LTB 511: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 511 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 511.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 511 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Gauner im Goldrausch[Bearbeiten]

Mittelmaß Déjà-Vû-Erlebnis? Die letzte italienische Titelstory gab es in LTB 505 und sie hieß Zutritt verboten!. Zutaten hier wie dort: Geldspeicher und Panzerknacker. In Zutritt verboten kam Dagobert nicht mehr in den Speicher; hier kommt er nicht mehr heraus. Grund ist ein neues Abwehrsystem in Form eines Labyrinths. Die Panzerknacker haben einen Plan: Wo ein Labyrinth ist, kann ein Minotaurus nicht weit sein. Zu ihrem Leidwesen ist er aber schon da…

Ich werde mit Michele Mazzons Zeichnungen einfach nicht warm. Wie er Baptist zeichnet, finde ich sehr befremdlich, genauso wie die Riesennasen der Panzerknacker oder die oft komisch verzerrten Schnäbel der Ducks (auf S. 34 hat er zudem Dagoberts Zwicker vergessen). Und auch wenn die Geschichte nicht schlecht ist – im Prinzip gab es das alles schon mal, und oft besser (das Labyrinth z.B. hat Romano Scarpa in Die Geldspeicher-Pyramide weitaus eindrucksvoller in Szene gesetzt). Dazu kommen unglaubwürdige Zufälle und die Tatsache, dass ich schon sehr früh einen Verdacht hatte, bevor es überhaupt zu Zwischenfällen kam. Insgesamt ein Strohfeuer, und weder (das hübsche) LTB-Cover noch Titel passen wirklich zu der Geschichte. Positiv zu erwähnen ist allenfalls die Übersetzung: „Mir haben sich vor Schreck schier die Hörner gekräuselt!“ mittelmäßig+ --Spectaculus (Diskussion)

Das Jahr des Lichts[Bearbeiten]

Gut Mack und Muck besuchen die Stifterin des Fests zum „Jahr des Lichts“, die Professorin Blenda Blink, welche sich seit einiger Zeit nicht mehr in die Öffentlichkeit wagt, und erzählen ihr diverse Geschichten von Freunden und Verwandten, in denen Licht eine Rolle spielt.

…ja, und das war’s dann eigentlich schon. Sympathisch, und der Schluss der Rahmenhandlung ist sogar richtig anrührend. Die Episoden an sich sind aber nur mäßig unterhaltsam und z.T. unlogisch (wie kann ein Hologramm einen Tresor öffnen?), zudem bin ich kein Fan von Marco Mazzarellos Zeichnungen. Den Übersetzer sowie das Lektorat würde ich gerne dazu verdonnern, fünfzig Mal am Stück Scarpas Irokesenkette zu lesen. Die Tante heißt Linda, nicht Melba! Schon schlimm, wenn so ein Fehler nach wiederholter Kritik immer wieder wiederholt wird. Ebenso falsch, dass Dr. Krantz hier einfach nur „Kranz“ heißt. Muss das sein?

Eine lehrreiche Geschichte, die aber eben aufgrund ihrer episodenhaften Struktur nicht richtig begeistern kann – trotz ordentlicher Länge. Gut- --Spectaculus (Diskussion)

Der Pechonator[Bearbeiten]

Mittelmaß Phantomias bekommt es mit einem seltsamen Schurken zu tun, der ihm (und der Polizei) mit einer seltsamen Strahlenwaffe schlimme Niederlagen beibringt. Daniel Düsentrieb hat auch keine Erklärung parat, bis der Schurke sein Geheimnis preisgibt…

An und für sich ist die Geschichte ja gar nicht schlecht. Aber auf Seite 101 bin ich schier aus den Latschen gekippt: Musste diese Erinnerung an diesen Schandfleck namens Das Vermächtnis und den völlig falsch dargestellten ersten Phantomias sein? Kann man diesen Irrtum der LTB-Geschichte nicht einfach in Frieden ruhen lassen? Hatte Peter Höpfner genau das nicht vor über zehn Jahren bekanntgegeben? Kann sich Byron Erickson nicht mal die IDW-Ausgaben der ersten paar Phantomiascomics holen? Fragen über Fragen.

Immerhin ist Donald-Phantomias nicht großartig „out-of-character“ verglichen mit den italienischen Comics (abgesehen vielleicht von einer ungewohnt rabiaten Attacke), und Andrea Frecceros Zeichnungen passen. Mittelmäßig+ --Spectaculus (Diskussion)

Abgedampft[Bearbeiten]

Mittelmaß In LTB 504 gab es eine DGD-Geschichte, die im alten Ägypten spielte. Hier gibt es etwas Ähnliches (zumal erneut Giorgio Figus Autor ist), allerdings mit Rahmenhandlung im heutigen Entenhausen. Dagobert erzählt seinen besten Agenten (…okay, viel Auswahl hat er ja nicht) eine Geschichte aus Frankreich zur Zeit der drei Musketiere. Damals hat ein Erfinder namens Monsieur du Bricoleur eine Dampfkutsche (Vorläufer der Dampflok) für Monsieur du Duckonier erfunden, aber die Konstruktionspläne wurden gestohlen. Nun ist es an Donaldin Le Duc und Didier d’Andouville, die Sache in Ordnung zu bringen…

Man merkt es – die Grundmuster sind ganz typisch DGD, nur eben mit ein paar zeittypischen Unterschieden. Das ist auch gar nicht so schlecht, besser jedenfalls als das oben erwähnte Leichtigkeitselixier. Leider folgert aus der Erzählweise aber auch fast logisch ein doppelt schlechter Schluss, der mir die Geschichte ziemlich verleidet. Da können Valerio Helds recht gute Zeichnungen oder die witzigen Kürzel (ich sage nur FKK…) auch nicht viel retten. mittelmäßig --Spectaculus (Diskussion)

Der Börsenmagier[Bearbeiten]

Gut Baptist trifft zwei glücklose Börsenmakler auf dem Markt und gibt ihnen Tipps. Diese, so stellt sich bald heraus, sind Gold wert – und so trifft man sich Mittwoch für Mittwoch. Jedoch weiß Baptist nicht, wer der Boss der beiden ist, und sein eigener Boss weiß nicht, warum Klaas Klever plötzlich große Gewinne am Aktienmarkt einsackt…

Die beste Geschichte bis hierhin – zumindest die erste, die mich einigermaßen unterhalten kann. Auch wenn die Idee an sich nicht ganz neu ist, siehe z.B. LTB Enten-Edition 58. Francesco Guerrinis Zeichnungen sind wie immer detalliert, dynamisch und ausdrucksstark, verglichen mit seinem Frühwerk leider aber auch mittlerweile etwas arg eckig (was die Figuren angeht – Dagobert sieht nicht gerade hübsch aus…). Bemerkenswert finde ich die Szene, in der Baptist und seine neuen Freunde Enten füttern! Gut+ --Spectaculus (Diskussion)

Verfolgungswahn[Bearbeiten]

Gut Inspektor Issel benimmt sich seltsam, und Kommissar Hunter will herausfinden, warum. Bald stellt sich heraus, dass Issel einem Ganoven namens „Falco, der Fuchs“ auf der Spur ist. Issel vermutet nämlich, dass der frisch entlassene Langfinger etwas plant.

Die Auflösung kommt nicht so überraschend, weshalb sich die Spannung in Grenzen hält. Was die Geschichte aber auszeichnet, ist Rudy Salvagninis Gespür für feine Situationskomik: Angefangen bei der Idee, Hunter und Issel die Kleidung tauschen zu lassen, über die diversen Probleme der beiden während der weiteren Verfolgung. Da passen dann auch Carlo Limidos aufgekratzte Zeichnungen gut. Warum man aber ausgerechnet diese vierzehn Jahre alte Geschichte ausgraben musste, wenn doch noch viele deutlich spannendere Mausgeschichten (auch ohne Micky) auf eine deutschsprachige Veröffentlichung warten, ist mir nicht ganz klar. Gut --Spectaculus (Diskussion)

Das Fettnäpfchen-Frühwarnsystem[Bearbeiten]

Gut Die beiden Panaros (Autor Carlo und Zeichner Ottavio, weder verwandt noch verschwägert) mit einer recht unverbrauchten Idee: Tick, Trick und Track machen gerade nach eigenen Angaben eine schwere Phase durch, weil ihnen komische Fehler unterlaufen. Daniel Düsentrieb schenkt ihnen deswegen ein Frühwarnsystem, das sie vor solchen Fehlern bewahren soll. Es kann aber nur fünfmal warnen! Das tut es bei der schulischen Besichtigung einer Kuchenfabrik zunächst auch mal tadellos. Dann jedoch bekommen die Kinder mit, wie der Kuchenfabrikant erpresst wird…

Kein Überflieger, aber eine ganz ordentliche Geschichte. Gut --Spectaculus (Diskussion)

Koffer-Roulette[Bearbeiten]

Mittelmaß Der bereits vor mehreren Jahren im hohen Alter verstorbene Autor Rodolfo Cimino war sehr lange fürs Topolino tätig und unglaublich produktiv. Dementsprechend gibt es aus allen Phasen seiner Karriere noch viele Comics, die es noch nicht zu uns geschafft haben. Zuletzt gab es einen Klassiker von ihm in LTB 499, und es gibt ein paar Parallelen, obwohl diese Geschichte Jahrzehnte später entstanden ist und der Zeichenstil auch komplett anders ist.

Es geht damit los, dass Donald und Gustav ein recht bizarres Fahrradrennen durch die Klettergasse beobachten. Als die Straße danach wieder freigegeben wird, sind die Autofahrer schon derart genervt, dass sich ein Koffer selbstständig macht. Gustav bringt ihn seinen Besitzern zurück und bekommt dafür Finderlohn. „Was der kann, kann ich auch“, denkt Donald, zumal die Serpentinen am nächsten Tag für ein Tretrollerrennen gesperrt sind. Und tatsächlich fliegt auch diesmal ein Koffer von einem Auto, aber davon hat Donald so rein gar nichts…

Tja, und da ist es dann auch plötzlich vorbei. Fiese Enden sind in diesem LTB offenbar überdurchschnittlich vorhanden. Immerhin freue ich mich erneut über Guerrinis Zeichnungen, die sich in den zehn Jahren zwischen seinen beiden Storys in diesem Band so gut wie gar nicht verändert haben. Mittelmäßig+ --Spectaculus (Diskussion)

Voller Taler-Koller[Bearbeiten]

Gut Es gibt mal wieder einen Klassiker zum Abschluss, gezeichnet von Luciano Bottaro (dessen letzter Auftritt in der Hauptreihe Ewigkeiten her sein muss). Dagobert hat eine merkwürdige Krankheit entwickelt, denn ihm fliegt das Geld geradezu zu – im Wortsinn! Dagegen muss man dringend etwas unternehmen. Der Vorschlag, sein Geld zu verbrennen, überzeugt den Fantastilliardär wenig überraschend nicht. Schon eher die Idee Düsentriebs, eine Weile in Armut zu leben. Also schenkt Dagobert Donald sein Vermögen für eine begrenzte Zeit.

…tja, und das war’s dann. Ob die Kur wirkt? Egal! Die Geschichte wirkt, als ob sie nach der Hälfte abgeschnitten wurde. Natürlich erinnern Bottaros Zeichnungen an die ganz frühen LTBs, und auch total ominöse und unerklärliche Vorgänge (Geld, das einfach hinter Dagobert herschwebt) waren damals an der Tagesordnung. Aber Autor Renato Siri scheint so viel Zeit und Mühe in den Aufbau der Einleitung gesteckt zu haben, dass für einen zufriedenstellenden Schluss nix mehr übrig war. Sehr seltsam. Gut- --Spectaculus (Diskussion)

Fazit[Bearbeiten]

Fazit? Ein LTB ohne Topgeschichte, allenfalls mit zwei bis drei, die etwas herausstechen. --Spectaculus (Diskussion)