Rückkehr ins Verbotene Tal

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Rückkehr ins Verbotene Tal
Escape from Forbidden Valley
Erstveröffentlichung: 26. Juli 1999
Entstehungsdatum:
Storycode: D 98346
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 24
Deutsche Übersetzung: Jano Rohleder
Deutsche Erstveröffentlichung: MM 41–42/1999
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Don Rosa

Ind.PNG Infos zu Rückkehr ins Verbotene Tal

beim I.N.D.U.C.K.S.
Französisches Pin-up zur Geschichte, hier auf dem Cover zur Don Rosa Library 8 (© Egmont Ehapa)

Rückkehr ins Verbotene Tal (Original Escape From Forbidden Valley) ist eine Comicgeschichte von Don Rosa. Es handelt sich um eine Fortsetzung des Klassikers Die Gurkenkrise von Carl Barks, in der die Ducks in das Verbotene Tal zurückkehren, ein abgeschnittenes Tal voller Dinosaurier uns sonstiger urzeitlicher Geschöpfe aus der Barks-Geschichte.

Figuren

Handlung

Für gute Muskatnüsse ist Dagobert kein Weg zu weit und so macht er sich auf in den entlegensten Winkel des Amazonasgebiets, denn der Besitzer eines dortigen Handelsposten treibt Handel mit den Muskateller-Indianern und die haben exzellente Nüsse. Dagobert will sofort einen Handelsvertrag abschließen und geht mit Donald und einer angemessenen Bezahlung für die Indianer (alte Comichefte, Plastikreifen…) in den Regenwald, um sie zu suchen. Doch stattdessen treffen sie auf die Killerie, denen Donald bereits früher begegnet war (siehe Die Gurkenkrise) und die keine besonders gute Erinnerung von ihm haben, denn damals hatte er eine Horde Dinosaurier über ihr Dorf gejagt und es so komplett zerstört! Es habe Monate gedauert, die Bestien wieder zurückzutreiben, das Dorf wieder aufzubauen und einen großen Wall zu errichten, der die Dinos endlich endgültig in ihrem verfluchten Tal halten soll. Und nun wollen sie Rache! Sie wollen Donald über den Wall zu den Dinosauriern schicken! Dagobert will immer noch mit ihnen handeln, doch dazu sind sie nicht aufgelegt und entführen seinen Neffen.

Donald in einer ungewöhnlichen Situation… (© Egmont Ehapa)

Der reichste Mann der Welt kehrt verwirrt zum Handelsposten zurück und erzählt Tick, Trick und Track, was passiert ist. Die wissen natürlich genau, wovon die Rede ist, denn auch sie waren damals dabei. Sie bitten Dagobert, sie sofort zum Tal zu fliegen, obwohl dieser keine Ahnung hat, worum es hier eigentlich geht. Doch leider haben sie Schwierigkeiten beim Passieren des schmalen Eingangs, legen eine Bruchlandung in dem Tal hin – und sind hier gefangen! Doch nun zurück zu Donald. Er wurde über die Palisade geworfen und befindet sich nun auch auf dem gefährlichen Stück Land. Doch für einmal hat er Glück, denn der erste Dino, dem er begegnet, ist kein blutrünstiger Tyrannosaurus Rex oder sonst so etwas, sondern ein friedliebendes Pflanzenfresserweibchen, das einen Narren an ihm frisst und ihn sogar vor Feinden beschützt! Tatsächlich hält es Donald für sein Baby und umsorgt es wie eine Mutter – leider umsorgt sie Donald, wie man einen kleinen Dino umsorgt, und für eine große Ente ist das möglicherweise nicht ganz das Richtige. Währenddessen sind die restlichen Ducks auf dem großen See in der Mitte des Tals bruchgelandet. Hier wirft Dagobert endlich einen Blick hinaus und traut seinen Augen kaum, denn das Tal ist tatsächlich voller Dinosaurier – von denen nicht gerade alle nett aussehen!

Auch mit provisorischem Hubschrauber erweist die Flucht sich als nicht allzu einfach (© Egmont Ehapa)

Nach einem kurzen Kampf mit einem riesigen Bewohner des Sees schaffen sie es ans Ufer. Dagobert wird natürlich sofort von seinem Geschäftssinn gepackt und ergeiert sich erst einmal ein paar Dinosauriereier. Dann müssen sie ihren nächsten Rückschlag einholen: Das Flugzeug wird von einem Triceratops komplett zerstört, nur der Rotor ist noch ganz – angesichts des Walls am Ausgang des Tals erscheint ein Rückweg nun unmöglich. Dagobert und die Neffen schlagen ihr Nachtlager auf und denken darüber nach, wie sie Donald retten und aus dem Tal entkommen können. Und Dagobert hat eine Idee: Er baut den Rotoren zu einer Art Hubschrauber um! Nach einem Fehlstart funktioniert das Gefährt tatsächlich! Nun haben sie ein Mittel, um aus dem Tal zu entkommen und müssen nur noch Donald finden. Sie befreien ihn aus den Fängen seiner allzu liebenswürdigen Mutter, die daraufhin allerdings sehr traurig ist. Doch darauf können die Ducks nun keine Rücksicht nehmen und erheben sich dank ihres selbstgebauten Hubschraubers in die Lüfte. Doch nun folgt ihnen Donalds „Mutter“, die über den Verlust ihres Babys sehr bedrückt ist. Donald gibt ihr eines von Dagoberts Eiern, sehr zu Dagoberts Ärger aber zur Freude der Dinosaurierdame. Doch sie war nicht die einzige Verfolgerin: Das Gefährt zieht die Aufmerksamkeit der ganzen Urzeitriesen auf sich und bald haben die Ducks eine ganze Herde Dinosaurier hinter sich! Sie schaffen es gerade noch so über die Palisade und sind in Sicherheit. Ein Ei ist noch übrig: Das kann Dagobert nun für seinen Zoo behalten!

Hintergrund und Entstehungsgeschichte

In Don Rosas Kindheit war Die Gurkenkrise eine seiner Lieblingsstorys. Kein Wunder, jeder liebt Dinosaurier, vor allem als kleines Kind! So wollte er schon immer eine Fortsetzung zum Barks-Klassiker anfertigen. Als er allerdings beim Verlag Gladstone anfing, Disney-Comics zu schreiben und zu zeichnen, wollte ihn der Redakteur keine Fortsetzungen machen lassen, da der typische amerikanische Comicleser sich nicht an die Vorlage erinnert hätte, da Disney-Comics in den USA über Jahre hinweg nicht veröffentlicht wurden. Einige Jahre später arbeitete er jedoch für Egmont in Europa, wo die Redakteure ausdrücklich Barks-Fortsetzungen von ihm forderten. Dennoch kam er erst noch einige Jahre später auf die Idee zurück. Tatsächlich wollte Egmont dann jedoch eine ganz eindeutige Fortsetzung haben, sodass Don Rosa dazu angehalten wurde, in seine Geschichten noch Rückblendeszenen einzubauen, sehr zu seiner Freude, da er nun seine Geschichte noch mehr mit seiner Kindheitsliebe verknüpfen konnte.[1]

Don Rosa versuchte, die Dinosaurier in dieser Geschichte möglichst originalgetreu und stimmig darzustellen, da er davon ausging, dass die modernen Kinder große Dinosaurierkenntnisse haben. Zwar stammen die von ihm gezeichneten Tiere nicht alle aus dem selben Zeitalter, doch er verwendete diverse Enzyklopädien um sie möglichst korrekt darzustellen und zu benennen. Lediglich der Riesensaurier im See ist um ein Vielfaches größer gezeichnet, als er tatsächlich war, um ihn bedrohlicher zu machen.[1]

In der Geschichte gibt es noch eine zweite „Parallelhandlung“, die nicht viel mit Dinosauriern und Ähnlichem zu tun hat, sondern vielmehr mit dem Verhältnis zwischen Dagobert und seinen Neffen, insbesondere zwischen ihm und Donald. Dagobert ist sehr genervt von diesem „Nichtsnutz“, der ihn in diese verfluchte Tal gebracht hat. Als er und die Drillinge ihr Nachtlager aufschlagen, kann er es nicht lassen, pausenlos auf seinem armen Neffen herumzuhacken. Tick, Trick und Track beginnen darüber zu sinnieren und kommen zu einem verblüffenden Schluss: Was, wenn Dagobert neidisch auf Donald ist? Der hat nicht so viel Stress und ist frei, die Träume zu leben, die Dagobert längst verloren hat. Der Neid würde zumindest erklären, warum Dagobert Donald immer so piesackt… Der streitet natürlich ab. Die gleiche Frage stellt sich, als die Ducks sich aus dem Tal befreit haben (siehe Bild) und auch noch danach, als Dagobert nicht aufhört, Donald zu ärgern. Mit diesen Gedankengängen schließt Don Rosa an Carl Barks' Darstellungen des Verhältnisses Dagoberts zu seinem Neffen an. Vor allem in Der arme reiche Mann stellt sich der Vater der Ducks genau diese Frage: Dagobert tut immer so, als wäre er Donald überlegen und als hätte er ein besseres, wünschenswertes Leben. Doch ist dem wirklich so? Ist ein Leben, in dem man mehr damit beschäftigt ist, sein Geld zu verteidigen, als das zu tun, was man wirklich mag, ein besseres Leben? Ist es nicht eher Donald, der das bessere Los gezogen hat, da er komplett frei ist? Diese Frage hatte Carl Barks in vielen seiner Geschichten behandelt und nun geht auch Don Rosa genauer darauf ein, allerdings natürlich ohne eine klare Antwort zu geben – die muss jeder Leser für sich selbst finden.

Wer ist der, der wirklich Mitleid verdient? (© Egmont Ehapa)

Bezüge

Wie so oft bei Don Rosa wimmelt es in dieser Geschichte nur so von Bezügen zu anderen Werken. Erst einmal gibt es mehr oder weniger klare Anspielungen an folgende Klassiker von Carl Barks:

  • Der offensichtlichste Bezug ist natürlich der zu Die Gurkenkrise, schließlich handelt es sich hier um eine Fortsetzung. Sowohl das verbotene Tal, als auch die Killerie-Indianer stammen aus dieser Geschichte, zu der es hin und wieder sogar Rückblenden gibt.
  • Dagoberts Liebe zu Muskatnusstee sowie die Muskateller-Indianer (die hier allerdings nur erwähnt werden und nie vorkommen) stammen aus Eine würzige Geschichte.
  • Dagobert stiehlt ein paar Dinosaurier und schafft es tatsächlich, mit Donalds Hilfe einen großzuziehen. Daraufhin stellt er diesen in seinem Zoo aus, dieser wurde mehrmals von Barks verwendet, das erste Mal in Die Jagd auf das Einhorn, tatsächlich ist das Einhorn aus ebendieser Geschichte im vorvorletzten Panel zu sehen.

Außerdem gab es ursprünglich eine Reihe mehr oder weniger obskurer Anspielungen an den Film King Kong und die weiße Frau aus dem Jahre 1933. Einige entfernte Don Rosa schließlich wieder, zwei sind allerdings noch geblieben:

  • Der ursprüngliche Dialog in der Szene, als Dagobert Dinosauriereier klaut ist eine freie Wiedergabe von Carl Denhams berühmter Rede, als dieser Kong fängt.
  • Auf der 16. Seite warnen die Neffen Dagobert davor, eine Abkürzung über einen Baumstamm zu nehmen, es handelt sich hier um eine genaue Nachbildung des Baumstamms, von dem Kong im Film die Crew der S.S. Venture herunterschüttelt.

Außerdem gibt es in einigen Übersetzungen Anspielungen an den Film Jurassic Park, diese sind allerdings nicht von Don Rosa angedacht.[1]

Sonstiges

Die D.U.C.K.-Widmung befindet sich im Splash-Panel der ersten Seite auf dem Lagerhaus neben Dagoberts Schnabel.

Deutsche Veröffentlichungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Don Rosa. Rückkehr ins Verbotene Tal. Hall of Fame 18, S. 94 (2011)