LTB 65: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 65 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 65.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 65 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Klunker, made in Tollyhood[Bearbeiten]

Mittelmaß Micky, Minni und Goofy verbringen Urlaub auf Palmaii, einer Tropeninsel, doch der Urlaub neigt sich dem Ende zu. Da trifft es sich doch wunderbar, dass die Tollihood-Filmdiva Gloria Glimmer – angebetet von Goofy – die letzten Tage im Hotel absteigt, wo auch unsere Helden wohnen. Doch auch Kater Karlo und Komplizen machen hier Urlaub. Sie entführen den Detektiv, der auf Glimmers Juwelen aufpassen soll, und Kater Karlo nimmt dessen Platz ein. Somit ist der Diebstahl der Juwelen ein Klacks, da Kater Karlo einen Überfall auf sich selbst vortäuscht und Gloria Glimmer davon überzeugen kann, den Diebstahl nicht anzuzeigen. Doch da Kater Karlo kein Risiko eingehen will, entführt er auch noch Micky – was sich als großer Fehler herausstellt. Micky überwältigt mit List und Tücke Karlos Komplizen und schafft es schließlich auch, mit Minnis (unfreiwilliger?) Hilfe, auch Kater Karlo zu überwältigen. Doch war der ganze Aufwand fast umsonst, da der Schmuck falsch ist . . .

Die Geschichte kann weiß Gott nicht mit besseren Micky-Geschichten mithalten. Dies liegt vor allem an den diesmal etwas gewöhnungsbedürftigen Zeichnungen von Scala. Doch ist die Geschichte gut zu lesen, einige Einfälle sind sogar richtig einfallsreich: Micky WILL überhaupt nicht herumschnüffeln, sondern wird unfreiwillig in den Fall hineingezogen; ein abgeklärter, richtig ernster Goofy, der sich im Stil eines deutschen Touristen über Nachtruhe und Star-Arroganz beschwert, um dann immer, wenn er Gloria Glimmer sieht, zu einer Art Kaschperle-Goofy wird (im Gegensatz zu Micky steht es ihm sogar richtig gut – siehe Seite 17); Micky’s Befreiungstrick mit der Paprika – lustig, nicht überdreht, oder kasperlisch – das ist eine fast perfekte Micky-Geschichte! Insgesamt aber, vor allem wegen den Zeichnungen, ist diese Geschichte doch nur im Mittelfeld anzusiedeln.

<Treviris, a.k.a. T.A.F.K.A.T., Januar 2006>


Der Tomatenmagnet[Bearbeiten]

Mittelmaß Goofy, auf einmal auf gebildeten Wegen, erfindet eine Maschine, mit der man schwerelos wird. Außerdem wird eine ganz neue Seite an Goofy deutlich: er kann durch das Anfassen von Gegenständen, die einem anderen gehören, sei es Hunters Hammer oder Plutos Knochen, dessen Gedanken lesen. Dadurch schickt er Micky zu Kommissar Hunter, der Micky von mysteriösen Einbrüchen erzählt: die Täter entwenden nicht etwa Geld, sondern TOMATEN – und zwar, indem sie das Dach durchschlagen, egal wie viele Stockwerke das Gebäude hat. Der Verbrecher namens Magnetofix und sein Komplize Chamäleon entführen Micky und lassen ihn daraufhin der Regierung eine Nachricht überbringen: einen Taler pro Erdenbürger – also 4,2 Milliarden Taler (man merkt, die Geschichte ist älter) will Magnetofix haben, sonst lässt er die Erde mit Hilfe von in Tomaten enthaltenem Magnetamon die Erde in die Weiten des Alls schießen! Eine Katastrophe! Kaum befreit, will Micky dem etwas entgegensetzen, doch Magnetofix hat überall Wanzen anbringen lassen, so dass der Versuch, ihn zu fassen, in seinen Fängen endet. Doch schaffen es Micky und Goofy unter Zuhilfenahme von Goofys neuen Kräften, die Kontrolle über das Raumschiff des Verbrechers zu übernehmen und seine Pläne zu vereiteln. Das Raumschiff endet schließlich als Kinder-Vergnügungspark in Goofys Garten. . .

Um Gottes Willen, stellen wir uns vor, ein Zeichner wie Miguel oder Xavi hätte sich an dieser Geschichte versucht, sie wäre in den Rezensionen in der Luft zerrissen worden! Um einige Unlogischkeiten der Geschichte mal aufzuzählen: Goofys plötzliche Intelligenz (Latein-Kenntnisse); seine übernatürlichen Kräfte, die mit (Schwerelosigkeit) oder ohne befriedigende Erklärung (Gedankenlesen) zustande kommen; das Rätsel um den angeblichen Tomatenmagneten wird gar nicht gelöst; Goofys Kräfte funktionieren unlogisch, denn er kann, obwohl er seine Hufeisen an den Schuhen trägt, als Fallschirm agieren; und vieles mehr. ABER: im Gegensatz zur vorherigen Geschichte ist es weniger die Story, die fesselt, sondern die Zeichnungen. Und die stammen von keinem geringeren als ROMANO SCARPA. Seine Zeichnungen hauchen dem tot geglaubten Patienten Leben ein – und rechtfertigen eine Mittelfeld-Platzierung statt einer schlechten.

<Treviris, a.k.a. T.A.F.K.A.T., Januar 2006>


Das Energiewunder[Bearbeiten]

Mittelmaß Micky soll für Minni einen Pullover zu Professor Wunderlich bringen – doch just in diesem Moment wird der Professor entführt und Micky niedergeschlagen. Ein missglücktes Experiment lässt Mickys Kräfte daraufhin ins unermessliche steigen. Damit stellt er die Verbrecher auf dem Flughafen – und deren Chef Kater Karlo auch, dem er in einem sehr gut gezeichneten Flugkampf die Leviten liest . . .

Ja, ich weiß – auch diese Geschichte würde – außer vielleicht des Luftkampfes – in den Rezensionen in der Luft zerrissen werden, wenn es ein Miguel oder Xavi gezeichnet hätte. Aber Asteritis Stil passt hier irgendwie; hier muss ich ihm irgendwie Respekt zollen. Mir hat es gefallen, und ich gebe der Geschichte gerne ein Mittel, denn beides, Story wie Zeichnungen, ist mittelmäßig bis gut.

<Treviris, a.k.a. T.A.F.K.A.T., Januar 2006>


Der Karate-Arm[Bearbeiten]

Schlecht Falschgeld überschwemmt die Micky-Stadt, und Micky findet heraus, dass nur die Ein-Taler-Scheine gefälscht sind. Als er Goofy einweihen will, stellt sich heraus, dass dieser mal wieder ein Erbstück seiner Vorfahren gefunden hat: den Karate-Arm seines Urururahnen Osaka Goofysaka, mit dem er in dem komischen Dorf Tokio (!) an einem Karate-Wettbewerb teilnehmen will. Micky redet ihm die Geschichte aus und überredet ihn zum Angeln. Dort werden sie zufällig (natürlich) von den Falschgelddruckern fast versenkt, bei der anschließenden Suche werden Micky und Goofy von ihnen gefangen genommen. Selbstverständlich gelingt den beiden nach der Flucht der Gangster die Flucht vor einer im Haus versteckten Brandbombe – und es stellt sich heraus, dass Goofy den Karate-Arm nie abgenommen hatte, ihn aber nicht eingesetzt hatte, weil Micky ihn nicht gefragt hatte . . .

So eine schlecht konstruierte Geschichte habe ich ja selten gesehen. Ausgerechnet den Gangstern, nach denen Micky sucht, begegnet dieser und Goofy auf dem Angelausflug; die Gangster kommen nicht auf die Idee, Micky und Goofy direkt umzulegen oder das Feuer sofort zu legen, sondern warten eine auf zwei Stunden geschaltete Zeitbombe ab (RISIKO!); Goofy ist nicht tollpatschig, sondern total verblödet, da er selbst unter Lebensgefahr seinen Karate-Arm nicht einsetzt (dass er auf die Tür einhämmerte und diese nicht einen Kratzer abbekommt, sei mal ganz dahingestellt); und zum zweiten Mal in diesem Taschenbuch ist das, was der Geschichte im Deutschen den Titel gab, in der Geschichte total unterrepräsentiert. Auch die Zeichnungen können die Geschichte nicht heben; im Gegenteil bin ich sogar extrem enttäuscht von Marco Rota, von dem ich besser gezeichnete Geschichten gewöhnt bin. Alles in allem eine extrem schlechte Geschichte.

<Treviris, a.k.a. T.A.F.K.A.T., Januar 2006>


Verräterischer Apfelsaft[Bearbeiten]

Gut Goofy, Besitzer einer Soda-Bar, soll einer Bank gegenüber sechs Milchkaffee und sechs Krapfen liefern, wird aber von drei gleichzeitig die Bank überfallenden Bankräubern umgerannt – von denen einer den Ausdruck „CARAMBA“ fallen lässt. Weil Goofy einige Tage vorher einen solchen Gast in der Bar hatte, geht Micky auf Spurensuche – und schafft es, über ein Fass Apfelsaft die Gauner, darunter Kater Karlo, dingfest zu machen. . .

So einfach kann ein Plot sein! Wenn man ihn gut umsetzt, ist er sehr gut. Und diese Geschichte ist es. Wie es Micky schafft, eigentlich nur über das Wort „Caramba“ einen Gangster dingfest zu machen, indem er Spur für Spur über den Großhändler zu den Gangstern gelangt, ist schon gut – Spurensuche statt Zufälle sind immer gut – und der Showdown in der Villa, in der Micky zuerst den Kater Karlo und den „Löwen von Mexiko“ ausschaltet, dann Baller-Ede mit dem Apfelsaft (im Original ApfelWEIN) ausschaltet und schließlich in einem Baum landet, während sich die Gangster selber ausschalten, ist zum Brüllen komisch und kann hier nicht beschrieben werden! Man muss es sich ansehen! Chierchini hat wirklich bessere Maus-Geschichten als Duck-Geschichten gezeichnet.

<Treviris, a.k.a. T.A.F.K.A.T., Januar 2006>


Die Werbekampagne[Bearbeiten]

Gut Micky und Goofy nehmen an einer Werbekampagne teil; für die Kekse der Firma Schädlich sollen sie den Atlantik überqueren. Ein zweites Ziel folgt nach einer ‚Entführung’ von Kommissar Hunter: die beiden sollen das Verschwinden mehrerer Regierungschef aufklären, die just auf ihrer Reiseroute verschwunden sind. Wer steckt dahinter? Natürlich Kater Karlo, der mit einem verrückten Erfinder gemeinsame Sache macht und mithilfe von künstlichem Nebel und aufgemaltem Leuchtturm die Regierungschefs entführt haben. Die Beiden haben vor, die Gedanken der Regierungschefs zu kontrollieren! Doch natürlich schaffen es Micky und Goofy, beide auszuschalten und die Regierungschefs zu befreien.

Die Story ist ein Hammer – Entführer von Regierungschefs sind wahrlich würdige Gegner von Micky und Goofy. Und erst die Gags: eine vorgetäuschte Entführung; ein doppeltes Boot; Agenten-Equipment; ein Fernglas ohne Linsen, dass die Geschichte zum Happy End führt; und ein, wie ich finde, genialer Abschlussgag! Eine wirklich gute Geschichte.

<Treviris, a.k.a. T.A.F.K.A.T., Januar 2006>