Düsentriebs erster Erfolg

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Düsentriebs erster Erfolg
Der erste Erfolg
Gyro's First Invention
Erstveröffentlichung: 2. Mai 2002
Entstehungsdatum: 2001
Storycode: D 2001-143
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 20
Deutsche Übersetzung: Peter Daibenzeiher, spätere Drucke Jano Rohleder
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 19–20/2002
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Don Rosa

Ind.PNG Infos zu Düsentriebs erster Erfolg

beim I.N.D.U.C.K.S.

Düsentriebs erster Erfolg, in alter Übersetzung Der erste Erfolg (original Gyro's First Invention), ist eine Comicgeschichte von Don Rosa. Die Fortsetzung des Barks-Klassikers Weihnachten für Kummersdorf enthüllt, wie Daniel Düsentrieb sein Helferlein erfand.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Donald und seine Neffen beobachten Daniel Düsentrieb im Park, wie er seine Erfindungen anpreist, und erinnern sich an die Gründung seiner Werkstatt vor etlichen Jahren und seine erste erfolgreiche Erfindung.

Damals wohnte Onkel Dagobert bei ihnen, nachdem er durch ein gewaltiges Unglück sein gesamtes Vermögen verloren hatte. Zunächst hatte er sein Kleingeld dem Bau der gewaltigen Emil-Erpel-Statue geopfert, dann brach der Boden unter seinem Speicher ein und sein Geld versandete in einer riesigen Höhle. Zwar bekommt er sein Geld in kleinen Stücken zurück – nämlich mittels Spielzeugeisenbahn durch einen Dachsgang –, aber das wird nicht ausreichen, um Dagoberts Angestellte zu zahlen und über kurz oder lang sieht er den Bankrott als sein vorherbestimmtes Schicksal. Was für ein Ende für einen gebrechlichen Mann!

© Egmont Ehapa

Diese Gebrechlichkeit will Donald nicht so recht glauben und Dagobert ist sofort dazu bereit, ihm mit seinem Stock genau zu zeigen, wie gebrechlich er ist, und zwar so, dass es Donald nicht mehr vergisst. In seinem Zorn macht er Donalds Lampe kaputt. Dieser bringt sie zu Dankwarts Reparaturwerkstatt. Doch Dankwart Düsentrieb hat sein Geschäft auf- und seinem Sohn Daniel übergeben. Donald ist skeptisch, schließlich kennt er Daniel als vergesslich und unorganisiert, der zwar große Ideen hat, die aber alle so ihre Macken haben. Doch Dankwart glaubt fest daran, dass aus seinem Sohn ein richtig großer Erfinder werden kann. Ihm muss nur einmal eine wirklich tolle Erfindung gelingen, dies würde ihn beflügeln.

Als Donald eintritt, um Daniel die kaputte Lampe zu geben, stolpert er über das am Boden herumliegende Zeug, die Lampe fliegt ihm aus der Hand und schlägt Daniel kopfüber in den Apparat hinein, an dem er gerade werkt: ein Denkapparat, der intelligent machen soll und den Daniel an Tieren auszutesten gedenkt. Es gibt einen Kurzschluss und Daniel fühlt sich etwas komisch. Er will sich gleich um die kaputte Lampe kümmern, doch Donald hat eine bessere Idee: Wenn er wirklich ein Erfindergenie ist, soll er Dagobert helfen, sein Geld zurückzubekommen. Nach einer Besichtigung der Felsspalte und nachdem ihn Donald und Dagobert in das Problem eingeführt haben, ist Daniel klar, dass das Geld auf dem gleichen Weg wieder hinausmuss, wie es hineingekommen ist, d.h. nach oben und durch das Loch im Speicherboden.

Der Unfall mit dem Denkapparat (© Egmont Ehapa)

Zurück in seiner Werkstatt sucht er nach einer Erfindung, die dabei helfen kann, und findet ein Superheliumgas, das, wenn es um einen Festkörper herumgepumpt wird, sich zu einer festen Membran verbindet, also wie eine Art Ballon. Das Problem ist nur, wie ein Gasschlauch durch den Tunnel gebracht werden kann. Daniel will erst einmal eine Skizze anfertigen und bittet um Licht.

Die kaputte Lampe, die Donald mitgebracht hat, geht plötzlich an. Doch keiner der drei hat sie eingeschaltet. Und der Stecker ist auch nicht angesteckt. Daniel versucht noch eine Bitte: Das Licht sei zu weit weg. Prompt hüpft die Lampe näher. Da geht ihm ein Licht auf: Die Lampe hat einen Strahl reiner Gedankenkraft abgekriegt, als sie Daniels Kopf in den Denkapparat geknallt hat, also ist sie jetzt intelligent, was Donald sogleich unangenehm zu spüren bekommt. Das ist genau das, was Daniel gesucht hat!

Wieder in der Felsspalte versieht er die Lampe erstmal mit Rädern und einer Kamera, um das Loch genauer zu erforschen. Schnell stellen sie fest, dass der kleine Tunnel inzwischen eingestürzt ist. Nun muss die Lampe wieder umgebaut werden, damit sie nach einem neuen Weg hin zu Dagoberts Geld suchen kann. Daniel befestigt am Lampenständer kleine Beine und Arme, damit sie laufen kann, und zieht ihr noch kleine Schühchen an, um Erschütterungen zu vermeiden. Donald steuert schließlich noch eine Glühbirne zur optimalen Beleuchtung bei – und fertig ist Helferlein!

Die Lampe lebt (© Egmont Ehapa)

Helferlein findet auch tatsächlich durch den Dachsbau einen Weg zum Geld. So kann also das Gas hineingelangen. Helferlein bringt am Rückweg gleich ein Bündel Talerscheine mit, mit denen Daniel die Kosten für dieses Unterfangen tragen kann. Und alles funktioniert wie geplant. Das Superhelium legt sich um die Münzen herum und bildet, wie der in die Höhle zur Überwachung des Vorgangs abgeseilte Donald bestätigen kann, einen festen Ballon, der in die Höhe steigt, bis er im Geldspeicher angekommen ist. Dagobert ist überglücklich und feiert Daniel als Held der Stunde, dem er alles bezahlen will. Naja, fast alles, denn auf den Kosten für die Tankwagen, die Helfer, das Gas, etc. bleibt er natürlich sitzen.

Doch während sie miteinander reden, steigt der geldgefüllte Ballon aus Superhelium immer weiter und reißt nun auch den Geldspeicher aus seiner Verankerung. Der wird immer weiter hochsteigen, ins All hinaus. Oder der Ballon wird reißen und Geldspeicher samt Geld und Ducks stürzen hinunter. Keine besonders guten Aussichten. Die einzige Möglichkeit ist, die Dachluke zu öffnen und den Ballon anzubohren, sodass das Gas langsam entweichen kann. Dagobert treibt Daniel hinauf aufs Dach. Doch wie soll der an die Dachluke herankommen? Helferlein schnappt sich alte Stromkabel und befestigt diese an der Luke, sodass Daniel hinaufklettern kann. Doch kaum ist er oben angekommen und will ein Werkzeug aus seinem Hut ziehen, reißt das Stromkabel. Daniel kann sich festhalten, aber der Hut flattert ins Bodenlose. Doch da ist noch Helferlein, das nun selbst den Ballon aufsticht. Der Geldspeicher senkt sich und Helferlein wird vom ausströmenden Gas fortgerissen. Daniel kannes noch in letzter Sekunde retten, bevor es abstürzt.

Helferlein ist fertig (© Egmont Ehapa)

Nun kracht es. Der Geldspeicher ist auf der Emil-Erpel-Statue gelandet und etliche der riesigen steinernen Maiskolben stürzen zu Boden. Doch Dagobert ist zufrieden: Kein Gebäude ist zerstört worden und er kann in Ruhe die Höhle unter seinem Speicher auffüllen und diesen dann wieder an seinen angestammten Platz transportieren. Auch Daniel ist zufrieden: Seine erste gelungene Erfindung ist sein Helferlein. Donald verzichtet darauf, seine Lampe zurückzubekommen.

Entstehungsgeschichte und Bezüge[Bearbeiten]

Don Rosa war bereits 1990 von seinem Redakteur darum gebeten worden, eine Fortsetzung zu Barks' Geschichte Weihnachten für Kummersdorf von Dezember 1951 zu schreiben. Im Barks-Klassiker verliert Dagobert am Ende der Geschichte sein ganzes Vermögen in einer unterirdischen Höhle und der einzige Weg, es wieder herauszubekommen, dauert Jahre. Doch Barks verwendete wenige Monate später Dagobert mitsamt vollem Speicher in der Geschichte Der arme reiche Mann, sodass sich natürlich die Frage stellt, wie Dagobert sein Geld so schnell wieder herausbekommen konnte.[1] Barks selbst hatte auf diese offensichtlichen Kontinuitätsfehler nie besonderen Wert gelegt, weil er das Heftformat der in sich abgeschlossenen Geschichte gegenüber dem fortlaufenden Comicstripformat präferierte und sich daher nicht daran gebunden sah, was in einer seiner vorigen Geschichten passiert war.[2] Don Rosa begann sich allerdings mit der Aufgabe zu beschäftigen, dieses Problem zu lösen. 1990 war er allerdings noch nicht bereit dazu, diese Geschichte zu schreiben.

© Egmont Ehapa

Don Rosas Redakteur wollte auch eine Geschichte zum 50-jährigen Jubiläum von Daniel Düsentrieb haben. Die Figur trat erstmals im Mai 1952 in der Barks-Geschichte Eine peinliche Enthüllung auf. Der Fan Sigvald Grøsfjeld Jr. brachte Rosa schließlich auf die Idee, beides zu kombinieren und zu zeigen, wie Daniel Düsentrieb seine erste Erfindung anfertigte. Diese erste Erfindung ist natürlich Helferlein. Zudem verwendet Rosa den Denkapparat aus der Barks-Geschichte Die Intelligenzstrahlen und erwähnt den raketenbetriebenen Gepäckwagen aus derselben Geschichte. Und noch einem dritten Jubiläum widmete sich Don Rosa in dieser Geschichte, denn im März 1952 tauchte erstmals die Emil-Erpel-Statue in der Geschichte Der reichste Mann der Welt auf und Emil Erpel ist gerade in Don-Rosa-Comics sehr wichtig.[1]

Weiters versuchte Rosa mit dieser Geschichte zu erklären, warum der Roboter Helferlein einen Glühbirnenkopf und winzige Schühchen trägt. Ebenso wird thematisiert, warum Daniel Düsentriebs Hut mit einem Hutband an seinem Kopf befestigt ist. Barks verwendete dieses Band von Beginn an, vermutlich weil Daniel bei seinem ersten Auftritt mit einer Hüpfstelze unterwegs ist und ihm anderweitig der Hut vom Kopf gefallen wäre.[3]

In der Geschichte gibt es zudem Bezüge zu Don Rosas eigenen Stories: Daniels Vater Dankwart taucht auf und das Blankweg wird als noch nicht vollendete Erfindung erwähnt.

Fehler[Bearbeiten]

So gut auch Don Rosa die einzelnen Geschichten miteinander verknüpft hat, auch ihm sind drei Fehler in der Chronologie passiert:

  • Barks verwendete Helferlein erst 1956 in der Geschichte Katzenjammer, in allen früheren Geschichten mit Daniel Düsentrieb taucht es noch gar nicht auf.
  • In Don Rosas Geschichte fand der Bauwettbewerb zur Emil-Erpel-Statue vor der Kummersdorf-Episode statt, die zum Verlust von Dagoberts Geld führt. Barks schrieb die Geschichte mit dem Bauwettbewerb allerdings erst einige Monate nach Weihnachten für Kummersdorf. Diesen Fehler hat Don Rosa selbst zugegeben.[1]
  • Dagobert verwechselt kurz einen Dachs mit Mac Moneysac. Dieser taucht allerdings erstmals in der Geschichte Der zweitreichste Mann der Welt von 1956 auf und ist in dieser Geschichte Onkel Dagobert fremd. Deswegen kann er ihn, streng nach barksscher Chronologie, 1951/52 noch gar nicht mit dem Dachs verwechselt haben. Dies funktioniert auch nicht, wenn man das eine Kapitel aus SLSM miteinbezieht, denn Dagobert erfährt in dieser Geschichte gar nicht Mac Moneysacs Namen, der noch dazu viel jünger ist.
  • Dübel Düsentrieb wird hier als Daniel Düsentriebs Vater vorgestellt und Dankwart Düsentrieb als sein Großvater. Tatsächlich ist es aber genau umgekehrt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Don Rosa: Ein Freund und Helferlein. In: Don Rosa Collection 8, S. 256.
  2. Interviews mit Carl Barks. In: Carl Barks Conversations, S. 45–46, 204.
  3. Don Rosa: Ein Freund und Helferlein. In: Don Rosa Collection 8, S. 257.