Der Wahrheitsschnüffler

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Der Wahrheitsschnüffler
Pflip's Strange Power
Erstveröffentlichung: 27.12.1948–05.03.1949
Entstehungsdatum: 1948
Storycode: YM 117
Story: Bill Walsh
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Seiten: 60 Tagesstrips, 20 Seiten in der FGL
Format: Zeitungsstrip
Deutsche Übersetzung: Wolfgang J. Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Die großen Klassiker 18
Weiterführendes
Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Der Wahrheitsschnüffler

beim I.N.D.U.C.K.S.
Gamma vor Gericht
Nebenwirkungen (© Egmont Ehapa)

Der Wahrheitsschnüffler oder auch Micky Maus und Pflips seltsame Fähigkeiten (Original Pflip's Strange Power) ist eine Comicgeschichte von Bill Walsh und Floyd Gottfredson und schließt unmittelbar an die Geschichte Gamma vor Gericht an.

Figuren[Bearbeiten]

Cameo[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky findet Gammas Verhalten seltsam und folgt ihm eines nachts, als er ein unsichtbares Tier füttert. Es handelt sich dabei um Fips. Gamma hat sein Haustier versteckt, da er an einer Krankheit leidet, die alle im Umkreis dazu bringt die Wahrheit zu sagen. Die Krankheit bringt aber auch Gutes und in Mickys Alltag sprechen die Menschen nun die Wahrheit aus.

Wenig später werden mehrere Attentate auf Fips verübt, die tödlich wären, wenn sie Erfolg hätten. Es wird versucht ihn zu vergiften, zu erschießen, zu erdrücken. Ein anonymer Brief verleitet Gamma einen Wohltäter aufzusuchen. Es handelt sich dabei um Kater Karlo, der sich als Freund Mickys ausgibt. Während eines Handschlags macht Karlo Gamma mit einem vergifteten Stachel im Ring gefügig. Er injiziert ein Serum, das Gammas Bewusstsein beeinflusst und ihn unter die Kontrolle von Karlo stellt. So schiebt Karlo Micky gestohlenen Juwelen unter, Kommissar Hunter glaubt aber nicht an die Schuld von Micky und lässt ihn frei. Karlo nimmt als Sicherheit auch Fips gefangen, um Gammas Loyalität zu sichern. Als Micky und Pluto Gamma zu Kater Karlo verfolgen, entdecken sie den perfiden Plan. Dabei wird Micky aber entdeckt und gefangengenommen. Kater Karlo fesselt Micky und Gamma und will beide umbringen indem er sie vergiften möchte. Fips kann das aber in letzter Sekunde noch verhindern. Micky und Gamma bringen Kater Karlo aufs Polizeirevier, wo er mehrere Tage lang ein Geständnis ablegt.

Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]

Attentat auf Fips (© Egmont Ehapa)

Das Abenteuer hat zwei wesentliche Elemente. Im ersten konzentriert sich die Handlung auf Fips und dessen Gags. Dabei werden die Figuren von einer Welle der Aufrichtigkeit überwältigt. Der zweite Teil wird von einer bedrohlicheren und düsteren Atmosphäre überschattet. Die Anspielung am Beginn der Geschichte, dass Fips Monate zuvor geflohen war, wurde in keiner der vorherigen Geschichten erwähnt.[1]

Thomas Andrae führt in seinem Artikel an, dass der Krieg seine Schatten auf die Geschichten mit Gamma werfe. So versucht Micky gegen den Willen Gammas ihn in ein menschliches Wesen zu verwandeln, ganz gegen die Natur des Fremdartigen. Gamma sei ein unberechenbarer Außenseiter, dessen Macht und Kreativität eingedämmt werden müsse, um den sozialen Frieden zu wahren. Die Gedanken, die sich Micky macht, spiegeln die antikommunistische Paranoia dieser Zeit wider. Gammas Gebaren sei Grund genug dafür, ihn als Unruhestifter abzustempeln und die Figur weicht damit von konformistischen Vorstadtmenschen jener Zeit, der von Gruppenzwang und Massenmedien gelenkt wurde und auch notorische Angst davor hatte, in seiner homogenen Gesellschaftsschicht aufzufallen, ab.[2]

Stajano und Gori erklären, dass sich der Tonfall der Geschichte mehrfach verändert und Walshs Gewohnheit zeigt, die Handlung bocksprungartig zu verändern und somit spontan und ohne klares Ziel weiterzuentwickeln. Die Inkarnation von Kater Karlo in dieser Geschichte zeigt einen deutlich brutaleren und energischeren Charakter, der sich von einem tollpatschigen, dicklichen Handlanger zu einem Bösewicht verwandelt hat.[3]

Die Geschichte hat eine außerordentlich gute Bewertung auf Inducks und belegt derzeit (Stand April 2023) den Platz 420.[4]

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten]

  • Joe Torcivia erzählt in der Floyd Gottfredson Library, dass die Comicstrips von Floyd Gottfredson in der Zeitschrift „Walt Disney's Comics and Stories“ einige Jahre später erneut abgedruckt und im Gegensatz zu den Tageszeitungen gesammelt wurden. Doch Gamma hat nie den Weg in die Comichefte der 1950er gefunden, da der Verlag begann ab 1951 neue Micky Maus Geschichten zu produzieren und die Geschichten mit Gamma nie nachgedruckt wurden, so geriet die Figur schließlich in Vergessenheit.[5] Erst 2016 wurde die Geschichte nach den Tagesstrips erneut in den USA abgedruckt.
  • Ursprünglich war bei der Neuübersetzung angedacht nahe am Original zu bleiben. Bei dieser Geschichte wurde der Titel gegenüber der ursprünglichen Veröffentlichung aber abgeändert und somit weiter vom Original entfernt.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. https://disney-comics.fandom.com/it/wiki/Topolino_e_lo_strano_potere_di_Flip
  2. Andrae, T. (2022). Von Mäusen und Menschen – 1948–1951: Nachkriegswehen. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 10, S. 8–13). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  3. Stajano F. & Gori L. (2022). Eine Lehrstunde für Gamma. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 10, S. 16). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  4. https://inducks.org/recommend.php?top100=1&page=4
  5. Torcivia, J. (2022). Pbesser pspät als pnie. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 9, S. 142). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.