Diane Disney Miller

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Diane Disney Miller

Diane Marie Disney Miller (* 18. Dezember 1933 in Los Angeles, Kalifornien; † 19. November 2013 in Napa, Kalifornien) war eine US-amerikanische Finanzierin und die Tochter von Lillian und Walt Disney.

Mit dem Ghostwriter Pete Martin verfasste sie die Disney-Biografie „Mein Vater Walt Disney“. Sie unterstützte finanziell den Bau der Walt Disney Concert Hall und war Präsidentin des Board of Directors der Walt Disney Family Foundation, welche das Walt Disney Family Museum betreut. Sie war bis zu ihrem Tod mit dem Filmproduzenten Ron Miller verheiratet.

Leben[Bearbeiten]

Bis 1933 war Walt Disneys Gattin Lillian bereits zweimal schwanger, erlitt beide Male jedoch eine Fehlgeburt. Erst ihre dritte Schwangerschaft war gesund, aber zugleich auch Lillian Disneys letzte.[1]

In einem Brief an seine Mutter Flora schrieb Walt Disney wenige Wochen vor Diana Disneys Geburt: „Ich nehme an, ich werde ein genauso schlechter Vater sein wie alle anderen. Ich habe mir oft geschworen, dass mein Kind nicht verwöhnt wird, aber ich bezweifle es inzwischen... Ich habe meinem Baby letzte Woche ein Geschenk gekauft. Ich habe eine schöne Halbblutstute gefunden, von der ich dachte, dass sie ein wunderbares Geschenk für mein Baby wäre. Natürlich dachte ich, ich könnte sie benutzen, bis das Baby alt genug ist, um sie selbst zu benutzen.“ Die Stute war nicht Walt Disneys erstes Pferd, sondern konnte sich zu seinen fünf Polo-Pferden gesellen.[2]

Am 18. Dezember 1933 erhielt Walt Disney bei einem Festessen der Zeitschrift „Parents“ einen Sonderpreis wegen Disneys „herausragenden Verdienste um Kinder“. Die Rede von Marion Savage Sabin, die das Magazin vertrat, war bereits beendet, als Disney die Nachricht erhielt, dass bei seiner Frau im „Good Samaritan Hospital“ die Wehen angefangen haben. Disney bedankte sich lakonisch für den Preis und verließ die Veranstaltung eilig, bei der USC-Präsident Rufus Von Fleinsmid das Publikum über Lillians Schwangerschaft mit einem Mädchen aufklärte und einen Toast auf das Wohl der kleinen Miss Diane Marie Disney aussprach. Lillian Disney sagte später, dass ihre letzte Erinnerung vor der Narkose das charakteristische Husten ihres Mannes war.[1] Die Geburt war ein Kaiserschnitt.[3]

Geburt und Kindheit[Bearbeiten]

Diane Marie Disney wurde am 18. Dezember 1933[2], 13 Tage nach Walt Disneys 32. Geburtstag, geboren. Sie blieb das einzige leibliche Kind von Lillian und Walt Disney.[1] Am Tag darauf war die Schlagzeile in der „Los Angeles Times“: „Mickey Mouse has a daughter!“[3] Zu Weihnachten, eine Woche nach der Geburt, sah Diane Disney ihren ersten Disney-Cartoon, „Die drei kleinen Schweinchen“ (Three Little Pigs, 1933). Da Diane Disneys Eltern nach den zwei Fehlgeburten sehr vorsichtig waren, konnte Lillian Disney den Film nicht im Kino sehen, also baute Walt Disney in ihrem Familienhaus in Los Feliz eine Leinwand auf und zeigte der frischgebackenen Mutter und ihrem Kind den Cartoon.[4]

Nach Dianes Geburt erlitt Lillian Disney später eine weitere Fehlgeburt, und ihr Arzt riet ihr, es nicht noch einmal zu versuchen. Im Januar 1937 adoptierten ihre Eltern Sharon Mae Disney, die damals gerade zwei Wochen alt war.[1]

Als „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (Snow White and the Seven Dwarfs) 1937 im Kino lief, verteidigte Walt Disney die gruseligen Szenen des Filmes damit, dass seine Töchter keine große Angst vor der Hexe hätten und sich Kinder gerne fürchten. In späteren Interviews gesteht Diane Disney, wie sie sich in den Walt-Disney-Studios derart vor der Hexe fürchtete, dass sie nach draußen gebracht werden musste.[4]

Noch vor Dianes Geburt, am 1. März 1932 wurde Charles Lindbergh III., der zweijährige Sohn des Flugpioniers Charles Lindbergh, entführt. Die Entführer verlangten 50.000 Dollar Lösegeld, die Leiche des Kleinkindes wurde jedoch trotz Lösegeld-Zahlung am 12. Mai etwa fünf Meilen von Lindberghs Anwesen entfernt gefunden. Durch Lindberghs Berühmtheit erregte der Fall großes Aufsehen,[5] nicht zuletzt die Aufmerksamkeit von Walt Disney, der seine Kinder von der Öffentlichkeit abschirmte. Auch, als die Kinder älter wurden, konnten sie von der Presse abgeschirmt aufwachsen.[1]

Diane Disney, gezeichnet von Carlo Marcello... (© Egmont Ehapa)

Doch das klappte auch nicht immer. Zur Schulzeit wurde Diane Disney gelegentlich auf ihren bekannten Vater angesprochen. Walt Disney erzählte einem Reporter die Anekdote, wie seine Tochter ihn deswegen ansprach:

„Sie schaute mich sehr ernst an. Und sie sagte: ‚Bist du Walt Disney?‘ Ich sagte: ‚Ja, Schatz.‘ Sie sagte: ‚Gib mir ein Autogramm.‘ Und ich sagte: ‚Schatz, wofür willst du ein Autogramm?‘ Sie sagte: ‚Ein kleines Mädchen aus der Schule hat mich gefragt, ob mein Daddy Walt Disney sei, und sie sagte, sie wolle, dass ich ein Autogramm von ihm bekomme.‘ Ich glaube, sie wusste damals noch nicht, was ein Autogramm ist... aber sie hatte die Kinder reden hören. Das hat mir einen ziemlichen Nervenkitzel beschert.“[1]

1939 fand Walt Disney seine Tochter Diane Disney kichernd ein Buch lesend vor. Es handelte sich um „Winnie the Pooh“ des Autoren A. A. Milne,[6] dessen Filmrechte Walt Disney schon 1937 kaufen wollte.[7] Winnie Puuh wurde schließlich 1970 von Walt Disney als „Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh“ (The Many Adventures of Winnie the Pooh) in die Kinos gebracht.

Als Diane Disney im Jahr 1943 elf Jahre alt war, las ihr ihre Mutter Lillian vorm Schlafengehen ein Kapitel aus einem Mary Poppins-Buch vor. Da beide oft über den Inhalt lachen mussten, interessierte sich auch Vater Walt für das Buch und wurde bald von seinen beiden Töchtern und seiner Frau aufgefordert, einen Film mit Mary Poppins zu drehen.[4] Das lag sicher auch im Interesse des Verlages, denn die Ausgabe wurde Familie Disney mit der handschriftlichen Notiz „Lieber Mr. Disney... Das ist zwar nicht Micky, aber wir glauben, dass Ihnen unsere Mary gefallen wird“ („Dear Mr. Disney...This is not Mickey, but we think you'll like our Mary“) vom Verleger geschenkt.[8] 1964 erschien schließlich „Mary Poppins“.

... und Diane Disney, gezeichnet von Norman Rockwell

1943 fertigte Norman Rockwell Kohlezeichnungen von Diane und Sharon Disney an. Zusammen mit dem Rockwell-Gemälde „Girl Reading the Post“, welches er Walt Disney schenkte, hingen die Bilder mehr als zwei Jahrzehnte lang in Walt Disneys Büro. Nach seinem Tod wurde „Girl Reading the Post“ viele Jahre lang in den Disney-Archiven und dann ab 1984 in den Büros von Retlaw Enterprises aufgehangen. Die einzelnen Kohlezeichnungen landeten in den Häusern von Diane und Sharon Disney. Nach Lillian Disneys Tod und der Schließung des Familienbüros übernahm Diane Disney das „Girl Reading the Post“-Gemälde, welches sie im August 2001 dem Norman Rockwell Museum mit folgender Notiz schenkte: „Ich habe Ihr Museum letztes Jahr besucht, war begeistert und freue mich zu wissen, dass das Bild dort hängen wird, wo es hingehört.“[9]

Diane Disney besuchte erst die Los Feliz Grammar School, von der sie zur Immaculate Heart Mädchenschule wechselte. Walt Disney brachte Sharon und Diane Disney morgens zur Schule und fuhr dann weiter nach Burbank, abends spielten die Kinder mit ihm, wenn er von der Arbeit kam. Sonntags war Walt Disney den ganzen Tag daheim, weshalb er mit ihnen nach der Sonntagsschule einen Ausflug zum Zoo, Spielplatz oder zum Reiten machen konnte.[1] Eine weitere Aktivität im jungen Alter war Diane und Sharon Disneys Besuch einer Tanzschule.[4] Zum Stern meinte Diane Disney dazu: „Er war einfach immer da für mich und meine Schwester. Er hat uns jeden Morgen zur Schule gebracht. Jeden Samstag und Sonntag war immer ‚Daddy's Day‘. Da hat er uns Mädchen immer ausgeführt. Wir waren da in einem Park, haben Picknick gemacht, sind Karussell gefahren. Bei jeder Schulveranstaltung war er dabei. Er hat nie etwas verpasst.“[10] Wenn Walt Disney am Wochenende zum Studio musste, nahm er die Mädchen mit, die auf dem Gelände herumtoben konnten. Als Diane Disney zwölf oder dreizehn Jahre alt war, brachte ihr Vater ihr auf dem Studio-Parkplatz das Autofahren bei.[1] Als Diane Disney 15 war, fuhr Walt Disney seine Töchter zusammen mit ihren Freundinnen weiterhin zur Schule, worüber er für die Januar-Ausgabe 1949 von Parents den humorvollen Artikel „What I know About Girls by Walt Disney“ schrieb. Zu der Zeit begleitete Diane Disney ihren Vater schon nicht mehr ins Studio.[11]

Diane Disney schaute laut ihrem Vater gerne Baseball und Football im Fernsehen und Radio und mochte Pferde.[11] Diane Disney besuchte auch oft das Baseball-Stadion Gilmore Field mit ihrem Vater und später mit ihrem Gatten.[12][13]

Sharon und Diane Disney waren Teil der Kindergruppe im ersten Disney-Weihnachtsspecial „One Hour in Wonderland“, welche am 25. Dezember 1950 ausgestrahlt wurde. Als Walt Disney in dem Special den Zauberspiegel mit Zauberformeln beschwört, kritisiert die versnobbte Bauchrednerpuppe Charlie McCarthy die übertriebene Darstellung und fragt die Damen neben sich, ob sie diesen Kerl kennen würden: „How hammy can you get? Do you girls know this character Disney?“ Das tun sie, sie sind seine Töchter: „Yes.“ „He’s our father.“ Diane Disney berichtete später, dass sie nur in der Sendung waren, weil ihr Vater es so wollte. Vor der Kamera wären sie aber verlegen gewesen.[14] Dieser Auftritt war für Diane Disney lange Zeit der letzte vor der Kamera, Sharon Disney trat noch im 1957 veröffentlichten Kinofilm „Johnny Tremain“ als Dorcus auf, ihre Rolle blieb im Abspann unerwähnt.

Diane Disney, 1951

Es kam oft zu gemeinsamen Familienurlauben, 1939 flog Walt Disney mit seinem Bruder Roy O. Disney und ihren jeweiligen Familien nach Oahu, 1948 besuchte Walt Disney mit seiner Familie die Insel wieder.[15] Der letzte gemeinsame Familienurlaub der Disneys war 1952 nach Europa, wo sie unter anderem die Schweiz, England[16] und Deutschland besuchten. Die Gruppe trennte sich, als Walt Disney in London den Dreh von „Eine Prinzessin verliebt sich“ (The Sword and the Rose, 1953) besuchte. Diane Disney besuchte zur selben Zeit mit ihrer Freundin Karen Bergstrom die Olympischen Spiele in Helsinki, für die Walt Disney ihnen überraschend noch Karten besorgte.[17] Auch nach Dianes Ehe kam es gelegentlich noch zu Familienurlauben mit ihren Eltern, aber nicht mehr mit Sharon Disney. 1961 reiste Walt Disney mit seiner Frau Lillian, Tochter Diane und Schwiegersohn Ron Miller sowie deren Kindern nach Europa, um auf der Schiffsreise „Champagner in Paris“ (Bon Voyage, 1962) zu drehen.

Ehe und Familienleben[Bearbeiten]

Mit 18 Jahren besuchte Diane Disney die University of Southern California (USC), wo sie Englisch studierte[18] und zwei Jahre später den großen, attraktiven Footballspieler Ron Miller auf einem Blind Date kennenlernte. [19] Obwohl Lillian und Walt Disney ihren Töchtern rieten, mit der Hochzeit zu warten, bis sie mindestens 25 Jahre alt sind, waren sie schnell von Ron Miller überzeugt und sprachen erst Diane Disney und ein paar Tage später auch Ron Miller auf eine mögliche Heirat an.[1] Am 9. Mai 1954 heiratete Diane Disney Ron Miller in einer kleinen kirchlichen Zeremonie in Santa Barbara, Kalifornien.[2]

Etwa fünf Monate nach der Hochzeit ging Ron Miller zum Militär, danach spielte er Football für die Los Angeles Rams, bevor er 1957 auf Druck von Walt Disney anfing, für das Studio seines Schwiegervaters zu arbeiten.[19][20] Zur Feier von Millers Einstellung bei Walt Disney Productions besuchten Diane Disney Miller mit ihrer Mutter Lillian Disney Napa Valley, um mehrere Weingüter zu besuchen. Die Reise inspirierte Miller dazu, zwanzig Jahre später einen Weinberg mit der Möglichkeit eines Weinguts zu gründen.[18] Ron Millers erster Job war die Tätigkeit als zweiter Assistent bei „Sein Freund Jello“ (Old Yeller, 1957). Als CEO von Walt Disney Productions trieb Miller schließlich die Expansion des Unternehmens voran und gründete Walt Disney Home Video, Touchstone Pictures und den Disney Channel,[19] bis er 1984 entlassen wurde. Diane Disney Millers Cousin, Roy E. Disney, unterstützte Ron Millers Entlassung zugunsten von Michael Eisner und Frank Wells.[21] Diane kommentierte die Kampagne ihres Cousins in Interviews mit deutlichen Worten: „Roys Schritt kam zur Unzeit und trug dazu bei, das Unternehmen ins Spiel zu bringen. Er hat gezeigt, dass es an der Spitze des Unternehmens Schwäche und Uneinigkeit gibt. Roy liebt das Unternehmen so sehr wie ich, und er will auch, dass es unabhängig bleibt. Aber was er getan hat, hat es in Gefahr gebracht.“[22] Nach Millers Entlassung begann Diane Disney Miller, ihr eigenes Engagement für das Unternehmen einzuschränken.[18]

„Saturday Evening Post“ (© Disney)
„Mein Vater Walt Disney“ (© Disney)

1955 trat die Zeitschrift „Saturday Evening Post“ an Walt Disney heran, um seine Biografie mehrteilig über mehrere Ausgaben zu erzählen. Der Biografie-Mehrteiler würde sich in dem Magazin zu anderen reihen, zum Beispiel von Bing Cosby[23] und Arthur Godfrey.[24] Diese Mehrteiler waren so inszeniert, als hätten die Stars dem Redakteur Pete Martin ihre Biografie erzählt. Walt Disney wurden 150.000 US-Dollar angeboten, doch er wollte das Interview stattdessen dazu nutzen, seiner Tochter Diane Disney Miller und seinem Schwiegersohn Ron Miller zu helfen, ihr eigenes Haus zu finanzieren. Walt Disneys eigenes Geld steckte er zu der Zeit komplett in seinen ersten Vergnügungspark Disneyland. Statt Pete Martin seine Biografie zu erzählen, wollte Walt Disney es so gestalten, als würde seine Tochter Pete Martin die Biografie von Walt Disney erzählen. Das angebotene Geld wurde von der „Saturday Evening Post“ auf 75.000 US-Dollar halbiert. Laut Diane Disney Miller lief das Interview aber ziemlich stringent ab: Sie trafen sich im Juni und Juli 1956 in Walt Disneys Haus und ihr Vater erzählte, nur gelegentlich von Pete Martin unterbrochen. Etwas kürzer wurden auch Diane und Sharon Disney interviewt. Bald darauf konnte sie ihr erstes Haus kaufen.[25][26]

Ab dem 17. November 1956 wurde in der „Saturday Evening Post“ von Diane Disney in Zusammenarbeit mit Pete Martin die achtteilige Artikelreihe „My Dad, Walt Disney“ veröffentlicht, der letzte Teil davon erschien am 5. Januar 1957.[27] Begeistert davon, wie Martin das rohe Interviewmaterial in eine so unterhaltsame Artikelreihe verwandelte, erarbeitete das Dreierteam ein Jahr später die erste Buchbiografie über Walt Disney, „The Story of Walt Disney“, beim Verlag Henry Holt and Company[25] mit Martin als Ghostwriter.[28] Die deutsche Fassung des Buches, „Mein Vater Walt Disney“, erschien zwei Jahre später im Bertelsmann-Verlag,[29] die britische Fassung von Odhams Press Limited erschien 1958 und hat den etwas längeren Titel „Walt Disney: An Intimate Biography By His Daughter Diane Disney Miller, As Told To Pete Martin“, weitere Ausgaben erschienen in Italien, Spanien und Frankreich.[26] 2005 kam es zu einem Nachdruck der Biografie zum 50. Jubiläum von Disneyland Anaheim, der bei Disney Editions erschien und Endnoten von Disney-Archivar Dave Smith beinhaltete, die viele Flüchtigkeitsfehler bei Titeln und Chronologie korrigierten.[25] Inzwischen sind beide Fassungen des Buches vergriffen.[30]

Zusammen mit Ron Miller hatte Diane Disney Miller sieben Kinder:

  • Christopher Disney Miller (*10. Dezember 1954 im Monterey County)
  • Joanna Sharon Miller (*4. April 1956 im Monterey County)
  • Tamara D. Miller, später Scheer (*3. Juli 1957 im Los Angeles County)
  • Jamie M. Miller, später Jennifer Miller Goff (*8. Mai 1960 im Los Angeles County)
  • Walter Elias Disney Miller (*14. September 1961 im Los Angeles County)
  • Ronald William Miller, jr. (*9. Oktober 1963 im Los Angeles County)
  • Patrick D. Miller (*16. November 1967 im Los Angeles County)

Diane Disney Millers Familie wurde auch ein Fenster der Main Street gewidmet mit dem Schriftzug „Lazy M Cattle Company of Wyoming – Ron & Diane Miller & Partners – Christopher – Joanna – Tamara – Jennifer – Walter – Ronald Jr. – Patrick“. „The Lazy M“ ist der Name ihrer Ranch in Wyoming.[31]

Nach Walt Disneys Tod[Bearbeiten]

Zwischen der Geburt der jüngsten beiden Kindern kam es zum Tod von Diane Disney Millers Vater. Am 15. Dezember 1966 starb Walt Disney unerwartet nach einer Operation an Lungenkrebs. Seine Beerdigung fand am nächsten Tag um 17 Uhr im kleinsten Familienkreis statt bei der Little Church of the Flowers im Forest Lawn-Friedhof in Glendale. Nur die direkte Familie nahm teil, seine Witwe Lillian, seine Töchter Diane und Sharon mit ihren Gatten Ron Miller und Robert Brown, sein Bruder Roy und seine Gattin Edna sowie ihr Sohn und Walts Neffe Roy E. Disney mit seiner Frau Patty.[32][13]

1968 wurde eine Walt-Disney-Briefmarke herausgegeben, welches am 11. September 1968 durch einen Walt-Disney-Spezialzug der Santa Fe gefeiert wurde, der von Kansas City nach Marceline fuhr. An Bord waren neben 450 benachteiligten Kindern aus Kansas City, der Band des Great Lakes Naval Training Centers und Pressevertretern auch Ehrengäste wie siebzehn Mitglieder der Disney-Familie. Diese siebzehn Mitglieder waren neben Diane Disney Miller und sechs ihrer sieben Kinder Dianes Mutter Lillian Disney, Onkel Roy Oliver Disney und seiner Frau Edna, Adoptivschwester Sharon Disney Brown, Cousin Roy Edward Disney und seiner Frau Patty und ihre Kinder Abigail, Timothy, Roy Patrick und Susan Disney.[33][34] Roy Oliver Disney, Lillian Disney, Diane Disney Miller und Sharon Disney Brown bekamen jeweils eine schwarze Mappe mit der Briefmarke überreicht.[35]

Außerdem teilte Diane Disney Miller mit ihrem Gatten eine Begeisterung für die Natur, sie fuhren Ski in Colorado und schwammen auf Hawaii im Meer. Zusammen erwarben sie in den 1970er Jahren erste Weingüter in Napa, 1981 gründeten sie dort das Weingut Silverado Vineyards,[36][29] um die eigene Weintrauben-Ernte zu verarbeiten. Dafür pflanzten sie Cabernet Sauvignon und Chardonnay.[18] Frank Anzalone beschrieb 2005 das Weingut für einen Artikel: „Wenn man durch den Eingang mit den Felspfeilern fährt, gelingt man über eine kurvenreiche Auffahrt zu dem beeindruckenden Anblick, der das Land der Silverado Vineyards überragt. Die erste Blick auf das Weinguts ist ein Gebäude aus Terrakotta, Stein und Stuck, das an die Toskana erinnert. Es erinnert eher an eine italienische Landschaft als an einen Ort im Napa Valley.“[37]

Diane Disney Millers Adoptiv-Schwester Sharon Mae starb 1993, 1997 starb ihre Mutter Lillian. Nun trat Diane Disney Miller stärker in die Öffentlichkeit, und Missverständnisse und Mythen um ihren Vater aufzuklären und Mäzenin für größere Bauprojekte zu werden.[3] Disney Miller setzte sich aktiv für die Dokumentation des Lebens und der Leistungen ihres Vaters ein:[36] „Mein Ziel ist es nun, den Menschen den Menschen näher zu bringen, nicht die Marke, sondern den Menschen. Er war ein guter Mensch und ich möchte, dass die Menschen das wissen.“[3] Dabei unterstützte Disney Miller auch Disney-Historiker wie Jim Korkis, Didier Ghez und J.B. Kaufman.[1] Korkis dankte ihr 2008 in einem Artikel: „Ich möchte auch Diane Disney Miller noch einmal öffentlich für all das danken, was sie vor allem in den letzten zehn Jahren getan hat, um Schriftstellern wie mir zu helfen, so genau wie möglich zu sein. Ich möchte Ihnen auch mitteilen, dass sie dies auf die netteste Art und Weise tut und einen echten Sinn für Klasse an den Tag legt, der ihre Eltern stolz machen würde. Sie ist sogar bereit, zuzugeben, dass sie sich manchmal irren könnte, weil sie Walt hauptsächlich zu Hause und nicht bei der Arbeit kannte, aber ich habe sie noch nicht bei einem Irrtum erwischt.“[16]

Diane Disney Miller moderierte die CD-Rom „Walt Disney: An Intimate History of the Man and his Magic“, die 1999 erschien und sich dem Leben ihres Vaters widmete.[38]

© Disney

Diane Disney Miller stand für die am 16. September 2001 ausgestrahlte „The Wonderful World of Disney“-Folge „Walt: The Man Behind the Myth“ Frage und Antwort. Die Folge wurde von der Walt Disney Family Foundation mitproduziert und ist eine Dokumentation über Walt Disneys Leben und enthält Interviews mit seinen Kollegen, Zeitgenossen und seiner Familie.[18] Die Folge bot den Einstieg für viele weitere Dokumentationen und DVD-Extras, für die Disney Miller interviewt wurde. Leonard Maltin führte für das 21-minütige Special „My Dad, Walt Disney“ ein Gespräch mit ihr, welches auf „Walt Disney Treasures: Your Host, Walt Disney“ veröffentlicht wurde.[39][40]

Diane Disney Miller war Pianistin mit einer Vorliebe für klassische Musik[36] und unterstützte und befürwortete die Entwürfe des Architekten Frank Gehry für das Konzerthaus Walt Disney Concert Hall in Los Angeles.[29] Gehrys Bau wurde ursprünglich mit Lillian Disneys Spende von 1988 und von 50 Millionen Dollar initiiert, doch die Kosten des langsam fortschreitenden Projekts überstiegen die Spende bald.[21] 1996 stand das Projekt durch schlechtes Management still, außerdem gab es Meinungsverschiedenheiten über den Entwurf des Gebäudes und Versuche der Bezirksbeamten, das Projekt zu stoppen. Doch Diane Disney Miller überredete Frank Gehry, das Projekt fortzusetzen. Bis 1997 stiegen die Kosten von den ursprünglichen 50 Millionen zu 10 Millionen Dollar, doch die Walt Disney Family Foundation spendete unter Diane Disney Miller ungefähr 25 Millionen Dollar.[18] Disney Millers Meinung zu Roy Edward Disney änderte sich durch seine großzügige Spende für das Konzerthaus.[41] 2003 wurde das Konzerthaus eröffnet unter Gesamtkosten von 247 Millionen Dollar, die ursprüngliche Initiatorin Lillian Disney erlebte die Eröffnung durch ihren Tod 1997 nicht.[18] Auch weiterhin wird die Architektur der Konzerthalle kritisch betrachtet: Die stark glänzende gekrümmte Oberfläche des Gebäudes soll Sonnenlicht so stark bündeln, dass Autofahrer gesundheitsgefährdend geblendet und angrenzende Wohnungen unangenehm stark erhitzt werden.[42]

Als Disneyland am 17. Juli 2005 sein 50. Jubiläum feierte, waren neben Diane Disney Miller auch Bob Iger, Michael Eisner, Governor Arnold Schwarzenegger und Art Linkletter Gast bei den Feierlichkeiten.[43] Dabei las sie die Widmung vor, die ihr Vater zuvor zur Eröffnung des Parks vorlas,[21] zu der sie damals übrigens nicht anwesend war, ihr Vater hielt für zu überfüllt für seine Frau und die beiden Kinder.[44]

Für die Sonderausstellung „Behind the Magic — 50 Years of Disneyland“ im Oakland Museum of California beantwortete Diane Disney Miller zusammen mit Marty Sklar am 3. Mai 2006 Pressefragen zur Geschichte von Disneyland und zur Ausstellung.[45]

© Disney

Disney Miller war Präsidentin des Board of Directors der Walt Disney Family Foundation, als welche sie mit ihrem Sohn Walter Elias Disney Miller den Bau des Walt Disney Family Museums in Presidio, San Francisco, initiierte.[46][29] Das Museum erzählt durch interaktive Galerien das Leben von Walt Disney nach. Neben regelmäßigen Sonderausstellungen bietet das Museum auch ein riesiges Modell von Disneyland Anaheim.[47] Da das Museum von der Disney-Familie statt der Disney Company geplant wurde, wurde es in San Francisco gebaut, fernab der Studios, nahe Disney Millers Haus.[48] Das Museum wurde 2009 eröffnet.[49][50] So konnte sie zu besonderen Anlässen auch Touren durch das Museum anbieten, unter anderem führte sie Josh Dallas und Ginnifer Goodwin durch die Exponate.[51]

Am 29. September 2009 erschien das Buch „Walt Disney: His Life in Pictures“, zu dem Diane Disney Miller das Vorwort verfasste, ein Jahr später erschien mit „The Vault of Walt“ von Jim Korkis ein weiteres Werk mit ihrem Vorwort.

Tod und Nachleben[Bearbeiten]

Diane Disney Miller erlitt im September 2013 einen Sturz, an deren Folgen sie am 19. November 2013 im Alter von 79 Jahren in ihrem Haus im nordkalifornischen Weinort Napa verstarb. Sie hinterlässt ihren Gatten Ron Miller, sieben Kinder,[52] 13 Enkel und eine Urenkelin.[29] Im April 2016 gab es noch keine endgültige Bestätigung, wo genau Diane Disney Miller begraben wurde. Es ist nur bekannt, dass sie nicht im Friedhof Forest Lawn in Glendale, auf dem ihre Eltern beerdigt wurden, beerdigt oder ihre Asche verstreut wurde.[53]

Zwischen dem Tod ihres Vaters und den ihrem spendete Disney Miller fast fünf Millionen Dollar an verschiedene wohltätige Institutionen in den USA.[21]

Das schon vorher auf Filmfestivals vorgeführte Dokudrama „Saving Mr. Banks“ wurde nach Miller Disneys Tod und vor seiner Kinopremiere am 29. November 2013 Diane Disney Miller gewidmet.[29][54] Hauptdarsteller Tom Hanks besuchte zweimal mit ihr das Walt Disney Family Museum, um mehr über seine Rolle zu erfahren.[55]

Nach ihrem Tod wurde sie im Special thanks-Abschnitt des Abspanns der Filme „Alles steht Kopf“ und „Tyrus“ (beide von 2015) geführt, in „Alles steht Kopf“ zusammen mit ihrem Gatten Ron Miller.[39] Ebenfalls 2015 schuf das Walt Disney Family Museum den jährlichen Diane Disney Miller Lifetime Achievement Award, um Personen zu ehren, die einen herausragenden Einfluss im Bereich der Kunst, Bildung, des gesellschaftlichen Engagements oder technologischen Fortschritts ausgeübt haben.[18] Ron Miller vermied nach seiner Kündigung öffentliche Auftritte und den Kontakt zur Disney-Company, doch durch den Tod seiner Frau musste er ihren Platz einnehmen. Im November 2013 wurde er zum Präsidenten des Board of Directors beim Walt Disney Family Museum,[56] 2015 ging er an ihrer statt zum 60. Jubiläum von Disneyland.[20]

2014 weihte Witwer Ron Miller D23 eine Bank zu Ehren seiner verstorbenen Frau Diane Disney Miller am Griffith Park Merry-Go-Round ein.[19]

Disney-Historiker Jeff Kurtti widmete sein 2018 veröffentlichtes Buch „Travels with Walt Disney: A Photographic Voyage Around the World“ Diane Disney Miller, mit der er für das Walt Disney Family Museum zusammenarbeitete.[57]

Filmografie[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 Jim Korkis (20.11.2013). „Remembering Diane Disney Miller“. mouseplanet.com
  2. 2,0 2,1 2,2 „18.12.1933: Diane Disney Miller is Born“. d23.com
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Jim Korkis (06.04.2022). „E-mails from Diane Disney Miller“. mouseplanet.com
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Jim Korkis (18.12.2013). „Happy Birthday, Diane Disney Miller“. mouseplanet.com
  5. „Lindbergh Kidnapping Index“. charleslindbergh.com
  6. „Walt Disney in 23 Books Chapter Five: Winds in the East“. d23.com. Ausschnitt aus dem Buch „Poppins in Every Way: A Magical Carpetbag of Countless Wonders“ von Jeff Kurtti
  7. Jim Fanning (04.02.2016). „Winnie the Pooh and the Honey Tree: Did You Know?“ d23.com
  8. Wade Sampson (04.02.2009). „Walt the Bibliophile“. mouseplanet.com
  9. Jim Korkis (01.06.2011). „The Norman Rockwell-Walt Disney Connection“. mouseplanet.com
  10. Frank Siering und Diane Disney Miller (07.03.2012). „Mein Vater machte Micky Maus zum Gentleman“. stern.de
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  13. 13,0 13,1 Jim Korkis (21.01.2015). „Walt Disney's Hollywood Hangouts“. mouseplanet.com
  14. Wade Sampson (24.12.2008). „The First Disney Television Christmas“. mouseplanet.com
  15. Jim Korkis (17.03.2021). „Hawaiian Walt“. mouseplanet.com
  16. 16,0 16,1 Wade Sampson (26.03.2008). „The Cute Walt Story That Never Was“. mouseplanet.com
  17. Wade Sampson (30.04.2008). „The Rest of the Story“. mouseplanet.com
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  23. „The Saturday Evening Post“ vom 21. Februar 1953, „Bing Crosby tells his Own Story: Call Me Lucky“
  24. „The Saturday Evening Post“, 24. Dezember 1955
  25. 25,0 25,1 25,2 Wade Sampson (25.06.2008). „The Best Walt Disney Biographies“. mouseplanet.com
  26. 26,0 26,1 Jim Korkis (04.05.2016). „Walt Disney As Told to Cameron Shipp: The Lost Autobiography“. mouseplanet.com
  27. „My Dad, Walt Disney“. dix-project.net
  28. „Martin, Pete“. d23.com
  29. 29,0 29,1 29,2 29,3 29,4 29,5 „Diane Disney Miller“. wikipedia.org
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  31. Mark Goldhaber (11.06.2003). „Windows on Main Street, Part 1“. mouseplanet.com
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  52. (20.11.2013). „Einzige leibliche Tochter von Walt Disney stirbt mit 79 Jahren“. t-online.de
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