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== Die Panzerknacker in anderen Sprachen == | == Die Panzerknacker in anderen Sprachen == |
Version vom 30. März 2020, 09:21 Uhr
Die Panzerknacker (engl. Beagle Boys, ital. I Bassotti) sind eine Verbrecherbande, deren oberstes Ziel es ist, Dagobert Duck um sein Barvermögen zu berauben. Sie agieren oft in Form einer Verbrecherorganisation („Panzerknacker AG“) und tragen Masken und Sträflingskleidung. Zu unterscheiden sind sie äußerlich nur durch ihre Häftlingsnummern, die sich in den heutigen Comics üblicherweise aus der Nummer 176 sowie einer per Binde- oder Schrägstrich angefügten weiteren Kombination der Ziffern 1, 6 und 7 zusammensetzen. Mit ihren Nummern sprechen sie sich gewöhnlicherweise auch an. Erika Fuchs gab mindestens drei der Panzerknacker Vornamen: Ede, Max und Otto (siehe die Barks-Geschichten Der arme reiche Mann, Der Kugeltank und Die Panzerknacker gehen auf den Leim). Die Mitglieder der Organisation sind in fast allen Geschichten Brüder, manchmal werden sie allerdings auch als Cousins bezeichnet.
Die Panzerknacker bei Barks
Carl Barks erfand die Panzerknacker 1951 für seinen Zehnseiter Der Selbstschuss / Terror of the Beagle Boys, nachdem bereits ein Jahr zuvor, in Barks' Der zählende Papagei / The Pixilated Parrot, optische Vorläufer der Diebesbande zu sehen gewesen waren. In "Der Selbstschuss" stellen die frisch aus dem Gefängnis ausgebrochenen Panzerknacker eine Bedrohung dar, der der verzweifelte Dagobert mittels einer Kanone und eines von Donald konstruierten Selbstauslösers Herr zu werden versucht. Da der Selbstschuss dummerweise nach hinten losgeht, können sich die nur im letzten Panel auftauchenden Knacker grinsend an Dagoberts Barschaft bedienen. Ähnlich verhält es sich beim zweiten Auftritt der Panzerknacker im nur einen Monat später erschienenen Barks-Zehnseiter Eingefrorenes Geld / The Big Bin on Killmotor Hill, wobei hier die Katastrophe durch gefrierendes Wasser herbeigeführt wird, das eigentlich zum Ertränken (!) der Räuberbande gedacht war.
Der nächste Auftritt der Verbrecherorganisation fand in der Debüt-Geschichte Dagoberts als Titelfigur statt. In Der arme reiche Mann / Only a Poor Old Man ist die Bedrohung durch die Panzerknacker für Dagobert konkreter: Sie bebauen ein Grundstück direkt neben dessen Geldspeicher - als Vorwand für eine Anbohrung desselben. Der durchblickende Dagobert versteckt daraufhin sein Geld unter Wasser in einem Staubecken - die Panzerknacker verfrachten es samt ihrer Bauerde unwissentlich selber dorthin. Das ausgefuchste Überlistungsmanöver entpuppt sich als großer Fehler: Nachdem die Knacker die Situation begriffen haben, kaufen sie das unterhalb des Staudamms gelegene Grundstück und versuchen, den Damm zu brechen. Dies gelingt ihnen auch, doch erstmals bei Barks ist zu sehen, wie Dagobert sein Geld zurückgewinnt: Er lässt sich von den Panzerknackern ein letztes Geldbad gewähren, und als diese sehen, wie er freudig in ihre Milliarden springt, wollen sie es ihm gleichtun. Doch im Gegensatz zu Dagobert stoßen sie sich dabei die Köpfe ein und sind somit ausgeschaltet.
Fortan waren die Panzerknacker bei Barks hauptsächlich auf die langen Geschichten abonniert und traten nur noch in einem weiteren WDC-Zehnseiter auf. In der späten Geschichte Die Riesenroboter / The Giant Robot Robbers distinguierte Barks einen der Knacker von den anderen, indem er ihm eine „Achillesferse“ verpasste, die auch von späteren Autoren aufgegriffen wurde: eine Schwäche für Backpflaumen. Barks verwendete die Panzerknacker in insgesamt 36 Comics.
Die Panzerknacker nach Barks
Auch nach Barks erfreuten sich die Panzerknacker in den Comics weiterhin einer gewissen Popularität. Zu eigenständigen Helden von Disney-Comics wurden sie 1964, als ihnen in den USA eine ganze Heftreihe gewidmet wurde. Tony Strobl und Co. sowie im Anschluss die Italiener und Dänen machten aus den Schwerverbrechern nach und nach ein eher erfolgloses Grüppchen, das in einer Hütte oder einem Wohnwagen lebt und ständig ins Gefängnis wandert. Die ersten ernstzunehmenden Panzerknacker-Comics Egmont'scher Produktion entstanden in den frühen 70er Jahren. Hervorzuheben sind hier die Werke Antoni Gil-Baos, nicht nur wegen dessen hoher Produktivität, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass der Spanier die Knacker weit menschlicher darstellte als seine Kollegen, die sich allesamt eher an den Karikaturen Barks'scher Prägung orientierten.
Anzahl der Panzerknacker
Die Anzahl der Gauner variiert; in der von Barks gezeichneten Düsentrieb-Geschichte Mighty But Miserable / Die künstliche Kraftquelle sind innerhalb eines Panels dreizehn Panzerknacker in einem Bus zu sehen. Von Don Rosa wird eine Anzahl von sieben bevorzugt, da es in der ersten Erwähnung bei Barks (Der arme, reiche Mann) sieben Panzerknacker an der Zahl sind; sowohl bei Egmont als auch in Italien setzte sich aber vor allem ein Dreiergespann durch. Zum Teil sind die Panzerknacker auch eine weltumspannende Organisation (z.B. in Le straordinarie avventure di Paperino Girandola / Im Kielwasser der schönen Leokadia, LTB 58) oder gehören einer Schwerverbrechervereinigung an (Zio Paperone e le memorabili memorie / Onkel Dagobert auf Abwegen, LTB 116).
Familie Panzerknacker
In der Geschichte Jugenderinnerungen / The Fantastic River Race ließ Barks 1957 innerhalb einer Erzählung Dagoberts den Großvater der Panzerknacker, Blackheart Beagle (bei Fuchs: Käpten Punk), debütieren, der bei ihm nur dieses eine Mal Verwendung fand. Die Figur (hierzulande zumeist Käpten Knack genannt) wurde später von Don Rosa übernommen, auch wenn dieser sich die Freiheit erlaubte, sie mit einer weiteren zu verquicken: In Die Geldquelle / The Money Well hatte Barks 1958 einen weiteren Opa der Panzerknacker (mit der Häftlingsnummer '186-802') eingeführt, der bei ihm ebenfalls nur einen Auftritt gehabt hatte. Letzterer fand als Opa Knack ab den frühen 60er Jahren besonders in italienischen und brasilianischen Geschichten hohen Anklang, für die er mit einem grimmigeren Blick und einer Pfeife ausgestattet wurde. Im Gegensatz zu seinen Enkeln trägt Opa Knack keine Häftlingsnummer, sondern zumeist ein Schild mit der Aufschrift 'Begnadigt'.
In Super Beagles von 1969 (dt. Kampf der Geister/Die Wunderwaffen) wurde ein Onkel der Panzerknacker eingeführt: Kolle Knackmann alias Onkel Null, so genannt, weil er noch nie überführt werden konnte. Ironischerweise passiert aber genau das in dieser Geschichte. In Akute Geldspeicheritis aus LTB 300 kommt ein weiterer Onkel der Panzerknacker vor; Onkel Pedro mit der Schildaufschrift 'PEDRO' ist ein einfacher Farmer, der es nicht übers Herz bringt, kriminell zu sein. Iku, auch IQ-176, ist ein Panzerknacker mit hohem Intelligenzquotienten, der für das Erdenken todsicherer Pläne zuständig ist. Die Panzerknacker haben sich auch beizeiten um den Nachwuchs gekümmert: Die Knackerknaben (Beagle Brats) wurden 1965 von Tony Strobl und vermutlich Vic Lockman eingeführt und tragen die Nummern '1', '2' und '3'.
In italienischen Disney-Comics haben die Panzerknacker seit 1964 auch einen Hund namens Achtmalacht, für dessen Aussehen Giovan Battista Carpi verantwortlich war. In einigen von Gil-Bao gezeichneten Egmont-Geschichten der frühen 80er Jahre tritt ein weiterer auf, der seinen Herrchen wie aus dem Gesicht geschnitten ist.
Vorgeschichte
Laut Carl Barks' Jugenderinnerungen hatte der junge Dagobert gegen den Großvater und die Väter der heutigen Panzerknackerbande zum ersten Mal am bzw. auf dem Mississippi zu kämpfen.
Don Rosa schmückte diese Vorgabe im 2. Kapitel seiner Dagobert-Biographie noch weiter aus. Hier kommen die Panzerschrank-knackenden Söhne des alten Käpten Knack zu ihren Masken und ihrem heutigen Namen. In Kapitel 10 hat sich Familie Panzerknacker aus nicht näher geklärten Gründen ganz zufällig wie Dagobert in Entenhausen niedergelassen, in Kapitel 12 präsentiert Käpten Knack Dagobert erstmals seine Enkel, die heutigen Panzerknacker.
Die Panzerknacker in anderen Sprachen
- Brasilianisch Portugiesisch: Irmãos Metralha
- Chinesisch: 庀兄弟
- Dänisch: Bjørne-banden
- Englisch: Beagle Boys
- Estnisch: Penipoisid
- Finnisch: Karhukopla
- Französich: Les Rapetou
- Griechisch: Μουργόλυκοι (Murgoliki = Lümmelwölfe)
- Holländisch: Zware Jongens
- Indonesisch: Gerombolan Siberat
- Isländisch: Bjarnabófar
- Italienisch: I Bassotti
- Lettisch: Suņapuikas
- Japanisch: ビーグルボーイ
- Kroatisch: Braća Buldozi
- Norwegisch: B-gjengen
- Polnisch: Bracia Be
- Portugiesisch: Irmãos Metralha
- Russisch: Братья Гавс
- Samisch: Bierdnaboját
- Slowenisch: Buldogi
- Spanisch: Los Golfos Apandadores
- Spanisch (Latino): Los Chicos Malos
- Tschechisch: Rafani
- Türkisch: Karabela Çetesi
- Ungarisch: Kasszafúrók
Die Panzerknacker in den DuckTales
In der TV-Serie DuckTales haben die Panzerknacker unterschiedliche Gestalten, Namen und Eigenschaften.
Name | Sträflingsnummer | äußere Merkmale | Sprecher |
---|---|---|---|
Karlchen Knack (engl. Big Time Beagle) | 167 671 | kleinwüchsig, agiert meistens als Anführer | Tobias Meister (engl. Frank Welker) |
Burger Knack (engl. Burger Beagle) | 761 176 | dick, hat Gebissspuren in seinem Schild | Hans-Jürgen Dittberner (engl. Chuck McCann) |
Kuno Knack (engl. Bouncer bzw. Biceps Beagle) | 716 167 | nach Bankjob der stärkste Knacker, Zahnlücke | Karl Schulz (engl. Chuck McCann) |
Schlabber Knack (engl. Baggy Beagle) | 617 716 | schlabbrig gekleidet; Knick im Schild | Thomas Petruo (engl. Chuck McCann) |
Babyface Knack (engl. Babyface Beagle) | 176 167 | Propellermütze | (engl. Terry McGovern) |
Knubbel Knack (engl. Bugle bzw. Bebop Beagle) | 671 761 | im Jazz-Style gekleidet, hat eine poetische Ader, der englische Name wechselt zu Bebop in einer Episode | (engl. Brian Cummings) |
Bankjob Knack (engl. Bankjob Beagle) | 176 671 | der stärkste Knacker, hat großes Kinn; führt die Bande an, wenn Karlchen nicht dabei ist | (engl. Peter Cullen) |
Bomberknacker (engl. Bomber Beagle) | 117 671 | ähnelt Bankjob | |
Bullauge Knack (engl. Bullseye Beagle) | 671 761 | ? | |
? (engl. Bulkhead Beagle) | ? | ? | |
? (engl. Butterball Beagle) | ? | ? | |
Oma Knack (engl. Ma Beagle) | kein Schild | Oma (bzw. Mutter) der DuckTales-Knacker | Barbera Ratthey (engl. June Foray) |
Megabyte Knack (engl. Megabyte Beagle) | ? | sozusagen der DuckTales-Pendant zu IQ-176 | (engl. Frank Welker) |
- In der Episode Der schiefe Turm von Peseta / A Drain on the Economy (Teil des Mehrteilers Auf die Knete fertig los! / Catch as Cash Can) treten allerdings zahlreiche, nicht-individuelle Panzerknacker auf.
- Außerdem tauchen in den DuckTales die Knackerknaben (engl. Beagle Brats) sowie weibliche Panzerknacker (engl. Beagle Babes) auf.
Weitere Verwandte
- Ihre Väter 166-176, 166-167, 166-716, 166-761
- Ihr Großvater Knack (156-166) (heute begnadigt)
- Ihre Großmutter Knack (Mrs-156)
- Ihre Neffen 1, 2 und 3 die Knackerknaben
- Ihr Großonkel Conny (156-165)
Literatur
- DDSH 365, S. 34: Entenhausener Geschichte(n), Folge 259 „Panzerknacker, Texter, Zeichner, Zeichnerinnen“, von Wolfgang J. Fuchs