Edward Nofziger
Edward C. Nofziger (* 14. Juni 1913 in Porterville, Kalifornien; † 16. Oktober 2000 in Ojai, Kalifornien[1][2][3]), besser bekannt als Ed Nofziger, war ein US-amerikanischer Comicautor und -zeichner, Trickfilmzeichner und -autor der hauptsächlich von 1975 bis 1989 einer der produktivsten Texter von Geschichten war. Von keinem anderen Autor sind so viele Geschichten im deutschsprachigen Donald-Duck-Heft erschienen wie von ihm. Dazu war er in den Fünfziger- und Sechzigerjahren vor allem für United Productions of America (UPA) als Drehbuchautor zahlreicher Cartoons tätig. Zu Western Publishing, dem damaligen Lizenznehmer für Disney-Comics in den USA war er bereits 1958 gekommen, um Skripte für Daffy Duck anzufertigen.
Biographie[Bearbeiten]
Edward C. Nofziger wurde am 14. Juni 1913 in Porterville, Kalifornien geboren. Er studierte Kunst an der University of California sowie das Unterrichten derselben, bevor seine Karriere als Künstler in den Vierzigerjahren als Illustrator und Autor für Kinderbücher begann. Dieser Beschäftigung ging er bis in den Fünfzigerjahren nach. Ein weiteres Standbein seiner frühen Jahre war die Arbeit als Drehbuchautor für „United Productions of America“, ein Animationsstudio, das besser unter dem Kürzel UPA bekannt ist und erst durch seinen Streik bei Disney 1941 entstand (siehe auch: Dark Ages). Dort fertigte er bis 1958 Ideen für Kurzfilme mit dem Cartoonstar „Mr. Magoo“ an, danach arbeitete er kruze Perioden für verschiedene andere Studios wie die Hanna-Barbera-Studios von Joseph Barbera (1911–2006) und William Hanna (1910–2001), wo er von 1959 an ein Jahr über Figuren wie Yogi Bear oder Huckleberry Hound schrieb. Des Weiteren reihen sich in die Liste seiner Arbeitgeber beim Film Jack Kinney (1961 und '61), Format Films, vor allem bekannt durch den Charakter Alvin, (1961 und '62) und Fine Arts Film Anfang der Siebzigerjahre ein, wo er als Storyboard-Artist das einzige Mal als Trickfilmzeichner tätig war.
Schon 1945 hatte er auch begonnen, täglich erscheinende Comicstrips für Tageszeitungen anzufertigen. Oft betätigte er sich selbst als Autor, später, nachdem er zusätzlich für Western Publishing arbeitete, nahm er auch Skripte von anderen an. Seiner ersten Idee, einem Strip Namens „Crack Ups“ ging er zwei Jahre nach, bevor er mit „Animal Antivs“ 1947 einen neuen Versuch startete. Diese Serie war erfolgreich und wurde von ihm alleine bis 1963 fortgesetzt, um dann von „Buenos Dias“ („Guten Tag“) ersetzt zu werden. Für Buenos Dias schrieb erstmals ein anderer Autor die Geschichten, was sich für Edward Nofziger bewährte, so dass er im darauf folgenden Jahr mit „Sir Lim'Rick“ eine zweite Reihe paralell herausbrachte. Beide, sowohl Buenos Dias als auch Sir Lim'Rick stellte er aber 1967 ein, um mit „Animalogic“ wieder eine neue Arbeit zu starten, welche er erstmals wieder seit vier Jahren komplett selber schrieb. Er blieb ihr bis 1975 treu, als er anfing, für Western Publishing in fließbandartiger Weise Geschichten mit Disney-Charakteren zu schreiben. Zu den Zeitungen und Magazinen, in denen seine Arbeiten abgedruckt worden, gehörten unter anderem The Saturday Evening Post und Boy's Life.
Bereits 1958 hatte er angefangen, für Western Publishing zu arbeiten, dem Verlag, der zur damaligen Zeit die Lizenzrechte zur Produktion und zum Druck von Disney-Comics in den USA besaß. Für Phil DeLara (1913–1974) fertigte er von da an bis 1962 Skripte für Daffy-Duck-Comics an, bevor er sich einige Jahre auf die Tagesstrips konzentrierte, anschließend 1969 zu Fawcett Comics ging, um 1975 zurückzukehren um Geschichten von Disney-Helden zu entwickeln. Dabei verwendete er so gut wie jeden bekannten Charakter oft; von den bekanntesten wie Donald Duck, Micky Maus, Onkel Dagobert, Goofy oder Kater Karlo über Nebenfiguren wie Ahörnchen und Behörnchen, Kleiner Wolf oder Bambi bis zu Geschichten die von Oma Duck auf ihren Bauernhof spielten, meist mit der Ziege Billy. Die meisten von Edward Nofzigers Geschichten weisen acht bis 15 Seiten auf; insgesamt produzierte er für Disney über 1000 Geschichten, dabei arbeitete er oft mit typisch amerikanischen Zeichner wie Jack Bradbury oder Tony Strobl zusammen. 1990 trat er in den Ruhestand ein.
Edward C. Nofziger stürzte im Jahr 2000 folgenschwer. Von den Verletzungen, die er sich bei seinem Unfall zuzog, konnte er sich nicht mehr erholen, so dass er am 16. Oktober 2000 in Ojai, Kalifornien, im Alter von 87 Jahren seinen Verletzungen erlag.[1][2][3]
Filmographie[Bearbeiten]
Viele von Edward Nofzigers Arbeiten beim Film sind nicht sicher nachzuweisen, da er beim Filmstab des Öfteren nicht aufgeführt wurde. Nur die Produktionen, an denen er bewiesenermaßen beteiligt war, sind daher hier aufgeführt. Abgesehen von Archie's Fun House (1970) arbeitete er immer als Drehbuchautor.
- Magoo Beats the Heat, 1956, UPA-Produktion, Regie: Pete Burness
- Meet Mother Magoo, 1956, UPA-Produktion, Regie: Pete Burness
- Magoo's Glorious Fourth, 1957, UPA-Produktion, Regie: Pete Burness
- Magoo's Masquerade, 1957, UPA-Produktion, Regie: Rudy Larriva
- Magoo's Moose Hunt, 1957, UPA-Produktion, Regie: Robert Cannon
- 1001 Arabian Nights, 1959, UPA-Produktion, Regie: Jack Kinney
- The Dick Tracy Show, 1961, Fine Arts Film-Produktion, Regie: Clyde Geronimi
- The Alvin Show, 1961, Format-Films-Produktion, Regie: Hal Ambro und andere
- Famous Adventures of Mr. Magoo, 1964, UPA-Produktion, Regie: Clyde Geronimi, Ray Patterson, Grant Simmons
- Archie's Fun House, 1970, Fine Arts Film-Produktion, Regie: Hal Sutherland
Weblinks[Bearbeiten]
- Edward Nofziger auf inducks.org
- Geschichten von Edward Nofziger auf inducks.org
- Edward Nofziger auf Lambiek Comiclopedia (englisch)
- Edward Nofziger in der InternetMovieDataBase