Alice's Day at Sea

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Alice auf dem Meeresgrund
Alice's Day at Sea
AlicesDayAtSea.webp
© Disney • Quelle: Disney Fandom
Uraufführung: 1. März 1924
Titelheld: Alice (Alice Comedies)
Regie: Walt Disney
Animation: Walt Disney, Ub Iwerks, Kathleen Dollar Smith, Rolin Hamliton, Thurston Harper, Ann Loomis
Drehbuch: Walt Disney
Produktion: Margaret J. Winkler
Musik: -
Länge: 10:30 Minuten

Der Kurzfilm Alice‘s Day at Sea wurde am 01.März 1924 in den USA veröffentlicht und ist der zweite Kurzfilm der Alice Comedies. Alice fährt mit ihrem Hund zum Strand und steigt in ein Segelboot. Dort träumt sie von einem Unterwasserabenteuer.

Handlung[Bearbeiten]

Alices Hund schläft in seinem Bett in einer Hundehütte, die wie ein kleines Haus gestaltet und eingerichtet ist. Um sieben Uhr morgens beginnt der Wecker, der auf einem Regal über dem Bett steht, laut zu klingeln, sodass der Hund durch das Geräusch aufwacht. Alice Hund schaut auf den Wecker, will aber noch nicht aufstehen, weshalb er sich wieder hinlegt. Verärgert überlegt der Wecker, wie er den Hund doch noch aus dem Bett bekommen kann. Da kommt ihm eine Idee: Er springt vom Regal und fällt auf den Hund. Der lässt sich das nicht gefallen. Er packt den Wecker mit der Schnauze und wirft ihn in den Mülleimer im Garten. Dann geht er zurück in seine Hütte und holt sein Geschirr. Als er wieder draußen ist, zieht er es sofort an. Danach stellt er sich vor das Fenster des Hauses und bellt, um Alice aufzuwecken. Das Mädchen kommt gähnend zum Fenster. Als sie ihren Hund sieht, ruft sie ihm etwas zu. Sofort rennt der Hund los, während Alice ihm nachschaut. Sogleich fährt der Hund in einem kleinen, kindgerecht gebauten Auto vor. Alice, die sich inzwischen umgezogen hat, springt aus dem Fenster im Erdgeschoss. Als sie ihren Hund im Auto sieht, läuft sie direkt auf ihn zu und steigt ein. Sie befiehlt ihrem Hund, den sie zum Spaß Fahrer nennt, dass er sie zum Strand fahren soll. Sogleich fährt das Auto los.

Am Strand angekommen sehen sie einen Mann am Pier sitzen, der seine Pfeife raucht und Holz schnitzt. Sie gehen freudig auf ihn zu. Alice fragt ihn, ob er schon einmal Schiffbruch erlitten hat. Der Mann lacht zuerst, bevor er das Mädchen bittet, sich zu ihm zu setzen. Dann überlegt er. Er erzählt dem Mädchen eine Geschichte. Einmal stand er auf einem Schiff, das von einem großen Kraken angegriffen und in die Tiefe gezogen wurde. Um wieder an Land zu kommen, musste er durchs Meer schwimmen. Alice und ihr Hund lauschen gespannt. Als ein weiterer Seemann seinen Kollegen zum Beiboot ruft, muss der Mann seine Erzählung beenden. Alice verabschiedet sich winkend. Da entdeckt sie ein Segelboot am Strand. Sie läuft schnell hin und steigt ein. Ihr Hund folgt ihr. Als Alice sich hinsetzt und aufs Meer hinausblickt, wünscht sie sich, auch ein Seemann zu sein. Dann legt sie sich auf den Rücken und schläft in den Netzen ein. Ihr Hund macht es ihr nach.

Alice träumt von einem Schiff, das sich während eines Gewitters durch die stürmische See kämpft. Blitze zucken mehrfach über den Himmel. Letztendlich unterliegt das Boot dem Gewitter und sinkt auf den Meeresgrund. Alice schwimmt aus dem Boot heraus und schaut sich freudig um. Plötzlich entdeckt sie etwas sehr Seltsames. Ein Trio von Fischen musiziert, während ein einzelner Fisch zur Musik tanzt. Daneben schauen andere Meeresbewohner der Darbietung freudig zu. Alice hat auch ihren Spaß daran und tanzt fröhlich mit. Doch es gibt noch mehr Kuriositäten unter Wasser zu entdecken. Eine Fischmutter schwimmt mit ihren Kindern vorbei, die alle auf einem Tretroller fahren. Zudem gibt es König Neptuns Zoo, in dem sich Hybridtiere befinden. So haben Tiere, die eigentlich an Land leben, einen Fischkörper. Zu sehen sind beispielsweise ein Fischelefant, eine Fischkuh sowie ein Fischlöwe. Alice lacht über die lustigen Geschehnisse im Meer. Da entdeckt sie einen Fischpolizisten, der den Unterwasserverkehr regelt. Als sie nach rechts schaut, sieht sie in einer Höhle große Augen. Diese gehören einem Oktopus, der sofort aus seiner Höhle kommt. Er tötet einen Fisch, der Interesse an einer Flasche Alkohol bekundet hatte, und isst ihn mit Messer und Gabel auf.

Alice findet das ganz lustig. Plötzlich schwimmt ein großer Fisch von hinten auf sie zu und will sie fressen. Alice bekommt Panik und schwimmt schnell weg. Aber der große Fisch ist ihr dicht auf den Fersen. Alice kann gerade noch entkommen. Da entdeckt sie ein Auto unter Wasser, in das sie schnell einsteigt und glücklich davonfährt. Aber der Fisch ist wieder hinter ihr her. Auf ihrer Flucht muss sie Schiffswracks ausweichen. Schließlich gelingt es dem Fisch doch, Alice und ihr Auto zu fressen. Da schwimmt ein Narwal heran, der trotz Fluchtversuch ebenfalls von dem großen Fisch gefressen wird. Zufrieden leckt dieser sich noch die Lippen, als es plötzlich in seinem Bauch rumort. Dies macht den großen Fisch so fertig, dass er erschöpft zu Boden sinkt. Aus seinem offenen Maul kommen der verletzte Narwal und das beschädigte Auto auf Krücken. Auch Alice schwimmt heraus, aber völlig unverletzt. Sie lacht den Narwal und das Auto aus. Da erwacht der große Fisch. Er will sich an Alice rächen, indem er versucht, sie zu fressen. Doch Alice rennt davon und versteckt sich hinter einem Felsen. Dieser entpuppt sich als Oktopuss, die das kleine Mädchen böse anstarrt. Alice zittern die Knie. Der Oktopuss versucht, sie mit seinen Armen zu packen, aber Alice wehrt sich.

Zurück in der realen Welt versucht Alice Hund seinem Frauchen zu helfen, das sich im Schlaf in einem Fischernetz verfangen hat. Als ihm das nicht gelingt, rennt er zu den Fischern. Einer der Fischer eilt herbei und befreit Alice aus dem Fischernetz. Sie atmet kurz durch und lächelt wieder glücklich. Der Fischer erkundigt sich, wie es Alice geht. Das Mädchen antwortet, sie habe geträumt, Schiffbruch erlitten zu haben. Beide lachen amüsiert.

Cast[Bearbeiten]

  • Virginia Davis als Alice
  • Spec O´Donnell als Kid
  • Schäferhund Peggy

Entstehung[Bearbeiten]

Nach der Gründung des Disney Brothers Cartoon Studio produzierten Walt und sein Bruder Roy Disney einige Kurzfilme mit animierten Elementen, die als Alice Comedies bekannt wurden. Der erste Kurzfilm Alice's Wonderland war bereits Monate zuvor in Kansas City (Missouri) produziert worden. Nach dem Bankrott der Laugh-O-Gram-Studio sollte dieser Kurzfilm dazu dienen, mögliche Verleiher zu finden, die für Walt weitere Produktionen finanzieren sollten. Doch Disney war sehr vorsichtig und suchte nach weiteren Geschäftsmöglichkeiten in Hollywood. So plante er, für den Theaterbesitzer Alexander Pantages ein sogenanntes "joke reel" zu produzieren. An ähnlichen Projekten hatte er bereits in Kansas City gearbeitet. Walt produzierte den animierten Kurzfilm in der Garage seines Onkels Robert, der aber nie veröffentlicht werden sollte. Der Grund dafür war, dass Disney eine Nachricht von Margaret J. Winkler erhielt, die damals eine bekannte Verleiherin von Zeichentrickkurzfilmen war. Sie hatte bereits Verträge sowohl mit den Fleischer Studios als auch mit den Sullivan Studios (bekannt durch "Felix, the Cat") ausgearbeitet. Da die Fleischer Studios jedoch eigene Wege gingen, brauchte Winkler ein neues Aushängeschild, das sie in Disney fand. Der Kurzfilm über das kleine Mädchen Alice, das in einer Zeichentrickwelt Abenteuer erlebt, überzeugte Winkler. Walt schickte Winkler ein Telegramm, in dem er das Angebot annahm. Noch in derselben Nacht besuchte Walt das Veteranenkrankenhaus in Sawtelle, wo sich sein Bruder Roy von einer Tuberkuloseerkrankung erholte. Walt informierte seinen Bruder und bot ihm an, mit ihm ins Geschäft einzusteigen. Roy willigte ein. Am 16. Oktober unterzeichneten die beiden Disney-Brüder den Einjahresvertrag mit Winkler. Sie gründeten das Disney Brothers Cartoon Studio, das erste Trickfilmstudio in Hollywood.

Walt und sein Bruder zogen nach Los Angeles, wo sie in einem kleinen Büro arbeiteten. Teile des Teams sollten später nachfolgen. Disney konnte schließlich auch die Familie Davis überzeugen, von Kansas City nach Hollywood zu ziehen. Ihre Tochter Virginia spielte im ersten Alice-Kurzfilm die Hauptrolle und sollte diese auch in den weiteren Kurzfilmen übernehmen. Während Walt für die kreative Entwicklung der Kurzfilme verantwortlich war, kümmerte sich Roy um die Finanzen. So erreichte er beispielsweise, dass sie bereits im Februar 1924 in ein größeres Büro umziehen konnten. Während am ersten Alice-Kurzfilm noch sieben Künstler beteiligt waren, war Walt Disney bei dieser Produktion allein für Drehbuch, Animation und Regie verantwortlich. Die erste Mitarbeiterin, Kathleen Dollard, war zusammen mit der etwas später eingestellten Künstlerin Ann B. Loomis für die Kolorierung und Tusche zuständig. Roy Disney war der Kameramann des Teams, obwohl er keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet hatte. Die Kamera hatte Walt bereits im August 1923 gekauft. Aus gefundenem Material baute er sich ein Stativ für die Kamera. Der Film wurde innerhalb von acht Wochen fertiggestellt. Der Schäferhund Peggy, der im Film zu sehen ist, gehörte Walts Onkel Robert. Die Dreharbeiten am Strand fanden in Santa Monica statt. Um den Schnitt kümmerte sich Margaret Winkler selbst. Sie übernahm diese Aufgabe nicht nur für diesen Film, sondern auch für die weiteren Alice-Produktionen. Im Vergleich zu ähnlichen Produktionen dieser Zeit machte Disney etwas völlig anderes. Während bei den Fleischer oder den Sullivan Studios Zeichentrickfiguren in der realen Welt zurechtkommen mussten, erlebte eine reale Person in der Zeichentrickwelt Abenteuer. Damit setzte sich Disney von der Konkurrenz ab. Einen Tag nach Weihnachten lieferte Disney seinen Kurzfilm beim Verleih in New York ab. Walt gab sich selbstkritisch und versprach, sich noch mehr Mühe zu geben. Winkler stimmte dieser Kritik zu, zeigte sich aber mit dem ersten Kurzfilm zufrieden. Sie riet dem jungen Künstler, möglichst viele Gags in die Kurzfilme einzubauen. Schlussendlich wurde der Kurzfilm am 1. März 1924 veröffentlicht und war ein Erfolg.

Trivia[Bearbeiten]

  • Dies ist der erste Cartoon, der von den Walt Disney Animation Studios und nicht vom Laugh-O-Gram-Studio produziert wurde.
  • Der Film wurde am 01. Oktober 1929 in Deutschland veröffentlicht.
  • Laut dem Guiness Buch der Rekorde wurde das originale Filmplakat dieses Cartoons für 36,534$ verkauft, der höchste Preis, der jemals für ein Zeichentrickfilmplakat gezahlt wurde.
  • Der Kurzfilm ist in den USA ist er gemeinfrei und unterliegt keinem Copyright mehr, wodurch er frei kopiert, verbreitet oder editiert werden darf. In Deutschland ist dies aufgrund der hiesigen Urheberrechtsgesetze hingegen noch nicht erlaubt.
  • Ursprünglich lautete der erste Titel noch "Alice Sea Story".

Quellen[Bearbeiten]