Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia

Aus Duckipedia
Version vom 11. Februar 2011, 15:16 Uhr von Kronf (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 62.226.201.163 (Diskussion) rückgängig gemacht und letzte Version von Kevin wiederhergestellt)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eines der Poster zur US Aufführung (© Disney/Walden Media)

Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (US Titel: The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe) ist eine Spielfilmproduktion, die in Zusammenarbeit von Walt Disney Pictures und Walden Media entstand und gleichzeitig das Realfilm-Debüt des neuseeländischen Regisseurs Andrew Adamson markiert. Der Film feierte am 7. Dezember 2005 in London seine Weltpremiere, bei der auch Prinz Charles und seine Gattin Camilla anwesend waren. Nur einen Tag später wurde er auch in Deutschland aufgeführt.

Der Film selbst basiert auf dem gleichnamigen ersten (wenn man nach dem Veröffentlichungsdatum geht) beziehungsweise zweiten (geht man nach der Erzählfolge) Buch der insgesamt siebenteiligen Narnia-Reihe, welche vom britischen Schriftsteller C.S. Lewis zwischen 1950 und 1956 geschrieben und veröffentlicht wurde.


Inhalt

London während des zweiten Weltkrieges: aufgrund der Angriffe von deutschen Flugzeugen sollen alle Kinder aus der Stadt herausgeschafft und in ländlichen Regionen bei verschiedenen Familien untergebracht werden. Unter ihnen befinden sich auch die vier Pevensie Kinder, Peter, Susan, Edmund und Lucy, die fortan im Haus von Professor Kirke leben sollen. Da dieser die meiste Zeit des Tages mit seinen Studien beschäftigt ist werden die sie von seiner Angestellten Mrs. Marcready eingeführt und mit den wichtigsten Regeln vertraut gemacht.

Lucy betritt die Wunderwelt von Narnia (© Disney/Walden Media)

Etwas später beschließen die vier Verstecken zu spielen. Auf der Suche nach einem guten Versteck findet Lucy, die jüngste von ihnen ein Zimmer, in dem sich lediglich ein Wandschrank befindet. Da das Spiel bereits in vollem Gange ist, klettert sie rasch in den Wandschrank, worauf sie plötzlich an einem verschneiten Ort landet, bei dem sich ein Laternenpfahl befindet. Doch bevor sie richtig realisiert was passiert ist, wartet schon die nächste Überraschung auf sie. Vor ihr steht ein Wesen das halb aus Mensch, halb aus Ziege besteht. Nach ihrer anfänglichen Verwunderung schließt sie rasch Freundschaft mit der Kreatur, die sich als Faun Tumnus vorstellt und sie in sein Haus bittet. Er erzählt ihr, dass sie sich nun im magischen Land Narnia befinde, in dem die verschiedensten Fabelwesen leben, wobei der Laternenpfahl die Grenze markiert. Doch das Land wird von der Weißen Hexe Jadis regiert, die ganz Narnia für immer in eine Welt aus Schnee verwandelt hat. Und laut ihrem Befehl sind alle Menschen, die sich in die Welt verirren sofort bei ihr abzugeben, was auch Tumnus zuerst mit Lucy vorhatte. Doch seine Sympathie für das Mädchen hält ihn davon ab und er fordert sie auf, sofort wieder aus Narnia zu fliehen, bevor die Weiße Hexe von ihrer Ankunft erfährt. Lucy klettert wieder aus dem Wandschrank hinaus und trifft auf die anderen, die sie bereits gesucht hatten. Sie erzählt ihnen von Narnia, doch keiner glaubt ihr und auch als sie den Wandschrank untersuchen, fällt ihnen nichts Besonderes auf. Deshalb halten ihre drei Geschwister Lucys Geschichte für eine Ausgeburt ihrer Fantasie. Doch diese glaubt weiterhin an das, was sie gesehen hat und beschließt, in der Nacht noch einmal durch den Schrank zu klettern.

Susan beim Professort (© Disney/Walden Media)

Als sie später aufsteht, wird sie von Edmund bemerkt, der sich über ihr Verhalten wundert und ihr folgt. Er sieht sie in den Schrank klettern und befindet sich plötzlich în Narnia wieder. Verwundert über die neue Welt sucht er Lucy, die jedoch verschwunden ist. Stattdessen macht er Bekanntschaft mit der Weißen Hexe auf ihrem Schlitten. Als sie von ihm erfährt, dass er noch weitere Geschwister besitzt, gibt sie ihm verzauberten türkischen Honig zu essen, der ihn süchtig macht. Sie verspricht ihm noch mehr davon, wenn er mit seinem Bruder und seinen Schwestern wiederkommen würde und sie zu ihrem Schloss bringen würde. Edmund verspricht es und die Weiße Hexe fährt wieder weiter. Nur kurz darauf trifft Edmund auf Lucy, die wieder bei Herrn Tumnus war, worauf sie wieder zurück durch den Schrank klettern. Auf der anderen Seite werden sie von Peter und Susan gefragt wo sie waren. Lucy erzählt wieder von Narnia und dass sie mit Edmund dort gewesen sei, doch dieser behauptet, sie haben lediglich gespielt sie seien in einer Fantasiewelt.

Später spielen die vier Kinder Kricket, wobei aus Versehen ein Fenster zu Bruch geht. Um den Zorn der Haushälterin Mrs. Macready zu entgehen, verstecken sie alle im Schrank und gelangen daraufhin plötzlich wieder nach Narnia, woraufhin Peter und Susan sich für ihr anfängliches Verhalten und ihrem Missvertrauen gegenüber Lucy entschuldigen. Sie wollen den Faun Herr Tumnus besuchen, doch als sie bei seinem Zuhause ankommen, müssen sie erschreckt feststellen, dass dieser nicht mehr hier ist. Stattdessen finden sie einen Zettel, auf dem steht, dass die Hexe den Faun hat verhaften lassen, weil es einen Menschen geschützt habe. Lucy erzählt den Anderen, dass die Hexe schuld am Winter und am Leiden Narnias ist, dennoch schweigt Edmund über seine Begegnung mit ihr.

Kurz darauf treffen sie auf einen sprechenden Biber, der ihnen von der Ankunft Aslans erzählen. Aslan ist ein gewaltiger Löwe, der es sich zum Ziel gemacht hat, die Weiße Hexe wieder aus Narnia zu verbannen. Dazu braucht er allerdings vier Menschen, die ihm helfen sollen, eine Prophezeiung zu erfüllen. Laut dieser ist der Winter vorbei, wenn vier Menschen auf den vier Thronen Narnias sitzen. Aus diesem Grund versucht die Weiße Hexe auch, alle Menschen unschädlich zu machen. Da die Kinder nicht alleine im Land bleiben könnten, nimmt sie der Biber mit zu seinem Damm wo sie auch zu Abend essen.

Da die Anderen von der Bösartigkeit der Weißen Hexe überzeigt wurden, weiß Edmund, dass er sie nicht einfach so zu deren Schloss bringen könnte. Deshalb flieht er im Verlaufe des Abends aus dem Biberdamm und macht sich auf zur Hexe. Diese ist jedoch erzürnt darüber, dass er alleine kommt und beschließt ihn zu töten. Als er jedoch aussagt, dass Aslan auf dem Weg sei, ändert sie ihren Plan und wirft ihn ins Verlies. Gleichzeitig gibt sie dem Anführer der königlichen Wache, dem Wolf Maudrim, dem Befehl den Biberdamm anzugreifen und die Kinder zu ihr zu bringen.

"Immer Schnee, aber niemals Weihnachten" (© Disney/Walden Media)

Die Kinder, die mittlerweile das Verschwinden Edmunds bemerk haben, fliehen sofort, nachdem sie von den angreifenden Wölfen erfahren haben. Es kommt zu einer gnadenlosen Hetzjagd und Peter, Susan und Lucy sowie der Biber können nur mit der Hilfe eines Fuchses fliehen, der die Wölfe in die falsche Richtung schickt. Daraufhin beschließen die Kinder Aslans Lager aufzusuchen. Sie wollen zwar eigentlich nichts mit dem Krieg zu tun haben, doch andererseits wollen sie Edmund retten und gleichzeitig dem Faun Tumnus helfen.

Unterwegs meinen sie zuerst, der Weißen Hexe auf ihrem Schlitten zu begegnen, doch es ist lediglich der Weihnachtsmann, der die vier Kinder mit nützlichen Hilfsmitteln ausstattet. Peter gibt er ein Schwert und ein Schild, Susan einen Bogen mit zugehörigen Pfeilen und Lucy ein Horn sowie eine magische Flüssigkeit. Anschließend werden die Kinder und der Biber jedoch noch einmal von Maudrum und seinen Leuten aufgespürt. Sie flüchten über einen zugefrorenen Fluss und es gelingt wieder nur knapp, den Angreifern zu entkommen.

Endlich erreichen sie das Lager Aslans, wo sich bereits eine stattliche Menge an verschiedenen Kreaturen angesammelt hat. Sie erzählen dem Löwen ihre Geschichte und das Verschwinden ihres Bruders Edmund.

Nur kurz darauf begegnen sie zum dritten Mal von den Wölfen angegriffen, doch diesmal gelingt es Peter Maudrim mit seinem Schwert zu töten. Doch der nächste Schock wartet bereits: Die Weiße Hexe kommt in das Lager und erzählt von Edmund, den sie gefangen hält. Sie bietet ein Tauschgeschäft an, das Leben des Jungen gegen das Leben Aslans. Dieser unterhält sich zuerst eine lange Zeit mit Edmund, bis er in das Geschäft einsteigt. Er wird gefangen genommen und soll in der Nacht bei einem steinernen Tisch getötet werden.

In der Nacht schleichen sich Lucy und Susan heimlich aus dem Lager, um Alan helfen zu können. Als sie jedoch beim steinernen Tisch ankommen, müssen sie feststellen, dass sie zu spät sind. Die Prozedur ist bereits in vollem Gange und Aslan wird von der Weißen Hexe mit einem Messer hingerichtet. Sie erklärt daraufhin ihren Gefolgsleuten, dass sie am nächsten Tag in einer letzten Schlacht Aslans Heer besiegen und so die endgültige Herrschaft über Narnia erreichen würde. Doch als die Gestalten fort sind und sich Susan und Lucy Aslan nähern, wird dieser plötzlich wieder lebendig. Der Grund ist ein uralter Zauber, den nicht einmal die Hexe kennt. Wird nämlich jemand mit seinem Willen und ohne dass er ein Verbrechen begangen hat hingerichtet, so zerbricht der steinerne Tisch und die Person wird wieder lebendig. Nach anfänglicher Freude reiten Lucy, Susan und Aslan im Morgengrauen zum Schloss der Königin, wo sie mit Hilfe von Lucys Elixier die vereisten Kreaturen wieder zum Leben erwecken, darunter auch den Faun Tumnus.

Bei der Endschlacht unterdessen sieht die Sache nicht gut aus, die Armee der Hexe ist größer als die andere Streitmacht, die nun von Peter geführt wird und trotz ihrem mutigen Kampf werden sie immer schwächer. Als jedoch Aslan mit den befreiten Kreaturen kommt, wendet sich das Blatt. Die Weiße Hexe wird getötet und Narnia ist wieder frei. Die vier Pevensie Kinder werden allesamt zu Königen und erfüllen somit die Prophezeiung.

Jahre später treffen die mittlerweile erwachsen gewordenen Peter, Susan, Edmund und Lucy wieder auf den Ort mit dem Laternenpfahl, doch sie haben keinerlei Erinnerung mehr an ihr vergangenes Leben. Neugierig gehen sie weiter und landen plötzlich wieder als Kinder in Professor Kirkes Haus, wo sie feststellen, dass seit ihrer Abreise nicht ein Tag vergangen ist, da die Zeit in Narnia wesentlich schneller vorübergeht. Als sie wieder zurückwollen geht es nicht mehr und sie bleiben in der Menschenwelt.

Produktionsgeschichte

Die Bücherreihe und frühere Verfilmungen

Eine Karte zu Lewis Fantasywelt

Der gewaltige Erfolg des Filmes Narnia nahm bereits vor rund 50 Jahren seinen Anfang, genauer gesagt im Jahre 1950, als der Schriftsteller C.S. Lewis sein Buch The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe herausbrachte. Ursprünglich nie als Teil einer Buchreihe gedacht, entwickelte es sich zu einem riesigen Erfolg, woraufhin Lewis den Entschluss fasste, die Geschichte um Narnia weiterzuführen. In seinem zweiten Buch Der magische Neffe - das chronologisch gesehen zum ersten wurde - berichtet er viel von den Anfängen seiner Fantasiewelt und bis zum Jahre 1956 vollendete er die mehrteilige Saga mit dem siebten Band.

Szene aus der BBC Verfilmung von Narnia (© BBC)

Auch heute nach einem halben Jahrhundert wird die Narnia Reihe immer noch als eine der besten Fantasiegeschichten weltweit gefeiert, manche Kritiker stellen sie sogar auf eine Stufe mit Tolkiens Epos Der Herr der Ringe (Tolkien selbst war ein enger Freund von Lewis, von dessen Büchern jedoch alles andere als begeistert). Besonders groß ist der Erfolg in den USA, wo sich im Laufe der Jahre eine riesige Anzahl an Fanclubs und mehrere grössere Internetseiten gebildet haben. In Deutschland hingegen blieb der Bekanntheitsgrad des Werkes relativ bescheiden. Vielen Menschen war der Name Narnia kein Begriff, als der neue Film bei uns angekündigt wurde.

Gemessen an diesem Erfolg ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass bereits früher versucht worden war, den Stoff filmisch umzusetzen. Ende der 80er bis Anfang 90er erschien eine vom berühmten englischen Sender BBC in Auftrag gegebene Fernsehfilm-Reihe, die vier der sieben Bücher umfasste; Der König von Narnia (1988), Prinz Kaspian von Narnia (1989), Die Reise auf der Morgenröte (1989) sowie als Abschluss Der silberne Sessel. Die Filme wurden nach der Reihenfolge der Erscheinung der Bücher gedreht, aus Kostengründen wurde jedoch auf die Verfilmung der letzten drei verzichtet.

Die Filme wurden sowohl vom Publikum wie auch von den Kritikern gut angenommen und für eine Menge unterschiedlicher Auszeichnungen nominiert, darunter auch für einem Emmy aufgrund besonders herausstehendem Kinderprogramm, sowie 6 Nominierungen bei den BAFTA Awards während der Jahre 1988 bis 1990. Von all diesen Preisen erhielt jedoch lediglich der erste Film einen für die Beste Beleuchtung.

Trotz der guten Reaktionen auf die Reihe verschwanden die Filme nach ihrer Ausstrahlung bei BBC für lange Zeit in der Versenkung. Erst nach dem großen Erfolg der Narniaverfilmung von Disney brachte man das Material im Dezember 2005 auf einer Special Edition mit vier DVDs heraus, wobei man Die Reise auf der Morgenröte und Der silberne Sessel zu einem Film zusammenschnitt.

Frühe Entwicklung

Ein Wunschprojekt

Nebst den bereits angesprochenen BBC Verfilmungen wagte es über einen langen Zeitraum hinweg niemand daran, die Geschichte um Narnia auf die Leinwand zu bringen. Das mag einerseits daran liegen, dass mit dieser Aufgabe der gewaltige Druck von Millionen Fans auf einem lasten würde, andererseits auch an der Filmtechnik. Noch vor einigen Jahren war es unvorstellbar gewesen, mithilfe von Computern digitale Wesen zu erschaffen, die perfekt mit menschlichen Darstellern interagieren. Erst mit dem Aufkommen dieser Technik wurde das Projekt Narnia realistisch.

Die treibende Kraft für eine Umsetzung war dabei Douglas Gresham, der Stiefsohn von C.S. Lewis. Schon vor etwa 20 bis dreißig Jahren träumte er vom passenden Kinofilm zu der Bücherreihe, doch erst als er Bekanntschaft mit dem Chef der Firma Walden Media machte, rückte sein Wunsch in greifbare Nähe. Perry Moore, CEO und späterer Produzent der Neuverfilmung zeigte sich schon immer von Lewis Fantasiewelt fasziniert und wie Douglas wollte er schon immer eine filmische Umsetzung des Ganzen sehen. "Ich dachte immer, das würde perfekt zu Walden passen", sagte er später dazu. Dabei war es das Ziel beider Personen, Narnia genauso umzusetzen, wie es sich ihr Schöpfer vorgestellt hat. Ohne irgendeine Anpassung an den heutigen Zeitgeist. Dazu verpflichtete sich später auch jeder Mitarbeiter, der am Dreh beteiligt war.

Gleich zu Beginn war allerdings klar, dass man für so ein gewaltiges Projekt auch eine gewaltige Unterstützung braucht. Aus diesem Grunde meldete sich Perry Moore bei der Disney Company, wo er die Pläne für sein Projekt vorlegte. Die dortige Leitung zeigte sich positiv beeindruckt und erklärte sich kurz darauf dazu bereit, an der Finanzierung, dem Verleih und dem Marketing des Films mitzuhelfen. Entgegen mancher Behauptungen hatte Disney allerdings so gut wie keinen Einfluss auf den fertigen Film.

Der Visionär

Datei:Gallery914.jpg
Andrew Adamson wurde stark von der Narnia Reihe geprägt (© Disney/Walden Media)

Die nächste Entscheidung, die Douglas und Moore fällen mussten, war die Frage nach dem richtigen Regisseur. Es war klar dass man für Narnia einen äußerst kreativen und engagierten Regisseur brauchte, der es schafft die Vision Lewis auf Bild umzusetzen. Zudem brauchte man jemanden, der sich mit der neusten Filmtechnik gut auskannte, denn nichts anderes verlangte der fertige Film. Die Wahl fiel schließlich für viele sehr überraschend aus, der Neuseeländer Adrew Adamson, der mit seinen Filmen Shrek und Shrek 2 zum Publikumsliebling avancierte, sollte mit dem Fantasyepos sein Realfilmdebüt liefern.

Die Wahl ihn für das Projekt zu engagieren trafen die Produzenten bereits beim ersten Gespräch. Cary Granat, ebenfalls einer der wichtigsten Leute beim Film, erinnert sich noch gut an Adamsons Auftritt: "Er sprach so leidenschaftlich über die Emotionen und Motive des Buches“, erinnert sich Cary Granat. „Und von diesen Gesprächen an war uns klar: ‚Das ist unser Mann!’. Ich habe bereits mit einer ganzen Reihe von Filmemachern gearbeitet, aber ich habe es noch nie erlebt, dass irgendjemand mit solch einer exakten und detaillierten Vision an einen Film herangegangen ist. Nach einem Meeting stimmten alle überein, dass er der richtige Regisseur sei."

Adamsons Entscheidung, bei dem Film mitzuwirken kam keinesfalls zufällig. Bereits als Kind war er ein begeisterter Fan der Bücher, der alle sieben Werke mehrmals las. Sein Ziel war es schlussendlich auch, kein Narnia zu erschaffen, das einfach nur in der Fantasie existierte. Er wollte eine zu 100% realistische Welt zu kreieren, die sich, abgesehen von einigen mystischen Kreaturen sowie dem vollständigen Fehlen von Menschen, nicht von der unseren unterscheiden sollte. Seine Visionen beeindruckten die restlichen Beteiligten, zugleich war jedoch allen klar, dass diese Umsetzung alles andere als billig werden würde.

Adamson zeigte großen Einsatz, um seine Idee so perfekt wie möglich umzusetzen. Zuerst begann er mit dem Autorenpaar Cristopher Markus und Stephen Mc Feely zusammen, die sich bereits mit dem Skript zur Biographie Peter Sellers einen Namen gemacht hatten. Sie trafen sich oft zu nächtelangen Besprechungen um die Urfassung des Drehbuches von Anne Peacock noch zu verbessern. Dabei legten sie sehr großen Wert auf die Geschichte und die Figuren selbst. Zu gute kam ihnen dabei auch, dass die Buchvorlage anders als beispielsweise Der Herr der Ringe sehr knapp geschildert war und sie somit ohne große Kürzungen auskommen konnten.

Casting und Figuren

Die Pevensie Familie

Für den Regisseur und seine Crew stand vom Beginn weg fest, dass man für so einen gewaltigen Film auch die entsprechenden Schauspieler aufbieten muss. Dennoch wollt Adamson bei den Darstellern der Pevensie Familie nicht auf bereits erfahrene Jungtalente zurückgreifen und so startete er zusammen Casting-Direktorin Pippa Hall eine fast zweijährige Suche nach den passenden Leuten. Während dieser Zeit suchte diese zahlreiche Grundschulen, Jugendklubs und Theatergruppen in ganz England auf, wobei rund 2000 verschiedene Kinder gecastet wurden. Dabei filmte Hall jeden Bewerber mit einer schlichten Digitalkamera und fragte ihn über seine Lieblingsbücher und -filme aus. Die fertigen Aufnahmen schickte sie anschließend in Adamsons Büro. Es war ein äußerst aufwändiges Verfahren, doch schlussendlich hatte es sich gelohnt und Andrew Adamson bekam seine Jungschauspieler.

William Moseley als Peter Pevensie ... (© Disney/Walden Media)

Für die Figur des Peter Pevensie hatte Hall seit Beginn des Castings nur einen Jungen im Kopf, den 18-jährigen William Moseley, den sie bereits sieben Jahre zuvor kennen gelernt hatte. Er war beim Vorsprechen für einen anderen Film bei Walden Media erschienen, jedoch aufgrund seines hohen Alters abgelehnt worden. Dennoch besaß er eine spezielle Art, die Pippa Hall damals tief beeindruckte und bereits als sie den ersten Drehbuchentwurf für Narnia gelesen hatte, wusste sie, dass er die richtige Besetzung für Peter wäre und verhalf ihm so zu seinem Filmdebüt.

Moseley gefiel die Rolle Peters außerordentlich gut, besonders, da er sich sehr stark mit diesem identifizieren konnte. "Wie Peter, so bin auch ich der Älteste in meiner Familie. Wie Peter, so befasse auch ich mich sehr mit philosophischen Fragen: ‚Was ist richtig? Was ist gerecht?’ Ich denke, das ist überhaupt der Grund, warum wir alle vier für die Rolle der Kinder ausgewählt wurden – wir sind den Charakteren, die wir spielen, so ähnlich", beschrieb er sich und seine Rolle später.

... und Anna Popplewell als Susan Pevensie (© Disney/Walden Media)

Für Susan Pevensie wiederum holte man die Erfahrenste der vier jungen Schauspieler an Bord. Die 17-jährige Anna Popplewell hatte sich bereits früher mit Das Mädchen mit dem Perlenohrring oder Der kleine Vampir einen Namen gemacht. Durch ihre lockere, unverkrampfte Art erregte sie schnell die Aufmerksamkeit der Produzenten und wurde als eine der ersten unter Vertrag genommen. Douglas Gresham zeigte sich von ihr so beeindruckt, dass er Adamson vorschlug, den Part der Susan Pevensie zu erweitern und ihr mehr Text zuzugestehen.

Ganz anders sah es hingegen bei der Suche nach dem geeigneten Edmund aus. Lange Zeit konnte Hall keinen passenden Schauspieler finden, der ihren Ansprüchen vollends genügt hätte, was mit der großen Komplexität der Figur zusammenhängt. Erst gegen Ende der langen Castings traf sie zufällig den in London lebenden Skandar Keynes, ein Nachfahre Charles Darwins. Hall betonte später immer besonders, wie gut es dem Jungen gelungen war, die verschiedenen Stimmungen und Konflikte in Edmund zu verdeutlichen.

Die Kinder wurden schließlich durch Lucy komplettiert, für welche die zehnjährige George Hanley ausgewählt wurde. Pippa Hall traf das Mädchen zufällig in einer Schule in Yorkshire und obwohl sie keinerlei Schauspielerfahrung aufweisen konnte, besaß sie Eigenschaften, die sie zum optimalen Kandidaten machten. Sie war ungewöhnlich intelligent, sprachbegabt und besaß eine große Liebe zu Büchern, darunter natürlich auch die Narnia Reihe. Mit ihrer ehrlichen Art überraschte und faszinierte sie die Mitwirkenden und brachte viele Textstellen vollkommen anders rüber, als es Adamson erwartet hätte. Produzent Mark Johnson drückte es folgendermaßen aus: "Sie war so unverkrampft und ursprünglich in ihrer Herangehensweise an die Rolle, dass wir plötzlich die Dialoge in ganz anderem Licht sahen, in einer Art und Weise, die wir vorher nicht angedacht hatten."

Um den Kindern die Arbeiten am Set zu erleichtern und ihnen zu helfen, im Rhythmus zu bleiben drehte Andrew Adamson den Film weitgehend chronologisch, eine Arbeitsweise, die normalerweise so gut wie nie vorkommt. Das bedeutete zeitgleich aber auch mehr Aufwand und dementsprechend mehr Kosten.

Die restlichen Figuren

Nicht nur für die Besetzung der Pevensie Kinder wurde viel Zeit und Aufwand investiert, auch für die restlichen Figuren wollte Adamson ein umfangreiches Casting. Während Pippa Hall also mit der Auswahl der Jungschauspieler beschäftigt war, kümmerte sich ihre Partnerin Gail Stevens allein darauf, die passenden Personen für die in Narnia beheimateten Figuren zu finden.

Die Auswahl der Schauspieler begann mit dem Casting für die Figur des Faun Tumnus. Diese Kreatur wurde von Lewis selbst oft als seine ursprüngliche Inspiration für die Geschichten um Narnia bezeichnet. Sein erstes Bild dieser magischen Welt war ein Faun, der mit einem Schirm und Paketen durch ein verschneite Waldlandschaft läuft. Dementsprechend war den Autoren klar, dass diese Figur von besonderer Bedeutung für den ganzen Film sein würde. Den passenden Schauspieler fanden sie schließlich in Gestalt des Schotten James McAvoy, der ein begeisterter Leser der Bücherreihe war. Die Teilnahme an diesem großen Projekt bezeichnete er deshalb auch oft auch als "die schönste Zeit meines Lebens".

James McAvoy und eine Menge Maske (© Disney/Walden Media)

Doch seine Rolle war nicht immer einfach zu spielen. Um möglichst genau der Vorstellung Lewis zu entsprechen wurde er täglich drei Stunden lang von einem der besten Make-up Künstlern Hollywoods, Howard Berger, bearbeitet. Die Maske besteht unter anderem auch aus einem Kopfteil mit beweglichen, über Funk gesteuerten Ohren, einem Nasenstück, eine Prothese für das Gesicht sowie mehrere Haarteile. Zum Schluss folgten dann noch die Perücke, Koteletten, Bart, Augenbrauen und Körperbehaarung. Die Maske sah sehr realistisch aus, war für James McAvoy jedoch alles andere als angenehm zu tragen.

Zusätzlich zu den Zeiten in der Maske übte der schottische Schauspieler jeden Tag mehrere Stunden lang den perfekten Gang für sein Geschöpf. Sein Vorbild war dabei eine Textstelle aus einer Überlieferung, in der Faune als die Gefolgschaft des griechischen Gottes Dionysos bezeichnet wurden. Sie werden fröhliche, wenn auch teilweise etwas unbeholfene Wesen charakterisiert, was McAvoy mit seinen Schritten auszudürcken versuchte. Die Stimme von Tumnus war eine Mischung aus einer Ziege (von der Tonart her) und einem unbestreitbar britischen Akzent.

Es war jedoch nicht die Maske allein, die den Faun so realistisch anmuten lässt. Die komplette untere Hälfte stammt aus dem Computer. Dafür lieh sich Adamson Hilfe bei den Visual-Effects-Spezialisten um den erfahrenen Dean Wright. Dieser wendete ein Verfahren an, das er selbst schlicht als "Leg Replacement" ("Beinaustausch") bezeichnet und das zum ersten Mal 1994 im Spielfilm Forrest Gump in der Figur des Sergeant Dan Anwendung fand. Wright ließ dabei McAvoy eine so genannte "Green-Screen"-Hose tragen und ersetzte diese im Computer durch die Beine einer Ziege, indem er die Bewegungen der Computer Grafiken genau an die des Schotten anpasste.

Ebenfalls eine gewaltige Herausforderung war die Figur der bösen Hexe Jadis, die Narnia unterjochen und in einem ewigen Winter gefangen halten will. Für ihre Rolle schlug der Produzent Perry Moore die Schauspielerin Tilda Swinton vor, die eine wichtige Stütze des europäischen Kinos darstellt. Der Vorschlag wurde von Adamson begeistert aufgenommen und begann sogleich, die erfolgreiche Schauspielerin zu kontaktierten.

Bei der Charakterisierung der Weißen Hexe verzichtete Adamson bewusst darauf, ihr cartoonhafte Züge zu verleihen. Er sagte dazu unter anderem: "Ich denke, das oberste Prinzip für uns beide war es, Klischees zu vermeiden. Als C. S. Lewis das Buch schrieb, war der Charakter der Weißen Hexe etwas Einzigartiges, etwas Originäres. Aber das ist nun 50 Jahre her. In der Zwischenzeit haben wir so viele böse Königinnen und Hexen gesehen, von Cruella De Ville vorwärts und wieder zurück. Deshalb wollten wir von diesen cartoonhaften, überzeichneten Figuren weg. Stattdessen wollten wir einen eher menschlichen Typus des Bösen, etwas, das dunkler ist und realer. Ich wusste, dass Tilda die Raffinesse hat, dieses zu leisten. Es war eine große Herausforderung, aber schließlich erschuf Tilda eine überwältigend realistische Hexe, die pure eisige Kälte heraufbeschwörte."

Tilda Swanton und Skandar Keynes (© Disney/Walden Media)

Das schwierigste für Tildas Rolle stellte nach ihrer eigenen Aussage die Tatsache dar, dass die Weiße Hexe keinerlei Emotionen besitzt. Sie war ein kalter Charakter, der niemandem gegenüber Empfindungen besaß. Dementsprechend gestaltete es sich schwer, eine solche Figur für das Publikum bis zum Schluss interessant zu halten.

Bei der Ausabreitung des Kostüms war sie sehr stark involviert, da dieser sehr wesentlich und bezeichnend für den Charakter selbst ist. Sie wollte es dabei einerseits modern wirken lassen, ihm jedoch auch einen bestimmten altmodischen Touch lassen, wie beispielsweise das Kostüm der guten Hexe in Der Zauberer von Oz. Zudem wollte sie auf normale Klischees, wie schwarze Haare und rote Lippen verzichten. Nach einigen Versuchen beschloss man schließlich, das Kleid mit der Stimmungslage seiner Trägerin zu verändern. Wenn Jadis im Eisschloss ist sollte es wie ein Ballkleid wirken und je düsterer und bedrohlicher der Charakter wurde, desto düsterer wird auch die Farbe des Kleides bis es in der Nacht in der Aslan stirbt vollkommen schwarz ist. Insgesamt konnte das Kostüm sieben verschiedene Wechsel vollziehen.

Der Triumph dieser Figuren dürfte aber wohl der gewaltige Löwe Aslan sein, der Gegenspieler der Weißen Hexe und eine der Schlüsselfiguren in der Geschichte. Dabei war es Adamson besonders wichtig, dass das Tier einen möglichst starken Einfluss auf den Kinobesucher lässt. Dazu nahm er sowohl die Hilfe von CGI wie auch von der menschlichen Schauspielkunst in Anspruch. Oscar Preisträger Liam Neeson lieh Aslan seine Stimme und gab ihm somit viel von seinem Charakter. Er wollte einerseits die Stärke Aslans aufzeigen, andererseits aber auch dessen menschliche Verwundbarkeit.

Nach der Stimme folgte das Aussehen, für welches die modernste digitale Technik aufgewendet wurde. Die Entwickler wollten dabei das Tier so realistisch erscheinen lassen, dass er wie ein echter Löwe erscheinen solle, abgesehen von seinen menschlichen Augen. Dafür benötigte Dean Wright rund zwei Jahre Produktionszeit und etwa 700 individuelle VFX-Aufnahmen. Dabei wollte er, wie bereits vorher Adamson bei Jadis, das Comichafte vermeiden und die Darstellung sowie die Bewegung beinahe schon überrealistisch darstellen. Entscheidend war dabei auch, dass Aslan in einer natürlichen Weise spricht. Dazu gehört auch die komplette Bewegung des Muskelapparates. Dies stellt eine Entwicklung dar, die bereits früher mit Babe begonnen hatte.

Nebst den wichtigen CGI-Modellen ließ Adamson jedoch auch drei lebensgroße Modelle Aslans von Howard Berger erstellen. Das eine war ein gewöhnliches Ganzkörpermodell, der Wright und seinem Team helfen sollte, den digitalen Löwen richtig in das Gesamtgeschehen einzufügen. Das zweite Modell kam bei der Szene mit dem Steintisch zum Zuge und wurde komplett per Fernsteuerung bedient. Es konnte sogar atmen. Das dritte und letzte Modell wiederum kam in der Szene vor, in der Susan und Lucy auf Aslan reiten und wurde später durch die digitale Figur ersetzt. Dieses letzte Modell besaß dabei ein Gewicht von rund 250 Kilogramm.

Eine neue Welt

Jahrzehntelang hatte die Welt Narnias nur in den Köpfen der Leser existiert, bis sich Adamson mit dem Problem konfrontiert sah, wie erschafft man eine komplett magische und zugleich realistische Welt?

Bevor dabei die erste Hand an irgendwelchen Baumaterialien angelegt wurde, ließ der Regisseur die halbe Welt am Computer entstehen. Mithilfe der modernen Technik und seinem Wissen über die Geschichte Narnias war es ihm möglich, realistische 3D-Pläne für sein ehrgeiziges Projekt zu erstellen. Diese wurden später als Anleitung für die richtigen Sets genutzt und unter der Aufsicht des Szenebildners Roger Ford in Lebensgröße aufgebaut.

Das Aussehen war Andrew Adamson dabei bereits seit der ersten Drehbuchfassung klar gewesen, ein düsteres London, das die Grausamkeit des damaligen Krieges widerspiegeln sollte, ein kaltes Narnia, dass in ewigen Schnee getaucht war und gegen Ende eine warme Welt, die den Frühling darstellen sollte. Ford sah sich dabei besonders gefordert, da er mit dieser Welt versuchen musste, Kinder, die bereits Harry Potter und ähnliche Fantasy Umsetzungen gesehen hatten für seine Welt zu begeistern. Er selbst sagte dazu folgendes: "Ich denke, das Schwierigste daran, einen Film für Kinder zu machen, ist, dass du sie überraschen musst. Du musst eigentlich weiter gehen als ihre Imagination, was ziemlich schwierig ist, aber andererseits auch ein echter Traumjob für einen Designer."

Der aufgrund seiner Leistungen beim Film Babe oscarnominierte Ford fertigte dabei für den Film rund drei Dutzend verschiedene Sets an. Nebst den Computergrafiken orientierte er sich dabei größtenteils an Bleistift und Tuschezeichnungen, welche die englische Illustratorin Pauline Baynes 1950 für Lewis Erstausgabe angefertigt hatte. Dabei beschäftigte Roger Ford ein Team von rund 30 verschiedenen Leuten, darunter auch einen der besten Art Directors der Filmindustrie, Ian Gracie, der sich zuvor bereits mit den Arbeiten an Moulin Rouge einen Namen gemacht hatte. Hinzu kamen noch an die 300 Zimmerleute, verschiedene Maler und sonstige Künstler.

Die Sets selbst wurden dabei größtenteils auf dem stillgelegten Hobsonville Airbase in Neuseeland aufgestellt, darunter auch der steinerne Tisch, bei dem Aslan getötet wurde, der englische Hauptbahnhof, der sich sehr stark am Paddington Bahnhof orientierte sowie den gesamten Hof der Weißen Hexe mitsamt den versteinerten Figuren. Das aber ohne Zweifel größte Werk war das gewaltige Schloss Cair Paravel, der Hauptsitz von Jadis. Weitere Sets entstanden auf einem stillgelegten Reitsportzentrum, nördlich von Auckland. Dort entstand auch der verschneite Eingang zur Welt Narnia, durch welchen Lucy tritt. Dieses Set allein war dabei so groß wie ein Fußballfeld und wurde später in mehrere kleine Einzelsets verwandelt.

Das Lager der Weißen Hexe wiederum wurde bei Conniger Grove, einem Campingplatz in Neuseeland errichtet, wo Howard Berger und sein Team später Statisten mithilfe der Computer in Minotauern, Zyklopen und weitere Fabelwesen verwandelten. Der vierte und letzte Standpunkt schließlich befand sich bei den Henderson Studios, wo bereits Aufnahmen für die TV-Serien Hercules und Xena - Die Kriegerprinzessin getätigt worden waren. Hier entstanden unter anderem auch Herr Tumnus Haus, der Biberdamm sowie der Dachboden, auf dem sich der alte Wandschrank befindet.

Der Schrank

Eines der zentralen Objekte im Film ist der Wandschrank, durch den die Kinder ihn die Welt Narnia gelangen. Für Adamson war es wichtig, dass an diesem speziellen Requisit auch besonders sorgfältig gearbeitet werden sollte. Als Vorbild diente den Designern dabei ein echter Wandschrank, der sich einst in C.S. Lewis Besitz befand und heute in einem Museum in den Vereinigten Staaten besichtigt werden kann. Es war ein großer, länglicher Schrank, der mit Schnitzereien ausgeschmückt war. Solche Verzierungen wollte Adamson auch auf dem Möbelstück im Film haben, gleichzeitig war es ihm jedoch wichtig, es zu vermeiden, dieses zu überfüllen. Schlussendlich entschied er sich dazu, einige Motive aus dem Buch Das Wunder von Narnia zu verwenden. Insgesamt wurden neun Bilder aus der Geschichte entnommen, darunter auch Aslan und die Abbildungen der Weißen Hexe und ihrer Schwester.

Der mystische Wandschrank (© Disney/Walden Media)

Ebenfalls entscheidend war die Wahl des richtigen Holzes. Roger Ford orientierte sich dabei am sechsten Buch, in dem es unter anderem auch heißt, der Schrank sei aus Apfelholz geschnitzt worden. Von dieser Aussage ausgehend experimentierte er mit den verschiedensten Holzsorten, um dieses dunkle, schwere Holz aus der Geschichte nachzuahmen. Nach ein paar Tagen mit den verschiedensten Versuchen erreichte er schließlich ein zufrieden stellendes Ergebnis.

Die verschneiten Wälder

Um eine möglichst authentische Version Narnias zu erreichen wandte sich Ford an zwei der erfahrensten Spezialisten von Hollywood, Russell Hoffman und Head Greensman. Während Ersterer vorwiegend mit der Landschaftsgestaltung und der Einsetzung der richtigen Bäume in die künstliche Welt beschäftigt war, sorgte Letzterer mit seinem Team aus elf verschiedenen Materialien genug Kunstschnee, um damit alle wichtigen Wintersets zu überziehen.

Hoffmans Gärtner pflanzten bei seiner Arbeit im Gesamten rund 225 verschiedene Bäume, um die möglichst realistische Atmosphäre einer osteuropäischen Landschaft zu kreieren. Da er ein strenger Naturschützer ist, schaffte er nur Bäume an, die aus Ernten verschiedener Forschungen entstanden waren und ohnehin verkauft worden wären. Dabei bezogen seine Leute das Material vorwiegend aus dem von der Insel Neuseeland.

Greensman wiederum musst für seinen künstlichen Schnee weiter reisen, sogar bis Großbritannien und in die USA. Dabei verwendete er für den Schnee auf den Bäumen hauptsächlich Sprühschaum aus Tennessee, den man normalerweise zum Abdichten von Häusern verwendet. Sie erstellten auch Papierschnee, der aus zerhackten Windeln bestand, die man ihn Wales besorgte. Dieser Papierschnee hatte im Vergleich zum echten Schnee einen wesentlichen Vorteil; es konnten blitzschnell Fußspuren erstellt und auch ebenso rasch wieder entfernt werden.

Der Biberdamm

Bei Bibers zuhause (© Disney/Walden Media)

Einer von Fords persönlichen Highlights war der Damm der Biber, in dem die vier Kinder speisten und die Geschichte von Narnia erzählt bekamen. Der Szenenbildner ging dabei der Überlegung aus, die Biber seien geschickte Handwerker. Dementsprechend würde ihr Haus aus und ihre Möbel größtenteils aus den Materialien bestehen, die sich in der näheren Umgebung finden lassen. Um dabei einen authentischen Look zu kreieren setzte er sich intensiv mit dem Leben und der Verhaltensweise der Tiere auseinander. Dabei diente der Film Biber aus dem Jahre 1988 als eine der größten Inspirationsquellen für die Künstler.

Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Details. Da Biber bei ihren Dämmen einen Teil des Wassers durch die Struktur durchlässt, musste man dafür sorgen, dass dieses Wasser auch an den umliegenden Bäumen gefriert. Um die Äste so wirken zu lassen, als ob sie von Bibern bearbeitet worden wären setzte man spezielle Aufsätze für Bohrmaschinen und Kettensägen ein. Zudem wurde jedes Geäst von den Stämmen entfernt, da dies auch von den echten Bibern so gemacht wird. Im Gesamten wurden so für den Bau rund 4500 verschiedene Äste verwendet, von fingerdünnen bis zu beindicken.

Das Schloss der Weißen Hexe

Was wie Eis aussieht ist nichts weiter als Fiberglas (© Disney/Walden Media)

Eine besondere Herausforderung für die Filmemacher bestand in der Festung Jadis. Obwohl im Buch beschrieben stand, dass dieses nicht aus Eis bestehe, traf man schon früh die Entscheidung, es im Film dennoch so wirken zu lassen, als ob es aus Eis wäre. Dazu benutzte man spezielles, eineinhalb Zentimeter dickes Fieberglas. Anschließend wurde das Ganze mit einer Schicht aus undurchlässigem Plastik verhüllt. Zuletzt arbeitete Ford an einer speziellen Lichteinwirkung um das Schloss tatsächlich eisig erscheinen zu lassen.

Nebst dem Schloss fand auch noch der Innenhof besondere Aufmerksamkeit, der aus Dutzenden von versteinerten Kreaturen besteht. Um dem Ganzen eine möglichst lebensechte Note zu geben erschufen insgesamt 50 Künstler, unter anderem aus China, Südafrika, Australien und Neuseeland, während fünf Monaten rund 70 verschiedene Statuen. Dazu wurden zuerst Vorlagen im Computer erstellt, die daraufhin mit Messern und Sandpapier die Klötze bearbeiteten. Anschließend musste man das Ganze mit Hilfe von Stahlankern am Boden befestigen, eine Versieglung von Polyurethan auftragen und schlussendlich noch anmalen.

Es wurden jedoch nicht ausschließlich Sets für den Dreh verwendet. Unter anderem filmte man in England, Polen, Tschechien und einem Ort der seit Herr der Ringe geradezu prädestiniert für Fantasyfilme zu sein scheint, Andrew Adamsons Heimat Neuseeland. Auf der dortigen Südinsel in der Gegend Flock Hill beschloss der Regisseur nach wochenlanger Suche für den geeigneten Platz schließlich die Endschlacht zu drehen. Nur wenig weiter bei Elephants Rock, einem steil abfallenden Tal das bei Bergsteigern sehr beliebt ist, wurden Aufnahmen für Aslans Lager getätigt.

Digitale Effekte

Für die gewaltigen Kreaturen die im fertigen Film Narnia bewohnen wollten war nicht nur allein Fantasie gefragt, sondern gute Rechner. Allein für die Endschlacht brauchte es rund 20'000 unterschiedliche Wesen, die allesamt in irgendeiner Weise mithilfe des Computers erstellt werden mussten. Dabei bestand die Herausforderung vor allem darin, dass es keine einheitliche Methode gab, mit der man alle Figuren erschaffen könnte. Einige waren gänzlich computeranimiert, andere nur zu gewissen Teilen - beispielsweise die Zentauren - wieder andere wurden durch den PC nur geringfügig verändert. Um das alles zu erreichen wandten sich Adamson und Produzent Mark Johnson an die drei größten Unternehmungen in der Special Effects Brance: Rhythm & Hues, Sony Pictures Imageworks und ILM – Industrial Light & Magic.

Ein Triumph der Tricktechnik, der Löwe Aslan (© Disney/Walden Media)

Zu Beginn der Produktion wurden einige Special Effects Firmen unabhängig voneinander gebeten, verschiedene Entwürfe der Figuren herzustellen. So gab ihnen Johnson beispielsweise den Auftrag, Herr und Frau Biber zu gestalten und verglich die unterschiedlichen Ergebnisse. Dabei wurde bewusst auf Richtlinien was das Design anbelangt verzichtet. Auf diese Weise setzten sich die drei oben genannten gegen ihre Konkurrenten durch.

Für die ganze Leitung des Projekts wurde Dean Wright aufgeboten, der bereits bei Herr der Ringe viele Erfahrung sammeln konnte. Er arbeitete mit dabei Bill Westenhofer von Rhythm & Hues, Jim Berney von Sony und Scott Farrar von ILM zusammen und kreierte mit ihnen an die 1000 bis 1400 computergenerierten Bilder. Dabei arbeiteten rund 1000 Menschen allein an den digitalen Effekten und im gesamten wurden mehr als 50 Terabytes an Informationen zusammengestellt (zur Verdeutlichung, ein Terabyte umfasst 1000 Gigabytes). Die Künstler legten komplette Bibliotheken an erschaffenen Bildern an die zwischen den einzelnen Firmen ausgetauscht wurden.

Jede Unternehmung übernahm dabei einen Teilaspekt des Ganzen. So kümmerte sich Sony Pictures Imageworks beispielsweise um den Auftritt der Biber und kreierte fotorealistische Wölfe, die problemlos mit anderen Tieraufnahmen gemischt werden konnten. Rhytm und Hues wiederum sorgte für den letzten Schliff der Muskulatur Aslans und ILM bastelte an einen realistischen Gang für die Zentauren herum. War ein Ergebnis fertig, wurde es zwischen einzelnen Teams umhergetauscht um möglicherweise noch einige Details zu ergänzen. Das Ziel war es, jede Kreatur so perfekt zu gestalten, dass sie nahtlos mit den menschlichen Schauspielern interagieren konnten.

Concept Art der Eröffnungsszene (© Disney/Walden Media)

Alle Aufnahmen liefen schlussendlich auf eine einzige hin, die gewaltige Endschlacht, eines der größten Projekte das je am Computer bearbeitet worden war. Im Buch selbst wurde der Schlacht nur knapp eineinhalb Seiten zur Verfügung gestellt, doch Adamson stellte sich ein gigantisches Finale vor, in dem 20'000 verschiedene Figuren aufeinander losstürmen sollten. Der eigentliche Dreh wurde dabei wie bereits erwähnt in Neuseeland getätigt, dort jedoch lediglich mit den wichtigsten Schauspielern und einigen hundert Statisten. Später bearbeitete Rhytm & Hues mit einer bahnbrechenden Software namens "Massive" diese Szene und multiplizierte die Kämpfer in die Zehntausende. Bei "Massive" handelt es sich um ein Programm, das es erlaubt, die Bewegung jeder einzelnen Figuren zu konfigurieren. Mit ihr wurden bereits die gewaltigen Kämpfe in der Herr der Ringe Trilogie erstellt.

Als die letzten Arbeiten an der Endschlacht schließlich abgeschlossen war, wusste Adamson endgültig, dass sein Werk nun kinoreif sei. Sein persönliches Fazit dazu lautete wie folgt: "Diesen Film zu machen war in jeder Hinsicht eine Respekt einflößende, ja Furcht erregende Übung. Es war in technischer Hinsicht Furcht erregend, was die Effekte und digitale Arbeit betraf. Es war aus der Perspektive eines Filmemachers Furcht erregend, wenn man sich die Dimensionen der Produktion und der Kulissen vor Augen hält. Es war Furcht erregend, mit vier Kindern als Hauptcharakteren zu arbeiten. Aber am Furcht erregendsten war für mich einfach die Verantwortung, die ich gegenüber dieser heiß geliebten Geschichte verspürte. Der Versuch, dem gerecht zu werden, wie sich Millionen Menschen über drei, vier Generationen Narnia vorstellten, in ihren Träumen ausmalten, das ist wirklich eine große Sache. Doch genau das ist es, was wir uns vorgenommen haben!"

Der Soundtrack

Ein spezielles Augenmerk der Macher, aber auch später das vieler Fans des Films liegt auf dem von Harry Gregson-Williams geschaffenen Soundtrack. Williams wusste, dass an so ein großes Werk auch große Erwartungen bezüglich des Soundtracks gerichtet werden. Deshalb engagierte er für seine Musikstücke das rund 75 Mann umfassende Hollywood Studio Symphony Orchestra sowie ein Orchester aus London, welches aus 140 Musikanten besteht. Hinzu kamen noch einige weitere Solokünstler aus England. Zuerst komponierte Williams den originalen Score, der laut eigenen Aussagen an die 100 Minuten lang war, liess davon jedoch lediglich 60 Minuten für den fertigen Film vom Londoner Orchester vertonen. Nach dem Erscheinen des Films wurden zwei verschiedene Varianten des Soundtracks angefertigt. Einmal nur der Soundtrack und einmal eine DVD über dessen Entstehung des sowie Interviews.

Die Trackliste lautet wie folgt:

  1. The Blitz (2:32)
  2. Evacuating London (3:38)
  3. The Wardrobe (2:54)
  4. Lucy Meets Mr. Tumnus (4:10)
  5. A Narnia Lullaby (1:12)
  6. The White Witch (5:30)
  7. From Western Woods to Beaversdam (3:34)
  8. Father Christmas (3:20)
  9. To Aslan's Camp (3:12)
  10. Knighting Peter (3:48)
  11. The Stone Table (8:06)
  12. The Battle (7:08)
  13. Only the Beginning of the Adventure (5:32)
  14. "Can't Take it In" (4:42)
  15. "Wunderkind" (5:19)
  16. "Winter Light" (4:13)
  17. "Where" (wurde nie im Film gezeigt) (1:54)

Rezeption und Erfolg

In den USA

Durch den großen Bekanntheitsgrad in den USA wurde der Film von vielen Fans bereits sehnsüchtig erwartet. Das zeigen auch die Einspielergebnisse; mit insgesamt 65'556'312 US Dollars Einspielergebnisse allein am ersten Wochenende stieg der Film in der Liste der besten Kinostarts auf den 24. Rang auf, direkt hinter anderen Blockbustern im Jahr 2005, Star Wars Episode III und Harry Potter und der Feuerkelch. Der Film hielt sich auch weiterhin ganz oben in den Charts, so erreichte er mit einem Ergebnis von 25.7 Millionen Dollar das dritthöchste viertes Wochenende eines Filmes aller Zeiten und konnte sich mit 15.6 Millionen beim fünften Wochenende noch auf den vierten Platz schwingen. Im Gesamten spielte der Film in den USA etwa 291 Millionen und im Rest der Welt etwa 743 Millionen Dollar ein, womit er zum dritterfolgreichsten Film der Disney Company aufstieg.

Aber nicht nur die Zuschauer, auch die Kritiker waren dem Film wohlgesonnen. So betrachteten viele ihn als würdiges Erbe Lewis und lobten die Tatsache, dass er es geschafft habe, so nah wie möglich an seiner Vorlage zu bleiben. Besonderes Lob erhielten auch die zahlreichen Schauspieler darunter besonders die Darsteller der Pevensie Kinder. Dennoch gab es einige Verrisse, die sich besonders über eine freundliche Darstellung des Krieges im Film aufregten. Insgesamt gesehen wurde der Film in den USA zu ca. 80% positiv gewertet.

In Deutschland

Auch in Deutschland blieb der Erfolg des Films nicht aus. So lockte er im Gesamten rund 3.9 Millionen Zuschauer in die heimischen Kinos und konnte sich acht Wochen lang in der Top Ten der deutschen Filmcharts halten, davon zwei Wochen auf dem ersten Platz.

Was jedoch in Deutschland gegenüber dem Rest der Welt auffallend ist, sind die vielen negativen Kritiken. Besonders die zahlreichen Bezüge zum Christentum, die im Film angedeutet werden, stießen oftmals auf Ablehnung. Vielerorts wurde der Vorwurf laut, der Film versuche mit seinen religiösen Motiven Kinder in diese Richtung zu beeinflussen. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass Themen wie Erlösungsprophezeiungen, Selbstopfer, Loyalität, Verführung, Verrat, Vergebung, vom Schicksal vorgesehene Herrscher, Unterteilungen in das Gute und das Böse mit dichotomem Charakter und schließlich finale Kämpfe zwischen diesen beiden Polen in den verschiedensten Filmen zum Einsatz kommt, teilweise sogar noch offensichtlicher als bei Narnia, beispielsweise in Matrix.

Dabei werden von den Kritikern oft auch Fehler in ihren Verrissen begangen. So wird der Film von den Meisten als Disneyfilm tituliert, was ausdrücken soll, dass diese die Vorlage verkindlicht haben. Dabei wird übersehen, dass die Produktion des Films gänzlich bei Walden Media liegt und Disney keinerlei Eingriffe in die Story vorgenommen hat. Auch lassen die Kritiker oft den Film selbst beiseite und beschweren sich über das Christentum, das Marketing, die amerikanische Politik oder die Relation zu Herr der Ringe.

Unterschiede zwischen Kino- und DVD-Fassung

Die ursprüngliche Version des Filmes, die auch in der USA zu sehen war, hatte eine Länge von rund 140 Minuten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kürzte man Narnia jedoch um zwei Minuten. Der Grund dafür liegt laut Buena Vista International darin, dass man für den Film hierzulande eine FSK 6 Freigabe erreichen wollte, was ohne den Einschnitt nicht möglich gewesen wäre. Die nicht synchronisierte Fassung wurde jedoch in allen drei Ländern im Original belassen. Zudem ist(zumindest in Deutschland) die Version für die digitale Projektion ungeschnitten und in Deutsch synchronisiert. Dieses momentan noch nicht sehr weit verbreitete Projektionsverfahren wird jedoch nur von sehr wenigen deutschen Kinos (meist in Großstädten) angeboten sowie mehrere Szenen aus der Schlacht (wie Monster, die auf Seiten der Weißen Hexe kämpfen, von den Lanzen der Zentauren in die Brust getroffen werden; der Zweikampf zwischen dem Zentauren Oreius und dem General der Weißen Hexe Otmin; wie Oreius im Anreiten zum Nahkampf mit der Weißen Hexe mehrere von deren Kriegern mit dem Schwert zunichte haut).

Am 13. April 2006 veröffentlichte Buena Vista schliesslich die DVD, die es in drei verschiedenen Fassungen zu kaufen gibt. Das normale 1-Disc Set enthält die gekürzte Kinofassung mit FSK 6, während die Special Edition mit der ungekürzten Originalfassung mit FSK 12 und sehr viel Bonusmaterial aufwarten kann. Die UMD-Version schlussendlich enthält ebenfalls die ungekürzte Fassung des Films, jedoch ist hier lediglich das sehr bescheiden ausgefallene Bonusmaterial der 1-DVD-Version enthalten (lediglich Trailer und "Pannen vom Dreh"). In Deutschland ist zudem bereits eine 4-Disc-Set Special Extended Edition-DVD angekündigt worden. Das Erscheinungsdatum und die sich darauf befindende Fassung sind allerdings noch unbekannt.

Awards

Oscar 2006

Golden Globe 2006

BAFTA-Award 2006

Saturn Award

Young Artist Award

Sonstige

  • Satellite Award 2005: Bester Film (Animationsfilm oder Real-/Animiationsfilm)
  • Annie Award 2006: Character Animation - Rhythm & Hues
  • BFCA Award 2005: Bester Familienfilm
  • BFCA Award 2005: Beste junge Schauspielerin - Georgie Henley
  • Beliefnet Film Awards: Best Spiritual Film
  • MTV Movie Awards 2006: Bester Bösewicht - Tilda Swinton

(Hinweis: Diese Liste beinhaltet alle Preise für die der Film nominiert war. Fett gedruckt sind diejenigen Sparten, in denen er tatsächlich gewonnen hat)

Stab und weitere Filmangaben

Unterschiede zwischen Buch und Film

Obwohl sich die Narnia Verfilmung sehr stark an die Buchvorlage hält (weitaus stärker beispielsweise als die Literaturadaptionen einiger Walt Disney Meisterwerke), so gibt es auch hier einige deutliche Unterschiede zwischen Film und Buch. So sind einige Szenen und Figuren erdacht worden, die es in der Buchvorlage entweder gar nicht oder in anderer Form gibt.

  • Die Darsteller welche die Kinder spielen sind alle bis zu drei Jahre älter als in der Buchvorlage.
  • Die Anfanssequenz, in der London von Flugzeugen angegriffen wird fehlt im Buch gänzlich. Im Film aber diente sie als Einleitung und stellt gleichzeitig den Charakter Edmunds dar, der später noch eine wichtige Rolle einnehmen wird.
  • Die Umstände, die jeden Besuch in Narnia begleiten sind geändert worden. Im Film geht Lucy das erste Mal beim Versteckspielen durch den Schrank, im Buch ist dies bereits der zweite Besuch, bei dem auch Edmund mitkommt.
  • Das Gespräch zwischen den Pevensie Kindern und Herr und Frau Biber wurde an einigen Stellen etwas geändert. So erfahren die Kinder im Film zuerst auch nicht, dass Aslan ein Löwe ist, bis sie diesem in seinem Lager gegenüberstehen.
  • Im Film tritt auch ein Dachs als Freund von Herr Biber auf, der später von der Weißen Hexe in Stein verwandelt wird. Im Buch fehlt dieser Charakter völlig.
  • Die Kinder disskutieren im Film zweimal, ob es nicht besser wäre, Narnia so schnell wie möglich zu verlassen. Auch diese Szenen tauchen im Buch nicht auf.
  • Wenn Edmund aus dem Biberdamm fortläuft und zum Schloss der Weißen Hexe geht, weiß er sofort, dass er einen Fehler gemacht hat, wenner einegsperrt wird und Herr Tumnus im Kerker trifft. Im Buch wurde der Faun bereits in Stein verwandelt.
  • Die Szene, in der Peter seine Schwestern und die Biber von den angreifenden Wölfen beim Wasserfall beschützen muss, ist komplett neu für den Film erstellt worden.
  • Der Weihnachtsmann wird im Film nie als solcher bezeichnet.
  • Susan ist an der Schlacht im Film beteiligt und tötet den Zwerg der Königin, der daran war, den verwundeten Edmund umzubringen, mit ihrem Bogen. Es ist das zweite und letzte Mal in diesem Film, dass sie ihn einsetzt.
  • Gegen Ende des Films trifft Professor Kirke auf Lucy, die versucht durch den Schrank zu klettern, woraufhin er ihr sagt, dass sie so nicht wieder nach Narnia gelangen könne. Das abschliessende Licht und das Brüllen das aus dem Schrank kommt fehlt im Buch gänzlich.
  • Im Buch werden die sprechenden Tiere Narnias als grösser beschrieben als ihre nichtsprechenden Verwandten.
  • Im Buch wird Lucy als Mädchen mit goldenen Haaren beschrieben, im Film ist sie aber alles andere als blond.

Geplante Fortsetzungen

Wird er Narnia auch beim zweiten Mal zum Erfolg führen? (© Disney/Walden Media)

Schon früh stand für Regisseur Andrew Adamson und Douglas Gresham fest, dass bei einem Erfolg des ersten Filmes weitere Teile folgen würden. Da die Rechnung aufging wird bereits eifrig an einer weiteren Umsetzung gearbeitet, die auf C.S. Lewis zweitem veröffentlichten Buch Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia basiert. Laut bisher von offizieller Seite her noch unbestätigten Gerüchten zufolge wird der zweite Teil im Sommer 2008 herauskommen.

Zum Produktionsstatus des Films lässt sich bisher noch nicht allzu viel sagen, doch die Produzenten versprechen abermals ein gelungenes Fantasy Werk, dass von der Tricktechnik her noch beeindruckender als Teil eins ausfallen wird. Zudem sollen neben der Pevensie Familie auch einige der altbekannten Charaktere auftauchen, unter anderem Aslan, abermals gesprochen von Liam Neeson, sowie einige neue Figuren. Adamson selbst soll allerdings bisher noch nicht mit der Arbeit am endgültigen Skript begonnen haben.

Ob nach der Verfilmung Prinz Kaspians noch weitere Teile oder gar die gesamte Reihe folgen ist ungewiss. Ziemlich sicher ist jedoch, dass wenn dies geschieht, die Produzenten weiterhin nach dem Veröffentlichungsdatum der Bücher gehen werden (was schon im Vorfeld zu einiger Verwirrung gesorgt hat, das Der König von Narnia chronologisch gesehen erst das zweite Buch ist).

Weitere Informationen

  • In einer frühen Szene des Films kann man beobachten, wie Professor Kirke Tabak aus einer Büchse in Form eines silbernen Apfels entnimmt. Dies ist eine direkte Anspielung an dessen eigene Erlebnisse in Narnia, die im Buch Der magische Neffe beschrieben sind. Dort heißt es unter anderem auch, dass er aufgefordert worden war, einen Apfel aus dem Garten Aslans zu entnehmen.
  • Alternativposter zur US Aufführung (© Disney/Walden Media)
    Tilda Swinton hatte nie eines der Narnia Bücher gelesen, bis sie für den Film aufgeboten wurde.
  • Ursprünglich plante man Brian Cox als Stimme für Aslan einzusetzen.
  • Das Erstaunen Georgie Henleys (Lucy Pevensie) als sie das erste Mal im Film auf Herr Tumnus trifft ist echt. Adamson ließ sie bis dahin bewusst im Dunkeln, was das Aussehen des Fauns betrifft, um den gewünschten Überraschungseffekt zu erhalten.
  • George Henleys ältere Schwester Rachael spielte die erwachsene Lucy im Film.
  • Der Atem der Figuren in den kalten Winterszenen wurde später per CGI eingefügt. Interessant dabei ist, dass die Weiße Hexe der einzige Charakter ist, die keinen solchen Atem produziert, was ihre Kälte betonen sollte.
  • Die Szene in der die Weiße Hexe Edmund an seinem Hals hochhebt ist eine Referenz an eine der berühmtesten Szenen der Filmgeschichte aus Star Wars Episode IV. Zu Beginn des Films macht Darth Vader dasselbe mit Captain Antilles.
  • Ursprünglich wurde Amy Lee von der Gruppe Evanescence beauftragt worden, einen passenden Soundtrack für den Film zu schreiben. Doch ihre Version war den Produzenten zu düster und so engagierten sie Harry Gregson-Williams.
  • Sowohl Douglas Greshman wie auch einer der Produzenten Philip Steuer hatten einen kurzen stimmlichen Auftritt. Ersterer kann zu Beginn des Films als Radiosprecher gehört werden, letzterer übernahm die Sprechrolle von Edmunds Pferd.
  • Mit einem Budget von 180 Millionen Dollar ist Narnia der bis zum Erscheinen von Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 teuerste Film der Walt Disney Company und zugleich auf Platz sechs der teuersten Filme aller Zeiten.
  • Eines der Bücher in Herrn Tumnus’ Haus trägt den Titel: „Is Man a Myth?“ Dieses und andere werden auch im Buch erwähnt.
  • Raphael Henley als erwachsene Lucy (© Disney/Walden Media)
    In der Szene am Bahnhof von Paddington zu Beginn des Films bemerkt Peter Pevensie (William Moseley) einen etwa gleichaltrigen britischen Soldaten, der nicht an der Kinderlandverschickung beteiligt ist, sondern an die Front muss. Bei diesem Soldaten handelt es sich um den britischen Schauspieler Jaxin Hall, der die zweite Wahl Adamsons für die Rolle des Peter Pevensie war. Dieser wird - obwohl er keinen Text hat - im Abspann erwähnt. Die Szene war übrigens die erste gedrehte Szene des Films im Juni 2004.
  • Die Büste, die Mrs. Macready Susan verbietet anzufassen, stellt Dante Alighieri aus dem 13./14. Jahrhundert dar, den bekanntesten Dichter Italiens und gleichzeitig der bedeutendste Dichter des europäischen Mittelalters. Sein Gesicht ist auf jede italienische 2-Euro-Münze geprägt.
  • Die Erlaubnis, zwölf Rentiere nach Neuseeland einzuführen, damit sie Jadis’ Schlitten ziehen können, wurde nicht gewährt. Das Ministerium für Agrikultur und Forstwesen verwies auf das tödliche Q-Fieber, an dem die nordamerikanische Rentierpopulation leidet. Es wurden aber acht Wölfe für die Filmarbeiten in Auckland genehmigt. Neuseeland und die Antarktis sind die einzigen Orte auf der Welt, an denen der Erreger für das Q-Fieber nicht vorkommt.
  • Aslan ist das türkische Wort für Löwe.
  • Der Film besaß während des Drehs zwei verschiedene Namen: "The Hundred Year Winter" und "Paravel". Aus diesem Grund waren auch alle Schilder, die zu den einzelnen Sets verwiesen mit "Paravel" angeschrieben.
  • Da Skandar Keynes beim Dreh der Szene, in der Edmund Lucy durch den Schrank folgt, nicht anwesend war, trug Anna Popplewell sein Kostüm und spielte die Szene für ihn.
  • Während des Drehs hatten sich einige Vögel in den Sets niedergelassen, so dass einige Szenen wegen des Vogellärms zweimal gedreht werden mussten.
  • Anna Popplewell hat Angst vor Mäusen, weshalb ihre Szenen, in denen Mäuse vorkamen von einem Double gespielt werden mussten.
  • Bei den deutschen Flugzeugen, die London zu Beginn des Films attackieren handelt es sich um HE-111 Bomber.
  • Der Laternenpfahl, der den Eingang zur Welt Narnia markiert ist ein echter englischer Laternenpfahl, den Adamson aus London mitgenommen hat.
  • In Deutschland startete der Film einen Tag früher als in den USA.
  • In den Silvesternächten 2005 auf 2006 und 2006 auf 2007 wurde das Neujahrsfeuerwerk im Disneyland Park Paris von Musik aus dem Soundtrack dieses Films begleitet.