Verhängnisvolle Verwechslung

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Verhängnisvolle Verwechslung
The Day Duckburg Got Dyed
Erstveröffentlichung: Juni 1957
Entstehungsdatum: Juli 1956
Storycode: W WDC 201-01
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 10
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 21/1958
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Verhängnisvolle Verwechslung

beim I.N.D.U.C.K.S.

Verhängnisvolle Verwechslung (engl. The Day Duckburg Got Dyed oder The Dye Is Cast) ist eine von Carl Barks im Jahr 1956 gezeichnete und getextete Comicgeschichte. Aufgrund einer Verwechslung löst Donald eine Katastrophe aus.

Figuren

Handlung

Die verhängnisvolle Verwechslung…
(© Egmont Ehapa)
Schon zu spät…
(© Egmont Ehapa)

Donald Duck hat einen neuen Job beim Entenhausener Wasserwerk und wartet auf einen Boten, der ihm Desinfektionsmittel für das Leitungswasser liefern soll. Tick, Trick und Track bringen derweil ein verschmutztes Tischtuch zu Daniel Düsentrieb, der ihnen mit einem Fleckenmittel weiterhelfen soll. Anfangs ist Daniels Mittel zu stark und frisst ein Loch in das Tuch. Nachdem er es aber verdünnt hat, funktioniert es wie gewünscht. Zuvor hat Düsentrieb noch schnell ein Paket an einen Herrn Ronald Bock, wohnhaft in der Watschelstraße 113 in Entenhausen fertig gemacht. Da Helferlein aber mit der Fleckenmittel-Sprühflasche gespielt hat, wurde die Adresse auf dem Paket unglücklicherweise verfälscht – Das Paket ist nun mit "Donald Duck, Watschelstraße 13, Entenhausen" beschriftet. Düsentrieb übergibt es einem Boten, der es umgehend abliefert. Als Donald das Paket erhält, vermutet er dahinter das erwartete Desinfektionsmittel und schüttet den Inhalt – einige Behälter mit rotem Pulver – in das Leitungswasserbassin des Entenhausener Wasserwerks. Da es sich dabei aber in Wahrheit um hochkonzentrierte Farbpigmente für die Industrie handelt, kommt es in der Stadt zu einer Katastrophe…

„Komisches Pulver! Es färbt das Wasser ganz rot. Na, die Leute vom Wasserwerk werden schon wissen, was sie tun. Ich bin ja nur Befehlsempfänger.“
Donald Duck

Als erstes bekommt Daisy Duck die Auswirkungen zu sehen, als sie das kaputte Tischtuch, das sie für Tick, Trick und Track wieder genäht hat, waschen möchte. Rotes Wasser, das alles einfärbt, strömt aus der Leitung. Weitere Betroffene haben farbiges Essen zubereitet, den Rasen gesprengt, ihre Tiere gebadet oder standen sogar gerade selbst unter der Dusche. Auch Donald hat den Irrtum mittlerweile bemerkt, denn die richtige Lieferung ist zwischenzeitlich bei ihm eingetroffen. In der Not beschließt man, das gefärbte Leitungswasser in den Fluß abzuleiten. Daniel Düsentrieb und Helferlein, die zum Angeln gegangen sind, wundern sich zuerst über eine rote Forelle – und stellen dann entsetzt fest, dass der neu entwickelte Farbstoff die ganze Gumpe verseucht hat. Zurück in seinem Labor wird er damit beauftragt umgehend eine Lösung für das Problem zu finden. Kurze Zeit später hat Düsentrieb eine Chemikalie entwickelt, die er in die Wasserversorgung schüttet – die rote Farbe verschwindet. Wie sich schnell herausstellt, hatte der Ingenieur in seiner Not aber leider keine bessere Idee, als einen noch stärkeren Farbstoff zu erfinden. Dieser färbt nun alles wasserblau. Die Entenhausener Bewohner kochen vor Wut. Wieder einmal flieht Donald nach Timbuktu. Dort treffen die Ducks schließlich auf Daniel Düsentrieb und Helferlein, denen das Pflaster in Entenhausen ebenfalls zu heiß wurde.

Bedeutung

Verhängnisvolle Verwechslung gehört zu den Geschichten, in denen Barks das Thema Umweltverschmutzung aufgreift. Wie in der ein Jahr zuvor erschienenen Geschichte Der Himmelsschreiber löst Donald durch eine Verkettung unglücklicher Umstände eine Umweltkatastrophe aus, die ganz Entenhausen betrifft. Eine tragende Rolle bei der Entstehung dieser Misere hat nebenbei auch Düsentriebs Helferlein, das mit seiner verspielten und neugierigen Art den Adresszettel versehentlich verfälscht.

Der Comic zeigt Donald das erste Mal in seinem Exil in Timbuktu. Barks hatte Timbuktu bereits früher in Dialogen verwendet, zeigte die Stadt aber nur zweimal, nämlich in dieser Geschichte und in Donald, der Pfiffikus. Die Verwendung der Stadt rührt daher, dass sie lange Zeit ein Synonym für Abgelegenheit darstellte.[1] Besonders in dänischen Comics wurde Timbuktu auch später noch als Fluchtpunkt Donalds verwendet. Auch wenn Barks selten so weite Fluchten darstellte wie in dieser Geschichte, ist der flüchtende Donald in seinem Werk doch äußerst präsent, sodass Andreas Platthaus sogar von einer regelrechten „Fluchtkultur“ in Entenhausen spricht.[2]

Barks verwendet in dieser Geschichte zum dritten Mal Cornelius Coot, den Gründer Entenhausens, diesmal in einem Denkmal mit Krug anstelle der Maiskolben. Erika Fuchs übersetzte den Namen in allen drei Geschichten anders, in diesem Fall entschied sie sich für David Duck. Die Existenz drei verschiedener Namen für die gleiche Figur hat zu donaldistischen Theorien geführt, wonach es sich hier um ein Drillingsgen handle, das in der Familie Duck übertragen werde.[3]

Die Geschichte ist eine der ersten, in der sich Daniel Düsentrieb mit einem Hammer auf dem Kopf schlägt. Diesen Gag verwendete Barks in den Anfangszeiten des Erfinders häufiger. In der Geschichte Kummer mit Kunststoff von 1954 baut er diese Eigenart des Ingenieurs sogar in den Schlussgag ein. Dass Helferlein seinem großen Vorbild nacheifert und dabei seine Glühbirne zertrümmert, kam auch mehrfach vor.

Veröffentlichungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. https://www.cbarks.dk/theafricanconnection.htm
  2. Andreas Platthaus: tombouctou, mon amour. In: Der Donaldist 84, S. 9.
  3. PaTrick Bahners: Entenhausen. Die ganze Wahrheit (München 2013), S. 44.