Walt Disney

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Disney in einem Kino-Trailer zu Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)

Walter Elias Disney (besser bekannt als Walt Disney) (* 5. Dezember 1901, Chicago; † 15. Dezember 1966, Los Angeles, Kalifornien, USA) war einer der erfolgreichsten Filmproduzenten des 20. Jahrhunderts. Seine 1922 gegründete Firma The Walt Disney Company gilt zusammen mit seinem Filmstudio bis in die heutige Zeit als Inbegriff des Zeichentrickfilms und der Verwirklichung des „American Dream“.

In der Duckipedia gibt es einen Stammbaum der Familie Disney.

Walts Wurzeln – Der Stammbaum der Familie Disney[Bearbeiten]

Der Familienstammbaum der Disneys lässt sich weit zurück verfolgen und besagt, dass alles in dem kleinen, windumtostem, in der Normandie gelegenem Küstendorf Isigny-sur-Mer begann. Ganz in dessen Nähe werden circa neun Jahrhunderte später, am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, die ersten alliierten Truppen landen, um den Kampf zur Befreiung Europas aus Hitlers Fängen einzuläuten.

Man schrieb das Jahr 1066. Es wurden Soldaten zusammengesucht, um problemlos mit genügend Männern im September nach England vorzudringen, um es einzunehmen zu können. So fand man auf den geführten Adelslisten unteranderem auch einen gewissen Hughes d’Isigny mit seinem Sohn Robert. Gemeinsam kämpften sie ruhmreich Seite an Seite unter Wilhelm dem Eroberer in der Schlacht bei Hastings. Der Familie gefiel es in England. Sie anglisierten ihren Namen vom französischem d’Isigny ins vereinfachte Disney und wurden in der neu gewonnenen Heimat sesshaft. Hier verlebten die Disneys über Jahrhunderte hinweg glückliche Tage. Sie waren arbeitstüchtige und ehrbare Leute – so ehrbar sogar, dass man ihnen zu Ehren zwei kleine Gemeinden ihren Familiennamen tragen ließ, einmal Norton Disney im Norden des Landes und Disney bei Coventry. Beide Ortschaften existieren noch heute.

Zwischen 1642 und 1651 kam es zur englischen Revolution. Heftige Kämpfe zwischen der Krone und dem Parlament wurden ausgefochten. Doch damit nicht genug. England wurde nach und nach immer häufiger von starken Unruhen heimgesucht, wie zum Beispiel dem ersten sowie kurze Zeit später dem zweiten Bürgerkrieg. Eine sichere Heimat schien den Disneys nicht mehr gesichert zu sein, so dass sich schließlich ein Zweig der Familie 1649, während der Restauration der Stuarts unter Lordprotektor Oliver Cromwell, zur Emigration nach Irland entschloss. Hier fanden General Disney, der vor nicht allzu langer Zeit für Cromwell an der Schlacht an der Boyne teilgenommen hatte, und seine Familie in der Grafschaft Kilkenny, in der Nähe Dublins, ein neues Zuhause.

1801 wurde in jener Grafschaft Arundel Elias Disney geboren. Gemeinsam mit einem weiteren Familienmitglied und seinem Bruder, Robert, brach er im Herbst des Jahres 1832 auf, um Irland für immer hinter sich zu lassen. Zusammen mit ihren Familien verließen sie Liverpool in Richtung Amerika. Am 3. Oktober, nach einem Monat auf See, erreichten sie den Hafen New York Citys. Einem alten Pioniergeschlecht entstammend, lag es nicht in ihrer Natur sich gleich, nach der Atlantiküberquerung, am erst besten Fleckchen Erde anzusiedeln. Sie trennten sich und verließen die gerade aufblühende Metropole, um ihr Glück zu suchen. Robert und seine Begleiter zog es auf eine Farm im mittleren Westen der Vereinigten Staaten, Arundel hingegen verschlug es zusammen mit seiner Frau Maria, einer geborenen Swan, und seinem kleinen Sohn Kepple, den Maria unterwegs am 2. November in Kansas zur Welt brachte, über die Landesgrenze hinaus. In dem kleinen kanadischen Städtchen Goderich Township am Huron Lake, Ontario, fanden sie eine neue Heimat.

Die ersten Siedler waren erst vor gut neun Jahren hier eingetroffen. Allesamt Immigranten aus Schottland, Deutschland sowie Irland. Sie wurden von den Versprechen der Landgesellschaft, eine gute Infrastruktur und billiges Land vorzufinden, angelockt. Leider blieben dies auch nur Versprechungen, so dass die ersten Familien schnell feststellen mussten, dass die Realität anders aussah, denn bei ihrer Ankunft fanden sie sich in einer Wildnis ohne Straßen, Mühlen, Schulen oder Kirchen wieder. Man hatte sie betrogen.

Diese Erkenntnis ließ Arundel unerschüttert, denn er hoffte auf eine bessere Zukunft in diesem fremden weiten Land mit seiner atemberaubenden Landschaft. So errichtete er am nahegelegenem Maitland River eine wasserbetriebene Mühle, mit dessen Hilfe er und seine Familie zu einem gewissen Wohlstand gelangten, da er für die restlichen Siedler Weizen mahlte und Holz sägte. Arundels anfänglicher Optimismus hatte sich bewahrheitet, denn Goderich hatte sich inzwischen zu einem reizenden Städtchen, voll Leben und regem Treiben entwickelt. Es existiert noch heute – selbst der Friedhof aus der Gründerzeit, auf dem Walts Urgroßväter beider Linien, der Disneys als auch der Richardsons, zur letzten Ruhe gebettet wurden. Das Städtchen hat nichts von seinem Charme eingebüßt. Zudem erging es Arundels Familie in Kanada bestens und erfreute sich stetigem Zuwachses. Maria schenkte ihrem Mann weitere 15 Kinder. Viele Jahre drehte sich das Mühlrad der Disneys, doch dann kamen schlechte Zeiten auf, so dass sie ihr Geschäft schließlich aufgeben mussten.

Der älteste Sohn der Familie, Kepple, ein großer kräftiger Mann mit schwarzem Bart, verliebte sich in Mary Richardson, die ebenfalls einer in Goderich angesehenen Familie entstammte. Die Richardsons reisten vor einigen Jahren aus Irland an, wo Mary am 30. März des Jahres 1838 das Licht der Welt erblickte. Schließlich fand am 18. März 1858 die Hochzeit der beiden statt. Nach der Heirat ließen sich die Frischvermählten im nahen Bluevale District nieder. Kurze Zeit darauf, am 6. Februar 1859, gebar Mary einen Jungen, den sie Elias nannten. Um seine Familie zu ernähren, versuchte sich Kepple auf vielen Gebieten, von der Ölbohrung bis hin zur Salzgewinnung. Doch leider alles mit minderen Erfolg. Zudem setzten ihm die eisigen kanadischen Winter zu, – er hasste das Wetter – so dass er sich zusammen mit seinen beiden ältesten Söhnen, Elias und Robert, geboren am 7. August 1861, im Jahre 1878 zu den kalifornischen Goldfeldern aufmachte. Seine Reise dorthin brachte ihn auch durch einen kleinen Ort namens Ellis in Kansas. Hier gab es viel Land und guten Boden, – ideal um eine Farm zu gründen – so dass Kepple seine ursprünglichen Pläne begrub. Da er Ausländer war, musste er sich Land erkaufen, statt es sich einfach anzueignen, wie dies damals unter den Pionieren üblich war. So überredete ihn schließlich ein Vertreter der Union Pacific Railroad, rund zweihundert Morgen von der Eisenbahngesellschaft zu erwerben. Kepple ließ den Rest der Familie nachkommen und gemeinsam machten sie sich ans Werk.

Als erstes wurden Bäume gefällt und Teile des Landes gerodet, um Platz für eine Behausung zu schaffen und den Boden für eine gute Bewirtschaftung mit den nötigen Mineralien anzureichern. Unter den gefällten Bäumen befand sich leider kein geeignetes Bauholz, so dass die Familie auf Materialien außerhalb ihres Besitzes angewiesen war. Dies erwies sich allerdings als ein äußerst kostspieliges Unterfangen, da die Union Pacific Railraod das Monopol in Sachen Bauholz besaß und daher von den Siedlern selbst für gewöhnliche Holzpfähle unverschämt hohe Preise verlangte. Die Siedler weigerten sich, Holz zu solch unerhörten Konzessionen zu kaufen und daher entschied Kepple sich in mühseliger Arbeit ein Haus aus Lehm zu errichten. Über ein Jahr lang lebte die Familie in dieser primitiven Unterkunft. Mittlerweile wurden mit der Farm die ersten Gewinne durch den Weizenanbau erwirtschaftet und die Finanzen erlaubten es Kepple und dessen Söhne einen weiteres großes Stück Land zu erwerben, auf dem fortan Rinderzucht betrieben wurde. Das gemästete Vieh wurde nach Osten verfrachtet und brachte den Disneys einen wahrlichen Geldsegen ein. Auch die restliche Arbeit wie auch das Farmleben gefielen der Familie so sehr, dass sie sich ganz sicher war, in Amerika wirklich eine neue Heimat gefunden zu haben. Auch Jahre später, als es Zeit wurde ein neues Wohnhaus zu errichten, hatte sich die Situation mit der Eisenbahngesellschaft immer noch nicht verbessert, so dass sich Kepple weiterhin vehement, trotz seines Wohlstandes, weigerte die hohen Holzpreise zu bezahlen. So bearbeitete er auf seinem Grundstück freiwillig Felsbrocken, um mit ihnen ein neues, besseres Heim zu erbauen.

In der Zwischenzeit hatte der amerikanische Kongreß ein neues Gesetz erlassen, wonach die minderjährigen Kinder von Emigranten automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten sollten. Als diese Neuigkeit die Disney-Farm erreichte, beantragte Kepple direkt eine Einbürgerungsurkunde. Freudig verkündete er an jenem Tage stolz: „Jetzt sind wir Amerikaner!“ Es änderte sich dadurch für die Familie zwar nicht viel, außer das die ältesten der insgesamt elf Kinder seit jenem Tag an jeder Wahl teilnahmen.

So schön und erfolgreich auch das Farmleben für die Disneys gewesen sein mag, einem jedoch missfiel es extrem – Elias, Kepples Erstgeborenem. Der junge Mann wollte hinaus und sich selbst seinen Unterhalt verdienen. So wurde er zuerst Maschinist bei der Eisenbahn und arbeitete kurz darauf, neben vielen anderen fleißigen Burschen, zusammen mit Walter Chrysler, dem Gründer des späteren Automobilimperiums. Unter der Geschäftsführung von Chryslers Vater wurde Elias Hilfsarbeiter und war zusammen mit einem seiner vielen Brüdern beim Ausbau der Union Pacific Railroad durch Colorado bis hinüber nach Denver mit dabei. Als die Linie ihr Ziel erreichte, wurden beide entlassen. Es gab halt keine weiteren Aufgaben, die erledigt werden mussten. Lange Zeit waren beide Brüder sehr abgebrannt, da es in Denver nirgends Arbeit zu finden gab. Sein Bruder trat die Heimreise an, doch dies kam für Elias auf gar keinen Fall in Frage. Er wollte sich unbedingt behaupten. Um überleben zu können, kaufte er sich eine Fiedel und verdiente sich durch das Musizieren auf den unterschiedlichsten Festen sein täglich Brot. In Denver stieß er auf zwei weitere junge Musiker. So taten sie sich kurzerhand zu einem Trio zusammen und spielten vor den Saloons der Stadt. Vor ihnen auf dem Straßenpflaster lag ein Hut für die milden Gaben vorbeieilender großzügiger Passanten. Doch es nützte alles nichts. Schweren Herzens gestand sich Elias seine Niederlage ein und kehrte zu seiner Familie auf die Farm zurück. Jedoch nicht nur seine Notlage in Denver veranlassten ihn zur Heimkehr nach Kansas, sondern auch die schöne Flora, Tochter seines Nachbarn Charles Call.

Floras Familie war im Ursprung schottisch-irischer Abstammung. Im Jahre 1636 erreichte Thomas Call den Hafen von Boston. Einer seiner Nachkommen, ein gewisser Eber Call, wurde 1825 mit seiner Familie in Ohio sesshaft. Ebers Sohn, Charles Call, studierte Lehramt an dem Oberlin College, dass er im Sommer 1849 verließ, um am berühmten Goldrausch in Kalifornien teilzunehmen. Wie schon viele vor ihm, fand auch er kein Gold und kehrte nach Ohio zurück, wo er sich schließlich vermählte. Gemeinsam mit seiner Frau Henrietta und ihren zehn Kindern, acht Töchter und zwei Söhne, siedelte sich Charles ein paar Jahre später in Ellis, Kansas, an, – ganz in der Nähe der Disney-Farm – wo er an der lokalen Schule unterrichtete. Eine seiner jüngeren Töchter, Flora, am 22. April 1868 geboren, begab sich in seine Fußstapfen und nahm die Arbeit als Grundschullehrerin auf. Damit stellte sie für Elias nicht nur das hübscheste, sondern auch das klügste Mädchen der Stadt dar.

Die häufigen schweren Prärieschneestürme veranlassten Charles eine Wohngegend mit einem etwas lieblicherem Klima für sich und seine Familie zu suchen. 1884 war es dann soweit und die Calls bereiteten alles für einen Umzug nach Florida vor. Auch Kepple war die harten Winter in Kansas überdrüssig, und schloss sich daher den Nachbarn an. An seiner Seite befand sich, was allerdings keineswegs verwunderlich war, Elias. Ausschlaggebend dafür war Flora gewesen, um deren Gunst er schon seit längerem geworben hatte, so dass er ihr nach Florida folgte, das zu jenem Zeitpunkt eine wirtschaftliche Blütezeit erlebte. Lange hielt es Kepple jedoch nicht dort und er kehrte zu seiner Farm zurück. Elias hingegen blieb und erwarb eine vierzig Morgen große Farm bei Kismet. Auch weiterhin machte er seinem Mädchen den Hof. Schon kurz darauf, hatte er sein Ziel erreicht, denn Flora willigte schließlich ein. Am 1. Januar 1888 gaben sich die beiden, im Hause ihrer Eltern in Acron, Florida, das Ja-Wort. Er war bereits achtundzwanzig, sie hingegen erst neunzehn.

Ihren Beruf als Grundschullehrerin gab Flora direkt nach der Heirat auf, um mit ihrem Mann ein neues Leben in Daytona Beach zu begründen. Das junge Paar besaß eine Vielzahl an Ideen und Wünschen. Eines dieser Vorhaben war ein eigenes Hotel aufzuziehen. Um den Traum wahr werden zu lassen, verkaufte Elias die gemeinsame Farm. Doch leider schlug der Versuch in der Hotelbranche Fuß zu fassen fehl, da die Touristen ausblieben. Am 8. Dezember 1888 schenkte Flora Herbert Arthur Disney, dem ersten Kind ihrer Ehe, das Leben. Der Traum des eigenen Hotels war zu diesem Zeitpunkt schon längst begraben. Elias verdiente sein Geld nun als Landbriefträger. Als er genügend Geld zusammengespart hatte, gab er seinen Job auf und erwarb ein Stückchen Land. Getrieben von unerschütterlichem Optimismus legte er einen kleine Orangenhain an, dessen Bäume auch gut zu wachsen begannen.

Kurz darauf geriet die Welt aus den Fugen und militärische Maßnahmen schienen unumgänglich. Kriegsangst lag wie ein Schatten über Amerika. Als überzeugter Patriot meldete sich Elias freiwillig zum Dienst. Bereits kurze Zeit später wurde die Krise beigelegt und die Gefahr war ausgestanden, so dass Elias keinen weiteren Grund sah, weiterhin bei der Armee zu bleiben, solange in Florida Frau und Kind auf ihn warteten, die es zu versorgen galt. Also verließ er die Kaserne und begab sich nach Hause. Schon bald stand die Militärpolizei vor der Tür, um ihn als Deserteur zu verhaften. Er konnte sie jedoch überzeugen, dass keine weiteren militärischen Maßnahmen mehr notwendig seien und er dementsprechend nicht mehr gebraucht wurde. Seine Uniform behielt er als Ausgleich für den fehlenden Lohn.

Erneut stürzte Elias sich eifrig auf ihren kleinen Orangenhain in die Arbeit. Die Aussichten auf Erfolg wurden dem Paar allerdings recht bald zunichte gemacht. Zuerst überzog ein gewaltiger Sturm das Land und richtete für die Disneys verheerende Schäden an, den Rest zerstörte ein Frosteinbruch und zu guter Letzt erkrankte Elias auch noch an Malaria. Als er sich wieder einigermaßen von seiner Krankheit erholt hatte und das Glück ihm immer noch nicht hold sein wollte, entschloss er sich, seine Zelte abzubrechen und weiterzuziehen. Seine Wahl fiel diesmal auf Chicago, Illinois.

Biographie[Bearbeiten]

Walt Disney und Billy Bletcher synchronisieren einen Cartoon

Frühe Kindheit[Bearbeiten]

Walter Elias Disney wurde am 5. Dezember 1901 in Chicago, Illinois (USA) geboren. Seine Familie hat irische, englische und deutsche Wurzeln. Sein Vater Elias war Bauunternehmer, die Mutter arbeitete im Betrieb ihres Ehemanns mit und entwarf auch das Haus der Disneys, das der Vater selber erbaute und in dem Walt Disney geboren wurde. Er hatte vier Geschwister, drei ältere Brüder, Herbert Arthur Disney (* 8. Dezember 1888), Raymond Arnold Disney (* 30. Dezember 1890), und Roy Oliver Disney (* 24. Juni 1893) und seine Schwester Ruth Flora Disney, die am 6. Dezember 1903 geboren wurde.

1906, als Walt Disney vier Jahre alt war, verließ die sechsköpfige Familie Chicago, aus Angst vor der immer weiter steigenden Kriminalitätsrate. Disneys Vater musste seine Arbeit aufgeben und begann auf einer Farm in Marceline, Missouri. Seine Schwester Ruth war noch zu jung um zu helfen, so spielte sie die meiste Zeit, Walt musste seinen Eltern helfen. Trotz allem bezeichnete er seine Zeit in Missouri als die schönste, dir er je hatte. Er liebte die Tiere und die Natur, in der Umgebung und auf der Farm.

Dort entdeckte er auch seine Liebe zum zeichnen. Bei allen Spekulationen, wieviel Walt Disney vom Ruhm, den er erntet, wirklich verdient hat, entspricht es nicht der Wahrheit, dass er nicht hätte zeichnen können. Später, bei seinem Dienst im 1. Weltkrieg bemalte er sogar die Wägen des roten Kreuzes. Sein Stil wird als 'einfältig' aber doch 'komplex' beschrieben. 1906 wurde er von einem Nachbarn der Disneys gebeten, sein Pferd Rupert abzuzeichnen. Für seine Arbeit bezahlte ihm Dr. „Doc“ Sherwood auch, was ein zusätzlicher Anreiz gewesen sein mag. Dort lernte er auch seine Leidenschaft für die Eisenbahn kennen, die er später, inspiriert durch Ollie Johnston wieder entdeckte. Er lernte, die einfahrenden Lokomotiven an den Geräuschen zu erkennen, die sie verursachten.

Namensgebung[Bearbeiten]

Walt Disney während der Produktion von Saludos Amigos im Rahmen der Good Will Tour (© Disney)
Walt Disney mit Primus von Quack bei dessen erstem Auftritt in The Wonderful World of Walt Disney in Color (© Disney)

Der Name Walter Elias Disney kommt nicht von ungefähr. Der Zweitname sollte an seinen Vater erinnern, „Walter“ ist der Name eines engen Freundes der Familie Disney, dem Geistlichen Walter Parr. Auch seine Familie bekam zur Zeit der Geburt Nachwuchs, so dass die beiden Väter absprachen, ihre Söhne nach dem jeweils anderen zu benennen. Walter Perr (* 2. Mai 1871, Liverpool (England) erlebte den Erfolg von Walt Disney allerdings nicht mehr, da er bereits am 24. März verstarb. Als letztes war der gebürtige Brite noch seiner Arbeit in Lewiston, Idaho nachgegangen.

Er nahm mit 14 Jahren das erste Mal Kunstunterricht in Kansas City. Nachdem er im Ersten Weltkrieg Ambulanzfahrer bei der Armee in Frankreich gewesen war, begann er kurze Werbefilme zu zeichnen, zusammen mit Zeichenkünstler Ub Iwerks, der Walt später auch das Modell für die Mickey Mouse zeichnete. Gleichzeitig schuf er Trickfilm-Versionen von Cinderella (Aschenputtel) und Robin Hood. 1921 gründete Disney mit dem Laugh-O-Gram-Studio in Kansas City sein erstes Filmstudio. Zusammen mit seinem Bruder Roy Disney produzierte er mit diesem eine Reihe von Kurzfilmen mit dem Titel Alice in Cartoonland. Schon dabei mischte er wie später bei Mary Poppins Trickfilm mit realen Schauspielern. 1923 musste Laugh-O-Gram allerdings Konkurs anmelden. Disney, dessen Alice-Filme sich nichtsdestotrotz als Erfolg herausgestellt hatten, ging 1923 nach Los Angeles. Zusammen mit Ub Iwerks als Art Director und seinem Bruder Roy, der sich um die finanziellen Aspekte der Produktionen kümmerte, begann er seine Ideen in Trickfilme umzusetzen. 1925 heiratete er Lillian Disney, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war, 1926 gab Disney die Zeichnerei auf und überließ Iwerks die Konzeption seiner Figuren. 1927 wurde Micky Maus (engl. Mickey Mouse) von Iwerks geschaffen, der Titel des ersten Micky-Filmes lautete Plane Crazy. Parallel dazu erschien „The Jazz Singer“, der erste Tonfilm der Filmgeschichte, produziert von den Gebrüder Warner. Dies ermutigte Walt dem Zeichentrickgenre neues Leben einzuhauchen und seine neuste Kreation mit einem Mal zur Weltsensation zu machen. Er fügte als Erster gezeichneten Bildern Toneffekte hinzu. So feierte im November 1928 in New York Steamboat Willie, bei dem auch Minnie Maus und Kater Karlo ihre erste Rolle spielten. Nach dem Riesenerfolg von Steamboat Willie schuf Disney 1934 Donald Duck. Er sollte ein kratzbürstiger Gegenpart zu der niedlichen und erfolgreichen Maus sein. Ein Großwerk gelang Disney 1937 mit der Zeichentrick-Verfilmung von Schneewittchen und die sieben Zwerge, der von der Filmakademie einen regulären Oscar sowie sieben Miniaturausgaben erhielt. Insgesamt waren 750 Künstler an der Erschaffung dieses Klassikers beteiligt. Im Anschluss an den großen Erfolg von Schneewittchen schuf Disney 1940 eine Zeichentrick-Version von Pinocchio. Ein absolutes Novum war der ebenfalls 1940 erschienene Musikfilm Fantasia, der zu Werken Bachs, Beethovens, Tschaikowskis und Strawinskys kleine Kurzgeschichten präsentiert. Er gilt als erster abendfüllender vertonter Trickfilm, wobei nicht eine Geschichte vertont, sondern, quasi umgekehrt, die Musik in Bilder zeichnerisch übersetzt wird. Neben den netten und niedlichen Geschichten (z.B. auch ein urkomisches Ballett von Nilpferden und Krokodilen) erscheinen auch düstere oder sogar abstrakte Episoden. Sehr bekannt ist dabei diejenige, in der Micky den „Zauberlehrling“ – vertont nach der bekannten Goethe-Ballade - spielt. 1941 folge Dumbo als vierter abendfüllender Zeichentrickfilm und 1942 schließlich Bambi nach Felix Salten, den Walt Disney selbst immer als seinen Lieblingsfilm bezeichnete. Diese fünf Werke gelten bis heute als die größten Klassiker aus dem Hause Disney. Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte Disney zahlreiche Abenteuerfilme wie Die Schatzinsel nach Robert Louis Stevenson und 20.000 Meilen unter dem Meer nach Jules Verne. In den 1950er-Jahren entstanden Cinderella, Alice im Wunderland, Peter Pan und Dornröschen und der Prinz, aber auch, zusammen mit dem deutschen Physiker und Populärwissenschaftler Heinz Haber, die Fernsehdokumentation Unser Freund das Atom, mit der im Auftrag der Regierung Eisenhower das Image der Kernenergie verbessert werden sollte. Am 17. Juli 1955 eröffnete Walt Disney seinen ersten Vergnügungspark Disneyland in Anaheim, wenige Kilometer südlich von Los Angeles. 1964 kaufte er das Gelände für den zweiten Park in Orlando, Florida, der noch besser als das erste Disneyland werden sollte. 1964 kam der erfolgreichste Disney-Spielfilm, das Musical Mary Poppins, heraus, das mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Der letzte Film, an dem Disney persönlich mitwirkte war Das Dschungelbuch (The Jungle Book). Am 15. Dezember 1966 starb Walt Disney unerwartet nach einer Operation an Lungenkrebs, und sein jüngerer Bruder Roy übernahm die Walt Disney Productions und die Weiterentwicklung des Parks, der 1971 zu Ehren seines „Erfinders“ als Walt Disney World eröffnet wurde. Es war nicht, wie oft angenommen, Walt Disney, der Dagobert Duck und andere Mitglieder (etwa Oma Duck und Daniel Düsentrieb), der Disney-Familie erfunden hat, sondern der „gute Zeichner“ Carl Barks. Aus seiner Zeichenfeder stammen auch viele weitere Einwohner Entenhausens. Um Trickfilme realistischer wirken zu lassen, entwickelten Disneys Techniker den Multiplan-Kamera-Tisch, bei dem Zeichnungen von Hintergrund, Figur und Vordergrund auf getrennte, übereinanderliegende Ebenen gelegt und dann von oben fotografiert werden. Durch veränderte Abstände zwischen den Ebenen lassen sich so realistischere, räumlich wirkende Effekte realisieren.

Disney und das FBI[Bearbeiten]

Statue in Disneyland Paris

Walt Disney sah sich als Patriot und Antikommunist, ihm wurde eine enge Verbindung zum FBI vorgeworfen. Dabei soll er als Informant Berichte über kommunistisch aktive Mitarbeiter seines Konzerns an das FBI geliefert haben. Zu Zeiten McCarthys bedeutete dies für die in den Berichten genannten Personen, dass sie inhaftiert oder auf eine schwarze Liste gesetzt wurden. Inwieweit Disney bei seinen Berichten dabei unter Druck gesetzt wurde, ist umstritten. Sicher ist, dass er sich der Konsequenzen seiner Aussagen bewusst war. Eine Gruppe von Filmemachern in Hollywood (The Hollywood Ten) verweigerte dem FBI Berichte dieser Art - und wurde inhaftiert.

Triviales[Bearbeiten]

  • Walt Disney bewältigte seinen Dienst im 1. Weltkrieg zusammen mit dem späteren Besitzer von McDonald's, Ray Kroc. Als der seinem Kameraden 1954 den Vorschlag machte, die zweite Filiale des Fast-Food-Restaurants in Disneyland Anaheim zu eröffnen, lehnte er allerdings ab.
  • Walt Disney ist der einzige, dem innerhalb von 10 Jahren drei mal der Ehren-Oscar verliehen wurde. 1931/32, 1938 und 1941. Er ist die zweite Person überhaupt, der ein Ehrenoscar verliehen wurde, nur Charles Chaplin wurde früher geehrt.

Literatur[Bearbeiten]

  • Bob Thomas: Walt Disney. Die Original-Biographie (Walt Disney – An American Original), 384 S., Stuttgart: 1986 (Ehapa), ISBN 3-7704-0705-9
  • Christopher Finch: The Art of Walt Disney. From Mickey Mouse to the Magic Kingdoms, 458 s., New York: 1993 (Abrams), ISBN 0-8109-8052-5, auf Deutsch übersetzt: Christopher Finch, Renate Witting (Übersetzung): Walt Disney – Sein Leben – Seine Kunst, Ehapa 1978, ISBN 3-8105-9801-1.
  • Leonard Maltin: The Disney Films, 3. Auflage, 384 S., New York: 1995 (Hyperion), ISBN 0-7868-8137-2
  • Frank Thomas und Ollie Johnston: Disney Animation. The Illusion of Life, 575 S., New York: 1981 (Abbeville Press); ISBN 0-89659-698-2
  • Richard Schickel: Disneys Welt. Zeit, Leben, Kunst & Kommerz des Walt Disney (The Disney Version. The Life, Times, Art and Commerce of Walt Disney), 301 S., Berlin: 1997 (Kadmos), ISBN 3-931659-10-0
  • Dave Smith: Disney A to Z. The Official Encyclopedia, 564 S., New York: 1996 (Hyperion), ISBN 0-7868-6223-8
  • Andreas Platthaus: Von Mann & Maus – Die Welt des Walt Disney, 255 S., Berlin: 2001, ISBN 3-89487-402-3


Präsidenten der Walt Disney Company

1940Walt Disney • 1945 • Roy O. Disney • 1968 • Donn Tatum • 1971 • Card Walker • 1977 • unbesetzt • 1980 • Ron Miller • 1984 • Frank Wells • (†)1994 • unbesetzt • 1995 • Michael Ovitz • 1997 • unbesetzt • 2000 • Robert Iger • 2012 • unbesetztheute

Chairman der Walt Disney Company

1945Walt (nur bis 1960) und Roy Oliver Disney • 1971 • Donn Tatum • 1980 • Card Walker • 1983 • Raymond Watson • 1984 • Michael Eisner • 2004 • George Mitchell • 2007 • John Pepper • 2012 • Robert A. Igerheute