Dagobert Duck

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©Disney Achtung! Der Titel dieses Artikels hat mehrere Bedeutungen. Dieser Artikel behandelt die Figur Dagobert Duck. Für die Taschenbuchreihe siehe Onkel Dagobert (Taschenbuch).
Dagobert Duck (© Disney)

Dagobert Duck (im englischen Original Scrooge McDuck) ist der Onkel Donald Ducks und der reichste Mann (oder die reichste Ente) der Welt. Ursprünglich aus Schottland stammend, lebt er heute in Entenhausen, wo er sein Geld in seinem Geldspeicher hortet. Die Figur wurde 1947 von Carl Barks erfunden und trat erstmals in der Comicgeschchte Die Mutprobe auf. Der Originalname „Scrooge McDuck“ spielt auf Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens' Eine Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol) an, der deutsche Name „Dagobert“ bezieht sich hingegen auf den gleichnamigen Merowingerkönig.

Dagobert Duck ist eine der wohl vielschichtigsten Figuren des Duck-Universums. Einerseits ist er charakterisiert durch seinen unfassbaren Geiz und seine Gier nach Geld, für die er auch zu den schändlichsten Mitteln greift, andererseits wird er manchmal als liebenswürdig und schrullig dargestellt. Er ist auch eine der Figuren, bei der am stärksten auf die Vergangenheit eingegangen wird, so gibt es etliche Werke über Dagoberts Jugend, wie beispielsweise Don Rosas Magnum Opus Sein Leben, seine Milliarden. Dagobert Duck ist eine der wenigen Comicfiguren von Disney, die später auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen auftraten und auch in der Welt der Videospiele Erfolge feierten.

Entstehung und Geschichte

Dagobert bei seinem Erstauftritt in Die Mutprobe (© Egmont Ehapa)

Dagobert Duck kam erstmals in der Geschichte Die Mutprobe (auch Weihnachten auf dem Bärenberg, engl. Christmas on Bear Mountain) als Donalds reicher, griesgrämiger Onkel zum Einsatz. Dagoberts englischer Name „Scrooge McDuck“ spielt auf den kalten und hartherzigen Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens' Eine Weihnachtsgeschichte an (auch die Geschichte Die Mutprobe selbst ist lose an A Christmas Carol angelehnt)[1][2] – eine Rolle, die Dagobert später noch in zahlreichen Adaptionen des Dickens-Klassikers wie etwa dem Film Mickys Weihnachtsgeschichte oder dem Comic Die Geister der Weihnacht (Guido Martina & José Colomer Fonts, DD 284 & LTB Weihnachten 8) übernehmen sollte. Ein weiteres Vorbild für Dagobert Ducks Figur könnte eine Figur aus dem Propagandafilm Spirit of '43 sein: Hier kam eine mit schottischem Akzent sprechende Ente mit Backenbart, Gehstock und Zwicker vor, die Donald daran hindern wollte, sein Geld zu verprassen.[3] Inwiefern Spirit of '43 beim Erschaffen Dagoberts in Barks' Hinterkopf war, ist schwer zu sagen. Gesichert ist hingegen – weil von Barks in einem Interview bestätigt –, dass er stark von Andy Gumps reichem Onkel Bim inspiriert war.[4]

Den Namen Dagobert hat die promovierte Übersetzerin Erika Fuchs, die sehr literaturinteressiert war, an den König Dagobert I. aus der frühesten Königsgeschichte der Merowinger angelehnt.[5]

In der Geschichte Die Mutprobe sitzt Dagobert an Weihnachten grimmig in seiner Villa. Er äußert den Satz: „Grauenhaftes Fest!“ und dass er Weihnachten nicht möge, denn niemanden könne ihn leiden und er könne auch niemanden leiden. Donald und seine Neffen möchte er erst beschenken, wenn sie in eine Mutprobe in einer Berghüte bestanden haben, wo es von Bären nur so wimmelt.[6] Anfangs blieb er auch dieser hinterlistige und eigentlich sogar gemeine Onkel. Kennzeichnend dafür sind Geschichten, wie zum Beispiel Wudu-Hudu-Zauber, wo über eine Gräueltat in Dagoberts Vergangenheit berichtet wird, die dieser noch nicht einmal bereut, oder auch Die magische Sanduhr, wo er wieder einmal auf äußerst schändliche Mittel zugreift und nichts anderes als Geld im Kopf hat.

Die optische Entwicklung Dagoberts, hier gezeichnet von Don Rosa (© Egmont Ehapa)

Anfangs noch ein kränklicher alter Mann, änderte und verjüngte sich allmählich sein Erscheinungsbild von Comic zu Comic. 1950, in Barks' Der zählende Papagei (auch Donald Duck und das mathematische Wundertier, engl. The Pixilated Parrot) entsprachen Aussehen und Kleidung, bestehend aus einem zumeist roten Gehrock, Zylinder, Zwicker, Gamaschen und Spazierstöckchen, erstmals vollständig der heute bekannten Norm. 1951 bekam die Figur mit den Panzerknackern ihre ersten eigenen Gegenspieler.

Nachdem Dagobert regen Zuspruch unter den Lesern gefunden hatte, erhielt er 1952 eine eigene Comic-Reihe: „Walt Disney's Uncle $crooge“. Die erste richtige Dagobert-Geschichte, die testweise für diese Reihe entstand, ist ein Meilenstein in Dagoberts Entwicklung: In Der arme reiche Mann wird Dagobert nun nicht mehr als simpler Geizkragen dargestellt, sondern bekommt eine eigene Vergangenheit und liebenswürdige Seiten. Das wird mit der nächsten richtigen Dagobert-Geschichte, Wiedersehn mit Klondike, wo Dagobert eine heldenhafte Jugend und eine verlorene Liebe (Nelly) bekommt, noch verstärkt. 1956 tauchte mit dem reichen Südafrikaner Mac Moneysac ein weiterer Gegenspieler auf, 1961 gefolgt von Klaas Klever, der vor allem in den LTBs häufiger anzutreffen ist, und der Hexe Gundel Gaukeley, die es auf Dagoberts Glückstaler abgesehen hat.

Nach Carl Barks folgten natürlich etliche andere Autoren, die Dagobert verwendeten, was ihn noch vielseitiger machte. Während er in italienischen Comics oft der harte Fantastilliardär blieb, den nichts außer sein Geld interessierte, hob beispielsweise Don Rosa, der auch Dagoberts Biographie Sein Leben, seine Milliarden schrieb, eher Dagoberts liebenswürdige und schrullige Art hervor.

Dagoberts Lebensgeschichte

Über Dagoberts Lebensgeschichte ist viel geschrieben worden, und in Folge dessen auch viel Widersprüchliches. Carl Barks erfand als erster zu seiner Figur auch Informationen zu deren Leben. Aus diesen „Fakten“ entwickelte später Don Rosa seine eigene Saga Sein Leben seine Milliarden. Aber auch in Italien und anderen Ländern haben Autoren ihre eigenen Versionen und Vorstellungen eingebracht, wobei sich einige Behauptungen fast überall als „Fakten“ durchgesetzt haben. In vielen Fällen basieren diese auf Aussagen in Barks' Geschichten, die nur leicht variiert werden. Auch wenn beispielsweise der Italiener Guido Martina gern die dunklen und skrupellosen Seiten des alten Erpels zeigte, sind sich die meisten Autoren darüber einig, dass Dagobert sein Geld größtenteils hart und ehrlich erarbeitet hat, worauf er auch stolz ist, so bläut er seinen Neffen ein, dass Geld nur mit harter Arbeit zu verdienen sei.

Barks selbst hatte die Informationen über Dagoberts Herkunft und Leben mit Absicht vage gehalten und nie eine konzise Biografie seiner berühmtesten Schöpfung zugrunde gelegt. Er bevorzugte, jede Geschichte als abgeschlossen zu sehen und keine wie auch immer gearteten Kontinuitäten zu früheren Geschichten herzustellen.[7] Demzufolge konnte er die fiktive Biografie je nach Bedarf adaptieren. In frühen Geschichten, die Dagobert als Gegner zeigen, wird sein schlechter Charakter durch erwähnte Ereignisse in der Vergangenheit unterstrichen. Bestes Beispiel hierfür ist Wudu-Hudu-Zauber, wo Dagobert als Räuberbaron gezeigt wird, der sein Geld durch Diebstahl erwarb. Ebenso diente eine lange Reihe schottischer Vorfahren, einer geiziger und habgieriger als der andere, die alle dieser schlechten Eigenschaften wegen den Tod gefunden hatten, dazu, Dagoberts Geiz und Habgier herauszuarbeiten.[8] Als Barks später seine Figur positiver umgestaltete, veränderte er auch dessen Biografie. Dagobert wurde zum „self-made man“, zum Milliardär, der sein Vermögen auf anständige Weise gemacht hatte und der an der „frontier“ am Klondike nach Gold gegraben hatte. „Ich dachte nie von Dagobert wie ich von manchen anderen Millionären denken würde, die ihr Geld zum Teil damit machten, andere auszunutzen.“[9] Obwohl Dagobert zum Teil auf real existierenden Milliardären wie John D. Rockefeller basierte, grenzte ihn Barks zugleich von diesen ab. In 13 Trillionen entwickelte er zudem eine neue Abstammung, die Dagobert als Erbe des ehrbaren Kapitäns David Fürchtegott Duck zeigte, der genau wie sein Nachfahre betrogen wurde – ein starker Kontrast zu Das Gespenst von Duckenburgh.[8]

Dagobert als Goldsucher bei Barks in Der arme reiche Mann (© Egmont Ehapa)
Auch bei den Italienern nimmt Dagobert am Goldrausch teil

Ein Motiv, das in den allermeisten Versionen von Dagoberts Leben auftaucht, war seine Teilnahme am Goldrausch, wobei allerdings mehrere Goldräusche als Teil seiner Biografie Verwendung finden: der Kalifornische Goldrausch, derjenige am Colorado, am Klondike, in Australien, in Südafrika oder in Neuseeland. Vor allen Dingen der Goldrausch am Klondike wird oft zitiert: In zahlreichen italienischen Geschichten „beglückt“ Dagobert seine Verwandtschaft mit nostalgischen Anekdoten aus jener Zeit, Carl Barks schickte ihn dreimal an den Ort seiner Jugend zurück (Wiedersehn mit Klondike, Das Goldschiff und Alaska-Katastrophe) und Don Rosa schuf gleich vier Geschichten über den jungen Dagobert als Goldschürfer am Klondike (Der Einsiedler am White Agony Creek, Verschwörung der Gauner, Die Gefangene am White Agony Creek und Der letzte Schlitten nach Dawson).

Auch über Dagoberts Herkunft gibt es viele Versionen. Bei Barks und Rosa stammt er vom Clan der Ducks ab und ist gebürtiger Schotte, beispielsweise in Glanz und Gloria derer von Duck, einer Erzählung über die Geschichte der Ducks, wird jedoch berichtet, dass nur seine Vorfahren Schotten seien.

Bezüglich Dagoberts Kindheit ist das Bild eines Schuhputzers sehr verbreitet. Es tauchte in Die Geschichte von Onkel Dagoberts Bett von Vic Lockman und Barks sowie in Die große Langeweile von Carl Fallberg und Tony Strobl auf und wurde von Rosa übernommen.

Die fortwährende Suche des jungen Dagobert nach Reichtum in aller Herren Länder hat den Disney-Autoren die Möglichkeit gegeben, ihn alle nur erdenklichen Sprachen sprechen lassen zu können. So beherrscht er beispielsweise Tibetisch, da er angeblich anno 1892 bereits einmal in der Gegend geweilt hatte. Dagoberts Kenntnisse über asiatische Sprachen wird zum Beispiel in Der verhängnisvolle Kronenkork sichtbar, wo er sich ohne Probleme mit den Bewohnern von Tralla La verständigen kann. Laut Die Schreckensburg im Finstermoor (u.a. in LTB 317) beherrscht Onkel Dagobert dank seiner schottischen Wurzeln auch das den keltischen Sprachen zuzuordnende Schottisch-Gälisch in Wort und Schrift.

Don Rosas Version

→ siehe auch Hauptartikel Sein Leben, seine Milliarden

Wegen des relativen Chaos bezüglich Dagoberts Lebensgeschichte wurde Don Rosa von Egmont beauftragt, Ordnung in das Wirrwarr zu bringen. Rosa orientierte sich fast ausschließlich an Angaben, die Barks in seinen Geschichten gemacht hatte, und machte daraus eine umfassende Biografie über den berühmten Enterich. Die wichtigsten Barks-Quellen, an denen sich der Handlungsfaden der Geschichte orientiert, sind hier Der arme reiche Mann, Wiedersehn mit Klondike und Wudu-Hudu-Zauber. Während sein Werk bei manchen Fans schnell den Status absoluter Gültigkeit erreichte, entzaubert es für andere Leser und Autoren (darunter Barks) das Mysterium um Dagoberts Jugend. „Es ging nie darum, eine amtliche Vita zu schreiben, sondern nur um meine persönliche Version“, so Rosa selbst. Hier nun eine Zusammenfassung der Rosa-Version.

© Egmont Ehapa

Dagobert wurde 1867 in Glasgow (Schottland) als Sohn von Dietbert und Dankrade Duck geboren. Zu seiner Familie zählen ferner seine Schwestern Mathilda und Dortel sowie sein Onkel Jakob „Jungerpel“ Duck. Er ist der letzte aus der langen Reihe des Clan der Ducks. Allerdings ist von dessen anfänglichem Glanz nicht mehr viel übrig und so wächst der kleine Dagobert in ärmlichen Verhältnissen auf und verdient sich seinen ersten Zehner nach harter Arbeit als Schuhputzer. Und dabei wird er sogar noch betrogen: Es handelt sich um eine amerikanische Münze! Doch anstatt aufzugeben, lässt er sich das eine Lehre sein und beschließt nach Amerika auszuwandern. So geht es im zarten Alter von 12 bis 13 Jahren im Jahre 1880 zu seinem Onkel Diethelm in die USA. Dort betätigt er sich zunächst als Flussdampferkapitän und wird anschließend über Umwege Cowboy in Montana. Doch immer hat er Pech und bleibt arm. Während seiner darauffolgenden Zeit als „Kupferschürfer“ kann er im Jahre 1884 mit Hilfe einer Gesetzeslücke eine große Mine erstehen, die er jedoch aufgeben muss, da seine Familie in Schottland Geld benötigt, um die Grundsteuer für die Duckenburgh zahlen zu können. So ist er wieder am Anfangspunkt und hat sich im Laufe seines Weges durch Amerika sogar noch zahlreiche Feinde, wie die Panzerknacker, die Gebrüder Brantewien oder Klaas Klever gemacht. Allerdings hat er auch zahlreiche Freunde kennengelernt, die ihm wichtige Lektionen über den Wert der Arbeit gegeben haben. Nun beschließt er, sein Glück als Goldsucher zu suchen.

© Egmont Ehapa

Doch auch hier bleibt er vorerst erfolglos. Er versucht sich in Afrika, in Arizona und in Australien. Aber das Glück steht nicht auf seiner Seite. 1897 beschließt er dann, zum Klondike zu reisen, wo ein neuer Goldrausch stattfindet. Dort muss er sich gegen den Betrüger Shandy Schofel durchsetzen und lernt Nelly, den Stern des Nordens kennen. Doch das hindert ihn nicht daran, Gold zu schürfen und nach monatelanger harter Arbeit in seinem Claim am White Agony Creek findet er es: das Straußeneinugget. Danach sieht das Leben ganz anders aus. Nun kann er Geld in der Bank anlegen, doch vorerst rackert er sich weiter an seinem Claim ab. Weiterhin muss er sich gegen Shandy Schofel und gegen Nelly durchsetzen. Dabei entsteht zwischen Nelly und ihm eine Art Hassliebe, allerdings misstrauen die beiden sich gegenseitig zu sehr, un sich ihre Gefühle zu gestehen. 1899 dann erreicht Dagobert seine erste Million. Nun steigt er groß ins Bankgeschäft ein und fünf Jahre nach seinem Goldfund ist er Milliardär! Nun beginnt der Höhenflug.

© Egmont Ehapa

1902 beschließt er, in seine Heimat zurückzukehren und sich nahe der Duckenburgh niederzulassen. Doch dort merkt er, wie sehr er sich den Schotten entfremdet hat. Mittlerweile sind seine Eltern gestorben, so reist er mit seinen beiden Schwestern zurück nach Amerika, wo er sich nahe Entenhausen auf dem Glatzenkogel, den er während seiner Zeit am Klondike Emanuel Erpel abgekauft hatte, niederlassen will. Er reißt das alte Fort Entenhausen ab und baut seinen Geldspeicher. Nun beginnt er, auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten, Geld zu machen, die ganze Welt zu bereisen. Im Jahre 1909 nimmt er seine Schwestern auf eine dieser Reisen mit. Diesmal geht es nach Afrika. Doch als es nicht läuft, wie es soll, greift Dagobert zu schändlichen Mitteln: Er brennt ein Dorf ab und vertreibt die Einwohner. Die jahrelange Reise durch die Welt, fern von seiner Familie, der harte Kampf gegen seine zahlreichen Gegner, allen voran Shandy Schofel, haben aus ihm einen skrupellosen, harten Mann gemacht, der seine Ideale verloren hat. Als seine Schwestern das sehen, verlassen sie ihn. Einen kurzen Moment lang zeigt Dagobert Reue, doch er lässt sich von seinen Geschäften ablenken. Als er dann im Jahre 1930 endlich nach Entenhausen zurückkehrt, haben seine Schwestern ihm verziehen, doch er hat sich ihnen völlig entfremdet und vertreibt sie. Nun ist er der reichste Mann der Welt, doch er ist einsam. Einige Jahre später zieht er sich aus dem Geschäftsleben zurück und fristet ein trostloses Dasein in einer einsamen Villa.

Im Jahre 1947 erfolgt dann der Umbruch: An Weihnachten Dagobert lernt seine Neffen, Donald und Tick, Trick und Track, kennen. Die erwecken in ihm neue Lebensfreude und lassen ihn zu seinen alten Idealen zurückkehren. Zusammen mit ihnen reist er wieder durch die Welt und erlebt zahlreiche Abenteuer. Einige Jahre später kehrt er dann für eine Schatzsuche in die Duckenburgh zurück. Dort trifft er seine Schwester und auch mit ihr verträgt er sich nach einem langen Streit wieder. So beginnt er wieder ein altes neues Leben, begleitet zwar durch die alten Feinde, wie die Panzerknacker oder Mac Moneysac, doch auch mit den alten Freuden, seiner Familie, seinen Schatzsuchen und vor allem mit seinen zahlreichen Erinnerungen an seine spannende Jugend.

→ siehe auch Hauptartikel Sein Leben, seine Milliarden

Charakter

Da die Figur Dagobert von verschiedenen Zeichnern in verschiedenen Ländern benutzt wurde, sind zu ihr auch verschiedene Charakterbilder entstanden. Grob kann man die einzelnen Darstellungen seiner Persönlichkeit in den italienischen und den amerikanischen Dagobert unterteilen. Bei dem amerikanischen Dagobert empfiehlt sich eine weitere Unterscheidung zwischen den Zeichnern Don Rosa und Carl Barks.

Amerika

Bei Carl Barks

Carl Barks, der Erfinder von Dagobert, hat sich in seinen Geschichten intensiv mit dessen Charakter auseinandergesetzt und ihn im Laufe der Jahre mehr geformt als die meisten anderen Zeichner. Die Entwicklung Dagoberts bei Barks lässt sich grob in drei Phasen beschreiben.

Der frühbarks'sche Dagobert

Anfangs, etwa bei seinem ersten Auftritt in Die Mutprobe, war Dagobert bei Barks noch eine Nebenfigur, „auf die Barks nicht allzu viele Gedanken verschwendet hatte“.[10] Bei seinem ersten Auftritt, der an den alten, griesgrämigen und kaltherzigen Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens' A Christmas Carol (Eine Weihnachtsgeschichte) angelehnt ist, zeigen sich schon Dagoberts harte und kaltherzige Charakterzüge, die ihn anfangs ausmachten:

„Here I sit in this big lonely dump, waiting for Christmas to pass! Bah! That silly season when everybody loves everybody else! A Curse on it! Me – I’m different! Everybody hates me, and I hate everybody!“
„Hier sitz ich einsam und verlassen und Weihnachten steht vor der Tür. Grauenhaftes Fest! Wenn’s nur erst vorbei wär! Weihnachten liegt mir nicht. Ich kann niemanden leiden und mich kann auch niemand leiden.“
Dagobert Duck, in: Carl Barks: Die Mutprobe

Schon damals war Dagobert eine Klischeefigur:[11] „Ein grämlicher Menschenfeind“, „ein reicher, unfreundlicher älterer Verwandter“, der „zum Fest geläutert werden [sollte].“[12]

Der frühbarks'sche Dagobert schreckt vor Gewalt nicht zurück. Hier in Die magische Sanduhr (© Egmont Ehapa)

In der Zeit kurz nach Barks' erster Dagobert-Geschichte ist Dagobert ausschließlich mit negativen Charaktereigenschaften behaftet. Dieser Dagobert ist ein Gebilde aus Machthunger, Habgier, Falschheit und Hinterlist – das Musterbild eines Bösewichts und Fieslings. Tatsächlich nimmt Dagobert damals vor allen Dingen in den kürzeren Donald-Duck-Geschichten die Rolle des Antagonisten ein. In diesen ersten Geschichten wird sein Geld dabei fast nie optisch dargestellt und auch für ihn selbst scheint es keine große Rolle zu spielen. Im Gegenteil – er hat keinerlei Skrupel, es in großen Mengen für Anerkennung und Macht auszugeben. Das große Merkmal des heutigen Dagoberts, der Geiz, ist hier also noch nicht ausgeprägt. Gerade in der ersten Geschichte kommt hingegen zum Vorschein, dass Dagobert ein Machtmensch ist, der alle anderen kontrollieren und im Dienste seiner Interessen mittels seines Reichtums manipulieren will. Damit stellt er sich – in geradezu menschenverachtender Manier – über alles und jeden. Von seiner unsympathischsten Seite zeigt sich Dagobert bei Barks im Zehnseiter Wehe dem, der Schulden macht!; in Wudu-Hudu-Zauber rechtfertigt er gar eine Schurkerei aus seiner Vergangenheit mit dem fadenscheinigen Argument, dass man durch Edelmut nicht reich werde und in Die magische Sanduhr wendet er weiterhin schändliche Mittel an, um eine Sanduhr zurückzubekommen, der er laut dieser Geschichte seinen Reichtum verdankt.

Mit den Barks'schen Weihnachtsgeschichten rückte Dagoberts unvorstellbarer Reichtum in den Vordergrund, der, wie in Weihnachten für Kummersdorf, der Armut Anderer gegenübergestellt wurde. Auch Dagoberts Geiz verdrängte in den frühen 1950er-Jahren allmählich seinen Machthunger, was generell auf einen langsam Übergang zum klassischen Dagobert hindeutet. Mit dem Zehnseiter Geld fällt vom Himmel avancierte Dagobert erstmals zur heimlichen Hauptfigur. Ein gutes Jahr später war Dagobert zum Titelhelden einer neuen Heftreihe aufgestiegen.

Der klassische Dagobert
Ein weicher Kern in einer harten Schale… Hier aus Wiedersehn mit Klondike (© Egmont Ehapa)

Die Entscheidung des Western-Verlags, eine eigene „Uncle-Scrooge“-Heftreihe zu veröffentlichen, sollte 1952 den entscheidenden Umbruch im Charakter Dagoberts hervorrufen. Die Hauptperson konnte natürlich nicht gleichzeitig Held und Bösewicht sein, und so musste an der Persönlichkeit des Knausers etwas geändert werden. Gleichzeitig verjüngte sich die Figur nun stark. Barks erklärt: „Dagobert in Die Mutprobe war nur meine erste Idee eines reichen, alten Onkels. Ich hatte ihn zu alt und schwach gemacht. Ich merkte später, dass ich ihn aktiver gestalten musste.“ (Original: „Scrooge in Christmas on Bear Mountain was only my first idea of a rich, old uncle. I had made him too old and too weak. I discovered later on that I had to make him more active.“)[13]

Barks zeichnete Dagobert nun vielseitiger. In der Geschichte Der arme reiche Mann (Only A Poor Old Man) erklärte er Dagoberts Charakter durch dessen Lebensgeschichte, indem er in Rückblenden zeigte, wie der junge Bertel durch harte Arbeit und festen Willen zum reichsten Mann der Welt wurde. Er erregte Mitleid für ihn beim Leser, ließ diesem Dagoberts Beziehung zum Geld eher als verschrullt erscheinen, er beleuchtete ihn von anderen und auch positiveren Seiten. In einem Interview, geführt von Bruce Hamilton, erklärte Barks: „Ich ging zurück, bis in die Tage, als (Dagobert) noch Blasen an den Händen und erfrorene Füße hatte, alles nur um zu beweisen, dass er diesen unverschämten Reichtum wirklich verdient hat.“[14]

Dazu ließ Barks Dagobert nun regelmäßig seinen wohl berühmtesten Ausspruch wiederholen:

„I made [my money] by being tougher than the toughies, and smarter than the smarties! And I made it square!“
„Ich bin reich geworden, weil ich zäher war als die Zähsten und schlauer als die Schlausten! Und ich bin dabei ein ehrlicher Mann geblieben!“
Dagobert Duck, in: Carl Barks: Der arme reiche Mann

Diese Wandlung wird ferner markiert durch Geschichten wie Wiedersehn mit Klondike, wo Dagobert eine Jugendliebe namens Nelly bekommt, was ihn noch menschlicher und somit liebenswürdiger macht, oder Der zweitreichste Mann der Welt, für die Barks Mac Moneysac erfand, eine Art „anderes Ich“ Dagoberts, der vor schändlichen Mitteln nicht zurückschreckt und somit Dagoberts Ehrlichkeit betont. Allerdings machte Dagobert machte nie eine wirkliche Metamorphose vom Bösen zum Guten durch, er wurde nur aus anderen Perspektiven betrachtet. Doch hin und wieder taucht in dieser Phase auch der „böse“ Dagobert auf, wie ein Gespenst, das den Leser daran erinnert, dass er sich kein allzu simples Bild von Dagoberts Wesensart machen darf. Dagobert selbst scheint diese Seite zu verdrängen und so ficht er, beispielsweise als sein Quasi-Doppelgänger Mac Moneysac als unerwünschtes anderes Ich auftaucht, symbolisch Wettkämpfe darum aus, welche Seite seines Charakters die stärkere ist.[15]

Der spätbarks'sche Dagobert

In den späteren Geschichten der 1960er Jahre wurde die markante Persönlichkeit Dagoberts, die er in den „klassischen Jahren“ erhalten hatte, nach Meinung einiger verwässert, indem er angeblich zu einem liebenswürdigen Opa, zu einem netten älteren Herrn mutierte – ein starker Kontrast zum Dagobert aus Die Mutprobe. Jochen Bölsche beschreibt, Dagobert werde „allmählich zum lustigen Onkel und schließlich zum schrulligen, fast bemitleidenswerten Alten“[14], der am Ende sogar bereit war, sein eigenes Geld für seine Neffen zu opfern, wie in Oddball Odyssey. Anderen hingegen kam die Figur zu dieser Zeit ironischerweise verjüngt vor. Carl Barks befasste sich schlicht nicht mehr so sehr mit Dagoberts Charakter wie in der „klassischen Zeit“, in der seine Geschichten fast Charakterstudien waren. Stattdessen standen mehr die Abenteuer im Vordergrund. Andererseits werden die Geschichten und die Figur selbst nun wehmütiger, was stark aus Barks' Gemütslagen und Frustrationen der damaligen Zeit abzuleiten ist.

Fazit der Entwicklung

Dagoberts Charakter wurde durch diverse Typen von Geschichten und durch die einzelnen Schaffensphasen Barks’ geprägt. Die Einteilung in drei Phasen ist nur eine grobe, die keine voneinander unabhängigen Charakterbilder ein und derselben Figur suggerieren soll. Dagobert ist eine Sammlung von verschiedenen Charaktereigenschaften, die sich zu immer wieder verschiedenen Charakterbildern zusammenfügen, was auf die Inkonsistenz des Barks’schen Werkes zurückzuführen ist. Diese diversen Interpretationen seines Charakters machen die Vielseitigkeit und damit verbundene Komplexität von Dagoberts Wesen aus. Die Ansammlung sich ergänzender und auch widersprechender Charakteristika in zahlreichen Geschichten bilden den Dagobert, den wir kennen.

Autobiografische Züge im Charakter Dagoberts

Dagobert ist eine der Figuren, die Barks am häufigsten verwendete und wohl die, mit deren Charakter er sich am meisten auseinandergesetzt hat. Viele Fans haben sich über autobiografische Züge im Charakter Dagoberts Gedanken gemacht.

Wenn ein Autor eine Figur entwickelt und sie solange verwendet, wie Barks es mit Onkel Dagobert getan hat, dann erscheint es fast unmöglich, dass nicht mal hier oder dort etwas vom Charakter des Autors und seinen Überzeugungen mit in diese Figur einfließt.

Barks, der sich meist weigerte, sich zu dem Thema zu äußern, hat nur einmal ausführlicher darüber geredet. In einem Interview mit Bruce Hamilton sagte er: „Onkel Dagobert hatte seine liebe Not damit, zu retten, was er entweder duch harte Arbeit oder durch krumme Geschäfte verdient hatte – mit anderen Worten, er kämpfte permanent um den Erhalt seines Status quo. Er hat sich ein nettes, angenehmes Plätzchen geschaffen, wo er reich und sicher ist, und das will er bewahren. Natürlich kenne ich dieses Gefühl, das bisschen finanzielle Sicherheit bewahren zu wollen, das man sich erarbeitet hat.“[16]

Doch geht das Autobiografische nach Meinungen verschiedener Fans (darunter auch Geoffrey Blum) über dieses eher normale Verhalten hinaus. Auf den ersten Blick fielen ähnliche Lebensweisen des Schöpfers und seiner Figur auf. Da sei einmal die Abgeschiedenheit, in der der Autor lebte, um seine Comics zu produzieren, die Dagoberts Abschottung in seinem Geldspeicher entspreche. „Ganz klar ist Onkel Dagoberts Bedürfnis nach Privatssphäre und räumlicher Abgeschiedenheit eigentlich das, was Carl Barks empfindet“, schreibt Geoffrey Blum in seinem Artikel Ausgebrannt.[16] Und wenn man sich den Dagobert anschaut, der allem Fortschritt und der übrigen Außenwelt kritisch gegenübersteht, so wird man schnell dazu verleitet, Parallelen zu Barks zu ziehen, der genau diesen Aspekt zum häufigen Thema vor allem seines Spätwerks gemacht hat. Blum spricht sogar von einer „Angst vor der Außenwelt“.[16]

Andererseits lassen sich auch ebenso große Differenzen zwischen Barks und Dagobert finden und es bleibt letztlich Spekulation, wieviel Barks in Dagobert oder wieviel Dagobert in Barks steckt.

Rosa'scher Dagobert

© Egmont Ehapa

Don Rosa betont bei Dagobert meist dessen romantische Seite, seine träumerische und nostalgische Art. Er lässt Dagobert mit glasigen Augen in Erinnerungen schwelgen und bringt dabei einen sehr starken Kontrast zu dem italienischen Dagobert, der sehr in der Gegenwart lebt. Rosa hebt vor allen Dingen den Konflikt zwischen dieser „romantischen Art“ und der anderen, „harten Seite“ Dagoberts, die nichts mit „Gefühlsduseleien“ zu tun haben will, hervor. Mit stetigem Zähnefletschen und Augenrollen den weichen Kern unter der rauen Schale zu verbergen suchend, erscheint Dagobert hier als Gefangener seiner eigenen Härte, die laut Rosa auf seine Lebensgeschichte zurückzuführen ist (siehe Sein Leben, seine Milliarden). Wird Onkel Dagobert schon bei Barks als Inbegriff eines herzlosen, kalten, gefühlslosen und geldgierigen Kapitalisten dargestellt und von den Lesern als solcher rezipiert, vollzog sich schon bei ihm eine Wende zum schrulligen, liebenswürdigen Alten (siehe oben). Don Rosa vollzieht einen solchen Imagewandel nun komplett, indem er ihn als nostalgischen und schwärmerischen alten Mann darstellt, der wie oben erwähnt, oft an die Vergangenheit denkt und an die Abenteuer, durch die er sein Vermögen erwirtschaftet hat. Don Rosa, der Dagobert für „die größte Figur der Weltliteratur“ hält, erklärt diesen Imagewandel so: „Ich hätte es nicht ertragen können, Geschichten zu schreiben über einen Typen, der ewig gierig ist“.[17] Für ihn ist Dagobert ein Sammler und „Abenteurer, und Geld ist seine Trophäe“[17]. Der Spiegel-Online-Rezensent Jörg Böckem betrachtete Rosas Dagobert-Biographie als „Liebeserklärung an die Figur Dagobert und Hommage an dessen Schöpfer“ sowie als „dringend notwendige Image-Kampagne für den Milliardär und Banker an sich“.[18][14] Außerdem vertieft Rosa in einigen Geschichten das Verhältnis zwischen Dagobert und Nelly, seiner von Carl Barks erfundenen Jugendliebe. In Die Gefangene am White Agony Creek heißt es gar, dass ein Büschel Haare, die einzige Erinnerung, die Dagobert an Nelly hat, sein wertvollster Besitz sei – noch vor Geldspeicher, Glückszehner oder Duckenburgh.

Italien

Bis in die 1980er

Wenn es um sein Geld geht, neigt der italienische Dagobert zu emotionalen Übertreibungen. (© Egmont Ehapa)

Vor allem in den frühesten italienischen Geschichten stellt Dagobert oft, wie bereits angedeutet, praktisch das Gegenstück zum Rosa'schen Dagobert dar. Er lebt sehr in der Gegenwart, ist weniger nostalgisch, aber auch weniger überlegt vorausschauend, handelt oft vorschnell und unbedacht. So „verplappert“ (wie er selbst es formuliert) er sich oft in Streitgesprächen mit seinem Rivalen Klaas Klever. Tatsächlich neigt er in den italienischen Geschichten zur Prahlerei. Allgemein agiert der italienische Dagobert um einiges emotionaler und auch theatralischer als der amerikanische. In den meisten Geschichten neigt er zur Überreaktion, schwankt zwischen absoluter Verzweiflung und Resignation, Wutanfällen und großer Hektik und Aktivität.

Man kann den frühen italienischen Dagobert auch als Weiterentwicklung der frühbarks'schen Figur sehen: gewissenlos, gierig, unbeschreiblich geizig und bereit, zur Durchsetzung seiner Ziele ALLES zu tun, und sei es – buchstäblich – über Leichen zu gehen. Vor allem Guido Martina setzt hier an, sein Dagobert ist vor allem für seine Skrupellosigkeit und Brutalität bekannt. Auch mit Lügen hat Dagobert keine Probleme; während er bei Rosa von Grund auf ehrlich ist, flunkert er in Italien oft hemmungslos. Bis in die 1980er Jahre hinein war Dagobert in den italienischen Donald-Geschichten daher meist der Antagonist (beziehungsweise – bei gemeinsamen Kämpfen gegen Klaas Klever, die Panzerknacker oder Gundel Gaukeley – das „kleinere Übel“). Bei nahezu jeder Geschichte zieht Donald den Kürzeren: Entweder betrügt Dagobert seinen armen, oft unbedarften Neffen durch verzwickte Vertragsklauseln oder seine Erfahrung im Wirtschaftskampf um seinen verdienten Lohn, oder Dagobert verfolgt seinen Neffen mittels Waffengewalt, und sei es aus allernichtigsten Anlässen (etwa weil Donald ihn durch eine unbedarfte Bemerkung auf eine Idee gebracht hatte, die dann schiefging, oder weil er zu viel Geld ausgegeben habe, obwohl er dadurch viel mehr Geld retten konnte). Seinen Neffen gönnt Dagobert nicht die Butter auf dem Brot, wenn sie einmal Erfolg haben, wird Dagobert sofort neidisch und setzt alles daran, den Erfolg zu untergraben. Er ist sich auch nicht zu schade, seine eigenen Neffen auf gefährliche Missionen zu schicken, in deren Gefahren er selbst sich nicht begeben will. Und selbst wenn Donald in Lebensgefahr schwebt, etwa durch eine Entführung, entlockt man Dagobert nur ein Schulterzucken und ein „Das ist sein Problem!“ (Phantomias in den Händen der Panzerknacker in LTB 75).

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Ein paar Beispiel des Verhältnisses Dagoberts zu seinem Neffen bei Guido Martina, das offensichtlich nicht nur von Liebe geprägt ist und einiges über die Brutalität und Gewaltbereitschaft des frühen italienischen Dagoberts aussagt (Panels von links nach rechts aus den Geschichten Die Reistafel, Reingold, Eine Wette mit Konsequenzen und Die indianische Erbschaft, alle Bilder © Egmont Ehapa)

Auch seine Lebensgeschichte wird von Guido Martina bei weitem nicht so glorreich dargestellt, wie von den Amerikanern. Hier einige Beispiele:

  • Er war professioneller Falschspieler, bevor er zum Yukon ging (Die Gedanken-Uhr in LTB 129)
  • Er war Hehler in Java (Onkel Dagobert auf Sensationssuche in LTB 50)
  • Er versetzte einem Geschäftspartner K.O.-Tropfen und setzte ihn auf einem Felsen im Ozean aus (Aus dem Leben Traugott Taugerichs in LTB 22)
  • Er betrog seinen Geschäftspartner um dessen Anteil (Onkel Dagoberts Unterschrift ist Gold wert! in LTB 4)
  • Er stahl professionell Kohle von einem Zug und verkaufte sie der Eisenbahngesellschaft wieder (Der Überfall auf den Postzug in LTB 35)
  • Er raubte auf den Sandwichinseln mit Waffengewalt Reisende aus (Geldspeicher Nr. 23 in LTB 24)
  • Er lieferte einen Geschäftspartner dem sicheren Tod aus (Der große Sarani in LTB 36)

Weitere italienische Autoren schlossen sich der Charakterisierung der Figur durch Martina an. In den Comics von Luciano Bottaro zögert Dagobert nicht, seinen Neffen wegen geringster Schulden zu verfolgen und zur Rechenschaft ziehen zu wollen. In der auf Deutsch unveröffentlichten Geschichte Paperino e il razzo interplanetario scheut Dagobert nicht davor zurück, Donald einfach auf einem Planeten auszusetzen, weil er unnötiger Ballast für die Rakete sei. In der von Bottaro erfundenen Inkarnation des Dagobert-Piraten verhält sich die Figur besonders grausam und arbeitet sogar mit den Panzerknackern zusammen, die er wie Sklaven behandelt. Giulio Chierchini wiederum benutzte in seiner grafischen Ausgestaltung von Dagoberts Charakter des Öfteren einen waffenschwingenden Dagobert, der seinen Neffen mit Morgensternen und dergleichen verfolgt, um zu zeigen, zu welch Brutalität Dagobert imstande ist.

Romano Scarpa
Weicher Dagobert in Romano Scarpas Der Fliegende Schotte (© Egmont Ehapa)

Allerdings muss nuanciert werden: Während etwa der bereits erwähnte Guido Martina sich in der Boshaftigkeit der Figur voll austobte und sie wie bereits erwähnt oft als Antagonist einsetzte, gab es bereits in den frühen italienischen Comics einige wenige Autoren, die andere Wege gingen, allen voran Romano Scarpa, der sich oft am amerikanischen Dagobert orientierte. Scarpa nahm Anleihen an der Barks'schen Konzeption in Wiedersehn mit Klondyke und stellte Dagobert nach außen hartherzig dar, der jedoch seine weichen Seiten hat. Obwohl Dagobert bei Scarpa ein knallharter Geschäftsmann sein kann, tut er bisweilen Dinge, die aus reinem Profitstreben heraus nicht erklärbar wären. Erwähnenswert ist hier etwa die Geschichte Der Fliegende Schotte, in der Dagobert einen Vogel kauft und nicht ruht und rastet, um diesen auch zu ernähren. In Krebse in Burgunder, der ersten selbstgeschriebenen Geschichte Scarpas, erweist sich Dagobert anfangs noch als rücksichtslos- und skrupellos, aber am Ende wird Dagoberts edle Gesinnung offenbart. In Scarpas Geschichten wird schnell klar, dass Dagobert seine Neffen enorm schätzt und dass das Geld nicht das einzig Wertvolle in seinem Leben ist. Des Weiteren verlässt Scarpas Dagobert kaum den Bereich der Ehrlichkeit und sieht Betrug nur in seinen schwächsten Phasen als probates Mittel an, sich zu behaupten, wie in Die Linsen aus Babylonien augenscheinlich wird. Während also andere italienische Comics ein dezidiert anderes, härteres Bild von Dagobert konstruierten, ist das Bild, das Scarpa zeichnet, deutlich an das Bild Dagoberts von Barks angelehnt.

Neuere Entwicklungen

Der moderne italienische Dagobert ist öfter an den amerikanischen angelehnt, hier aus Der Persönlichkeitsumwandler von Vito Stabile und Marco Rota (LTB 555, © Egmont Ehapa)

Mit dem neuen Bild, das insbesondere die Geschichten um Don Rosa von Dagobert zeichneten, wurde der italienische Dagobert als ewiger Antagonist nicht mehr tragbar. Daher zeichnen die italienischen Comics seit etwa Ende der 1980er Jahre ein deutlich harmloseres Bild von ihm: Zwar immer noch geizig, geldgierig und prahlerisch, zieht er aber nun mit einem solch augenzwinkernden Charme zu Felde, dass der Leser dem verschmitzten alten Herrn mit dem Zylinder nichts ankreiden kann. Vor allem in den letzten Jahren findet sich auch in Italien der Trend, Dagobert vielseitiger und menschlicher darzustellen, wobei sowohl „klassische“ italienische Einflüsse eine Rolle spielen, als auch die von Barks oder Rosa vorgeschlagenen Charakterisierungen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die zwei Monumentalwerke Alle gegen einen und Ein gefährlicher Gegner von Francesco Artibani und Alessandro Perina, in denen verschiedene Seiten Dagoberts, wie sein Durchhaltevermögen im Kampf um die Spitze, aber auch seine Verletzlichkeit und seine Beziehung zu Freunden und Verwandten ausgearbeitet werden. Ein anderes Beispiel ist der Autor Vito Stabile, der mit Geschichten wie Im Namen des Mondes (LTB 459), Die Krone der Wünsche (LTB 540) oder Der Persönlichkeitsumwandler (LTB 555) sich sehr stark an dem klassischen Barks-Dagobert orientiert. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich in den letzten Jahren sogar in Italien ein sehr weicher, feinfühliger Dagobert durchgesetzt hat, weitere Beispiele von anderen Autoren sind Geschichten wie Zurück zum Klondike (LTB Winter 3) oder Das Spiel des Schicksals (LTB 566).

Harte Schale, weicher Kern – Dagoberts Beziehung zu Geld und zu seinen Verwandten

„Du bist bloß ein armer reicher Mann.“ (© Egmont Ehapa)

Da Dagoberts Geld stark mit seinem Charakterbild zusammenhängt, wird dieser Aspekt genauer behandelt. Über Dagoberts Beziehung zum Geld wurde schon viel diskutiert. Auch die Beziehung zu seiner Verwandtschaft wurde bereits sehr verschieden dargestellt. Dieser Artikel soll möglichst allgemeingültig sein, bezieht sich jedoch insbesondere auf die Geschichten von Barks. Da man in den Geschichten nur sehr selten direkte Charakterisierungen findet, kann es durchaus verschiedene Interpretationen geben.

Voraussetzung, auf die alles Weitere aufbaut, ist, dass Dagobert kein Kapitalist im eigentlichen Sinne ist, denn er lagert das größte Vermögen der Welt in einem Speicher, statt es anzulegen, und interessiert sich nicht für den „Sammlerwert“ seiner Münzen (das behauptet zumindest Don Rosa in Der Wert des Geldes). Für ihn liegt der Wert seines Geldes nicht im Materiellen (für das Geld eigentlich ein Sinnbild ist), sondern eher in Dagoberts ideellen Werten, die es symbolisiert (dies wird weiter unten noch genauer behandelt). Geoffrey Blum spricht von „ideellen Dollars“. Insofern stellt es für Herrn Duck einen Selbstzweck dar (Zitat Dagobert, Eingefrorenes Gold: „Ausgeben? Du spinnst wohl! Dann hab ich es ja nicht mehr“).

Dagobert Duck in seltener Geberlaune.

Gewöhnlich werden zu dem Thema große, bekannte Geschichten wie Der arme reiche Mann herangezogen. Deshalb wird eine kleine Geschichte, wie z. B. Weihnachtsüberraschungen, oft übersehen. Dabei enthält sie durchaus interessante Elemente, die eine genauere Betrachtung verdienen. Sie wird als Beispiel gebracht und daher etwas ausführlicher behandelt. Es handelt sich um eine Weihnachtsgeschichte und Dagobert muss in alter Tradition, zumindest eine Zeitlang, die „Weihnachtsmuffel-Rolle“ einnehmen. Er verhält sich gegenüber seinen Verwandten ignorant, eigenmächtig, kalt, engstirnig und egoistisch.

„Mich versteht niemand. Ist doch klar, dass ein einsamer Mensch wie ich sich vor Weihnachten graut. Ich ließe mir auch gern was schenken. Aber wer schenkt schon alten reichen Männern etwas! Wenn ich die Kuspidoria [ein gesunkenes Schiff] allerdings finde, dann hab ich mein Weihnachtsgeschenk.“
Dagobert Duck, in: Carl Barks: Weihnachtsüberraschungen

Den Mann plagt ein schlechtes Gewissen und er versucht, sein Handeln vor sich selbst zu rechtfertigen. Er ergeht sich in Selbstmitleid, will seine Ignoranz entschuldigen. Er verdrängt die Probleme, zu denen er mit seinem Verhalten beigetragen hat. Er flüchtet vor den Problemen mit dem Kontakt zu seinen Verwandten zu seinem künstlichen Freund, dem Geld. Dieses stellt für ihn einen sicheren Raum dar, wo er sich vor der Welt und den Problemen abschotten kann. Immer wenn sich Dagobert unsicher fühlt, sucht er Festigkeit im Geld. Letztlich dient ihm aber das Geld auch als Ersatz für Zuneigung und Liebe – er schenkt sich sogar selbst sein Geld, weil es sonst niemanden gibt, der ihm etwas schenkt.

Als die Kinder ihm dann schließlich, entgegen seinen Erwartungen, etwas schenken, bricht diese Festung zeitweilig und Dagobert erkennt, wie er mit ihnen umgegangen ist. Das schlechte Gewissen taucht auf und es folgt eine Schutzreaktion Dagoberts – er schottet sich wieder ab und begegnet den drei Knaben wieder hart und gefühllos.

Anscheinend ist Dagobert nicht sehr belastbar. Ihm würden, wenn er sich ernsthaft mit seinen Gefühlen auseinandersetzen würde, zu viele Zweifel an seiner bisherigen Einstellung zum Leben kommen. Darauf finden sich jedoch keine direkten Hinweise in den Comics von Barks. Eher fündig werden wir bei Rosa: In seiner Geschichte Rückkehr ins verbotene Tal lässt Rosa Dagobert auf die Aussage seiner Neffen, er sei vielleicht neidisch auf Donald, weil dieser im Gegensatz zu ihm frei ist, „die Träume zu träumen, die Onkel Dagobert nicht mehr hat“, mürrisch (und damit wieder verdrängend) reagieren (er verbietet ihnen sogar zu reden), nachdem der Leser vorher an seinem Gesicht erkennen konnte, dass der Kommentar ins Schwarze traf.

Das ist der springende Punkt: Es geht hier um einen Teufelskreis. Dagoberts Härte kommt durch die Probleme, die der Kontakt mit der Umwelt mit sich bringt, und ist gleichzeitig eine der Ursachen dieser Probleme. Teilweise leidet Dagobert darunter und wird von Gewissensbissen geplagt, teilweise wünscht er sich es auch selbst, weil er Angst vor dem Zweifel hat. Vor dem Zweifel an seiner bisherigen Lebenseinstellung, vor dem Zweifel daran, ob er glücklich ist, vor dem Zweifel an sich selbst. Insofern könnte man daraus schlussfolgern, dass Dagobert in seiner Schale gefangen ist, ein „armer, reicher Mann“ ist, wie es Donald einmal ausdrückte.

Schlusspanel von Der arme reiche Mann. (© Egmont Ehapa)

Doch wenn wir ehrlich sind, zeigt sich Dagobert in den letzten vier Panels von Der arme reiche Mann trotz der nachklingenden Melancholie als ein glücklicher Mensch, denn „Kein Mensch ist arm zu nennen, der ab und zu tun kann, was immer ihm Spaß macht“ und einem Dagobert Duck macht es eben Spaß, in seinem Geld schwimmen zu können.

Ein Panel aus Die Linsen aus Babylonien (in LTB 74(© Egmont Ehapa))

Mit Geld ist jedoch für einen Menschen wie Dagobert auch der Aspekt der Sicherheit verbunden. Leonardo Gori hat ein Panel in der Geschichte Linsen aus Babylonien von Romano Scarpa, indem Dagobert als ärmlicher Straßensänger einhergeht, während oben ein Flugzeug den Himmel kreuzt, folgendermaßen interpretiert:

„Ein [...] Bild für einen kraftlosen Plutokraten, der unabänderlich an der Vergangenheit hängt. Die Zeit für romantische und leidenschaftliche Kapitalisten – halb Seeräuber und halb Abenteurer – in einer Welt mit unbegrenzten Möglichkeiten [ist abgelaufen]. Im technikbegeisterten Amerika der 60er Jahre [...] hat ein alter, angeschlagener und müder Dagobert keine Chance mehr.“
Leonardo Gori[19]

Obgleich es fraglich ist, dass Romano Scarpa diesen Gedanken hatte, als er das Bild zeichnete, trifft der Kommentar von Gori durchaus auf Dagoberts Situation zu. „Wie wir in Der arme reiche Mann und der Geschichte über den Geldspeicherumzug gesehen haben, lehnen diejenigen, die eisern an der Vergangenheit festhalten, jegliche Form von Veränderung und Fortschritt ab“, schreibt Geoffrey Blum.[20] Als ein Beamter in eben dieser Geschichte Moderne Zeiten sagt: „Die Welt bleibt doch nicht stehen!“, antwortet Dagobert energisch: „Ich will aber, dass sie stehen bleibt!“ Er sucht Sicherheit und Halt, um so zu bleiben, wie er ist. Und auch hier findet er das Gesuchte im Geld. „Hier auf meinen zehn Hektar werde ich mich niemals ändern.“ „Ich werde einfach nur jedes Jahr ein wenig reicher! Mein Geldspeicher und Boden und meine Marotten werden ewig so bestehen bleiben!“, sagt Dagobert überzeugt.

Weiter oben wurde schon angesprochen, dass sein Geld für ihn einen „sicheren Raum“, eine Festung darstellt. Diese finden wir sogar symbolisch als Geldspeicher in den Comics wieder. Hier hat er die Kontrolle, ist der „souveräne Herrscher über seine Burg“, wie ihn Don Rosa in seiner Geschichte Seine Majestät Dagobert I. sinnbildlich dargestellt hat. Doch, wie wir aus dieser wie aus einer großen Zahl anderer Geschichten wissen, kann auch dieses Wunschbild nicht halten, wenn die Panzerknacker angreifen. Eigentlich bringt ihm sein Geld keine Sicherheit und Ruhe – im Gegenteil, er muss fast genauso viel Energie aufwenden, seinen Reichtum zu behalten, wie ihn zu vergrößern. Und die energischen Mittel, mit denen er kämpft, lassen uns wieder erkennen, dass es bei Geld nicht nur um den „schnöden Mammon“ geht, denn was wäre es dann? „Nichts als ein Haufen Metall und Papier“, wie Dagobert es selbst sagt. Interessanterweise gibt es nämlich, neben dem immer noch sehr materiellen Wunschbild der Sicherheit, zahlreiche dieser Wunschbilder, die Dagobert auf sein Geld projiziert.

Seien wir ehrlich: Wenn Dagobert sein Geld dermaßen glorifiziert, will er sich insgeheim selbst verklären, denn „jedes Geldstück, das ihr hier seht, hat für mich eine Geschichte.“ – sein Geld bedeutet seine Vergangenheit. Tatsächlich erkennen wir in den Sequenzen in den Geschichten, in denen sich Dagobert an seine Vergangenheit erinnert, einige Unstimmigkeiten. Hier stellt sich Dagobert als Held dar, stellt Dinge in ein anderes Licht, um teilweise kriminelle Handlungen zu vertuschen. In der Geschichte Wiedersehn mit Klondike erzählt Onkel Dagobert, wie er, nachdem er am Klondike von der schönen Nelly bestohlen wurde, zu ihr in den Saloon zurückkehrt, um sich sein Gut wieder zu holen. Doch statt dieses einzufordern, zettelt er eine vollkommen unnötige Schlägerei mit der ganzen Bargesellschaft an, zu der es überhaupt keinen Anlass gibt und aus der er dank plötzlich auftretender Superkräfte als Sieger hervorgeht, nachdem er über zehn Männer auf einmal zusammengeschlagen hat. Diese unrealistische Sequenz ist offensichtlich der Fantasie Dagoberts entsprungen.[21] Anschließend verschleiert er, dass er Nelly daraufhin entführt und als billige Arbeitskraft missbraucht, indem er erklärt, dass er ihr zeigen wollte, wie hart der Goldschürfer seine Nuggets erarbeitet. In einer Fortsetzungsgeschichte Die zwei Herzen des Yukon von Don Rosa kommt der junge Dagobert deshalb auch in einen Konflikt mit der Polizei. Rosa selbst hat diese persönliche Verherrlichung Dagoberts in der Geschichte Die Gefangene am White Agony Creek auf die Spitze getrieben. Hier vollbringt der junge Dagobert, in der Erinnerung des alten Dagobert, schier unmögliche Wunder, agiert fast als „Superman“. Dagobert weiß, dass er sich hier seine eigene ruhmreiche Vergangenheit schafft, aber je mehr er davon erzählt, desto mehr glaubt er es selbst.[22] Der Aspekt des Vertuschens und des Kompensierens spielt eine große Rolle bei seinem Charakter.

Nelly wurde später vom Autor und Zeichner Don Rosa wieder aufgegriffen (© Disney)

Diese Geschichte, Wiedersehn mit Klondike, beinhaltet einen vierseitigen Rückblick auf Dagoberts Biografie, indem auch die Beziehung zur Bardame „Nelly“ genauer behandelt wird. Dies ist die einzige Geschichte bei Barks, in der der jüngere Dagobert eine Beziehung zu einer Dame hat. Ob es nun die Liebe zu einer Frau oder zu seinen Eltern ist, nimmt die Projektionsfläche Geld hier eine ähnliche Rolle ein wie schon in der Geschichte Weihnachtsüberraschungen beschrieben. Geoffrey Blum hatte schon angemerkt, dass Dagobert nie von seinen Eltern redet (er bezieht sich ausschließlich auf Barks). Mit zwölf Jahren soll er nach Don Rosa dann nach Amerika ausgereist sein. Dagobert war Zeit seines Lebens auf sich gestellt. Frank Schätzing hat die Bedeutung von Dagoberts Besitz als Liebesersatz untersucht. Sein Geld hat in jeder Hinsicht Fetischcharakter und so erscheint es mehr als klar, dass Dagobert seine verlorene Kindheit, den Mangel an Liebe durch sein Geld zu kompensieren versucht.[23][24]

Alle genannten Themen, die sich um Dagoberts Charakter ziehen, wurzeln stark in der Biografie Dagoberts. Er ist ein Mensch, der sich über seine Vergangenheit definiert. Gerade diese Thematik ist stark mit Dagoberts Lebenslauf verstrickt.

Geoffrey Blum hat dies in dem Artikel „Eine Liebesgeschichte vom Geld“ weiter untersucht, indem er die Motive des Sammelns hinterfragt:

„[Sammler] versuchen sich ein Ideal zu schaffen, mit dessen Hilfe sie die Mängel in ihrem Leben oder ihrem Charakter zu vertuschen suchen. [...] Menschen schaffen sich häufig eine Identität mittels einer bestimmten Sache. [...] Man verbindet mit einem Mann nicht mehr dessen gesellschaftliche Stellung, sondern die Größe seines Besitzes. Der verbissene Sammler versucht, seine Identität zu untermauern, indem er bestimmte Gegenstände erwirbt und anhäuft, statt zu akzeptieren, daß das Leben ständig im Fluß ist, Veränderungen unterliegt. Wenn diese Person an einer Erinnerung oder Erfahrung besonders hängt, fixiert sie sie in einem Kunstwerk, so daß sie Teil ihres Schatzes wird. Mit anderen Worten, man versucht die Zeit, über die man keine Kontrolle hat, in einen soliden, fest umschriebenen Raum zu packen, den man zu beherrschen in der Lage ist.“
Geoffrey Blum[25]

Für Dagobert bedeutet sein Geld eine Erinnerung, sein Leben, seine Prinzipien und Ideale. Er identifiziert sich mit seinem Geld, denn es manifestiert seine Sicht der Welt (eben diese Prinzipien und Ideale) und stellt für ihn ein Lebenswerk dar.

Demgemäß erscheint einem die Verehrung, die Dagobert seinem Geld entgegenbringt, verständlicher. „Seht ihr? Es hat mich zum reichsten Mann der Welt gemacht“, sagt Dagobert überzeugt. „Aber er verdreht die Tatsachen: Er selber ist derjenige, der das Geld verdient hat. Indem er es aber so glorifiziert, verliert er seine Tüchtigkeit aus den Augen, und das ist es, was ihn verwundbar macht“, kommentiert Geoffrey Blum diesen Satz in seinem Artikel „Onkel Dagoberts Doppelgänger“.[26] Es ist fast so, als hätte Dagobert einen Teil seiner Persönlichkeit in seinen Besitz angelegt. Ein Dagobert ohne sein Geld ist kein Dagobert mehr, ein Dagobert, der nicht mehr der reichste Mann der Welt ist, will nicht mehr Dagobert sein. Insofern sind Gegner wie Mac Moneysac besonders gefährlich für ihn. Wie schon oben angesprochen symbolisieren sie eine dunkle Seite in ihm. Wenn Dagobert mit Mac Moneysac um den Titel „Reichster Mann der Welt“ kämpft, dann kämpft er um seine Identität. Womit man wieder bei dem Thema „Sicherheit“ und „Moralisches, seelisches Gleichgewicht“ wäre ...

Diese Glorifizierung seines Geldes und damit seines Lebens komprimiert sich im sogenannten Glückszehner. Er wirkt als einzelner Gegenstand ohne jeglichen materiellen Wert noch viel mehr als Symbol für das besagte Ideal, das sich Dagobert geschaffen hat (siehe oben Zitat Geoffrey Blum). „Er ist Dagoberts Lebensspender und sein Lebenszweck, man könnte sagen, seine komplette Potenz ist eingeschmolzen in der unscheinbaren kleinen Münze. Wer ihm den Zehner nimmt, raubt ihm die Kraft“, erklärt Frank Schätzing dieses Phänomen, das uns aus den Gundel-Gaukeley-Geschichten bekannt ist.[23]

Das Komplexe in Dagoberts Charakter entsteht durch die vielen (Teufels-)kreisläufe, in denen A Einfluss auf B hat und B Einfluss auf A hat. Diese Kreisläufe machen oft das Paradoxe in seinem Verhalten aus und erschweren es, sich ein klares Bild von ihm zu machen. Letztendlich ist Dagobert durch seine Undurchschaubarkeit, die nur wenige Figuren mit ihm gemein haben, für viele Leser erst ein so interessanter Charakter. Dagobert ist nicht gut oder böse, nicht wohlwollend oder bösartig, weder ein Ideal noch ein schlechter Mensch. Onkel Dagobert weigert sich, in Schablonen gezwängt zu werden, denn er ist ein individueller Charakter.

„Deshalb ist Onkel Dagobert auch ohne den ihn umgebenden unternehmerischen Mythos eine nach wie vor attraktive Figur. In einer Zeit der Gleichmacherei, der Globalisierung, der kleinlichen Querelen und des allgemeinen Verlustes von Selbstwertgefühl behält ein Mann seine Individualität und seinen Traum. Jeder neue Temperamentsausbruch, jeder egoistische Akt und jede Pfennigfuchserei entzückt uns, nicht weil Barks Witze daraus macht, sondern weil sie ein Bemühen um Unsterblichkeit sind. Noch ist die Sonne für Dagobert nicht untergegangen.““

Weitere Beispiele für Dagoberts „weichen Kern“ sind Schatzsuche unter Null und Die Liste des Schreckens (beide LTB 501). In letzterer Story wird Donalds legendäre Schuldenliste bei Dagobert gar als Symbol für die (selten gezeigte) Zuneigung Dagoberts zu Donald und als Deckmantel für Dagoberts Hilfsbereitschaft charakterisiert (Donald hat laut dieser Story zwar eine beträchtliche Schuldenliste, Dagobert würde die Schulden (laut dieser Story!) allerdings niemals einfordern). Auch in der Story Herzlich willkommen! (LTB 505) wird Dagoberts gefühlvolle Seite gezeigt. Hier werden Dagoberts Schilder vor dem Geldspeicher wie „Hinfort!“, „Weg da!“ etc. thematisiert. Dabei sagt jemand zu Onkel Dagobert, es müsse doch auch eine Person geben, die er damit nicht verscheuchen wolle, woraufhin Dagobert an den kleinen Donald denken muss (ergo: er hat Donald lieb, auch wenn er dies selten zeigt).

Onkel Dagobert in den Abenteuergeschichten

Die Verbundenheit der Figur zum Genre

Onkel Dagobert und die Schatzsuche, gezeichnet von Don Rosa (© Egmont Ehapa)

Abenteuergeschichten nehmen zusammen mit kurzen Gagstorys den großen Raum der Duckgeschichten ein. Dabei ist auffällig, dass Donald stets die Hauptfigur der Kurzgeschichten ist, während Dagobert in den Abenteuergeschichten die führende Rolle spielt. Insofern ist auch gar nicht verwunderlich, dass William Van Horn, der sich in seinen Geschichten meist auf Donald konzentriert, hauptsächlich Kurzgeschichten schreibt, während Rosa, dessen Lieblingsfigur Dagobert ist, sich auf lange Abenteuergeschichten spezialisiert hat. Da Dagobert fast nur noch in diesen Geschichten die führende Rolle hat, ist der Einfluss des Typus „Abenteuergeschichte“ auf Dagobert größer als der jeder anderen Form und hat erheblich zu seinem Charakterbild beigetragen. Besonders bemerkenswert sind hier natürlich auch die Schatzsuchen, zu denen Dagobert massenweise aufbricht, um sich zu bereichern.

Dass Dagobert fast ganz den Bereich der Abenteuergeschichten übernommen hat und Donald dort nur noch selten bedeutende Rollen einnimmt, mag verwunderlich erscheinen, wo doch Donald in frühen Jahren, als sein reicher Onkel noch nicht erfunden war, die Kategorie der Abenteuergeschichten erfolgreich anführte, und es ist erstaunlich, dass ein alter Mann mit Zwicker, Backenbart und Gehstock von den meisten Autoren passender für Abenteuergeschichten gehalten wird als ein dynamischer „Jungspund“, wenn man ihn so bezeichnen darf.

Wenn man sich den frühbarks'schen Dagobert aus Die Mutprobe ansieht, so ist es offensichtlich, dass dieser Typ nicht als Held einer Abenteuergeschichte fungieren kann. Schon früh wurde für die Abenteuergeschichten sein Charakter abgeändert, und so finden wir in Das Gespenst von Duckenburgh keine Anzeichen von der Griesgrämigkeit, die den frühen Dagobert ausmacht. Doch erst nach Der arme reiche Mann waren die Abenteuergeschichten, wie wir sie heutzutage von den Ducks kennen, möglich. Gleichzeitig war mit der neuen Uncle-Scrooge-Reihe viel neuer Platz für das Genre. Mit der Zeit entstanden immer mehr Abenteuergeschichten, in denen Dagobert die Hauptrolle spielt, und sie hatten einen dementsprechend großen Einfluss auf ihn. Die Abenteuergeschichten haben den alten Knauser aus Die Mutprobe offensichtlich genauso stark mit verändert wie er selbst den Rhythmus und die Erzählweise der Abenteuergeschichten.

Während Donald meist als ein Tourist in fernen Landen verwendet wurde und so vielseitig einsetzbar war, ist das ganze Streben Dagoberts, zumindest anfangs, auf die Vergrößerung seines Vermögens konzentriert, was einen ebenso zielstrebigen Handlungsablauf bewirkte. Andererseits musste sich auch Dagobert dem neuen Geschichtentyp anpassen, damit sie miteinander harmonieren können. In späteren Geschichten bemerken wir einen neuen Zug im Charakter Dagoberts: die Liebe zum Abenteuer.

In vielen Geschichten, insbesondere denen von Rosa, gewinnt Dagobert am Ende der Geschichte gar nicht mal einen Schatz oder verliert sogar welche (siehe Wiedersehen mit Tralla La). Ein Großteil der Abenteuer hat sich nie für ihn rentiert! In der Geschichte Das Geheimnis der verschollenen Mine lässt Rosa Tick, Trick und Track sagen: „Ein gutes Abenteuer ist ihm allemal wichtiger als die Kohle“. Auch wenn die Aussage im folgenden Teil der Geschichte wieder relativiert wird, trifft es zum Großteil Dagoberts Einstellung zum Abenteuer.

Wie schon weiter oben angemerkt erschien der Dagobert der Kurzgeschichten der frühbarks'schen Zeit anders als in den Abenteuergeschichten. So zeigt der Dagobert in Das Gespenst von Duckenburgh keinerlei Anzeichen von Geiz, Missgunst oder Hass. Onkel Dagobert geht durch die Liebe zum Abenteuer in diesem auf. Don Rosa hebt den Abenteurer in ihm als Kern seines Wesens mehr als alle anderen Zeichner hervor („Ich sah den Duck in ihnen [Donald und seinen Neffen], den Durst nach Wissen, Abenteuer und Spaß! Alles wonach auch ich einst suchte, als ich noch meinen Idealen folgte“, sagt Dagobert in Ein Brief von daheim).

Die Abenteuergeschichten haben einen beträchtlichen Anteil an der Entwicklung seines Charakters vom frühbarks'schen bis zum spätbarks'schen Dagobert gehabt. Durch die Veränderungen im Stil der Abenteuergeschichten sind auch notwendige Veränderungen in seinem Charakter aufgetreten. Viele Umformungen seines Charakters auf die Art der Geschichte haben ihn vielschichtiger werden lassen und dadurch paradoxerweise ein kompakteres, abgeschlosseneres Bild von ihm geschaffen. Die Abenteuergeschichten und ihr größter Held sind eine Zweckgemeinschaft, deren Produkt ein neuer Dagobert ist.

Peter Mühlbauer bewertet die Rolle der Abenteuergeschichten folgendermaßen: „Waren die Duck-Geschichten früher auf den Konflikt zwischen den drei Neffen und ihrem Onkel Donald konzentriert, so eröffnete die neue Figur auch ganz neue Möglichkeiten mit denen die Geschichten zu Indiana Jones und James Bond gleichzeitig werden konnten: Bizarre Exotik und noch bizarrere Technologie.“[3]

Gestaltung der Abenteuergeschichten

Die Abenteuergeschichte hat eine lange Tradition im Disneykosmos und ist fast so alt wie Dagobert selbst. Mit der Zeit haben sich gewisse Schemen mit häufig wiederkehrenden Elementen entwickelt, sodass die Abenteuergeschichte mit Dagobert einen bestimmten Charakter erhalten hat.

Barks, der für die ersten Abenteuergeschichten mit Dagobert verantwortlich ist, hatte ein besonderes Faible für Geschichte und so fließen in die ersten Abenteuergeschichten viele historische Elemente (wie die Eroberung Amerikas durch die Spanier in Die sieben Städte von Cibola). Auch Sagen und Mythen fanden in großer Zahl Eingang in die Geschichten (z. B. Das goldene Vlies, sehr interessant auch die Geschichte Der magische Hammer von Walhalla, die zu beweisen versucht, dass es die Sagenhelden wirklich gibt). Diese Betonung des Alten, Historischen, Sagenhaften hängt eng mit Dagoberts Charakter zusammen, der persönlich viel mehr mit der Vergangenheit verbunden ist als zum Beispiel sein Neffe Donald.

Während bei Barks jedoch die Verwandtschaft in den meisten Fällen bereitwillig mithilft, wird insbesondere Donald in Italien von Dagobert gezwungen mitzugehen (häufig mit seiner Schuldenliste) oder ausgetrickst. Ein weiteres Merkmal sind die merkwürdigen Fortbewegungsmittel, die Dagobert auf Reisen benutzt. Wenngleich sich in den italienischen Geschichten genauso historische Anleihen finden, sind diese oft freier und weniger bedeutend – in Übereinstimmung zu dem wesentlich gegenwartsorientierteren italienischen Dagobert.

Vorlieben, Abneigungen und Leiden

Wie ein Seehund hineinspringen... (© Egmont Ehapa)

Dagobert pflegt – meist früh morgens – ein erquickendes Bad in seinem Geld zu nehmen: Er liebt es, „wie ein Seehund hineinzuspringen, wie ein Maulwurf darin herumzuwühlen und es in die Luft zu werfen“, dass es ihm „auf die Glatze prasselt“.

Leider führt der ständige Kontakt zu seinem Geld oft auch zu gesundheitlichen Problemen. So hat der Multimilliardär oft auch unter Geldkrankheiten wie der „Goldallergie“ zu leiden. Sie verbieten oft den Kontakt mit Geld oder machen ihn lebensnotwendig. Auch an Gedächtnisschwächen wie „Perduftia spiriti“ (engl. „blinkus of the thinkus“) leidet Dagobert in einigen Geschichten (Wiedersehn mit Klondike). Außerdem kann es passieren, dass der ganze Goldstaub seine Poren verstopft, wie er in Die Kohldampf-Insel erfahren muss.

Eine Krankheit anderer Art, eine realistische Erkrankung, die nicht in den Comics ausdrücklich erwähnt wird, aber deren Anzeichen sehr oft auftauchen, ergibt sich ebenfalls aus seiner physischen Bindung zu seinem Geld. Man kann in gewissem Sinne von infantilen, verspielten, „quasi erotischen Ausführungen [seines Umgangs mit Geld] (‚Money feels so good and smells so good! It's the only thing in the world that I can never get enough‘)“ sprechen, die laut Henner Löffler sogar „eine neurotische Zwangsfixierung“ vermuten lassen.

Hingegen erscheint sein Rheumatismus, über den Dagobert öfters klagt, bei einer Ente in seinem Alter, die in ihrem Leben (körperlich) hart arbeiten musste, eher normal.

Dagobert hasst Pastinaken, dafür liebt er Muskatnuss-Tee umso mehr. Außerdem hat Dagobert in Kingdom Hearts eine Vorliebe für Meersalzeis – eine Eigenschaft, die später im Reboot von DuckTales übernommen wurde.

Onkel Dagobert in Film und Fernsehen

In DuckTales: Der Film – Jäger der verlorenen Lampe spielt Dagobert die Hauptrolle (© Disney)

Dagobert, eine der wenigen Disney-Hauptfiguren, die nicht aus dem Filmgeschäft stammte, wurde auch später nur sehr selten für dieses Medium verwendet. Deshalb ist die folgende Liste, im Vergleich zu anderen Figuren, auch klein.

Kino

Dieser Kurzfilm stellte das Filmdebüt Dagoberts dar.

In diesen Film, der eine Anlehnung an „Ein Weihnachtslied in Prosa“ von Dickens ist, kommt Dagobert (engl. Scrooge Mc Duck) wieder zu seinen Anfängen, indem er als Ebenezer auftritt, der Vorbild für die Figur war.

Hier tritt der Dagobert aus der Serie Duck Tales in einer Abenteuergeschichte auch im Kino auf.

Dagobert hat einen kleinen Cameo-Auftritt im Badehaus und ist im Abspann in seiner 2017-Version auf einem Geldschein abgebildet.

Fernsehen

Dagobert Duck hat einen kurzen Auftritt im Vorspann der Sendung.

Onkel Dagobert (gesprochen von Will Ryan) spendet einen alten, verbeulten Pokal als Siegestrophäe für Tick, Trick und Tracks Fußballturnier.

In dieser Serie wurde eine ganz neue Welt mit vollkommen anderer Figurenkonstellation um Dagobert erschaffen. Er selbst, als Hauptperson, war hier zu einem gutmütigen, sanften Opa verändert.

Direct-to-DVD-Produktionen

  • „Mickey's Once Upon a Christmas“ im Segment „Stuck On Christmas“ (1999)
  • „Mickey's Twice Upon a Christmas“ im Segment „Christmas: Impossible“ (2004)

Videospiele

Dagobert wird von Mac Moneysac konfrontiert (© Disney)

Schon bei seinem Debüt im 1989 erschienen Plattformer DuckTales für das Nintendo Entertainment System erhielt Dagobert Duck einen großen Part zugestanden und stellt den spielbaren Protagonisten dar. Genau wie in der Serienvorlage geht Dagobert hier auf eine gefährliche Schatzsuche und muss sich zahlreichen Feinden wie den Panzerknackern oder Gundel Gaukeley in den Weg stellen. Aufgrund des großen Erfolgs erhielt der Titel mit DuckTales 2 einen Nachfolger, 2013 erschien mit DuckTales: Remastered zudem eine Neuauflage des Klassikers. Auch in DuckTales – The Quest for Gold erhielt der Enterich die Hauptrolle und liefert sich mit Mac Moneysac ein Duell um den Preis für den besten Geschäftsmann. Im Handyspiel DuckTales: Scrooge's Loot muss Dagobert hingegen sein Vermögen von den Panzerknackern zurückerobern.

Anfang der 1990er trat Dagobert auch in diversen Plattformern mit Donald Duck als Titelheld auf. Hier überlässt er in Titeln wie Lucky Dime Caper und Deep Duck Trouble Starring Donald Duck seinen Neffen das Abenteuer. Einen kürzeren Auftritt erhielt Dagobert außerdem im 1991 veröffentlichten Quackshot. In der Folgezeit trat Dagobert an der Seite von anderen Disney-Charakteren auf. So etwa als Inhaber eines Vergnügungsparks in Disney's Party oder in Disney Sports Football, wo er als Schiedsrichter jede Partie pfeift. Nachdem Dagobert im 2003 gestarteten Onlinespiel Toontown Online abermals als Nebencharakter auftritt, gehört er in Disney Th!nk – Das Schnelldenker-Quiz, Disney All-Star Racers oder Disney Mirrorverse dem Teilnehmerfeld an. Beiweilen tritt Dagobert auch an Seite von Micky Maus auf, wie etwa in Micky Epic: Macht der Fantasie oder im Remake von Castle of Illusion. In Disney Magical World und Disney Magical World 2 ist Dagobert Inhaber eines großen Kaufhauses. Seine unternehmerischen Fähigkeiten stellt er ebenfalls in Disney Dreamlight Valley unter Beweis.

Dagobert in Kingdom Hearts: Birth by Sleep (© Disney)

Seit seinem Debüt in Kingdom Hearts II im Jahr 2005 ist Dagobert Duck ein fester Bestandteil der Videospielserie. Aufgrund seiner guten Freundschaft zu König Micky erfuhr er schon früh von der Existenz anderer Welten und reiste umher, um seine wirtschaftliche Tätigkeit in den Welten voranzutreiben. Anfangs wohnt er gemeinsam mit seinen Großneffen in Hollow Bastion und unterhält dort ein Eiskremgeschäft. Sora, Donald und Goofy treffen bei ihrem ersten Besuch in der Stadt auf ihn. Nach Xemnas' Niederlage kehrt Dagobert kurzzeitig in das Disney-Schloss zurück. Im Prequel Kingdom Hearts: Birth by Sleep residiert er in Radiant Garden und tritt in allen drei Handlungssträngen auf. So hilft er etwa Aqua bei ihrer Suche nach Terra und schenkt Ventus Eintrittskarten für das Festival in Disney-Stadt. Außerdem sieht man Dagobert kurzzeitig im Epilog, wo er nach Terra-Xehanorts Niederlage Meersalzeis an Lea und Isa verkauft. In Kingdom Hearts III eröffnet Dagobert gemeinsam mit Remy aus Ratatouille das Restaurant „Le Grand Bistrot“ in Twilight Town.

Dagobert tritt zudem im Manga von Kingdom Hearts auf.

Das größte Vermögen der Welt

Dagoberts Vermögen (50 Oktillionen Taler), die Angaben variieren allerdings laufend (© Disney)

Das riesige Vermögen, welches er heute in dem extra dafür gebauten, ja erfundenen Geldspeicher lagert, verdiente und verdient er in zahlreichen Gebieten der Erde auf unterschiedlichste Art und Weise. Einst sogar auf illegale, das gehöre aber nach einem besonderen Erlebnis der Vergangenheit an, so Don Rosa. Bei der Frage, wieviel Geld Dagobert Duck denn nun eigentlich habe, kommt man häufig zu unterschiedlichen Zahlen. Die Zeichner, Texter und Übersetzer lassen dabei gerne ihrer Fantasie freien Lauf, obgleich Dagobert sein Geld üblicherweise per Pegelstand und auch in Kubikhektar misst.

Vermögensquantifizierungen

Dagoberts Vermögen in einer anderen Version (© Disney)

Je nach Quelle besitzt Onkel Dagobert (in der deutschen Version)...

  • 13 Trillionen, 224 Billionen, 567 Milliarden, 778 Millionen Taler und 16 Kreuzer (DDSH 7, S. 3)
  • 500 Trillionen, 253 Billiarden, 675 Billionen, 123 Milliarden, 934 Millionen, 300 500 Taler und 13 Kreuzer (DDSH 18, S. 49)
  • 9 Phantastilliarden, 657 Zentrifugillionen Taler und 16 Kreuzer (Der richtige Erbe)
  • 13 Trillionen Taler und 13 Kreuzer (13 Trillionen)
  • 50 Phantasilliarden Taler
  • 6 Billionen, 48 Milliarden, 25 Millionen, 103 409 Taler und 65 Kreuzer (Gesamtvermögen – LTB 3, S.7)
  • 5 Pimpillionen, 396 Tripstrillionen (Gesamtvermögen – DDSH 78, S.50)
  • 29 Fantastillionen, 42 Quadrillionen, 87 Billionen, 978 Milliarden, 313 Millionen, 461356 Taler und 18 Kreuzer (Vermögen – LTB 373, S. 21)
  • 5 Fantastilliarden, 9 Trillionen Taler und 16 Kreuzer (Barvermögen – Sein Leben, seine Milliarden, S. 9)
  • 276, 83 Fantastlliarden und 16 Kreuzer (Die Linsen aus Babylonien)

Der Geldspeicher hat eine Seitenlänge von 33,33 m (LTB 184, S. 169) – Geht man von den Annahmen aus, dass a) der Geldspeicher genau so hoch ist (meist ist dieser als Würfelform gezeichnet), b) die Seitenwände eine Stärke von 1 m aufweisen und c) der durchschnittliche Pegelstand 20 m beträgt, so ergibt dies ein Volumen von 31,33 m × 31,33 m × 20 m = 19 631 Kubikmetern. Vollständig mit Gold gefüllt wären dies 378 924 Tonnen reines Gold (die Dichte von Gold beträgt 19,302). Bei einem Preis von etwa 35 000 Euro pro Kilogramm entspricht dies einem Vermögen 13 Billionen, 262 Milliarden, 340 Millionen Euro. Selbstverständlich ist dies noch in Taler umzurechnen. Zudem sammelt Dagobert Duck Münzen und bei der Lagerung kommt es zu kleinen Freiräumen zwischen diesen. Somit ist diese Rechnung als Maximalannahme zu betrachten.

Je nach Quelle besitzt Onkel Dagobert (in der amerikanischen Version)...

  • Five Billion Quadroplatillion Umptuplatillion Multiplatillion Fantasticatillion Centrifugalillion Dollars and sixteen cents
  • Three cubic acres (das entspräche etwa 772 000 Kubikmeter)
  • Nine Fantasticatillion, four Billion Jillion Centriffugalillion Dollars and sixteen cents
  • Four Fantasticatillion, nine Trillion Dollars and sixteen cents

Solche Angaben sind natürlich prinzipiell mit Vorsicht zu genießen, denn man weiß oft nicht, wie sie eigentlich gemeint sind: Beziehen sie sich bspw. nur auf den Bargeldbestand oder umfassen sie auch das Giralgeld, sind sämtliche Vermögenswerte (Kapitalanlagen, Wertsachen, Fabriken, ...) mit eingerechnet?

Denn ein Großunternehmer wie Dagobert Duck hat natürlich kein ruhendes Vermögen, sondern verzeichnet ständig Vermögenszu- und -abgänge. Zu nennen ist etwa die „halbstündige Zuwachsrate aus den Duck'schen Unternehmungen“ (LTB 16, S. 141). Man sieht auch, wie Hubschrauber den Geldspeicher aus der Luft mit Geld befüllen (DD 111, S. 71). Dagobert selbst umschreibt seine Geldeinnahmen pro Tag folgendermaßen: „Knapp eine Milliarde! Den Sonntag nicht mitgerechnet.“ (MM 23/82, S. 4). Laut Tick, Trick und Track betragen seine Tageseinnahmen 10 bis 12 Millionen Taler (LTB 100, S. 70). Wie er auch selbst einräumt, steigt und fällt die Höhe seines Einkommens immer recht schnell (MM 37/03, S. 36).

Für ein derartig riesiges Vermögen muss Dagobert entsprechend riesige Steuersummen zahlen. Laut Don Rosa sichern einzig Dagoberts Steuern den Erhalt der Stadt Entenhausen. Dagoberts Verhältnis mit dem Finanzamt wird in Geschichten wie Seine Majestät Dagobert I. (Don Rosa) oder Die Steuerprüfung (Flemming Andersen, LTB 268) beschrieben.

Forbes-Liste der 15 reichsten fiktiven Figuren

Bei den Forbes Fictional Fifteen, der Liste der 15 reichsten fiktiven Figuren, ist Dagobert stets vorne mit dabei. 2007 führte er die Liste an,[29], in den Jahren 2008[30] und 2010.[31] belegte er Platz Zwei (hinter Uncle Sam[32] bzw. Carlisle Cullen[33]). Im Jahr 2011 gelang es ihm er wegen des stark gestiegenen Goldpreises, wieder auf den ersten Platz vorzurücken,[34] den er 2012 wegen einer angeblichen Wette mit Mac Moneysac wieder verlor[35], 2013 aber zurückeroberte.[36]

Weitere Platzierungen:

  • 2014: 1[37]
  • 2015: 1[38]
  • 2016: 2 (der erste Platz ging dieses Jahr an den Drachen Smaug aus Peter Jacksons „Der Hobbit“-Trilogie)
  • 2017: ?
  • 2018: 1[39]

Näheres Umfeld

Dagoberts Angestellte

Butler

Dagobert mit seinem treuen Butler Baptist.

Es kommen mehrere Butler von Onkel Dagobert in den Comics vor:

  • Gleich bei seinem Erstauftritt in Die Mutprobe bekam Dagobert einen Butler namens Franz. Dieser wurde jedoch lange nicht wiederverwendet, erst in Der Einsiedler der Villa Duck von Don Rosa war er wieder zu sehen. Laut Don Rosa war er also Dagoberts Butler während seiner Zeit in der Villa, nach seiner Rückkehr in den Geldspeicher hat er ihn wohl entlassen.
  • In Die Mutprobe bekam Dagobert auch einen Chauffeur namens Fritz, der allerdings auch nur in Der Einsiedler der Villa Duck wiederverwendet wurde und daher wohl auch nach Dagoberts Rückkehr in den Geldspeicher entlassen wurde.
  • In den LTB bis ca. Band 100 war Johann normalerweise sein Butler, obwohl er
  • in den Bänden zwischen 10 und 20 teilweise durch Albert ersetzt wurde und
  • im LTB 33 kurzfristig Alfons auftritt.
  • Im LTB 145 gab es dann zum ersten Mal einen Butler mit dem Namen Baptist, der bis heute normalerweise für den Haushalt zuständig ist.
  • Im LTB 107, sowie in anderen Comics (z.B. Disney Paperback – Der Dax der Ducks), gab es auch einen Butler namens Josef, der in LTB 107 in Wirklichkeit ein verkleideter Panzerknacker ist.
  • In der Serie Duck Tales heißt Dagoberts Diener Johann.
  • In Die Erbschaft zeichnete Frank McSavage gleich zwei Bedienstete; zum Einen seinen Butler Anton sowie zum Anderen den Chauffeur Friedrich.

Sekretärinnen und Sekretäre

  • Bis heute am häufigsten verwendet wird Fräulein Rita Rührig, eine nette, ältere Sekretärin, die auch mal die ein oder andere Geschichte über Dagobert erzählt.
  • Auch Fräulein Emsig ist eine öfters auftauchende Sekretärin Dagoberts.
  • Manchmal ist auch Daisy eine Sekretärin Dagoberts (bspw. in MM-M 05/2010)
  • Es gibt auch die im Englischen Mr. Clerkly genannte Figur. Im Deutschen wird dieser freundliche Sekretär am Häufigsten mit Treulich, Herr Stift oder selten Stiftle (bspw. in der Geschichte Das große Geld in DDSH 241 (2007)), aber auch mit diversen anderen Namen übersetzt.

Verwandtschaft

Manchmal muss die Verwandtschaft Onkel Dagobert ins Gewissen reden.

Dagobert Duck ist laut Barks...

...laut Rosa und dessen Stammbaum der Ducks...

...laut Van Horn...

...laut Lockman...

  • der Vetter von Degenhart Duck (Cousin Lurch)[40]

...laut Stefan Printz-Påhlson...

In den italienischen Geschichten ist er...

  • der Sohn von Douglas und Gila Duck (letztere vermutlich geborene Gans)
  • der Bruder von Dorette Duck
  • der Bruder von Dettmar Duck (Gedeone de Paperoni)
  • Laut Marco Rota nahm Dagobert zusammen mit Dorette das Findelkind Donald auf, später stellte sich heraus, dass dieser sogar sein leiblicher Neffe ist

Feinde

Dagoberts Feinde rotten sich in Sein goldenes Jubiläum von Don Rosa zusammen (© Egmont Ehapa)
In Alle gegen einen von Francesco Artibani und Alessandro Perina kommt sogar noch Klaas Klever dazu (© Egmont Ehapa)

Die meisten Erzfeinde Dagoberts haben es auf sein sauer verdientes Vermögen abgesehen, allen voran die Panzerknacker (Beagle Boys), die schon bei Barks ihre Finger nicht vom Geldspeicher lassen können. Die Hexe Gundel Gaukeley hat es speziell auf Dagoberts Glückszehner abgesehen, den sie braucht, um aus ihm ein Amulett anzufertigen, das sie zur mächtigsten Hexe der Welt machen soll. Daneben muss Dagobert seinen Titel als reichster Mann der Welt gegen Mac Moneysac, Klaas Klever und viele andere Konkurrenten der Hochfinanz verteidigen, die gern auch mal zu illegalen Maßnahmen greifen.

Alle oben genannten Gegner Dagoberts hat Carl Barks ins Leben gerufen. Von anderen Zeichnern stammen z. B. Kuno Knäul (Romano Scarpa) und Arpin Lusene (Don Rosa).

Auf eine weitere Figur von Barks ist noch Wert zu legen, obwohl sie immer nur am Rande auftauchte. Es ist der schweinsgesichtige Borstinger (taucht bei Barks/Fuchs unter den diversesten Namen auf), der Vorbild für viele andere Schurken war. Borstinger ist in der Regel wohlhabend und scheut vor kriminellen Aktionen aller Art nicht zurück.

Dagobert und die Frauen

Mit Wiedersehn mit Klondike gab Barks Dagobert eine Jugendliebe, Nelly, und stellte ihn damit erstmals in der Rolle des Liebhabers dar. Während das Verhältnis von Dagobert und Nelly auf gegenseitiger Anziehung beruht, wobei beide diese zu leugnen versuchen, ist das Verhältnis von Dagobert zu seiner Verehrerin Gitta Gans, die von Romano Scarpa erfunden und erstmals in der Geschichte Der letzte Gulu-Gulu verwendet wurde, zumindest auf den ersten Blick von tiefer Abneigung seinerseits getragen. Gitta, die ihm wiederholt nachstellt, kassiert damit eine Abfuhr nach der anderen. In einigen Comics relativiert Scarpa allerdings das Verhältnis. In Die Formel des Reichtums (LTB 217) lernt Dagobert Gitta zu schätzen, zeigt sich um ihr Wohlergehen besorgt und schließt: „Sie wäre sicher eine gute Frau für mich ... wenn ich es je vorhaben sollte zu heiraten!“

Molly McGold (© Egmont Ehapa)

In anderen italienischen Geschichten finden sich noch etliche weitere, nur gelegentlich auftauchende Jugendlieben Dagoberts. Als Beispiel wäre die toughe Geschäftsfrau Molly McGold (bei ihrem zweiten Auftritt Emily Emsig) zu nennen, die wie Onkel Dagobert selbst in jungen Jahren Geschäfte in Entenhausen aufnahm und deren unternehmerische Tätigkeiten von einem einfachen Straßenverkauf über ein Ladengeschäft bis hin zu einem wahren Finanzimperium anwuchsen. Später errichtete Molly einen ähnlichen Geldspeicher wie Onkel Dagobert und aß regelmäßig mit ihm zu Abend. Es wird angedeutet, dass Dagobert sie zu seiner Frau nehmen wollte. Jedoch verließ Molly Entenhausen, als sie sich mit einem Bauvorhaben finanziell übernahm und keine Hilfe von Onkel Dagobert annehmen wollte, da sie davon ausging, er würde sie nicht als gleichrangig betrachten. Später kehrte sie in Alte Liebe rostet nicht (u.a. DD 425) jedoch zurück und riss bei Onkel Dagobert alte Wunden wieder auf. Einen weiteren Auftritt hat sie in Der Mann, den die Frauen lieben (u.a. DD 527) und schwärmt dort von Onkel Dagoberts romantischen Seiten.

Des Weiteren berichtet Onkel Dagobert in Die Traum-Schublade (LTB 233) von seiner Jugendliebe Donatella.

Weitere Veröffentlichungen

Dagobert geht meist nicht sehr zimperlich mit seinen Gegnern um. (© Egmont Ehapa)

Dagobert Duck wurde vom Egmont Ehapa Verlag zur Titelfigur für das Taschenbuch Onkel Dagobert gemacht. Dieses Heft ist ähnlich wie ein Donald Duck Heftchen aufgebaut, z. B. umfasst das Heft auch Micky Maus Geschichten. Onkel Dagobert war eine Comicreihe, die von 1987 bis 1993 beim Egmont Ehapa Verlag im Taschenbuchformat erschien. Sie hat das gleiche Format wie die Comicreihen Donald Duck und Panzerknacker & Co. Insgesamt gab es 82 Ausgaben. Jede Ausgabe hatte 100 Seiten und wurde für 3,80 DM verkauft. Die Ausgaben 1 bis 4 waren deutsche Versionen der dänischen Panzerknacker-Hefte „Bjørne-Banden“, die meisten folgenden Ausgaben waren Übersetzungen der dänischen Micky-Maus-Hefte. Eine Liste der Onkel-Dagobert-Taschenbücher gibt es hier. Eine weitere Veröffentlichung mit Dagobert in der Hauptrolle ist die 2-er Bücherserie Ich Onkel Dagobert. Die Reihe Onkel Dagobert von Don Rosa behandelt ebenfalls Dagobert. Ebenfalls von Don Rosa gezeichnet ist der Gesamtband Sein Leben, seine Milliarden, welcher zeigt, wie Dagobert Duck sein Vermögen erlangt hat.

Dagobert in anderen Sprachen

Hier sind einige Beispiele dafür aufgelistet, wie Dagobert Duck in anderen Sprachen genannt wird.

  • Chinesisch: 驶高治
  • Dänisch: Onkel Joakim
  • Deutsch: Dagobert Duck (Onkel Dagobert)
  • Englisch: Scrooge McDuck (Uncle Scrooge)
  • Französisch: Balthazar Picsou (Oncle Picsou)
  • Griechisch: Σκρουτζ Μακ Ντακ (Skruz Mak Dak)
  • Indonesisch: Paman Gober
  • Italienisch: Paperon de’ Paperoni (Zio Paperone)
  • Japanisch: スクルージ・マクダック (アンクルスクルージ)
  • Niederländisch: Oom Dagobert
  • Polnisch: Wujek Sknerus
  • Portugiesisch: Tio Patinhas (Patinhas Mac Patinhas bei Abril/Patinhas McPato)
  • Russisch: Скрудж МакДак
  • Schwedisch: Farbror Joakim
  • Spanisch: Tío Gilito
  • Tschechisch: Strýček Skrblík
  • Türkisch: Varyemez Amca
  • Ungarisch: Dagobert McCsip
  • Vietnamesisch: Bác Scrooge

Auch im Deutschen hat Dagobert viele Spitznamen, und wird oft als „alter Knauser“, „der Geizhals“ oder „das alte Fossil“ bezeichnet. „Bertel“ wird er vor allem von seinen zwei Schwestern, von Dorette, Primus und manchmal auch von den Panzerknackern oder Gundel genannt. Gitta Gans verwendet gerne die nochmalige Verkleinerungsform „Bertelchen“.

Dagobert Duck – Ein Kapitalist?

Pro

Oftmals wird Dagobert Duck als Inbegriff des Kapitalisten angesehen[5][2][3]. Die Schülermitverwaltungs-Zeitung Wir machen mit charakterisierte Dagobert 1969 gar als „Prototyp des Monopolkapitalisten“, der von der Produktivität der Werktätigen lebe und „den Rahm“ abschöpfe; „im Konkurrenzkampf übertrifft er andere Spekulanten und Monopolkapitalisten (nach Marx: ‚Konzentration des Kapitals‘).“[41] Als besonders prägend für ein solches Verständnis erwiesen sich Untersuchungen der marxistischen Soziologen Ariel Dorfman und Armand Mattelart. Sie diskutierten in ihrem zuerst 1972 in Chile erschienenem Werk Para leer al Pato Donald, (übersetzt 1975 ins Englische (How to Read Donald Duck: Imperialist Ideology in the Disney Comic) und 1977 ins Deutsche (Walt Disneys ‚Dritte Welt’. Massenkommunikation und Kolonialismus bei Micky Maus und Donald Duck), das als eines der wichtigsten wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit Comics gilt[42][43], besorgt die Gefahren einer Lektüre von Disney-Comics durch Kinder.[44][45] Dabei stellten sie anhand von 100 untersuchten Comics eine ihrer Meinung nach den Comics „den Comics inhärente Ideologie […] einer bourgeoisen Fantasiewelt, in der alle Spuren von Produktion […] entfernt worden seien“, fest.[46] Durch das Fehlen von Eltern (an deren Stelle Onkel und Tanten treten) würde eine „verfälschte, sexfreie Welt gezeigt“[47], zudem sehe der Leser nie Arbeiter oder Produktionsstätten (und deren Produktionsbedingeungen und Verhältnisse)[48] (der Fakt, dass Donald in vielen Geschichten schlecht bezahlten Beschäftigungen nachgeht, ändere daran nichts, da er nie arbeiten müsse, um zu überleben).[49] Zudem seien die Schätze, die Familie Duck regelmäßig finde, kein Produkt lebender Personen, sondern stets die Überbleibsel längst vergessener Zivilisationen (auch hier fehle der Blick auf die Industriearbeiter (und deren Ausbeutung)).[50]

Dieses Bild eines skrupellosen Kapitalisten wurde anschließend in den 90er-Jahren durch den Kunsthistoriker David Kunzle erweitert. Er hatte das Werk Dorfmans und Mattelarts ins Englische übersetzt und mit seinem 1990 auf Deutsch erschienenen Buch Carl Barks Dagobert und Donald Duck – Welteroberung aus Entenperspektive, versucht, das von diesen Autoren entwickelte „Modell zur Demaskierung der Ideologie, die in den scheinbar so unschuldigen Produkten der Kinder-Comics versteckt ist“ auf die Duck-Comics anzuwenden.[51] Er stellt Onkel Dagobert in diesem Buch „als eine verachtungswürdige, wenn auch komische Gestalt, welche die unersättliche Gier amerikanischer Konzerne anklagt und sich selbst lächerlich macht“[52], dar, „in seinem zwanghaften Streben nach Aneignung von Rohstoffen, Arbeitskraft, Geschichte und Kunstschätzen könnte er ein Vorbild für amerikanische Wirtschaftsmagnaten, Pentagon-Beamte und Museumsdirektoren sein“.[53] Kunzle warnt davor, dass „die Politik der wirtschaftlichen Eroberung anderer Länder […], indem sie in spannende, witziger Abenteuer umgesetzt wird, attraktiv und leichter verdaulich gemacht [wird].“[54] In seinem ebenfalls 1990 erschienenen Aufsatz Dispossession by Ducks: The Imperialist Treasure Hunt in Southeast Asia greift er spezifisch einige Geschichten auf, in der die den Comics zugrunde liegende imperialistische Ideologie besonders klar erkennbar sei,[43] und stellt dabei fest:

„[Uncle Scrooge] incarnates the spirit of American imperialism at its most aggressive, at its most global, at its most successful, and in its ultimate defeat.“
„[Onkel Dagobert] verkörpert den Geist des amerikanischen Imperialismus in seiner aggressivsten, globalsten und erfolgreichsten Form und in seiner finalen Niederlage.“
David Kunzle, Dispossession by Ducks: The Imperialist Treasure Hunt in Southeast Asia, S. 160[55]

Auch heute noch ist das Bild von Dagobert Duck als Kapitalist nach amerikanischem Vorbild weit verbreitet. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung sieht Dagobert etwa als „Heuschrecke in Entengestalt“ an.[56] Der Tagesspiegel etwa wirft folgende Frage bezüglich Dagobert Duck auf: „Hat uns irgendjemand, die Marx-Engels-Gesamtausgabe eingeschlossen, derart das Auge für das Wolfsgesetz des Kapitalismus geschärft?“[57][58]

Contra

Gegen eine solche Einordnung Dagobert Ducks als rücksichtslosen, kaltherzigen und geldgierigen Kapitalisten sowie als Heuschrecke regt sich jedoch Widerstand: Schon Don Rosa betrachtet Dagobert als Sammler und Abenteurer, der das erwirtschaftete Geld und die gefundenen Schätze als Trophäe (Andenken) an seine Abenteuer hortet.

Bereits Barks selbst äußerte sich ablehnend zu dieser Einordnung. Er sah Dagobert als „Feind des kapitalistischen Systems“, der den Wettbewerb und das freie Unternehmertum in nur einem Jahr zerstören würde, weil er alles Geld hortet und es so dem Wirtschaftskreislauf entzieht. Barks schloss, dass nur Dagobert immer reicher werden würde, während alle anderen ihr Geld verlören.[59] Dieses Problem des absoluten Monopols, das sich sogar auf den Geldbesitz erstreckt, wurde von Barks allerdings kaum thematisiert, da er selten Armut zeigt.

Manche Autoren sehen in Barks-Geschichten nicht nur eine Darstellung Dagoberts als skrupellosen Kapitalisten; auch für ihn gebe es „tiefergehende Bindungen als die zwischen Käufer und Verkäufer.“[60] Russel W. Belk etwa sagt, dass Dabobert trotz seines Reichtums ein liebenswürdiger Charakter sei, da er sein Vermögen durch Intelligenz und eigene harte Arbeit erlangt habe.[61][62] Dagobert verkörpere damit zwar konservative Werte und eine protestantische Ethik,[63][64], die Komplexität der Geschichten transportiere jedoch stets einen zweischneidigen Blick auf materiellen Reichtum.[61][65] Russel W. Belk hat zudem 60 Comics analysiert, nur in sieben Prozent davon findet sich eine uneingeschränkt positive Darstellung eines solchen Reichtums.[66]

Außerdem spricht gegen eine Einordnung Dagoberts als Kapitalisten, dass er sein Geld in erster Linie sammelt, was für einen Kapitalisten großen Stils unvorstellbar wäre, und nur ausnahmsweise in waghalsige Expeditionen investiert.[67][68] „Heute käme gewiss kein Kapitalist großen Stils mehr auf die Idee, Geld herumliegen zu lassen, bis es schimmlig oder von Mäusen gefressen wird (zwei immer wiederkehrende Heimsuchungen Dagoberts), sondern er würde es investieren, damit es sich mehrt oder es für prestigeträchtige Anschaffungen (Fußballclubs, Models, Wolkenkratzer, Politiker) ausgeben.“[63] Zudem spielten auch Entlassungen spielten bei Dagobert Duck, im Unterschied zum kapitalistischen Mechanismus (besonders in Amerika: hire & fire) nie eine Rolle.[63] Auch die emotionale Struktur Dagoberts, geprägt von Leidenschaft und theatralischen Wutausbrüchen (man denke auch an sein Auf- und Abwandeln im Sorgenraum sowie an das Bezahlen Donalds als „Jammermädchen“ in Der Selbstschuß), passe nicht in das Bild des ausbeuterischen Kapitalisten.[44]. Matthias Heine von der Zeitung Die Welt äußerte sich folgendermaßen dazu: „Verglichen mit diesen Vertretern des Kalte-Fische-Kapitalismus ist der temperamentvolle Onkel Dagobert ein wandelnder kleiner Heizofen, der nach allen Seiten weihnachtliche Wärme ausstrahlt.“[63] Zudem würde sich Dagobert durch seine emotionale Struktur wie Heulen/Sorgen haben und seine Wutausbrüche unter den CEOs internationaler Konzerne der Gegenwart völlig unmöglich machen. Denn schon auf ihren US-Eliteuniversitäten werden die angehenden Manager in Psychologie-Seminaren darauf getrimmt, bloß keine Gefühle zu zeigen, vor allem aber nicht wütend zu werden.“[63] Heine sprach in diesem Zusammenhang auch von Dagobert als „Anti-Heuschrecke“.[63]

In der deutschen Übersetzung von einer von Barks letzten Geschichten, Der Rinderkönig, bezeichnet sich Dagobert indirekt selbst als Kapitalisten (im Original fehlt diese Selbstzuschreibung)[69], jedoch muss hierbei bedacht werden, dass Barks seine Comics dennoch stets für unpolitisch-ironisch erachtete.[70]. Und Dagobert sei in erster Linie das Symbol für einen unerreichbaren Traum der Menschheit: unerschöpflichen Reichtum.[71]

Dass sich die Gemüter bei der politischen Einordnung Dagoberts entzweien, kann auch auf die auch auf die sprachlichen Unterschiede zwischen dem englischsprachigen Original und den verschiedenen Übersetzungen zurückgeführt werden. David Kunzle stellt fest: „Jedes Land entwickelt seine eigenen Disney-Bildgeschichten.“[72] So seien die deutschen Übersetzungen von Erika Fuchs von einer erkennbaren Entamerikanisierung und Entaktualisierung geprägt, gerade die „wörtliche Aufnahme schmerzlicher Realitäten, die ein Gütesiegel Barks’ sind [sic]“ werde getilgt.[73][74] Als auffällig erachtet Kunzle hier die Veränderung einzelner Namen: „[Der allmächtige Dollar] wird in der deutschen Fassung zu einer archaischen, deshalb recht harmlosen und unwirklichen Währung: dem Taler. 'Uncle Scrooge' selbst, nach Dickens' berühmtem Geizhals benannt, verliert jede moralische Bewertung und Aktualität, wenn er Onkel Dagobert genannt wird. Dieser Name weckt Assoziationen an Überholtes und längst Vergangenes.“[75]

Es gab – entgegen Vorwürfen kapitalistischer Ideologie in Dagobert-Comics – sogar Kritik, die die Dagobert-Comics im linken Bereich ansiedelten: So sah Bayernkurier, die Parteizeitung der Christlich-Sozialen Union, 1969 hinsichtlich der Fuchs-Übersetzung der Geschichte The Yacht Plot / Ein schwerer Reinfall (Lockman/Alvarado) sogar, dass die Figuren in der Micky Maus das „Soziologen-Chinesisch der neuen Linken“ sprächen und den jugendlichen Lesern so eine linke „Phraseologie eingeimpft“ werde; „eine Nomenklatur die sich – wenn sie nicht sinnvoll später interpretiert wird – rasch mit Schlag-Inhalten füttern lässt.“[41][76]

Eine weitere Relativierung erfährt die politische Einordnung der Figur Onkel Dagobert durch die vielen Zeichner, die Barks’ Figur inzwischen übernommen und weiterentwickelt haben.[77] Diese lassen die von Barks’ Dagobert verkörperten amerikanisch-konservativen Werte insgesamt in den Hintergrund rücken.[78] Don Rosa etwa zeige in der Geschichte Expedition nach Shambala „einen vorbildlichen Unternehmer […], dem vor allem daran gelegen ist, andere Menschen in Lohn und Brot zu setzen.“[79] Seine Dagobert-Biografie Sein Leben, seine Milliarden sei eine „dringend notwendige Imagekampagne für den Milliardär und Bankier an sich“.[18] Zudem sei die Diskussion darüber, ob durch Dagobert der Kapitalismus nicht allzu sympathisch erscheine, laut Volkhard App mittlerweile verstummt: „Comics werden, anders als in den siebziger Jahren, nicht mehr ideologiekritisch abgeklopft.“[6][58]

Literatur

Wichtige Comics rund um Dagobert Duck:

Quellen

Abschnitt „Charakter“

Abschnitt „Das größte Vermögen der Welt“

Abschnitt „Onkel Dagobert in Film und Fernsehen“

  • Dave Smith und Steven Clark: „Disney – die ersten 100 Jahre“

Abschnitt „Dagobert in anderen Sprachen“

Abschnitt "Dagobert Duck – Ein Kapitalist?

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alberto Becattini: Barks und die Quellen seiner Inspiration, in: Carl Barks – Der Vater der Ducks, S. 138.
  2. 2,0 2,1 Dagobert Duck: Vom Griesgram zum Fantastilliardär – Einige Kapitel aus der Urgeschichte der reichsten Ente der Welt (PDF; 11,0 MB), Forschung Frankfurt 2/2012, S. 126.
  3. 3,0 3,1 3,2 Peter Mühlbauer: Dagobert Duck wird 70, heise online, 24.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.
  4. Thomas Andrae: Ein reicher Onkel für Donald. Übersetzt von Johnny A. Grote. Barks Library Special Donald Duck 8.
  5. 5,0 5,1 Matthias Heine: Enten wie Dagobert sind keine Heuschrecken, Welt Online, 24.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.
  6. 6,0 6,1 Volkhard App: Jeden Tag ein Talerbad – Dagobert Duck zum 60. Geburtstag, Deutschlandfunk Kultur, 23.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.
  7. Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 105.
  8. 8,0 8,1 Andrae: Carl Barks and the Disney Comic Book, S. 205.
  9. Andrae: Carl Barks and the Disney Comic Book, S. 191.
  10. Andreas Platthaus: Wer wird Milliardär, in: Barks’ Onkel Dagobert – Band 1, S. 4.
  11. Andreas Platthaus: Wer wird Milliardär, in: Barks’ Onkel Dagobert – Band 1, S. 5.
  12. Andreas Platthaus: Herzlichen Glückwunsch, Herr Duck!, in: 60 Jahre Onkel Dagobert, S. 4–7.
  13. Carl Barks zitiert nach Carsten Laqua: Carl Barks – The Author, homestead.com, abgerufen am: 05.12.2018.
  14. 14,0 14,1 14,2 Jochen Bölsche: Absturz nach dem Boom: Das Ende einer Ente, Spiegel Online, 28.07.2009, 2. Teil: Ein Comic als Lehrbuch, abgerufen am: 05.12.2018.
  15. Geoffrey Blum: Onkel Dagoberts Doppelgänger. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 11.
  16. 16,0 16,1 16,2 Geoffrey Blum: Ausgebrannt. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 17, S. 56.
  17. 17,0 17,1 Jochen Bölsche: Absturz nach dem Boom: Das Ende einer Ente, Spiegel Online, 28.07.2009, 3. Teil: Wandlungen eines Erzkapitalisten, abgerufen am: 05.12.2018.
  18. 18,0 18,1 Jörg Böckem: Dagobert-Duck-Biografie: Imagekampagne für Bankiers, Spiegel Online, 12.02.2009, abgerufen am: 05.12.2018.
  19. Hall of Fame 3: „Romano Scarpa“, Egmont Comic Collection, Köln 2004: S.14-15
  20. Geoffrey Blum: Einstürzende Imperien. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 19, S. 20.
  21. Andrae: Carl Barks and the Disney Comic Book, S. 200f.
  22. Vgl. Don Rosa: Die Entstehung einer Legende. In: Don Rosa Collection 4, S. 95f.
  23. 23,0 23,1 Frank Schätzing: Der Glückszehner als Potenzsymbol und Frauenersatz. Über „Wunder der Tiefsee“. In: Die tollkühnen Abenteuer der Ducks auf hoher See, S. 461.
  24. Frank Schätzing: Dagobert vögelt sein Geld. Über „Der verlorene Zehner“. In: Die tollkühnen Abenteuer der Ducks auf hoher See, S. 135–137.
  25. Geoffrey Blum: Eine Liebesgeschichte vom Geld. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 3, S. 9.
  26. Geoffrey Blum: Onkel Dagoberts Doppelgänger. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 11.
  27. Geoffrey Blum: Einstürzende Imperien. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 19, S. 54.
  28. Jebe, Richard F. (1999). „Der Donaldist-Sonderheft 38: D.O.N.A.L.D.-Kalender 2000. Thema: Donald Duck im Trickfilm“ S. 54-59: „Die Werbefilme des Volker Reiche“.
  29. Forbes Fictional 15 (2007), forbes.com.
  30. Michael Noer: No. 2 McDuck, Scrooge, forbes.com, 18.12.2008, abgerufen am: 05.12.2018
  31. Matthew Herper: No. 2 McDuck, Scrooge, forbes.com, 14.04.2010, abgerufen am: 05.12.2018.
  32. Michael Noer: No. 1 Uncle Sam, forbes.com, 18.12.2008, abgerufen am: 05.12.2018.
  33. Nicole Perloth: No. 1 Cullen, Carlisle, forbes.com, 14.04.2010, abgerufen am: 05.12.2018.
  34. David M. Ewalt: The 2011 Forbes Fictional 15, forbes. com, 06.04.2011, abgerufen am: 05.12.2018.
  35. David M. Ewalt: The Forbes Fictional 15, forbes.com, 12.04.2012, abgerufen am: 05.12.2018.
  36. David M. Ewalt: The Forbes Fictional 15, forbes.com, 31.07.2013, abgerufen am: 05.12.2018.
  37. Dagobert Duck, Richie Rich oder Batman: Wer ist reicher? finanzen.net, 29.06.2014, abgerufen am: 05.12.2018.
  38. Bridget Mallon: 15 Of The Richest Fictional Characters Ever, veranda.com, 02.02.2016, abgerufen am: 05.12.2018.
  39. Forbes List Of Fictional Billionaires 2018 tomkox.net, abgrufen am: 05.12.2018.
  40. Degenhart (mit T) ist nicht zu verwechseln mit Degenhard, Vater von Donald und Schwägerin von Dagobert. Degenhart hat nur einen einzigen Auftritt, in der Geschichte Scheich Degi ben Dugh, die in Deutschland erstmals in der Micky Maus 41/1968 abgedruckt wurde.
  41. 41,0 41,1 Comics / „Micky Maus“: Jünger Maos, web-archive, aus: Der Spiegel, Nr. 43/1969, S. 67.
  42. [Robert Boyd: Uncle $crooge, Imperialist – How to Read Donald Duck, in: The Comics Journal No. 138 (1990), S. 52.]
  43. 43,0 43,1 [David Kunzle: Dispossession by Ducks: The Imperialist Treasure Hunt in Southeast Asia, in: Art Journal Vol. 49 (1990), No. 2: Depictions of the Dispossessed, S. 159.
  44. 44,0 44,1 Vgl. Robert Boyd: Uncle $crooge, Imperialist – How to Read Donald Duck, in: The Comics Journal No. 138 (1990), S. 55.
  45. Vgl. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 35.
  46. Robert Boyd: Uncle $crooge, Imperialist – How to Read Donald Duck, in: The Comics Journal No. 138 (1990), S. 53: „The authors' purpose was to expose the ideology they believed to be inherent in Disney comics. [… They discovered] Disney comics were a sort of bourgeois fantasy-land where all traces of production […] were excluded“.
  47. Robert Boyd: Uncle $crooge, Imperialist – How to Read Donald Duck, in: The Comics Journal No. 138 (1990), S. 53: „Disney ends up creating a aberrant, sexless world.“
  48. Robert Boyd: Uncle $crooge, Imperialist – How to Read Donald Duck, in: The Comics Journal No. 138 (1990), S. 52–55 (S. 53).
  49. Robert Boyd: Uncle $crooge, Imperialist – How to Read Donald Duck, in: The Comics Journal No. 138 (1990), S. 54.
  50. Robert Boyd: Uncle $crooge, Imperialist – How to Read Donald Duck, in: The Comics Journal No. 138 (1990), S. 53: „The treasures that Donald is constantly finding are not the products of any living person, but of long dead civilizations that left no heirs.“
  51. David Kunzle: Carl Barks Dagobert und Donald Duck – Welteroberung aus Entenperspektive, S. 12.
  52. David Kunzle: Carl Barks Dagobert und Donald Duck – Welteroberung aus Entenperspektive, S. 15.
  53. David Kunzle: Carl Barks Dagobert und Donald Duck – Welteroberung aus Entenperspektive, S. 17.
  54. David Kunzle: Carl Barks Dagobert und Donald Duck – Welteroberung aus Entenperspektive, S. 16.
  55. David Kunzle: Dispossession by Ducks: The Imperialist Treasure Hunt in Southeast Asia, in: Art Journal Vol. 49 (1990), No. 2: Depictions of the Dispossessed, S. 159–166 (S. 160).
  56. Jochen Bölsche: Absturz nach dem Boom – Das Ende einer Ente Spiegel Online, 28.07.2009, abgerufen am: 05.12.2018.
  57. Zit. nach: Jochen Bölsche: Absturz nach dem Boom – Das Ende einer Ente, Spiegel Online, 28.07.2009, 1. Teil: Das Ende einer Ente, abgerufen am: 05.12.2018.
  58. 58,0 58,1 Wikipedia-Artikel über Dagobert Duck, abgerufen am: 05.12.2018.
  59. Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 193.
  60. [Geoffrey Blum: Kalter Krieg, warmes Herz, in: Barks Library Special Onkel Dagobert 12 (2000), S. 31.
  61. 61,0 61,1 Vgl. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 33–36.
  62. Vgl. Geoffrey Blum: Bodenschätze, in: Barks Library Special Onkel Dagobert 14 (2000), S. 31.
  63. 63,0 63,1 63,2 63,3 63,4 63,5 Vgl. Enten-wie-Dagobert-sind-keine-Heuschrecken Matthias Heine: Enten wie Dagobert sind keine Heuschrecken, Welt Online, 24.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.
  64. Vgl. Peter Mühlbauer: Dagobert Duck wird 60, heise online, 24.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.
  65. Vgl. Geoffrey Blum: Die Quelle des güldenen Wasserfalls – Teil I: Der leidende König, in: Barks Library Special Onkel Dagobert 14 (2000), S. 61.
  66. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 36.
  67. Rupert Koppold: 65 Jahre Dagobert Duck: Ein Kapitalist? – Nein, ein Sparer!, Stuttgarter Zeitung.de, 23.11.2012, abgerufen am: 05.12.2018.
  68. Vgl. Dirk Müller, in: Immer schön dem Schnabel nach, Sonntags-Echo [Wochenend-Magazin des Darmstädter Echos], 24. November 2012, S. 5.
  69. Vgl. Andreas Platthaus: Herzlichen Glückwunsch, Herr Duck!, in: 60 Jahre Onkel Dagobert, S. 4.
  70. Vgl. Geoffrey Blum: Kalter Krieg, warmes Herz, in Barks Library Special Onkel Dagobert 12 (2000), S. 30.
  71. Vgl. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 33.
  72. David Kunzle: Carl Barks Dagobert und Donald Duck – Welteroberung aus Entenperspektive, S. 9.
  73. David Kunzle: Carl Barks Dagobert und Donald Duck – Welteroberung aus Entenperspektive, S. 9 f.
  74. Ernst Horst: Nur keine Sentimentalitäten – Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte, 220–231.
  75. David Kunzle: Carl Barks Dagobert und Donald Duck – Welteroberung aus Entenperspektive, S. 10.
  76. Vgl. Ernst Horst: Nur keine Sentimentalitäten – Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte, 229f.
  77. Jochen Bölsche: Das Ende einer Ente, Teil 2 und 3, Spiegel Online, 28.07.2009, abgerufen am: 05.12.2018.
  78. Vgl. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 35f.
  79. Vgl. Andreas Platthaus: Herzlichen Glückwunsch, Herr Duck!, in: 60 Jahre Onkel Dagobert, S. 5.