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Burg Unfried

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Burg Unfried
Micky im Bann der Höllenstrahlen
Blaggard Castle
Erstveröffentlichung: 12.11.1932–10.02.1933
Entstehungsdatum: 1932
Storycode: YM 015
Story: Floyd Gottfredson, Webb Smith
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Tusche:

Ted Thwaites

Seiten: 78 Tagesstrips, 25 ⅔ Seiten in der FGL
Deutsche Übersetzung: Gerd Syllwasschy in der FGL
Deutsche Erstveröffentlichung: Mickys Klassiker 4
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Burg Unfried

beim I.N.D.U.C.K.S.

Burg Unfried (im englischen Original Blaggard Castle, auf Deutsch auch Micky im Bann der Höllenstrahlen) ist eine von Floyd Gottfredson (Plot) sowie Webb Smith (Skript) getextete, von Floyd Gottfredson gezeichnete und von Ted Thwaites getuschte Comicgeschichte aus dem Jahr 1932. Micky bekommt den Hilferuf zweier Professoren, die in der Burg Unfried eine sagenhafte Erfindung gemacht haben wollen. Gemeinsam mit Rudi unternimmt Micky ein spannendes Entdeckungsabenteuer.

Das Abenteuer beginnt... (© Egmont Ehapa)

Figuren

Handlung

Micky liegt nach seinem letzten Abenteuer zu Hause auf der faulen Haut und genießt die Ruhe. Ein Briefträger bringt ihm die Post. Darunter ist ein Brief mit einem Hilferuf: Die Professoren Ecks, Duplex und Triplex benötigen dringend Hilfe. Micky soll um 22 Uhr abends in die Villa Unfried kommen; es wird im Namen der Wissenschaft an ihn appelliert. Micky eilt zu seinem Freund und Gefährten Rudi Ross und zeigt ihm den Brief. Der ist zutiefst besorgt und will Micky davon abbringen, zur Villa zu gehen. Micky fragt, ob die Professoren während seiner Abwesenheit vielleicht dort eingezogen sind, aber Rudi sagt, dass die Villa immer noch leerstehen müsste. Aber Micky beeindruckt das nicht; denn schließlich scheinen die Professoren ja ernsthafte Schwierigkeiten zu haben. Abends geht Micky los. Doch Rudi kommt auch mit, selbst wenn er eigentlich dagegen ist, den Anweisungen im Brief zu folgen. Die Männer sagen Minnie und Klarabella nichts, weil sie sich wahrscheinlich eh nur Sorgen machen würden. Ungünstigerweise hat es gerade angefangen, zu regnen, und so müssen sich Micky und Rudi durch wahre Wasserschwallen kämpfen. Während sie durch Pfützen und Dunkelheit stapfen, werden sie beobachtet: Von den Professoren und mit einem Gerät namens „Visivox“, das jeden Ort der Erde filmen kann und gleichzeitig Töne überträgt. Und eins wird schon jetzt klar: Die zwei Doktoren haben nichts Gutes im Sinne!

Der Briefträger bringt die neue Nachricht. (© Egmont Ehapa)

Micky und Rudi erreichen die Villa und klingeln an der Tür. Es öffnet sich unter ihnen eine Falltür, durch die sie ins Innere der Burg gelangen. Drin sind sie schon mal – aber jetzt? Die zwei beschließen, die dunklen und unheimlichen Gänge zu erkunden. Sie kommen an einer Ritterrüstung und einem Bild vorbei, das ihnen Anweisungen gibt, wohin sie laufen sollen. Rudi versucht, schlau zu sein und weigert sich den Direktionen, aber gleichzeitig mit seinem Umdrehen öffnet sich eine Alligatorengrube. Das Bild weist darauf hin, dass hier überall solche Fallen lauern. Micky und Rudi folgen also weiter dem, was die Gegenstände um sie herum sagen. Die Professoren haben dank ihres science-fiction-ähnlichen Gerätes alles wunderbar im Blick. Maus und Ross werden zu einer Stelle mit Strickleiter dirigiert. Als Rudi diese hochklettert, löst sich die Leiter und er fällt durch einen Schacht hinunter – jetzt sind die beiden Freunde getrennt. Micky sucht verzweifelt nach Rudi, doch der ist im Gewahrsam der Professoren. Und sie wollen ihn als Testobjekt für ihr neues Gerät verwenden, mit dem sie bald die ganze Menschheit unterwerfen wollen: Einem Hypnoseapparat!

Es sieht nicht gut aus für Rudi. Er versucht, sich zu befreien, ist aber an einem Stuhl festgebunden. Er fragt Ecks und Duplex, so die Namen der Professoren, was sie mit ihm vorhaben. Sie antworten, dass ihr Gerät entweder funktioniert oder Rudi einen irreparablen Gehirnschaden erleiden wird. Micky irrt in den Gängen der Burg herum – wenn er wenigstens gegen jemanden kämpfen könnte, hätte er ja eine Chance. Aber gegen Mauern kann er nichts anrichten. Auch daheim ist einiges los: Minnie und Klarabella fragen sich, wohin ihre Verlobten sind. Sie gehen zur Polizei und machen sich kurz darauf selbst auf die Suche. In der Burg schalten Ecks und Duplex derweil den monströsen Apparat ein und nach einigen Sekunden ist das Werk vollbracht: Rudi ist in ihrer Gewalt! Sie beauftragen ihn, dass er jeden vernichten soll, der ein Feind ist. Das sind alle außer seine neuen Herren. So macht er sich auf die Suche nach Feinden in der Burg. Die Professoren überlassen ihn seinem Schicksal und beobachten, was passiert. Micky stößt in den Verwirrungen der Burg auf Rudi, doch der ist wie weggetreten und redet nur wirres Zeug. Aber Ecks und Duplex schließen ihre Tests ab und machen die Hypnose rückgängig. Die Strahlen kommen auch durch Mauern und Rudi ist wieder er selbst!

Burg Unfried-7.jpg


Klarabella und Minnie eilen zur Burg und ihnen widerfährt beim Eintreten dasselbe wie Rudi und Micky. Die beiden Männer beraten sich. Mick kommt auf die Idee, einen Bleihelm zu tragen, weil der die gefährliche Strahlung, in diesem Fall kürzere Wellen als die der Röntgenstrahlen, von seinem Gehirn abhält. Keinen Moment zu früh setzt er seinen Schutz auf, denn die Hypnose-Maschine ist schon wieder aktiviert worden. Rudi ist wieder in seinen alten Zustand verfallen und vermischt Sprüche mit anderen Weisheiten, sodass sie keinen Sinn mehr ergeben. Doch Micky weiß noch, wer er ist. Die Professoren prüfen mit ihrer Visivox, was passiert ist. Mit Erschrecken merken sie, dass Maus die Strahlen nichts anhaben konnten, während Ross wieder in ihrer Macht steht. Sie wissen keinen Ausweg mehr und befragen ihren Boss, Professor Triplex. Während sich die Schurken beratschlagen, versucht Rudi, Micky zu fangen, denn das ist der Willen seiner Herrscher. Nur knapp verfehlen die beiden Minnie und Klarabella, die hinter der nächsten Ecke gewesen wären. Für Micky geht ein Sturz glimpflich aus, denn anstatt dass Rudi ihm etwas Schlimmes antut, spielt dieser nur Fangen mit ihm. Er kommt auf die Idee, nach der Falltür vom Hypnoseraum zu suchen, von der Rudi etwas gesagt hatte, als er für wenige Sekunden normal war. In einer Alligatorengrube findet Micky die Klappe und versucht, an sie heranzukommen, aber der verlockende Zugang befindet sich über den Krokodilen...

Geheimnisvolle Objekte! (© Egmont Ehapa)

Zurück geht es jetzt nicht mehr, denn die Krokodile haben ihn bereits bemerkt und sind ihm auf den Fersen. Er schafft es mit Ach und Krach und etwas Glück, die Falltür aufzubekommen und gelangt in den Hypnoseraum! Von dort kann er alle drei Professoren sofort mit der Maschine ausschalten und Rudi wieder in seinen natürlichen Zustand zurückversetzen. Fragt sich, was er jetzt mit den Schurken macht, denn die könnten potenziell immer noch etwas anrichten. Er beschließt, sie als sein Herr zum Guten bekehren zu lassen und zwingt ihnen den Willen auf, dass sie der Menschheit nur noch Gutes tun sollen. Er fragt sie außerdem, wie man die Burg samt Maschine vernichten könnte. Die Antwort: Es reicht, die Strahlen fünf Minuten auf einen Raum voller Dynamit zu richten, dann geht alles in die Luft. Micky und die anderen fliehen danach schnell aus der Burg und kommen wohlbehalten draußen an, wo sie in Sicherheit sind. Doch Minnie und Klarabella sind ja noch in der Burg, was Micky jetzt auch sieht!

Nur noch im letzten Augenblick können die drei nach unten rennen und kommen bei der Tür an, als alles in die Luft fliegt. Im letzten Moment und zwischen Tür und Angel konnten sie sich in Sicherheit bringen. Damit ist auch dieses Abenteuer vorüber. Alle sind stolz auf Micky und ihm dankbar, dass er die Menschheit vor dem Untergang bewahrt hat. Zuhause können sich jetzt alle entspannen.


Hightech bei den Professoren. (© Egmont Ehapa)

Hintergrund

Entstehungsgeschichte

Diese Geschichte basiert in wesentlichen Teilen auf dem Micky-Cartoon The Mad Doctor aus dem Jahr 1933 und ist wahrscheinlich Gottfredsons beste Trickfilmadaption. Der Kurzfilm selbst entstand aus Walt Disneys Wunsch heraus, um die Faszination des Kinopublikums für Horrorfilme wie Frankenstein (1931) zu bedienen. In The Mad Doctor versucht der verrückte Wissenschaftler Dr. XXX, Plutos Kopf auf einen Hühnerkörper zu schrauben, um damit eine Art bizarres Tiermonster zu erschaffen. Am Ende stellt sich aber heraus, dass die ganze Geschichte lediglich ein Albtraum Mickys war. In Burg Unfried ist die Bedrohung wesentlich realistischer und somit deutlich beängstigender: Verrückte Wissenschaftler drohen, die ganze Welt mit ihren Hypnosestrahlen zu unterwerfen. Gottfredson nannte die Bösewichte in dieser Geschichte Ecks, Duplex und Triplex, benannt nach dem Cartoonbösewicht aus The Mad Scientist und nach dem Film Doctor X (1932), dem ersten Comedy-Horrorfilm überhaupt. Das Aussehen der Bösewichte war von Boris Karloff inspiriert. Einer der Bösewichte bekam die tiefen schwarzen Augen und den Backenbart, den Karloffs menschenmordender Bösewicht in James Whales Horrorklassiker Das Haus des Grauens (The Old Dark House) trug.[1]

Die Gothic-Atmosphäre von Burg Unfried wurde noch dadurch verstärkt, dass Gottfredson Science-Fiction-Technologie mit in die Geschichte einbaute. In den frühen 1930ern war selbst ein heute ganz alltäglicher Fernseher noch Zukunftsmusik, wobei Fritz Lang solch ein Gerät bereits in seinem Science-Fiction Film Metropolis (1927) gezeigt hatte. In Burg Unfried ist die Visivox-Maschine der drei Wissenschaftler nichts anderes als ein Fernseher, der es ihnen ermöglicht, alles und jeden im Universum zu hören und zu beobachten, so auch Micky und Rudi, während diese die Burg untersuchen. Gottfredsons Visivox-Sequenz war so effektiv, dass sie Mickys „Verrückte-Wissenschaftler-Geschichte“ beinahe wieder zurück auf die Leinwand gebracht hätte, nachdem die Vorlage bereits aus dem Kino stammte. The Haunted Castle, ein unvollendeter Kurzfilm von 1940, hätte Burg Unfried in den Mittelpunkt der Handlung gerückt. Die erhaltenen Storyboards zeigen, wie Kater Karlo Micky, Goofy und Donald ferngesteuert über einen Bildschirm traktieren kann. Eine Variante der Geschichte verwandelte Burg Unfried in ein schottisches Spukschloss, das von einem unsichtbaren Gespenst bewohnt wird. Comiczeichner Carl Barks diente diese Version später als Inspiration für seinen Klassiker Das Gespenst von Duckenburgh (1948), in dem die Ducks die Burg der Ahnen von Onkel Dagobert in Schottland besuchen. Auch darin taucht ein visivoxartiges Gerät auf, nämlich ein Röntgenapparat mit Bildschirm, mit dem die Ducks die Wände der Burg auf der Suche nach einem Schatz durchleuchten.[1]

Schächte, in die man hinabfällt, machen die Burg zu einem richtigen Grusellabyrinth. (© Egmont Ehapa)

Weitere makabre Elemente aus Burg Unfried sind von einem zweiten Karloff-Film inspiriert. In Die Maske des Fu Manchu (1932) spielte Karloff einen verrückten asiatischen Wissenschaftler, der die Welt erobern möchte. Fu Manchu injiziert dem Protagonisten des Films ein Serum, mit dem ihn kontrollieren kann – ganz wie es Rudi mit dem Gedankenstrahler in Gottfredsons Geschichte widerfährt. Manchu beseitigt seine Gefangenen, indem er sie in eine Alligatorengrube wirft, Gottfredson zwingt Micky dazu, über eine solche Alligatorengrube zu klettern, um ins Labor der verrückten Wissenschaftler zu gelangen. Micky findet eine Stange, mit der die Reptilien offenbar gefüttert werden, und versucht, damit über die Grube zur Falltür zu gelangen, doch auf halbem Wege bricht die Lanze: „An dieser Stelle ließen wir Micky bis zum nächsten Strip allein“, erinnerte sich Gottfredson. King Features Syndicate, das die Comicstrips vertrieb, schickte den Walt Disney Productions ein erbostes Telgramm und forderte von den Mitarbeitern, die ganze Alligatorenszene aus der Geschichte zu entfernen, da sie Frauen und Kinder verängstigen würde und zu brutal wäre. Doch die Produktion der Strips war bereits zu weit vorangeschritten, um die Geschichte noch abändern zu können. Gottfredson ging mit dem Problem also zu Walt Disney und der sagte: „Zur Hölle mit denen! Ich kümmere mich darum und rufe sie an oder schicke ein Telegramm, dass sie zur Hölle fahren sollen.“ Also blieb die Sequenz bestehen, dank Disneys Einfluss bei der Produktion. Somit entging die Geschichte knapp der zumindest teilhaften Zensur.[1]

Die Lache der Antagonisten... (© Egmont Ehapa)

Bezug zur damaligen Zeit

In The Mad Doctor wird Micky von dem Wissenschaftler gefangen genommen und in eine Maschine gesteckt, die ihn beinahe in zwei Hälften sägt. Entkommen kann er nur, weil er aus seinem Traum erwacht. In Gottfredsons Geschichte wendet Micky den Hypnosestrahl gegen die Bösewichte an und verwandelt sie in geläuterte Bürger, die ihre Wissenschaft für statt gegen die Menschheit einsetzen sollen. Der Gegensatz zwischen denjenigen, die sie im Sinne der Allgemeinheit nutzen, hatte für die Leserschaft während der Großen Depression enorme Bedeutung. Hier zeigte sich ein gesellschaftlicher Wandel von der Laissez-faire-Haltung, die zu Zeiten des ungebremsten Kapitalismus im 19. Jahrhundert herrschte, hin zu einem aufstrebenden Wohlfahrtsstaat unter Präsident Franklin D. Roosevelts Politik des New Deal. Diese Entwicklung signalisierte ein Ende des Individualismus um jeden Preis und den Beginn von mehr sozialer Sicherheit, mehr Wirtschaftsregulierung und mehr gemeinnützigem Handeln. Zu dieser Zeit hatte Amerika mit Aufständen, Plünderungen, Streiks und sogar Straßenkämpfen zu tun – vor allem in Industrieregionen und den großen Städten. Manch einer befürchtete, das ganze könnte in einem Bürgerkrieg enden, der die Regierung mit Gewalt zum Aufgeben zwingen würde. Filme wie King Kong (1933), in dem der Affe seine Ketten aufbricht und eine Spur der Verwüstung in New York hinterlässt, symbolisierten die größte Angst des Publikums: Die Entfesslung gesetzloser, primitiver und bestialischer Kräfte, die im kollektiven Unterbewusstsein der Gesellschaft schlummerten. Das Comicbild eines Wissenschaftlers, der zum übermächtigen Tyrann mutiert und der die Massen in einen mörderischen Mob verwandeln könnte, war also überaus bedeutungstragend.[1]

Umbruch von Erzählstruktur und Figuren

Diese Szene war der Grund für den Protest von King Features: (© Egmont Ehapa)

Diese Geschichte markiert einen Umbruch im Micky-Maus-Daily-Strip und gleichzeitig wird Micky Maus selbst erwachsener. Mit Burg Unfried bekommen die Geschichten erwachsenere Themen wie Horrorszenen und tödliche Gefahren oder Bedrohungen und sie weisen einen viel ernsthafteren Grundton auf, der zuvor überhaupt nicht vorhanden war. Den gewandelten, ernsthafteren Tonfall der Geschichte repräsentiert auch die Evolution von Mickys Persönlichkeit: Von einem Slapstick-Charakter im Sinne eines Charlie Chaplin zu einer richtigen Heldenfigur. Micky reagiert furchtlos angesichts des Aufrufs der Professoren Ecks, Duplex und Triplex – genauso beim Betreten von Burg Unfried, obwohl Rudi berechtigten Zweifel anmeldet, denn „uns gefällt dieser Ort nicht!“ Nachdem Rudi durch den Hypnosestrahl der Professoren außer Gefecht und sogar gegen Micky eingesetzt worden ist, demonstriert dieser Schläue und Improvisationstalent und ergreift Maßnahmen, um sich vor der Technologie der Professoren zu schützen. Auch beweist er großen Mut sowie Einsatz, indem er beschließt, die Alligatorengrube zu durchqueren, um seinen Freund Rudi zu retten. Was Micky jedoch zu einem echten Helden macht, ist die Entscheidung, die drei Wissenschaftler nach seinem Sieg nicht mitsamt der Burg in die Luft zu jagen, sondern sie mithilfe des Hypnosestrahls zum Guten zu bekehren und zu hoffen, dass sie so der Welt vielleicht noch eine große Erfindung einbringen werden. Gottfredsons Micky ist nun also zu einer richtigen Horatio-Alger-Figur geworden: Er ist nach einem holprigen Anfang durch harte Arbeit, Mut und Ehrlichkeit zu Erfolg und Ansehen gelangt und versucht nun, andere ebenfalls auf diesen Weg zu führen.[2]

Rudi Ross spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle als Sidekick der Heldenfigur: Die seltsame Kombination aus Übermut, Feigheit, Tollpatschigkeit und Enthusiasmus bildet den narrativen Kontrapunkt zu Mickys Geradlinigkeit und Entscheidungsfreude. Während der Comicstrip auf dem besten Weg ist, erwachsen zu werden, bringt der „unbeholfene Kumpel“ eine Prise Humor mit ein. Doch diese Stelle wird bald an einen anderen bekannten Charakter vergeben werden: Goofy.[2]

Zu Beginn waten Rudi und Micky durch die Schwalle – ebenfalls eine anspannende Atmosphäre. (© Egmont Ehapa)

Trivia

  • Im Gegensatz zu den Dailies, die an jedem Wochentag außer sonntags veröffentlicht wurden, gab es für diesen einen nicht besetzten Tag die farbigen und umfänglich größeren Sonntagsseiten. Die Sonntagsseiten enthielten in den meisten Fällen harmlose Geschichten für Kinder, während die Tagesstrips, wie diese Geschichte zeigt, für Erwachsene waren, da sie nicht selten gruselig oder brutal angelegt wurden.
  • Norman Gottfredson erinnert sich daran, dass er Burg Unfried auf dem Zeichentisch seines Vaters gesehen hat und ihm sagte, eine Erfindung wie ein Hypnosestrahl sei viel zu unglaubwürdig für die Leser. Gottfredsons Senior wollte aber, dass die Geräte in seiner Geschichte so überzeugend wie möglich wirkten, und begann zu recherchieren. Er stellte fest, dass es tatsächlich schon Prototypen von Fernsehgeräten gab (der erste funktionsfähige Fernseher wurde 1922 entwickelt). Später zeigte er seinem Sohn ein funktionierendes Modell.[1]
(© Egmont Ehapa)

Aquarell

Zu dieser Geschichte malte Floyd Gottfredson im März 1983 das rechts zu sehende Aquarell. Es trägt den Titel „Micky Maus auf der Burg Unfried“.

Deutsche Veröffentlichungen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Thomas Andrae: Von Mäusen und Menschen. Floyd Gottfredson Library 2, Egmont Ehapa Media, Berlin 2021, S. 9–13
  2. 2,0 2,1 David Gerstein: Ein Held wird erwachsen. Floyd Gottfredson Library 2, Egmont Ehapa Media, Berlin 2021, S. 108.