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LTB Jubiläumsedition 2: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB Jubiläumsedition 2 rezensiert. Ob dieser Band tolles Top, ein fataler Flop oder einfach nur müdes Mittelmaß ist, erfährst du hier. Dranbleiben ;-) Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB Jubiläumsedition 2.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB Jubiläumsedition 2 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover / Erster Eindruck[Bearbeiten]

40 Jahre LTB – mit einem Paukenschlag soll dieses Jubiläum gefeiert werden, das man daher mit einer eigens dafür eingeführten Reihe begeht. Die „Jubiläumseditionen“, ab 2008 in „Sondereditionen“ umgetauft, feiern Jubeljahre in jeweils vier Bänden ausführlich. Dass man sich bei einem 40-jährigen Jubiläum dafür entschieden hat, jedem Jahrzehnt einen Band zu widmen, erscheint sinnvoll. So finden sich im vorliegenden Band (1977-1987) insgesamt neun Geschichten, davon eine deutsche Erstveröffentlichung, die im behandelten Jahrzent entstanden ist, und acht ausgewählte Storys aus den LTBs 57 bis 121. Mit sehr ordentlichen 44 Seiten im Durchschnitt pro Geschichte deutet sich bereits an, dass man wenig erzählerisches Mittelmaß in diesem Band zu erwarten haben dürfte. Ebenfalls enthalten ist „Ein Blick zurück – Teil 2“, in dem Michael Bregel ziemlich zotig auf die LTB- und Gesellschaftshistorie der behandelten Jahre schaut. Von außen bietet die Ausgabe mit ihrem blauen Hochglanzcover übrigens eine recht edle Optik, zumal Phantomias und die offensichtlich flüchtenden Panzerknacker ein gelungenes Coverbild darstellen. Doch schauen wir genauer auf den Inhalt: ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Das erste Fußballspiel der Welt[Bearbeiten]

Copyright Egmont Ehapa

Highlight Gehen wir zunächst zurück zum allerersten Fußballspiel der Welt. Dieses findet im alten Schottland zwischen dem Clan der McDuckleys und dem der Rockerboys statt, die sich aufgrund eines genau zwischen den Burgen liegenden Kürbisfeldes herausfordern. Die Initiatoren und Schiedsrichter des Fußballspieles sind Hexen. Und so funkltionieren die Regeln: Gespielt wird per Fuß und mit Kürbissen. Die Hexen haben in einem der Kürbisse einen Penny versteckt und wer diesen „Pechpenny“ bei sich im Tor findet, hat verloren. Im Anschluss an das erste Spiel der Welt geht es in die Gegenwart. Dagobert und Klever streiten sich um die Fußball-Fernsehübertragungsrechte und jeder hat einen Film gedreht (den Film Dagoberts über das erste Fußballspiel der Welt – natürlich alles erstunken und erlogen – haben wir soeben gesehen) und führen diesen jetzt einem gewissen Herrn Heuberger vor, einer Ein-Mann-Jury, die entscheiden soll, wer die Rechte für die Übertragung der WM bekommt. Dagobert glaubt sich mit seinem Film als sicherer Sieger, doch Klever hat noch ein Ass im Ärmel...

Eine unterhaltsame und zugleich spannende Geschichte gepaart mit erstklassigen Zeichnungen – was kann ich da anderes geben als die Note: 1 ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Micky und die Hypnotisierbriefe[Bearbeiten]

Gut Nacht in Entenhausen. Schwere Dunkelheit legt sich über die Stadt und kann doch die geheimnisvollen Geschehnisse nicht ganz verhüllen: Ein Unternehmer erhält erst einen Brief, dann einen Anruf und führt daraufhin gerissene Diebe zu einem Panzerschrank, den die Ganoven unverzüglich ausräumen – wertvolle Edelsteine sind ihre Beute. Am nächsten Tag kann sich der Bestohlene an nichts erinnern und alarmiert ob des Kapitalverlustes die Polizei, die vor einem absoluten Rätsel steht, finden sich doch schließlich keine Einbruchspuren am Panzerschrank. Es kommt langsam Bewegung in die Sache, als die Versicherung, bei der die Edelsteine versichert sind, Micky als Privatdetektiv auf den Fall ansetzt. Kurze Zeit später verschwindet der Diener des bestohlenen Unternehmers und ein weiterer aufsehenerregender Diebstahl ereignet sich…

Eine klassische Detektivgeschichte haben wir hier vor uns, aber eine, die mit raffinierten Erzählkniffen arbeitet, um den Rezipienten in ihren Bann zu ziehen. Insbesondere die multiple Perspektivierung, mit der man die Geschehnisse mal aus der Sicht der Opfer, mal aus der der Kriminellen, aber ebenso aus der von Kommissar Hunter oder Micky beobachten kann, zeugen von einer äußerst gut durchdachten Erzählungskonstruktion. Gute Story mit top Zeichnungen, Micky und Goofy treten zeichnerisch äußerst dynamisch, ja beinahe jugendlich auf, was dem großen Ganzen sehr gut tut. Einzig der Schlussgag ist ein wenig lahm und lässt mich etwas überrumpelt zurück, hatte ich doch eigentlich noch mindestens 1–2 weitere Seiten erwartet. Note: 2+ ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Der Pulverisator[Bearbeiten]

Mittelmaß Nach einem Verkehrsunfall wird Donald von einem beteiligten Muskelprotz übel zugerichtet und schwört, Rache zu nehmen. Da kommt ihm Daniel Düsentrieb gerade recht, der soeben einen „Puverisator“ erfunden hat, mit dem man Gegenstände und (wenn man schlecht zielt) sogar Menschen in Luft auflösen kann. Eine gefährliche Sache, und es wundert schon sehr stark, dass Düsentrieb die Waffe einfach so dem auf Rache sinnenden Donald übergibt. Wo ist die eigentlich so vorsichtige und bedachte Persönlichkeit unseres Genies hin? Donald bringt den Rowdy im Anschluss tatsächlich dazu, um Entschuldigung zu bitten. Es folgt ein Anruf Onkel Dagoberts, der ganz andere Sorgen hat. Die Panzerknacker drohen damit, den Geldspeicher in die Luft zu sprengen, wenn Dagobert ihnen nicht 100.000 Taler übergibt. Und hier setzt auch Dagoberts Persönlichkeit aus – er ist aufgrund „wichtiger Geschäfte“ schon im Begriff, Donald die 100.000 Taler zu übergeben und ihn damit zu den Panzerknackern zu schicken. Ist das der Dagobert, den wir kennen? Wohl kaum! Donald lehnt seinerseits ab und glaubt, mit dem Pulverisator die Verbrecher auch so gefügig machen zu können. Doch Daniel Düsentrieb hat ihm nicht gesagt, dass die Waffe nach drei Schüssen wieder aufgeladen werden muss, und so versagt sie im Auge der Gefahr kläglich, sodass die Panzerknacker beschließen, Donald als Geisel zu nehmen…

Nun ja. Das Ding hier ist wahrlich kein Glanzstück der LTB-Geschichte. Die schon mehrfach angedeuteten Persönlichkeitsveränderungen sorgen am Ende für fehlende Stringenz, als Dagobert, der noch kurz zuvor 100.000 Taler aus dem Fenster feuern wollte, Donald wegen eines einen Taler kostenden Gegenstandes mit einer Waffe verfolgt. Nur ein Beispiel für das, was diese Geschichte ausmacht, und was bei mir akute Unzufriedenheit auslöst. Auch die Zeichnungen bewegen sich eher im qualitativ durchschnittlichen Bereich, sodass am Ende leider nur eine Bewertung stehen kann. Note: 4 ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Das Drei-Türme-Kastell[Bearbeiten]

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Zeichnungen: Massimo de Vita

Highlight Vor den Toren Entenhausens gibt es ein altes Schloss. Der ehemalige Besitzer hat verfügt, das Gemäuer solle nach seinem Tod demjenigen gehören, der nachweislich eine ganze Nacht darin verbracht habe. Er hielt das Schloss für die Wohnstatt von diversen Geistern und glaubte wohl, die Bedingung stelle eine große Hürde dar. Nun hat es Dagobert auf das Schloss abgesehen und möchte am liebsten Donald hinschicken, um die Prüfung zu bestehen und sich so zum Erben zu machen. Doch der verfolgt einen ganz anderen Plan: Phantomias würde so ein geheimnisumwitterter Unterschlupf gerade recht sein…

Gute Story, die nur in einer Szene ein wenig schwächelt: Die Show von Phantomias vor den Entenhausenern ziemlich am Ende läuft ein wenig zu schnell und glatt ab – wer wäre schon sofort begeistert, wenn man erfährt, dass man gerade spukmäßig nach Strich und Faden veräppelt worden ist? Mit diesem kleinen Abstrich kann man aber leben, zumal man Donald das für ihn positive Ende der ganzen Geschichte doch sehr gönnt und die Zeichnungen De Vitas zudem keine Wünsche offen lassen. Fast perfekt! Note: 1- ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Wolfsmond[Bearbeiten]

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Gut Nicht mal eine Seite gelesen und schon sind wir mittendrin im Grauen, das Entenhausen erfasst: Ein Werwolf ist gesichtet worden! Gleichzeitig verschwinden immer mehr Katzen spurlos. Micky und Maxi können den Spuk kaum glauben und denken zunächst an ein bloßes Gerücht. Bis sie eines Nachts den Werwolf leibhaftig hören und sehen...

Diese Detektivgeschichte mit Horror-Touch weiß fast auf ganzer Linie zu überzeugen. Nur der Umstand, dass die Auslöser des Spukes sich ausgerechnet das eine bestimmte Medium zur Umsetzung ihres perfiden Plans gesucht haben, ist etwas unlogisch. Genauer will ich an dieser Stelle nicht drauf eingehen, weil das meiner Meinung nach ein zu großer Spoiler wäre. Leichte Abzüge gibt’s zudem für ein paar sehr bemühte Katz-und-Maus-Wortwitze, die wohl der Übersetzung geschuldet sein dürften. Was bleibt, ist eine sowohl erzählerisch als auch zeichnerisch insgesamt sehr passabel umgesetzte Story mit für eine Micky-Geschichte recht breit gefächertem Personal. Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass es diese Geschichte nach 30 (!) Jahren nun auch endlich nach Deutschland geschafft hat, ist die Freude groß: Was mag wohl noch alles unübersetzt in den Archiven schlummern? Note: 2+ ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Donald Duck und die Emanzipation[Bearbeiten]

Highlight Donald ist einfach komplett überarbeitet – wie sonst wäre es zu erklären, dass er sich von allen alles gefallen lässt und komplett auf seine gewohnten Wutausbrüche verzichtet? Aber die Charakterveränderung ist für diese Gagstory wohl nötig gewesen und wird hier auch wenigstens nicht ohne logische Zwischenhandlung wieder negiert. Daisy nämlich gefällt Donalds Ja-Sager-Ich so gar nicht. Und so lässt er sich coachen – und wird zum Bürger mit dem wohl größten Selbstbewusstsein. Ob das Daisy dann besser gefällt, wird sich zeigen… Eine Parabel auf die Frauen und die Leistungsgesellschaft – das alles in 20 Seiten abzuhandeln, ist nicht einfach, aber machbar, wie diese Geschichte zeigt. Nachvollziehbar und in genau dem richtigen Tempo schreitet die Handlung voran, der Schlussgag sitzt und die Zeichnungen sowieso. Ein Meisterwerk seines Genres, auch wenn Donald vor der Geschichte wie schon erwähnt eine ziemliche Persönlichkeitsveränderung durchlaufen haben muss. Note: 1- ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Drei Neffen auf Abwegen[Bearbeiten]

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Highlight Was nun folgt, ist gewissermaßen eine kleine Studie bezüglich der duckschen Familienbande. Und die sind momentan ziemlich strapaziert, erweist sich Donald gegenüber seinen Neffen doch einmal mehr als echter Tyrann, niemals zufrieden, rechthaberisch und ausbeuterisch nutzt er Tick, Trick und Track so lange aus, bis die die Nase gestrichen voll haben: Sie flüchten zu Oma. Dumm nur, dass die nicht zu Hause ist. Ihnen begegnet ein älterer Herr, der es (das wissen wir dank eines Einblickes in seine Gedankenwelt) wirklich gut mit ihnen meint, aber Tick, Trick und Track sind davon nicht ganz überzeugt und entschließen sich erneut dazu, zu fliehen. Als sie dabei mitten in der Nacht einen Kunstgegenstand unten im Haus umschmeißen, hält ihr Gönner sie für Einbrecher und schneller als sie „Pech“ sagen können, finden sich unsere drei aufgeweckten Burschen im Knast wieder…

Eine rasante Gagstory, die die Persönlichkeiten von Dagobert, Donald, Tick, Trick und Track hervorragend beleuchtet und in genau dem richtigen Tempo von einer wahnwitzigen Situation in die nächste schlittert und dabei am Ende tragikomödiantische Züge erhält. Ergänzt um die hier sehr dynamischen und erheiternden Zeichnungen Carpis gibt es ohne mit der Wimper zu zucken die Note: 1 ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Der Karatearm[Bearbeiten]

Mittelmaß Die Entenhausener Polizei wird aktuell von einer Geldfälscher-Bande auf Trab gehalten, die extrem viele Blüten im Stadtgebiet in Umlauf gebracht haben. Als Micky gerade einige Geldscheine untersucht, steht Goofy bei ihm in der Tür. Der hat mal wieder was von einem seiner Vorfahren gefunden: Mit dem so genannten „Karatearm“ ist man in der Lage geradezu unmenschliche Dinge zu tun, wie zum Beispiel einen Baum per Hand zu fällen. Als Micky und Goofy am nächsten Tag zum Angeln fahren, geraten sie in die Fänge der Geldfälscher. Dumm nur, dass Micky seinem Freund zuvor geraten hat, den Karatearm wieder auszuziehen…

Eine Detektivstory, die nicht so richtig in Gang kommen will. Der Einstieg geschieht viel zu überstürzt, während man am Ende doch noch mehr Aktion erwarten würde als die telefonische Mitteilung, die Ganoven seien gefasst. Da entfährt mir unweigerlich ein herzhaftes „Gähn“, zumal der Schlussgag auch noch arg vorhersehbar ist. Immerhin bewegen sich die Zeichnungen im guten Mittelmaß, sodass sich das Ganze noch gerade so retten kann auf die Note: 3 ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Das Erbe des Boy Bongo[Bearbeiten]

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Gut Gewissermaßen haben wir es hier mit einem Gegenentwurf zum zuvor rezensierten „Drei Neffen auf Abwegen“ zu tun, da hier das Verbindende zwischen Donald und den Neffen im Vordergrund steht. Sie finden beim Angeln eine Flaschenpost, die die bisher einzige Spur zum vor 20 Jahren verschwundenen Millionär Boy Bongo darstellt. Der Exzentriker hat demjenigen sein Vermögen versprochen, der ihn in seinem selbst gewählten Exil findet, und hat dafür eine Menge Hinweise über die ganze Welt verteilt. Familie Duck ist fest entschlossen, Boy Bongo zu finden und begibt sich auf die Reise – jedoch nicht ohne Konkurrenz: Gustav Gans hat von der Sache Wind bekommen und macht sich seinerseits auf, um Boy Bongo aufzuspüren…

Eine wunderbare Geschichte rund um Abenteuerlust, Familienzusammenhalt und ein Millionenerbe hat Massimo De Vita da gestrickt, verbunden mit seinen großartigen Zeichnungen wird das Ganze zum absoluten Lesespaß. Abzug muss es allerdings dennoch geben, und zwar aufgrund eines üblen Logikschnitzers: Donald hat kein Geld, um sich auf die Suche nach Boy Bongo zu geben, und so beschließen Tick, Trick und Track, ihr Sparschwein zu schlachten. So weit, so gut. Dass die mit dem Ersparten der Jungs aber mit vier Personen rund um die Welt jetten können, ist dann doch sehr weit hergeholt bzw. unmöglich. An der Stelle hat es sich De Vita schon sehr einfach gemacht. Note: 2+ ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)

Fazit[Bearbeiten]

  • Highlight insgesamt sehr gelungene Mischung aus Maus- und Enten-Geschichten
  • Highlight Versammlung namhafter Autoren und Zeichner
  • Highlight einige echte Story-Highlights
  • Highlight gut ausgewählte deutsche Erstveröffentlichung
  • Mittelmaß mittelmäßiger redaktioneller Teil

Gesamtnote: 2+ ZicheFan 12:48, 20. Mai 2013 (UTC)