Die Dinos

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Die Dinos
Dinosaurs
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© Disney • Quelle: Wikipedia
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Produktionszeitraum: 1991 – 1994
Länge einer Episode: 30 Minuten
Episoden/Staffeln: 65/4
Genre: Comedy
Idee: Jim Henson
Produktion: USA
Musik: Ray Colcord
Erstausstrahlung in den USA: 26. April 1991
Erstausstrahlung in Deutschland: 2. Oktober 1993


Die Dinos (US Titel: Dinosaurs) ist eine TV Serie von Jim Henson Productions, Michael Jacobs Productions und Walt Disney Television. Sie lief von April 1991 bis Juli 1994 auf ABC. Insgesamt gibt es 65 Episoden (zum Episodenführer).

Die Charaktere

Familie Sinclair

  • Earl Sneet Sinclair: Earl ist der Familienvater der Sinclairs. Von Beruf her ist er Baumschubser. Zu Beginn der Serie ist Earl 43 Jahre alt. Er erwähnt stets gern, dass er ein gewaltiger Megalosaurus und somit der König der Saurier ist.
  • Fran Sinclair: ist Hausfrau und Mutter. Sie gehört der Rasse der Allosaurus an und kümmert sich hauptsächlich darum, dass es der Familie wohl ergeht. Im Gegensatz zu ihrem Mann ist sie recht klug.
  • Robbie Sinclair: ist ein jugendlicher Velociraptor und hat einen sturen, eigenen Kopf. Seine Ideen, Ideale und Werte widersprechen sich häufig mit denen seines Vaters, der wesentlich konservativer ist als Robbie. Robbie ist zudem ein Umweltschützer und frisst, neben dem für seine Saurierart üblichen Fleisch, auch Gemüse, was ihm anfangs viel Ärger einbringt.
  • Charlene Sinclair: ist ein Protoceratops und das mittlere Kind der Sinclairs. Sie interessiert sich hauptsächlich für Jungs und Mode. Sie möchte bei ihren Mitschülern beliebt sein und bettelt ihren Vater regelmäßig um Geld an. Manchmal setzt sie sich auch für ihre Rechte ein, da sie gegenüber Jungs benachteiligt wird.
  • Baby Sinclair: ist als einziger in der Familie Sinclair rosafarben, weshalb die Familie befürchtete er sei vielleicht vertauscht worden. Baby spricht von der ersten Minute seines Lebens an und versucht mit allen Mitteln seinen Willen durchzusetzen. Er bezeichnet seinen Vater als „Nicht-die-Mama“ und schlägt ihn gerne mit der Bratpfanne.

Weitere Figuren

  • B.P. Richfield: ist Earls mürrischer Boss. Dieser Triceratops ist meistens in seinem Bauwagen an der Treufuß-Baustelle aufzufinden. Als Mr. Richfield einmal um eine Gehaltserhöung gebeten wurden, hat man den armen Kollegen nie wieder gesehen...
  • Roy Hess: soll Ed Norton von The Honeymooners nachempfunden sein. Dieser Tyrannosaurus Rex ist Earls bester Freund und ein sehr lieber und einfältiger Saurier.
  • Monica von Säulenwirbel: ist eine blaue Apatosaurus-Dame und Pflanzenfresserin. Dies, und die Tatsache, dass sie eine emanzipatorische, geschiedene Alleinstehende ist, macht sie bei Earl sehr unbeliebt. Sein Freund Roy dagegen verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Mithilfe ihres langes Halses schaut sie oft bei ihrer Freundin Fran vorbei.
  • Ethel Phillips: Earls Schwiegermutter. Sie nennt ihn Fettbacke und wünscht sich, dass Fran ihn endlich verlässt. Ihren Gehstock nutzt sie wie einen Knüppel. Sie hält sich immer noch für einen Dino-Schwarm und würde gerne von Fernsehleuten einen „Kuss“ bekommen.
Earl und Baby (© Disney)
  • Spike: Spike ist Robbies bester Freund, welcher allerdings einen schlechten Einfluss auf ihn ausübt.

Ursprungsgeschichte und Produktion

Die ursprüngliche Idee zu einer gesellschaftskritischen Serie mit menschengroßen Dinosaurierpuppen stammt von Jim Henson. Er bekam diese Idee, während er an den Turtles-Puppen arbeitete.

Während er das Grundkonzept entwickelte verstarb er jedoch, und sein Sohn Brian Henson übernahm das Unternehmen seines Vaters sowie das Serienkonzept. Gemeinsam mit Michael Jacobs und Bob Young entwickelte er das Konzept weiter. Außerdem holte man Walt Disney Television als weitere Produktionsfirma sowie Verleih dazu. Nach der Produktion der ersten Folgen verkaufte man diese an den Sender ABC, der die fünfteilige erste Staffel der Serie als „Sommer-Miniserie“ ausstrahlte. Noch im selben Jahr lief die zweite Staffel bei ABC an; diese hatte 24 Episoden, so viele wie eine reguläre Serienstaffel.

Für die Produktion der Serie entwickelte man neuartige Audio Animatronic-Puppen, die außerordentlich ausdrucksstark waren. Für die Serie wurden 17 vollbewegliche Dinosaurierpuppen sowie 50 Handpuppen (darunter Baby Sinclair) im Londoner Jim Henson's Creature Shop hergestellt, die dann per Flugzeug in der Ersten Klasse in die amerikanischen Studios geflogen wurden. Die 17 Audio-Animatronics wiesen pro Kopf 20 Motoren auf, welche von zwei bis drei Puppenspielern während den Drehs per Fernsteuerung bedient wurden, während ein Schauspieler im Kostüm den Körper der Figur bewegte. Die Latexkostüme (beispielsweise war Earls Kostüm 2 m hoch, 1,20 m breit und 40 kg schwer) wurden während den Dreharbeiten bis zu 50 Grad Celsius heiß, sofern der speziell eingebaute Ventilator nicht eingeschaltet wurde.

Humor und Themen der Sendung

Die Dinos führt das weiter, was Jim Hensons größter Erfolg, Die Muppets bereits begonnen hatte: Erwachsenenunterhaltung so verpacken, dass auch Kinder sie sehen können. In Die Dinos versteckten die Autoren zahlreiche satirische Seitenhiebe auf das Leben in der kommerziellen Welt von heute. Außerdem wurden weitere „Erwachsenenthemen“ wie Krieg, Sex und Drogen behandelt, womit auch auf andere Sitcoms gezielt wurde, die solche Themen entweder meiden oder aber recht weltfremd behandeln.

So lässt sich der Humor von Die Dinos unter zwei Gesichtspunkten beobachten: Zum einen der Slapstick mit fallenden Dinosauriern und einem Baby, das seinen Vater mit der Bratpfanne verprügelt, der eindeutig an die Kinder gerichtet war. Zum anderen die Seitenhiebe, Parodien, Referenzen und Anspielungen für ältere Zuschauer. Eine klare Referenz ist zum Beispiel, dass die Namen Sinclair, Roy Hess und B.P. allesamt Namen von Mineralölfirmen sind. Dies soll Kritik an diesen üben, da sie aus der Sicht der Autoren starke Umweltverschmutzer sind.

Außerdem finden sich in Die Dinos zahlreiche selbstrefferentielle Witze. So sagt Earl zu Fran in einer Folge beim Sehen einer Strumpfpuppenserie, dass sie diese Serie sehen sollte, weil sie der „dinokratischen Gesellschaft ein Spiegelbild vors Gesicht“ hält und deshalb auch für Erwachsene sehr interessant sei, woraufhin er zur Kamera blinzelt. Fran meint, dass sie dann bestimmt bald abgesetzt wird. Doch auch andere Fernsehserien waren häufig Zielscheibe des Autorenteams hinter Die Dinos. Besonders häufig wurden das Werbefernsehen und die Nachrichten angegriffen. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang auch die Folge Der Fernsehkönig, in der die gesamte Fernsehindustrie parodiert und attackiert wurde. In der letzten Staffel fand sich ein neues, wiederkehrendes „Opfer“ der Dinos: Die in den USA sehr populäre, oft parodierte und kritisierte Kinderfigur „Barney, der Dinosaurier“ wurde in mehreren Folgen lächerlich gemacht und in einer Folge stellte eine Parodie dieser Figur sogar den Mittelpunkt der Episode dar.

Neben der bloßen Behandlung von Themen finden sich in Die Dinos auch oft Statements der Verantwortlichen für die Serie. Diese sind meistens im liberalen politischen Lager anzutreffen. Im Zweiteiler „Nuss um Nuss“ etwa wird der erste Irakkrieg parodiert und mehrfach werden Aussagen gegen ihn formuliert.

Die wohl gewichtigste Aussage, und zugleich das beste Beispiel für die Orientierung an Erwachsenen in der Serie, ist im Serienfinale vorzufinden: Die Dinos sind den Menschen sehr ähnlich und sterben deswegen auch aus. Durch die Machtgier der Konzerne (in der Serie ist es namentlich die Firma Treufuß) und deren Rücksichtslosigkeit gegenüber der Natur wird eine Eiszeit ausgelöst.[1] Das wurde so dramatisch geschildert, dass in den US-Fernsehzeitschriften eine Warnung abgedruckt wurde, dass diese Folge Kinder womöglich erschrecken, aufregen oder verstören könnte.

Erfolg und Rezeption

Die Dinos erwies sich als großer Erfolg. Die erste Staffel wurden von den Kritikern umjubelt und erhielten hohe Einschaltquoten. So gab man eine zweite, volle Staffel in Auftrag. Außerdem stellte man Merchandising zu Die Dinos her, das sich sehr gut verkaufte, wie zum Beispiel etwa eine Puppe von Baby Sinclair. In den USA erschien sogar ein Musikalbum mit den Sinclairs, unter anderem mit dem Lied „Ich bin das Baby“, das auch am Ende einer Folge gesungen wurde. Die Serie wurde auch in zahlreiche andere Länder exportiert. Die Dinos wurde schließlich zu einer der einträglichsten und erfolgreichsten Fernsehproduktionen aller Zeiten. Die Dinos bekam eine große Fangemeinde, die meist aus Erwachsenen besteht, die den satirischen Charakter der Serie umjubelte. Aufgrund der Gesellschaftskritik erhielt Die Dinos auch drei Preise der Environmental Media Awards für umweltpolitische Themen.

Dennoch wurde die Serie nach 65 Epiosden eingestellt. Grund: 65 Folgen werden benötigt um eine Serie in die Syndikation (= Weiterverkauf an andere Sender) zu bringen. Disney verfolgt diese 65-Episoden-Politik mit vielen seiner Trickserien (zu denen Die Dinos technisch gesehen ja auch gehört), da sie so laut dem Geschäftsvorsitz mehr Profit einbringen, als wenn man sie wie erfolgreiche Realserien weiter produziert. Ein weiteres Argument war, dass Die Dinos aufgrund der elaborierten und komplizierten Technik pro Episode wesentlich höhere Produktionskosten und eine wesentlich längere Drehzeit hatten als „echte“ Sitcoms. Zudem soll bei dieser Entscheidung auch der Unmut des produzierenden Walt Disney Television Studios und des Sendes ABC gegenüber den Autoren der Serie gewesen sein, deren Humor und Eigenwilligkeit vor allem in den späteren Episoden der Serie zu heftig wurde. Als das Studio die Autoren und Produzenten bat, die Serie kostengünstiger zu halten, weigerten sie sich und produzierten zudem mit einer Disneyworld-Satire und einer ABC-Verhöhnung absichtlich Folgen, die ihre Vorgesetzten vor den Kopf stießen. Die Disneyworld-Parodie wurde nie auf ABC gesendet und soll den Verantwortlichen angeblich die Entscheidung, die Serie zu beenden, vereinfacht haben.

Bei der Erstausstrahlung in den USA wurden nicht nur diese, sondern auch sechs weitere Episoden ausgelassen, die erst in den Wiederholungen der Serie auf anderen Sendern ab 1994 gezeigt wurden. Einige dieser Folgen waren dem Sender zu brisant. Bei manchen Episoden ist der Grund ihrer Auslassung bei der Erstausstrahlung jedoch unbekannt.

Ausstrahlung

Die halbstündigen Folgen liefen als deutsche Erstausstrahlung ab dem 2. Oktober 1993 im Käpt'n Blaubär Club und freitags um 18:55 Uhr im Ersten. Die restlichen fünf Episoden liefen im Nachtprogramm der ARD, zwischen Freitag und Samstag von Mitte Mai bis Mitte Juni 1996. Die Serie wurde im WDR, hr, Super RTL, Disney Channel (erst Pay-TV Sender, dann Free-TV Sender), Kabel 1 und Disney XD nochmals wiederholt.

Weitere Informationen

  • Die Ratte Gungo von den Fraggles hatte in einer Episode einen Gastauftritt.
  • Ein Running Gag in der Serie ist, dass die Dinosaurier rückwärts zählen. Zum Beispiel beginnt der Oktober mit dem 31. und endet mit dem 1. Dies liegt daran, dass sie das gregorianische Kalendersystem benutzen, jedoch v. Chr. leben und somit negative Jahreszahlen haben. In einer Episode fragt Robbie seinen Vater was der Sinn dahinter wäre, und worauf die Saurier denn hinzählen würden.
  • Die Simpsons sehen in der Folge „Black Widower“ eine TV-Serie mit sprechenden Dinosauriern – eine Referenz auf zahlreiche Vergleiche zwischen beiden Serien.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise