden auf ihrem Eisberg nach Dawson getrieben. Wer wird zuerst da sein?

Keiner! Denn sie kommen gleichzeitig an. Doch Schofel schubst Dagobert weg und ist hinter dem Schlitten her, der die Hauptstraße runterrutscht. Doch er knallt gegen die Dagobert-Statue… Und die fällt auf Schofel, der ohnmächtig wird. Jetzt hat Dagobert den Schlitten! Und was ist drin? Seine alte Waschbär-Fellmütze! Sein alter Pickel! Und noch viel mehr Utensilien aus seiner Goldgräberzeit. Tja, eine der wichtigsten Sachen in Dagoberts Leben sind halt seine Erinnerungen. Und in dem Schlitten ist auch eine Schachtel Pralinen – für Nelly. Deshalb wollte Dagobert noch einmal nach Dawson. Um ihr die Pralinen zu geben! Da fragt man sich glatt, was passiert wäre, wenn er den Schlitten nicht verloren hätte…

Hintergrund und Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Die Statue mit Dagobert und seinem Straußeneinugget (© Egmont Ehapa)

Unter allen Abenteuern von Carl Barks gab es eines, das Don Rosa am entscheidendsten prägte: Wiedersehn mit Klondike. Vor allem als 25 Jahre nach der Erstveröffentlichung der Geschichte die lange zensierte und unveröffentlichte Rückblendeszene veröffentlicht wurde, in der der junge Dagobert gezeigt wurde, ließ die Geschichte Don Rosa eine völlig neue Seite von Dagobert entdecken, einen Dagobert mit einer unfassbaren Lebenslust, die großartigste Figur die er je kannte. Als Gladstone nun also im Jahre 1987 verlauten ließ, man sei für ein drittes langes Abenteuer von Don Rosa bereit, wusste dieser sofort, was es werden würde. Er wollte zeigen, was für eine unterschiedliche Persönlichkeit ein junger, unschuldiger Dagobert seiner Meinung nach gehabt haben könnte. Für die Handlung lieh er sich daraufhin sowohl Elemente aus den Barks-Klassikern (siehe weiter unten), als auch aus der Geschichte Das Geheimnis des Gletschers (Carl Fallberg & Tony Strobl, MM 50–52/1960), in der gezeigt wird, wie Dagobert während des Goldrauschs seinen Schlitten in einer Gletscherspalte verliert und Jahre später, als der Gletscher fast am Meer angelangt ist, versucht, ihn sich wiederzuholen.[1]

Bezüge[Bearbeiten]

Wie in den meisten Geschichten von Don Rosa gibt es auch in diesem Abenteuer eine ganze Reihe von Anspielungen auf Barks-Klassiker oder andere Werke.

  • In dieser Geschichte wimmelt es nur so von Bezügen zu Wiedersehn mit Klondike von Carl Barks, in gewisser Weise handelt es sich bei Der letzte Schlitten nach Dawson ja auch um eine Fortsetzung:
    • Die Neffen sagen, Dawson habe sich „seit dem letzten Mal“ nicht sehr verändert. Das letzte Mal war in Wiedersehn mit Klondike.
    • Anlässlich des Funds des Straußenei-Nugget wurde zu Ehren von Onkel Dagobert eine Statue in Dawson errichtet.
    • Nelly kommt aus dieser Geschichte, außerdem erzählt sie, dass sie das Hotel gekauft habe, weil sie vor einiger Zeit zu Geld kam; wie sie zu Geld kam, wird auch in Wiedersehn mit Klondike erzählt
    • Dagoberts Claim, sowie dessen Aussehen sind dem Klassiker entnommen
    • Den Notvorrat an Nuggets hat Don Rosa auch aus dieser Geschichte
  • Shandy Schofel kommt aus Alaska-Katastrophe, dem zweiten großen Barks-Abenteuer über Dagoberts Klondikezeit
  • Dagobert erwähnt die Whitehorse-Bank, an ihren Kauf erinnert sich Dagobert in Der güldene Wasserfall.
  • Wie bereits erwähnt basiert die Handlung zum Teil auch auf der Geschichte Das Geheimnis des Gletschers (Carl Fallberg & Tony Strobl, MM 50–52/1960)
  • Außerdem hat Don Rosa eine Menge Anspielungen an Filme eingebaut, wie zum Beispiel paraphrasierte Dialoge aus Citizen Kane:[2] In Citizen Kane umschreibt Thompson Kanes Schlitten wie folgt: „Maybe Rosebud was something he couldn't get or lost.“ Die Drillinge umschreiben Dagoberts Schlitten in Der letzte Schlitten nach Dawson mit: „Maybe the sled represents something he couldn't get“ „or something he lost!“ „Or both!“ Das Design auf der Pralinenpackung ist vom Logo auf dem Schlitten im Film entnommen und zeigt, passend zum Namen, eine stilisierte Rosenknospe.
  • Als Dagobert Schlitten fährt, trägt er einen Teil des Gedichts The Spell of the Yukon von Robert W. Service vor.
  • Die nordische Reise mit dem Heißluftballon referiert einen Ausschnitt der Geschichte Sub-Zero der Pertwillaby Papers, in dem Lance und seine Freunde ein schnelles Fortbewegungsmittel am Nordpol benötigen. Über den Inuit Lil-Snookums bekommen sie einen Jahrmarkts-Heißluftballon von 1962, der Werbung für die Alaska-Stadt Juneau macht. Der Gag, in dem sich der Ballon löst und Lance dem Anker hinterhereilt, um an diesem steifgefroren nach oben gezogen zu werden, wurde in Der letzte Schlitten nach Dawson direkt adaptiert. Auch eine spätere Szene der Geschichte Sub-Zero findet ein Äquivalent in Der letzte Schlitten nach Dawson: Eine alte Bombe sprengt einen Gletscher aus dem ewigen Eis, in dem ein altes, eingefrorenes Nazi-U-Boot in einem Gletscher wieder ans Tageslicht gelangt. In Der letzte Schlitten nach Dawson spalten sich jährlich Gletscher ab, in einem davon ist Dagoberts Schlitten gefangen.

D.U.C.K.-Widmung[Bearbeiten]

Die D.U.C.K.-Widmung befindet sich im zweiten Panel der ersten Seite, auf den Unterlagen des Angestellten. Das Cover enthält keine Widmung.

Trivia[Bearbeiten]

  • In dieser Geschichte gibt Don Rosa erstmals einen Hinweis darauf, dass seine Geschichten nicht in der Gegenwart, sondern in den 1950ern spielen. Tatsächlich ist auf der ersten Seite ein Bilanzbuch zu sehen, der das Datum 1954 zeigt. Rosa legt die Geschichte in seinem Kommentar in Don Rosa Library 1 somit ein Jahr nach den Ereignissen in Wiedersehn mit Klondike. In der Rückblende findet sich ein Kalender, der sie auf Dezember 1899 festsetzt.
  • Von seinem Freund Professor Donald Ault bekam Don Rosa als Souvenir ein Zeichenbrett von Carl Barks geliehen. Diese Geschichte zeichnete er auf dem selben Brett, auf dem auch Barks wohl einige seiner großartigen Geschichten zeichnete![1]
  • Der Arbeitstitel des Comics war Back to the Klondike Again, also sinngemäß Wieder ein Wiedersehn mit Klondike.[1]
  • Für das DDSH 261 zeichnet Michael Czernich für die Übersetzung verantwortlich – die bis dahin siebte Veröffentlichung. Einem Leser ist ein verändertes Nazi-Zitat aufgefallen, was er im Leserforum des DDSH 264 kundtat. Dort heißt es: „Dagobert Duck… er hat ein Vermögen gemacht, weil er härter als ein Diamant, zäher als Kautschuk und flinker als ein Wiesel war.“. Dies stellt ein zwar verfremdetes, aber faktisch ein Nazi-Zitat dar. Im Original sprach Hitler von Kruppstahl, Leder und Windhunden. Die Redaktion antwortete ziemlich getroffen auf diesen Leserbrief und versprach, künftig besser auf solche Übersetzungen zu achten.
  • In der Geschichte Dagobert gegen Dagobert von Arild Midthun (u.a. in DDSH 292) aus dem Jahr 2009 lässt Onkel Dagobert von Daniel Düsentrieb ein Videospiel namens „Sein Leben, seine Milliarden“ entwickeln, in welchem die Spieler einige Abenteuer aus Onkel Dagoberts bewegtem Leben in verschiedenen Leveln nachspielen können. Der Spieler muss u.a. am Klondike nach Gold schürfen, das Straußeneinugget finden und mit der ersten verdienten Million die Bank von Whitehorse kaufen.
  • Die Geschichte Die Rückkehr des Königs (LTB 591) von Marco Gervasio und Stefano Zanchi basiert stark auf Der letzte Schlitten nach Dawson und zeigt erneut Onkel Dagobert, Nelly und Shandy Schofel in den Hauptrollen. Die Statue von Onkel Dagobert im Stadtzentrum von Dawson ist wieder zu entdecken und markiert einen wichtigen Bezugspunkt, der eine gänzlich unterschiedliche Sichtweise auf Onkel Dagobert als König des Klondike zulässt.

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Don Rosa: Hinter den Kulissen von „Der letzte Schlitten aus Dawson“, Don Rosa Library 1, Egmont Verlagsgesellschaft mbH Köln und Berlin 2020, S. 164–166
  2. Don Rosa in: Hinter den Kulissen von Der letzte Schlitten nach Dawson, Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden – Die Biographie von Don Rosa