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LTB Exklusiv 1: Rezension

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Datei:LTBExklusiv1.jpg
(© Egmont Ehapa)

In diesem Artikel kann jeder seine persönliche Meinung zu den im LTB Exklusiv 1 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden.


Cover / Erster Eindruck

Im Februar 2007 war es soweit: Die Abonnenten des Lustigen Taschenbuchs konnten erstmals eine LTB-Ausgabe in der Hand halten, die nur für sie bestimmt war. Außer dem tollen Glitzercover vorne und der schönen Graphik auf der Rückseite gab es noch 10 Geschichten (die durchschnittliche Seitenzahl pro Geschichte liegt somit bei mittelmäßigen 25 Seiten), die dem Geschmack der Abonnenten entsprechen sollten. Das war auch der Fall, die Urteile über die neu geschaffene Publikation fielen zumeist nicht schlecht aus. Ob ich mich diesen Meinungen anschließe, wird sich herausstellen... ZicheFan 19:01, 13. Jul. 2008 (UTC)

Leibwächter mit Macken

Gut 32 (!) Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung hat diese Geschichte durch das neue LTB Exklusiv den Weg nach Deutschland gefunden. Den Lesern gleich zu Anfang solch eine Geschichte, obendrauf umgesetzt von Altmeister Romano Scarpa, zu präsentieren, ist lobenswert. Doch hält der Comic, was er verspricht? Zum Inhalt: Dagobert möchte gern Leibwächter für seinen täglichen Schutz haben. Mit Hilfe von drei Angestellten eines professionellen Sicherheitsdienstes stellt er Donald auf die Probe, nur um dabei rauszufinden, dass dieser offenbar nicht die Qualitäten hat, die Dagobert verlangt. Als die Sicherheitsfuzzis dem reichsten Mann der Welt daraufhin ihren eigenen Preis für einen Tag (eine Million Taler) nennen, wirft Dagobert sie kurzerhand hinaus. Doch das Problem ist so immer noch nicht gelöst: Woher einen Leibwächter nehmen und nichts dafür bezahlen? Die Lösung fängt mit D an und hört mit üsentrieb auf. Denn das größte Genie Entenhausens hat einen Roboter konstruiert. Zwar ist der momentan auf Hausarbeit programmiert, doch nach ein paar Handgriffen wird er zur Kampfmaschine, allzeit bereit, Dagobert zu verteidigen. Als jedoch die Panzerknacker den Roboter mit ihren eigenen elektronischen Waffen beeinflussen, wird Dagobert von seinem eigenen Leibwächter entführt. Und das ist nicht alles: Der Roboter will eine Million Transistoren als Lösegeld... Die ersten 32 ½ Seiten der Geschichte sind rundum gut gelungen. Das Ende wirkt hier – im Gegensatz zu vielen anderen Geschichten – allerdings nicht etwa als Störfaktor, sondern setzt im letzten Panel das emotionale und zeichnerische Highlight dieser Produktion. Die restlichen Zeichnungen sind bis auf den Roboter aber auch schön anzusehen. Note: 2+ ZicheFan 19:01, 13. Jul. 2008 (UTC)


Der mysteriöse Monsieur Leclic

(© Disney)

Highlight Der französische Detektiv Mauss, im 19. Jahrhundert in Paris ansässig, rollt einen alten Fall neu auf: Vor Jahren verschwand der angesehene Fotograf Louis Leclic auf Nimmerwiedersehen. Der Knipser war am Tag seines Verschwindens mit seinem Heißluftballon unterwegs gewesen und wurde anscheinend durch Wind abgetrieben. Doch nun gibt es neue Hinweise: Der Neffe des Fotografen hat in der alten Villa Leclic bei Umbauarbeiten ein seltsames Rätsel an einer Wand entdeckt, geschrieben offenbar von Louis Leclic selbst. Und so machen sich Detektiv Mauss und sein Gehilfe Goofotte auf die Suche nach dem wahren Grund für Leclics Verschwinden und müssen dabei einige Fehlschläge hinnehmen... Schöne Geschichte mit bravourösem Ende und ausgefeilten Zeichnungen. Für das Tüpfelchen auf dem i sorgen Goofottes Geschichten über seine exzentrischen Verwandten. Wie nicht anders zu erwarten, stimmt in dieser Geschichte von 2003 viel. Nur der französische Klischeeschnurrbart von Mauss hätte nicht sein müssen. Außerdem wäre genug Potential für eine über 40 Seiten lange Geschichte da gewesen. Trotzdem gibt’s die Note: 1- ZicheFan 19:01, 13. Jul. 2008 (UTC)


Schwer verständlich. Oder besser: Der Kranich

Schlecht Nach den Top-Geschichten am Anfang kommt hier der große Absturz, denn die gruselige Überschrift ist noch nichts gegen die Qualitätsabgründe der Story an sich: Die Panzerknacker wollen einen Tresor anheben, einer der Drei schlägt vor, man brauche einen „Kran, nich“. Ein anderer PK findet sehr schnell einen Kranich. Ha. Ha. Hust. Röchel. Sterb. Nicht einmal die Zeichnungen können irgendwas retten, sind sie doch selbst nur unteres Mittelmaß. Note: 5- ZicheFan 19:01, 13. Jul. 2008 (UTC)


Zwei in Zwist und Zank

Mittelmaß Donald und sein Nachbar Zanker sind uns und auch den Entenhausenern ja schon als ewige Streithähne bekannt. Nachdem die beiden allerdings nun ihr ganzes Viertel in Schutt und Asche gelegt haben, beschließt der Bürgermeister, den unerfreulichen Zankereien einen Riegel vorzuschieben. Laut moderner Psychologie ist es angebracht, zwei Streithähne zum gemeinsamen Arbeiten zu verdonnern. Zwar ist der Bürgermeister, hier kein Schwein, sondern ein Vogel, nicht besonders überzeugt von der Idee, aber versuchen will er’s: Donald und Zanker sollen Empfangskommitee und ständige Begleiter für drei bald in Entenhausen aufkreuzende Ölmagnaten spielen. Das Dumme ist: Die drei Geschäftsmänner sind dafür bekannt, sagen wir – schwierig zu sein. Und so nehmen die Ereignisse ihren Lauf, Donald und Zanker machen die Reise der Ölbosse zum Chaostrip und die Geschichte geht einem sehr vorhersehbaren Ende entgegen. Die Zeichnungen sind hier auch nur Mittelmaß. Immerhin sind die Gags der zweiten Storyhälfte ganz nett. Note: 3 ZicheFan 19:01, 13. Jul. 2008 (UTC)


Alles Phantomias, oder was?

(© Egmont Ehapa)

Mittelmaß Sechs Jahre hat es gedauert, bis diese Geschichte den Weg nach Deutschland gefunden hat. Nötig gewesen wär die Veröffentlichung zwar nicht zwingend, aber man hat andererseits schon auf schlechtere Geschichten länger gewartet. Und darum geht’s: Ganz Entenhausen befindet sich im Fernsehfieber. Dabei geht es um die Quizshow „Alles Phantomias, oder was?“, bei der ein Kandidat Fragen zum Leben und den Heldentaten des stadtbekannten Superhelden beantworten muss. Als eines Tages ein echter Experte in Sachen Phantomias in der Show auftaucht, verschwindet er am nächsten Tag plötzlich spurlos. Gleichzeitig macht Donald als Superheld einige unschöne Erfahrungen mit Ganoven, die auf einmal bereits im Voraus zu wissen scheinen, wie Phantomias auf ihre Machenschaften reagiert. So gut kennt ihn aber eigentlich nur einer: Sven Savoir, der Fachmann aus dem Fernsehquiz. Und so macht sich unser Held auf die Suche nach dem Experten... Flüssig erzählte Geschichte, der zwischendurch ein wenig die Luft ausgeht. Die Zeichnungen von Danilo Barozzi sind oberes Mittelmaß, von ihm hat man schon schlechteres gesehen. Vor allem die graphische Anspielung auf Spectaculus auf Seite 95 ist eine nette Idee. Note: 3+ ZicheFan 19:01, 13. Jul. 2008 (UTC)


Stressige Erholung

(© Egmont Ehapa)

Gut Auch hier dauerte es bis zur Veröffentlichung der Story in Deutschland sechs Jahre. Doch in diesem Fall lohnt es sich mehr als bei der letzten Geschichte: Daniel Düsentrieb ist wie wir alle wissen ein Workaholic. Kein Wunder, dass er nach vielen Reparaturen und drängenden Kunden schließlich umkippt. Klassisches Burn-out-Syndrom halt. Die gesamte Familie Duck möchte ihrem Lieblingsgenie wieder auf die Beine helfen. Und so versucht es einer nach dem anderen mit gut gemeinten Ratschlägen. Zwar ist die Auflösung des ganzen ziemlich einfallslos, doch vor allem dank der ausgefeilten Zeichnungen Panaros ist es ein Genuss, den Storymittelteil zu lesen. Da kann man mal sehen, wie viel der Qualität und Wirkung einer Produktion allein am Niveau der Zeichnungen hängt. Note: 2 ZicheFan 19:04, 13. Jul. 2008 (UTC)


Im Schutze der Schurken

Gut Die dritte Geschichte in Folge, die bereits sechs Jahre alt ist. Dagobert liegt im Zank mit seinen Wachleuten, die sich gebeutelt und unterbezahlt fühlen und daraufhin vorerst streiken. Davon bekommt die Unterwelt Entenhausens schnell Wind, jeder Ganove beschließt für sich, in der darauffolgenden Nacht den Geldspeicher ausräumen zu wollen. Das gefällt den Panzerknacker natürlich gar nicht („Bertel ist schließlich unser bester und einziger Kunde!“) und so treten sie zunächst ohne Dagoberts Wissen als Wächter des Geldspeichers in Erscheinung. Eine nette, weil originelle Idee wird hier von Vielschreiber Bruno Concina flüssig und auf 30 Seiten genügend ausgebreitet erzählt. Der Name Roberto Marini weckt in mir Kindheitserinnerungen (ich sage nur: Der Retter von Auralon), hält hier aber nicht ganz, was er verspricht. Die Zeichnungen sind für seine Verhältnisse etwas eindimensional, Baptist sieht absolut grausig aus. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau. Marinis Zeichnungen haben immer etwas einzigartiges und persönliches, ohne schluderig zu werden. Note: 2+ ZicheFan 19:04, 13. Jul. 2008 (UTC)


Auf dem Friedenspfad

(© Egmont Ehapa)

Mittelmaß Die vierte Geschichte aus dem Jahr 2001 in Folge. Da sind offenbar noch ganz schöne Juwelen vergraben. Diese Story gehört allerdings nicht dazu. Ist die Grundidee doch nicht nur unoriginell, sondern auch noch langweilig durchgeführt: Dagobert hat sich den Wilden Westen als neues Verkaufsziel ausgesucht und versucht nun, Donald als Sheriff an die Bewohner vom entlegenen Ducksburgh zu entleihen, natürlich gegen Entlohnung. Die Panzerknacker sind Dagobert und Donald aber mal wieder gefolgt und hecken böses aus. Als nun einige Dinge und Tiere aus dem Dorf geklaut werden und die Dorfbewohner die Indianer in Verdacht haben, und als später die Panzerknacker als Finder der geklauten Gegenstände auftauchen, weiß der Leser bescheid. Der Rest ist so vorhersehbar wie die 31658. Folge einer Daily Soap: Donald rennt zu den Indianern, macht zusammen mit ihnen die Panzerknacker platt, die Dorfbewohner verbünden sich mit den Indianern, Dagoberts Sicherheitsdienst wird unnötig, daraufhin jagt der alte Duck seinen Neffen durch die Wüste. Gähn! Hinzu kommen die Zeichnungen Chierchinis, die zwar wild aussehen, es trotzdem aber nicht ganz schaffen, das nötige Flair zu erzeugen. Note: 4+ ZicheFan 19:04, 13. Jul. 2008 (UTC)


Quatsch für Quoten

(© Egmont Ehapa)

Highlight Immerhin geht es jetzt ein Jahr weiter und zeichnerisch kann das Herz des Comiclesers wieder lachen, folgt doch nun wieder eine Story mit Illustrationen von Giorgio Cavazzano. Dabei ist die Grundidee der Story ziemlich stumpf: Dagobert Duck und Klaas Klever wollen mal wieder hoch hinaus. Die Leidtragenden sind Donald Duck von Duck TV und Peter Plauder (taucht in anderen LTBs unter anderen Namen auf, z.B. in LTB 347 als Gero Ganter) von Klever TV, die als rasende Reporter in Aktion treten und sich dabei Sensationen aus dem Finger saugen müssen. Sei es ein Elefant, der sich für ein Rotkehlchen hält, sei es ein Goldfisch, der einen Kater vor dem Ertrinken rettet: Die beiden Möchtegernjournalisten denken sich die beklopptesten Meldungen aus. Doch die Inhaber der Sendeanstalten wollen mehr: Zwei, vier, acht Sensationen am Tag. Doch woher nehmen, vor allem, wenn man keine intelligenten Reporter hat, die die falsche Schlagzeile nicht schon bei der ersten Nachfrage als solche enttarnen... Wie gesagt, stumpfer kann eine Grundidee kaum sein. Doch hier wurde buchstäblich aus Scheiße Gold gemacht. Das Autorenduo zündet ein wahres Feuerwerk an unverbrauchten Gags ab, zeichnerisch gewohnt brillant von Cavazzano in Szene gesetzt. Das Tüpfelchen auf dem i sind die besonders gelungenen und brüllend komischen Übersetzungen. Herrlich! Note: 1 ZicheFan 19:04, 13. Jul. 2008 (UTC)


Clevere Wahl?

(© Egmont Ehapa)

Highlight Die zweitälteste Geschichte dieses Bandes (entstanden im Jahr 2000) erzählt von Bürgermeister Klaas Klever. Ja, es ist tatsächlich der alte Erzfeind, der das höchste Gemeindeamt Entenhausens erreicht hat – durch Wahlversprechen. Dagobert freut’s zunächst noch, konnte er doch etliche Geschäftspartner Klevers ergattern. Doch dann beginnt der neue Bürgermeister, Steuern zu erheben, die Dagobert finanziell schaden. Was er nicht bedenkt: Nicht nur Dagobert ist von diesen „Reichensteuern“ betroffen, sondern auch sämtliche andere Milliardäre, und als Klever dann auch noch die Hauptstraße Entenhausens komplett aufreißen lässt, um sie zu sanieren, läuft bald jeder zweite Bürger zur Demo vor dem Rathaus... Zwar ist das Ende der Geschichte ein bisschen unlogisch, schließlich ist der neue Bürgermeister keinen Deut besser als der alte, doch die 29 Seiten vorher bieten inhaltlich und zeichnerisch pures Lesevergnügen. Auch hier sind die Übersetzungen wieder besonders gut gelungen. Note: 1- ZicheFan 19:06, 13. Jul. 2008 (UTC)


Fazit

  • Highlight ausschließlich deutsche Erstveröffentlichungen
  • Highlight Starzeichner wie Scarpa und Cavazzano
  • Highlight oft erstklassige Übersetzungen
  • Highlight tolle Einbandgestaltung
  • Highlight einige Schätzchen aus den „Archiven“ (Jahre 1975-2001)
  • Mittelmaß hoher Preis, der sich aufgrund der Qualität einiger Geschichten aber für Sammler rentiert
  • Schlecht zwischendurch auch ein paar Hänger (Einseiter, Wild-West-Story)

Gesamtnote: 2 ZicheFan 19:06, 13. Jul. 2008 (UTC)