Good Will Tour
Die sogenannte Good Will Tour (auf Deutsch etwa Tour des guten Willens) war eine 1940 unternommene Tour Walt Disneys und seiner Mitarbeiter durch Südamerika.[1] Walt Disney unternahm diese Tour aus politischen (um das Verhältnis von USA und Südamerika zu verbessern) und wirtschaftlichen Gründen (um Werbung für sein schwächelndes Studio zu betreiben).
Hintergrund
Die USA stand kurz vor Kriegseintritt gegen Deutschland und Japan. Die Nationalsozialisten verstärkte ihren Einfluss auf die USA, weshalb Nelson Rockefeller in seiner Funktion als Koordinator für interamerikanische Beziehungen Walt Disney darum bat, eine Good-Will-Tour durch Lateinamerika zu machen. Disney sollte Sympathiepunkte für die USA sammeln. Außerdem wollte Disney die Tour als Werbeaktion für sein schwächelndes Filmstudio einsetzen, da durch den zweiten Weltkrieg die Absatzmärkte und Europa weitestgehend weggefallen waren. Einige Angestellte der Zeichentrickabteilung Walt Disneys schlossen sich der Tour an, in der Hoffnung, sie könnten dort Inspiration finden. Der reisende Disney und seine Mitarbeiter wurden in Lateinamerika fortan El Grupo (zu deutsch: die Gruppe oder das Team) genannt.[1] Das erste Reiseziel des Teams (El Grupo) war Rio de Janeiro, wo es erfuhr, welch große Bedeutung Papageien in Brasilien besitzen. Einige der Zeichner studierten Papageien in Zoos und Museen und so wurde José Carioca als neuer Filmpartner für Donald Duck erfunden.[1]
El Grupo teilte sich anschließend auf, bereiste die Länder Argentinien, Brasilien, Peru und Bolivien, bevor sie in Chile wieder zusammentraf. Es wurde nicht nur Filmmaterial gesammelt, sondern sich auch mit Würdenträgern, Journalisten und Politikern getroffen. Als Resultat dieser Good Will Tour entstand der Film Saludos Amigos (1941) als Glanzstück der Good-Will-Tour, der entgegen der Erwartungen ein großer Erfolg wurde, ein Vielfaches seiner Kosten hereinspielte und drei Oscar-Nominierungen erhielt sowie der Film Drei Caballeros als indirekte Fortsetzung von Saludos Amigos (1942).[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Wolfgang J. Fuchs in: Die tollsten Geschichten von Donald Duck Sonderheft 380, Entenhausener Geschichte(n) 274, Berlin: Egmont Ehapa Media, S. 34.