Erika Fuchs
Dr. Erika Fuchs wurde am 7. Dezember 1906 in Rostock als Erika Petri geboren und starb am 22. April 2005 in München. Sie ist unumstritten die bekannteste Comic-Übersetzerin. Nach dem Zweiten Weltkrieg übersetzte Sie für mehrere amerikanische Zeitschriften, u.A. Reader's Digest bevor sie Chefredakteurin der neu gegründeten deutschen Ausgabe von Micky Maus wurde. Sie arbeitete auch an der Übersetzung der ersten Lustigen Taschenbücher.
Ob Donald Duck, Daniel Düsentrieb oder die Panzerknacker. Sie alle lernten von ihr Deutsch zu sprechen. Doch bis es soweit war, war es ein langer Weg. |
Drei Jahre zuvor heiratete Sie den Erfinder und Heizungsbauer Günter Fuchs. Aus dieser Ehe geht 1934 der erste und 1938 der zweite Sohn hervor.
Nach dem 2. Weltkrieg bekamen die Fuchs Geldsorgen. Denn mit Geld konnte Günter Fuchs nicht wirklich umgehen. Daher besinnt sich Erika Fuchs auf ihr Hobby. Dem Übersetzen von Geschichten aus dem Englischen ins Deutsche. Nach einem Radioaufruf übersetzt sie eine Probegeschichte und fährt damit nach Stuttgart und wird freie Mitarbeiterin von Reader's Digest.
Als 1951 die dänische Gutenberghus Gruppe den Ehapa Verlag in Stuttgart gründet, wechselt Erika Fuchs dorthin und übernimmt fortan die Übersetzungsarbeiten sämtlicher Micky Maus und Donald Duck Geschichten.
Nun beginnt eine Ära welche nicht nur ihr restliches Leben, sondern auch den Sprachschatz ganzer Generationen bestimmen sollte. Sprüche wie "Dem Ingenör ist nichts zu schwör." stammen von ihr. Ebenso erfand sie Unmengen an "geschriebenen Geräuschen" für die unterschiedlichsten Situationen.
Doch sie erfand nicht nur viele neue "Wörter" und Sprüche. Dadurch daß sie allen Bewohnern Entenhausens eine differenzierte Ausrrucksweise in den Mund legte, sorgte sie dafür daß, im Gegensatz zum amerikanischen Original, die unterschiedlichen Charakteren herausgestrichen wurden.
Im Alter von 98 Jahren stirbt Erika Fuchs am 22. April 2005 in München. "Mit Erika Fuchs trauere der Verlag um die grande dame des Comics, die sprachliche Wegbegleiterin ganzer Generationen, die in Entenhausen gleichermaßen beheimatet war wie in internationaler Literatur und im deutschen Kulturgut”, heißt es in einem Nachruf des Berliner Egmont Ehapa Verlags.