Das große Meer aus Sand: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Das große Meer aus Sand''' (Originaltitel ''Topolino e il Grande Mare di Sabbia'') ist eine Comicgeschichte von [[Teresa Radice]] und [[Stefano Turconi]], die am Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Kolonie Algerien spielt. Die Geschichte wird von vielen Fans zu den besten Geschichten des [[Maus-Universum|Maus-Universums]], die im letzten Jahrzehnt in Italien produziert wurden, gezählt.


'''Das große Meer aus Sand''' (Originaltitel Topolino e il Grande Mare di Sabbia) ist eine Comicgeschichte von [[Teresa Radice]] und [[Stefano Turconi]], die am Anfang des 20. Jahrhunderts in einer französischen Kolonie in Afrika, vermutlich Algerien, spielt. Die Geschichte wird von vielen Fans zu den besten Geschichten des [[Maus-Universum|Maus-Universums]], die im letzten Jahrzehnt in Italien produziert wurden, gezählt. Das erkennt man vor allem daran, dass sie Platz 315 in der [[Inducks]]-Topliste belegt.
== Figuren ==
 
*[[Minnie Maus]]
==Figuren==
*[[Micky Maus]]
*[[Goofy]]
*[[Goofy]]
*[[Kater Karlo]]
*[[Kater Karlo]]
*[[Micky Maus]]
*[[Minnie Maus]]


==Handlung==
== Handlung ==
 
[[Datei:Das große Meer aus Sand-1.jpg|thumb|150px|rechts|Micky führt ein Reiseunternehmen (© Egmont Ehapa)]]
[[Datei:DGMAS-1.jpeg|thumb|150px|rechts|Micky führt ein Reiseunternehmen]]
Wir befinden uns am Anfang des letzten Jahrhunderts mitten in einer Wüste, in der die französische Flagge weht – vermutlich die damalige Kolonie Algerien. Der Wüstentourenanbieter Micky Maus hat nach längerer Zeit wieder einen Kunden: Die Millionärin Minnie Mannimonni aus dem weit entfernten San Francisco. Sie möchte ihren Lieblingsautoren namens Samuel Sandig, der in der Wüste lebt, kennenlernen. So machen die beiden sich also auf dem Weg nach Tel-ah-Saalat. Auf der Reise zeigt sich Minnie als Wüstenkennerin, obwohl sie ihr Wissen nur aus Sandigs Romanen bezieht. Micky bewundert sie und findet sie ,,bezaubernd, entschlossen und ein wenig verrückt“. Auch Minnie scheint den charmanten Wüstenführer mehr als nur zu mögen, doch sie redet sich ein, dass ihr Herz nur Samuel Sandig gehöre.  
 
[[Datei:Das große Meer aus Sand-2.jpg|thumb|300px|links|Minnie zeigt sich wüstenfest (© Egmont Ehapa)]]
Wir befinden uns am Anfang des letzten Jahrhunderts mitten in einer Wüste, in der die französische Flagge weht – vermutlich die damalige Kolonie Algerien. Der Wüstentourenanbieter Micky Maus hat nach längerer Zeit wieder einen Kunden: Die Millionärin Minnie Mannimonni aus dem weit entfernten San Francisco. Sie möchte ihren Lieblingsautoren namens Samuel Sandig, der in der Wüste lebt, kennenlernen. So machen die beiden sich also auf dem Weg nach Tel-ah-Saalat. Auf der Reise zeigt sich Minnie als Wüstenkennerin, obwohl sie ihr Wissen nur aus Sandig’s Romanen bezieht. Micky bewundert sie und findet sie ,,bezaubernd, entschlossen und ein wenig verrückt“. Auch Minnie scheint den charmanten Wüstenführer mehr als nur zu mögen, doch sie redet sich ein, dass ihr Herz nur Samuel Sandig gehöre.  
Nach einiger Zeit in der wüsten Wüste begegnet dem Duo ein merkwürdiger Nomade mit dem Namen Kam El Goof (natürlich eine Abwandlung von Goofy), der ihnen speziellen Tee serviert, die Sternenbilder zeigt und sehr poetisch spricht. Am nächsten Tag verabschiedet er sich, doch nicht, ohne ihnen einen hohlen Kürbis mitzugeben, mit dem sie ihn jederzeit rufen können.
[[datei:330EF240-7795-477F-B355-97E846A24918.jpeg|thumb|300px|links|Minnie zeigt sich wüstenfest]]Nach einiger Zeit in der wüsten Wüste begegnet dem Duo ein merkwürdiger Nomade mit dem Namen Kam El Goof (natürlich eine Abwandlung von Goofy), der ihnen speziellen Tee serviert, die Sternenbilder zeigt und sehr poetisch spricht. Am nächsten Tag verabschiedet er sich, doch nicht, ohne ihnen einen hohlen Kürbis mitzugeben, mit dem sie ihn jederzeit rufen können.
[[Datei:Das große Meer aus Sand-4.jpg|thumb|250px|rechts|Am Ende finden die beiden Mäuse zusammen (© Egmont Ehapa)]]
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Die Reise geht weiter, doch Micky wird entführt von einer Räuberbande, die ihn anfangs für die reiche Millionärin hielten.
Die Reise geht weiter, doch Micky wird entführt von einer Räuberbande, die ihn anfangs für die reiche Millionärin hielten.
Als Minnie allein aufwacht, ruft sie den Goofy-Nomaden und die beiden machen sich auf die Suche nach dem verschollenen Micky. Sie finden ihn in einer Höhle, und weil die Ganoven gerade nicht da sind, können sie auch das Diebesgut, welches die Banditen in Tel-Ah-Saalat geraubt haben, mitnehmen und dafür die Bücher von Samuel Sandig, die Minnie die ganze Zeit mitschleppte, dalassen.  
Als Minnie allein aufwacht, ruft sie den Goofy-Nomaden und die beiden machen sich auf die Suche nach dem verschollenen Micky. Sie finden ihn in einer Höhle, und weil die Ganoven gerade nicht da sind, können sie auch das Diebesgut, welches die Banditen in Tel-Ah-Saalat geraubt haben, mitnehmen und dafür die Bücher von Samuel Sandig, die Minnie die ganze Zeit mitschleppte, dalassen.  
Als das Trio danach in Tel-Ah-Saalat ankommt, geben sie das Diebesgut zurück, doch Minnie findet keinen Samuel Sandig. Enttäuscht kehrt sie nach San Francisco zurück, doch als sie dort in einem Buchladen sein neues Buch findet und die Widmung liest, ist ihr plötzlich klar, warum sie ihn nicht in Tel-ah-Saalat gefunden hat: Samuel Sandig ist das Pseudonym von Micky Maus. Die Geschichte endet damit, dass Minnie wieder in die Wüste reist.
Als das Trio danach in Tel-Ah-Saalat ankommt, geben sie das Diebesgut zurück, doch Minnie findet keinen Samuel Sandig. Enttäuscht kehrt sie nach San Francisco zurück, doch als sie dort in einem Buchladen sein neues Buch findet und die Widmung liest, ist ihr plötzlich klar, warum sie ihn nicht in Tel-ah-Saalat gefunden hat: Samuel Sandig ist das Pseudonym von Micky Maus. Die Geschichte endet damit, dass Minnie wieder in die Wüste reist.


[[datei:AF2C6171-247F-4E7D-B869-9F421645FB5B.jpeg|thumb|250px|rechts|Am Ende finden die beiden Mäuse zusammen]]
== Hintergrund ==
=== Graphik ===
Auf den ersten Blick fällt die Geschichte vor allem durch ihr innovatives und durchdachtes graphisches Konzept heraus. Stefano Turconi weicht hier die klassischen Raster auf und streut regelmäßig außergewöhnliche Layouts ein. Besonders auffällig sind die großen, teilweise ganzseitigen Panels, die ein beeindruckendes Wüstenpanorama darstellen und in die dann einzelne Panels eingestreut werden, die oft eine besondere Introspektion der Figuren ermöglichen. Tatsächlich waren Radice und Turconi zuvor bereits in die Sahara gereist, die Impressionen dieser Reise finden sich in dieser Geschichte wieder – die zahlreichen Darstellungen der verschiedenen beeindruckenden Wüstenlandschaften sind, so unglaublich sie auch aussehen, sehr originalgetreu und auch die Darstellung der Nacht und des Sternenhimmels ist bemerkenswert. Hinzu kommt die ungewöhnlich ausgefeilte [[Kolorierung]], in der tagsüber vor allem warme Farben (rot, orange, gelb) vorherrschen und so ein sehr stimmiges Bild ergeben, bei den nächtlichen Szenen sticht die sehr lebendige Schattengebung hervor. Schließlich sind noch die zwei in San Francisco spielenden Seiten am Ende der Geschichte zu erwähnen, die sich sowohl zeichnerisch als auch farblich komplett vom Rest der Geschichte abheben.
 
Doch ebenso wie die Landschaften sind die Figuren zu erwähnen, die Banditen fallen durch die für Turconi typische tierische Vielfalt auf, doch vor allem zeichnen sich alle Figuren durch ihre besondere Lebendigkeit und Ausdrucksstärke aus. Zusammen mit der sehr suggestiven Handlung ergeben die Zeichnungen ein harmonisches Gesamtkunstwerk, das von vielen als „poetisch“ beschrieben und für die allgemein als die besten Geschichten von Turconi und Radice angesehenen Geschichten typisch ist.
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<center><small>Der große Teil der Geschichte spielt in der Wüste und ragt durch große Wüstenpanele mit beeindruckenden aber sehr realitätstreuen Landschaften in warmen Farben hervor (links). Die zwei in San Francisco spielenden Seiten am Ende der Geschichte halten ein vollständiges graphisches Kontrastprogramm bereit (rechts).</small></center>
 
=== Figuren ===
[[Datei:Das große Meer aus Sand-3.jpg|thumb|250px|rechts|Goofy als Poet und Philosoph, der die Wahrnehmung von Minnie und Micky maßgeblich beeinflusst (© Egmont Ehapa)]]
Auch die besondere Charakterisierung der Figuren, unterstrichen von den sehr ausdrucksstarken zeichnerischen Darstellungen, ist bemerkenswert: Micky verlässt hier sein Stereotyp des perfekten Besserwissers und wird zum abenteuerlustigen und romantischen Wüstenliebhaber und Schriftsteller. Auch Minnie erscheint hier unter einem völlig neuen Licht, als sie ihr Schicksal selber in die Hand nimmt und sich auf die große Reise macht, um endlich ihr Glück zu finden. Doch nicht nur die beiden Hauptfiguren bekommen einen neuen Anstrich: Besonders bemerkenswert ist noch Goofy, der seine Tollpatschigkeit zwar nicht gänzlich verliert, zusätzlich aber noch eine poetische und vor allem philosophische Ader bekommt und die Geschichte sowie die Entwicklung der Figuren so vorantreibt. Schließlich sind auch noch die Banditen rund um Kater Karlo mehrdimensional, vor allem ihre ungeahnte Liebe zu Büchern und Abenteuern macht sie menschlicher.
 
=== Rezeption ===
Der poetische und suggestive Aspekt dieser Geschichte, sowie eben die besondere Charakterisierung der Figuren und das beeindruckende graphische Konzept haben zur Folge, dass ''Das große Meer aus Sand'' wie bereits erwähnt gerne zu den besten Geschichten der neueren italienischen Produktion gezählt wird. So ist sie auch in der [[Inducks]]-Bewertung auf Platz 318 aller Disney-Comicgeschichten überhaupt (Stand Dezember 2021) und gehört somit zu den besten Geschichten des Paares Radice-Turconi.
 


==Deutsche Veröffentlichungen==
== Deutsche Veröffentlichungen ==
*[[LTB 468]]
*[[LTB 468]] (2015)
*[[LTB Weltreise 3]]
*[[LTB Weltreise 3]] (2021)


==Weblinks==
== Weblinks ==
[https://inducks.org/story.php?c=I+TL+2907-1&search=Das%20große%20Meer%20aus%20Sand Die Geschichte im Inducks]
*[https://inducks.org/story.php?c=I+TL+2907-1&search=Das%20große%20Meer%20aus%20Sand Die Geschichte im Inducks]
*[https://mediateca.home.blog/2020/01/06/radice-e-turconi-sulla-rotta-di-un-topolino-moderno-digressioni/ Rezension] (Italienisch)


[[Kategorie:Comicgeschichte]]
[[Kategorie:Comicgeschichte]]

Aktuelle Version vom 26. Dezember 2021, 13:56 Uhr

Das große Meer aus Sand
Topolino e il Grande Mare di Sabbia
Erstveröffentlichung: 16.08.2011
Entstehungsdatum: 2011
Storycode: I TL 2907-1
Story: Teresa Radice
Zeichnungen: Stefano Turconi
Seiten: 30
Deutsche Übersetzung: ?
Deutsche Erstveröffentlichung: LTB 468
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Das große Meer aus Sand

beim I.N.D.U.C.K.S.

Das große Meer aus Sand (Originaltitel Topolino e il Grande Mare di Sabbia) ist eine Comicgeschichte von Teresa Radice und Stefano Turconi, die am Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Kolonie Algerien spielt. Die Geschichte wird von vielen Fans zu den besten Geschichten des Maus-Universums, die im letzten Jahrzehnt in Italien produziert wurden, gezählt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky führt ein Reiseunternehmen (© Egmont Ehapa)

Wir befinden uns am Anfang des letzten Jahrhunderts mitten in einer Wüste, in der die französische Flagge weht – vermutlich die damalige Kolonie Algerien. Der Wüstentourenanbieter Micky Maus hat nach längerer Zeit wieder einen Kunden: Die Millionärin Minnie Mannimonni aus dem weit entfernten San Francisco. Sie möchte ihren Lieblingsautoren namens Samuel Sandig, der in der Wüste lebt, kennenlernen. So machen die beiden sich also auf dem Weg nach Tel-ah-Saalat. Auf der Reise zeigt sich Minnie als Wüstenkennerin, obwohl sie ihr Wissen nur aus Sandigs Romanen bezieht. Micky bewundert sie und findet sie ,,bezaubernd, entschlossen und ein wenig verrückt“. Auch Minnie scheint den charmanten Wüstenführer mehr als nur zu mögen, doch sie redet sich ein, dass ihr Herz nur Samuel Sandig gehöre.

Minnie zeigt sich wüstenfest (© Egmont Ehapa)

Nach einiger Zeit in der wüsten Wüste begegnet dem Duo ein merkwürdiger Nomade mit dem Namen Kam El Goof (natürlich eine Abwandlung von Goofy), der ihnen speziellen Tee serviert, die Sternenbilder zeigt und sehr poetisch spricht. Am nächsten Tag verabschiedet er sich, doch nicht, ohne ihnen einen hohlen Kürbis mitzugeben, mit dem sie ihn jederzeit rufen können.

Am Ende finden die beiden Mäuse zusammen (© Egmont Ehapa)

Die Reise geht weiter, doch Micky wird entführt von einer Räuberbande, die ihn anfangs für die reiche Millionärin hielten. Als Minnie allein aufwacht, ruft sie den Goofy-Nomaden und die beiden machen sich auf die Suche nach dem verschollenen Micky. Sie finden ihn in einer Höhle, und weil die Ganoven gerade nicht da sind, können sie auch das Diebesgut, welches die Banditen in Tel-Ah-Saalat geraubt haben, mitnehmen und dafür die Bücher von Samuel Sandig, die Minnie die ganze Zeit mitschleppte, dalassen. Als das Trio danach in Tel-Ah-Saalat ankommt, geben sie das Diebesgut zurück, doch Minnie findet keinen Samuel Sandig. Enttäuscht kehrt sie nach San Francisco zurück, doch als sie dort in einem Buchladen sein neues Buch findet und die Widmung liest, ist ihr plötzlich klar, warum sie ihn nicht in Tel-ah-Saalat gefunden hat: Samuel Sandig ist das Pseudonym von Micky Maus. Die Geschichte endet damit, dass Minnie wieder in die Wüste reist.

Hintergrund[Bearbeiten]

Graphik[Bearbeiten]

Auf den ersten Blick fällt die Geschichte vor allem durch ihr innovatives und durchdachtes graphisches Konzept heraus. Stefano Turconi weicht hier die klassischen Raster auf und streut regelmäßig außergewöhnliche Layouts ein. Besonders auffällig sind die großen, teilweise ganzseitigen Panels, die ein beeindruckendes Wüstenpanorama darstellen und in die dann einzelne Panels eingestreut werden, die oft eine besondere Introspektion der Figuren ermöglichen. Tatsächlich waren Radice und Turconi zuvor bereits in die Sahara gereist, die Impressionen dieser Reise finden sich in dieser Geschichte wieder – die zahlreichen Darstellungen der verschiedenen beeindruckenden Wüstenlandschaften sind, so unglaublich sie auch aussehen, sehr originalgetreu und auch die Darstellung der Nacht und des Sternenhimmels ist bemerkenswert. Hinzu kommt die ungewöhnlich ausgefeilte Kolorierung, in der tagsüber vor allem warme Farben (rot, orange, gelb) vorherrschen und so ein sehr stimmiges Bild ergeben, bei den nächtlichen Szenen sticht die sehr lebendige Schattengebung hervor. Schließlich sind noch die zwei in San Francisco spielenden Seiten am Ende der Geschichte zu erwähnen, die sich sowohl zeichnerisch als auch farblich komplett vom Rest der Geschichte abheben.

Doch ebenso wie die Landschaften sind die Figuren zu erwähnen, die Banditen fallen durch die für Turconi typische tierische Vielfalt auf, doch vor allem zeichnen sich alle Figuren durch ihre besondere Lebendigkeit und Ausdrucksstärke aus. Zusammen mit der sehr suggestiven Handlung ergeben die Zeichnungen ein harmonisches Gesamtkunstwerk, das von vielen als „poetisch“ beschrieben und für die allgemein als die besten Geschichten von Turconi und Radice angesehenen Geschichten typisch ist.

Wüste.jpeg
San Francisco.jpeg
Der große Teil der Geschichte spielt in der Wüste und ragt durch große Wüstenpanele mit beeindruckenden aber sehr realitätstreuen Landschaften in warmen Farben hervor (links). Die zwei in San Francisco spielenden Seiten am Ende der Geschichte halten ein vollständiges graphisches Kontrastprogramm bereit (rechts).

Figuren[Bearbeiten]

Goofy als Poet und Philosoph, der die Wahrnehmung von Minnie und Micky maßgeblich beeinflusst (© Egmont Ehapa)

Auch die besondere Charakterisierung der Figuren, unterstrichen von den sehr ausdrucksstarken zeichnerischen Darstellungen, ist bemerkenswert: Micky verlässt hier sein Stereotyp des perfekten Besserwissers und wird zum abenteuerlustigen und romantischen Wüstenliebhaber und Schriftsteller. Auch Minnie erscheint hier unter einem völlig neuen Licht, als sie ihr Schicksal selber in die Hand nimmt und sich auf die große Reise macht, um endlich ihr Glück zu finden. Doch nicht nur die beiden Hauptfiguren bekommen einen neuen Anstrich: Besonders bemerkenswert ist noch Goofy, der seine Tollpatschigkeit zwar nicht gänzlich verliert, zusätzlich aber noch eine poetische und vor allem philosophische Ader bekommt und die Geschichte sowie die Entwicklung der Figuren so vorantreibt. Schließlich sind auch noch die Banditen rund um Kater Karlo mehrdimensional, vor allem ihre ungeahnte Liebe zu Büchern und Abenteuern macht sie menschlicher.

Rezeption[Bearbeiten]

Der poetische und suggestive Aspekt dieser Geschichte, sowie eben die besondere Charakterisierung der Figuren und das beeindruckende graphische Konzept haben zur Folge, dass Das große Meer aus Sand wie bereits erwähnt gerne zu den besten Geschichten der neueren italienischen Produktion gezählt wird. So ist sie auch in der Inducks-Bewertung auf Platz 318 aller Disney-Comicgeschichten überhaupt (Stand Dezember 2021) und gehört somit zu den besten Geschichten des Paares Radice-Turconi.


Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]