Wahlkampf

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Wahlkampf
The Easter Election
Erstveröffentlichung: April 1953
Entstehungsdatum: 23. Oktober 1952
Storycode: W WDC 151-01
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 10
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 7/1956
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks
Infos zu Wahlkampf beim I.N.D.U.C.K.S.

Wahlkampf (auf Englisch manchmal: The Easter Election) ist eine von Carl Barks geschriebene und gezeichnete Comicgeschichte aus dem Jahr 1952, in der sich Donald wieder einmal mit Gustav anlegt und versucht, statt diesem die jährliche Osterparade anzuführen.

Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Donald muss die Widrigkeiten des Wahlkampfes auf die harte Tour lernen. (© Egmont Ehapa)

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich des Osterfestes organisieren Daisy und ihr Damenkränzchen einen großen Korso mit Kapelle, der vom größten Kinderfreund Entenhausens angeführt werden soll. Dieses ehrenvolle Amt soll nun von der Kinderschar der Stadt gewählt werden. Begeistert erzählen Tick, Trick und Track ihrem Onkel davon und schlagen ihm vor, er selbst möge zur Wahl antreten. Sie würden für ihn stimmen. Donald fühlt sich gebauchpinselt und meint, öffentlichen Ehrungen dürfe man sich nicht entziehen. Daisy aber sagt ihm, dass der einzige Gegenkandidat sein Vetter Gustav ist, der bekanntlich bei all seinen Unternehmungen Glück hat. Donald nimmt Daisys Warnung zunächst nicht ernst, denn so unbeliebt wie Gustav ist sonst bekanntlich niemand in Entenhausen.

Doch als er wenig später durch die Stadt flaniert, sieht er Gustav, der aus einem großen Sack Lutschbonbons an die Kinder verteilt. Donald ist schockiert, dass Gustav sich auf ein so niedriges Niveau begibt, um die Wählerschaft an sich zu binden. Doch was sein Konkurrent kann, kann er auch. Donald kauft selber Süßigkeiten und lockt die Kinder damit von Gustav weg. Aber Gustav hat fiese Tricks auf Lager. Mit Petroleum macht er Donalds Bonbons ungenießbar, worauf die Kinder sauer das Weite ziehen und Donald den Naschkram um die Ohren pfeffern. Trotz dieses Rückschlags, hinter dem er bereits Gustav vermutet, gibt Donald nicht auf. Mit schönen, selbst bemalten Eiern will er die Kinder besänftigen und ihnen beweisen, dass er ein wahrer Kinderfreund ist. Er hat jedoch erneut nicht mit Gustavs Heimtücke gerechnet. Denn dieser tauscht nun heimlich die bemalten Eier gegen eigene Eier aus, auf die er wüste Schimpfwörter geschmiert hat. Als die Kinder sich derart beleidigt sehen, werfen sie die Eier nach Donald. Dieser versteht die Welt nicht mehr, bis er sieht, dass Gustav seine Eier gestohlen hat und nun als Geschenke an die Kinder austeilt. Als er es Gustav tätlich heimzahlen will, ergießt sich der Zorn der Kinder über ihn. Donald entkommt gerade noch und flüchtet sich in eine Hundehütte.

Tick, Trick und Track haben das Schauspiel beobachtet. Ihnen ist klar, dass nur ganz gemeine Tricks gegen Gustav helfen und dessen ungerechte Wahl zum Kinderfreund verhindern können. In einem Laden besorgen sie sich die dafür nötige Ausrüstung: eine Farbe, die nur bei ultraviolettem Licht sichtbar wird, sowie eine dazu passende Glühbirne. Die Farbe lassen sie getarnt als Parfumflasche Gustav zukommen, der sich, eitel wie er ist, vor der großen Wahl damit einsprüht. Sodann überzeugen die drei Neffen Donald davon, doch zur Wahl anzutreten. Dort haben die Kinder für ihn nichts als Verachtung über, während sie Gustav beklatschen. Allerdings ändert sich das Bild drastisch, als der Scheinwerfer mit der UV-Glühbirne auf den strahlenden Gustav gerichtet wird und alle die roten Flecken im Gesicht sehen.

So wird also doch noch Donald zum die Parade anführenden Kinderfreund gewählt, während Gustav auf die Quarantänestation eines Krankenhauses verlegt wird. Schon zweifelt er an seinem Glück, da sieht er, dass Donald mitnichten elegant im Wagen fahren darf, sondern schwitzend und hoppelnd in einem Hasenkostüm Eier unters Volk werfen muss. Da hat er also doch das bessere Los gezogen.

Das angestrebte Amt entspricht nicht den Erwartungen. (© Egmont Ehapa)

Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barks greift in dieser Geschichte auf die amerikanische Tradition der Easter Parade zurück, für die vor allem New York bekannt ist, die aber auch in anderen Städten praktiziert wird. Hierbei kleiden sich die partizipierenden Menschen in edlen Kostümen und modischen Kleidungen, womit sie – meist kaum organisiert – durch die Stadt flanieren. Die Easter Parade in New York zog Ende der 1940er etwa eine Million Menschen jährlich an,[1] insofern verwundert es nicht, dass Barks auf die Parade zurückgreift. Da diese Paraden im deutschsprachigen Raum unbekannt sind, wird sie von Erika Fuchs als einmaliges, neuartiges Ereignis in Entenhausen erklärt und als Korso übersetzt. Wolfgang J. Fuchs verweist zudem auf den Film Easter Parade (deutsch Osterspaziergang) mit Fred Astaire und Judy Garland von 1948 sowie auf die Radiosendung des Komikers Jack Benny, die beide das Thema popularisierten und Barks vermutlich bekannt waren.[2]

Barks war selbst kein Mensch, der auf Feiertage Wert legte und diese beging,[3] dennoch war immer wieder das Schreiben von Comics zu bestimmten Festivitäten vonnöten. Aber während Barks eine ganze Menge Geschichten anlässlich Weihnachten schrieb und auch ein paar zu Thanksgiving, interessierten ihn das Thema Ostern und die damit verbundenen Traditionen offenbar nicht sonderlich. Wahlkampf ist die einzige Barks-Geschichte, die an Ostern spielt.

Wahlauseinandersetzungen stellte Barks hingegen nicht nur in dieser Geschichte dar, sondern auch in Der Himmelsschreiber und Wundersamer Wahlkampf. Wahlplakate finden sich zudem in weiteren Geschichten und geben meist Anlass zu Spott, da Barks im Allgemeinen keine hohe Meinung von Politikern hatte.[4] Auch in Wahlkampf ist diese Sichtweise präsent, indem Barks die Wahlauseinandersetzung auf ein Verteilen von Wahlgeschenken sowie die Anwendung übelster Tricks seitens Gustavs reduziert.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]