Ein Gruß aus Wien
Das Melodram Ein Gruß aus Wien (Almost Angels) kam am 26. September 1962 in die Kinos. Regie führte Steve Previn. Der Film wurde in Österreich mit der Unterstützung der Wiener Sängerknaben dreht.
Handlung[Bearbeiten]
Die Geschichte von Ein Gruß aus Wien erzählt uns die Geschichte von Tony Fiala (Vincent Winter), der gerne ein Mitglied der Wiener Sängerknaben wäre. Sein Vater (Fritz Eckhardt) hält zunächst nichts von den Plänen des kleinen Tonys und möchte, dass er etwas mehr auf die Schule konzentriert. Allerdings ist seine Mutter (Bruni Löbel) von seinem Talent überzeugt und bringt ihn zu einem Vorsingen bei den Wiener Sängerknaben. Hier wird neben dem Waisenjungen Friedel Schmidt (Denis Gilmore) auf Probe zu den Sängerknaben eingeladen.
Als sein Vater davon erfährt willigt er nur ein, wenn Tony auch ordentliche Noten nach Hause bringt. Als Tony bei Wiener Sängerknaben einzieht, hat er Probleme mit dem etwas älteren Peter Schäfer, der schon seit mehreren Jahren bei den Wiener Sängerknaben mitsingt. Er sieht ihn als Konkurrenten an und versucht vieles, um ihn wieder nach Hause zu schicken.
Auch mit den Schulnoten hat er seine liebe Not, weil sie nicht wirklich ausreichen. Sein schwächstes Fach ist Mathe. Als ihn sein Dirigent und Mentor Max Haller (Peter Weck) auf dem Flur beim lernen erwischt, erzählt er ihm von Franz Schubert, der ebenfalls Probleme mit seinen Schulnoten hatte. Dieser konnte seinen Vater einfach durch seine Musik überzeugen. Als Herr Haller ihn das Lied Der Lindenbaum (Am Brunnen vor dem Tore) singen lässt, kommt Peter hinzu und singt mit ihm gemeinsam das Lied als Duett.
Als Tony sich nach diesem Ereignis mit Peter anfreunden will, lehnt dieser ein gemeinsames Duett oder gar die Freundschaft ab. Bei Tonys ersten Soloauftritt sperrt Peter diesen ein. Doch Tony kann sich befreien und singt seinen Part fehlerfrei. In der folgenden Nacht versucht Peter ihn erneut in die Falle laufen zu lassen, indem er sein Radio benutzt und für mächtig viel Raudau im Schlafraum sorgt. Als Max Haller hinzukommt sieht er wie Tony versucht das Radio auszumachen.
Am nächsten Morgen wird Tony zum Direktor (Hans Holt) zitiert und dieser teilt ihm mit, dass er die Probezeit überstanden hat. Ab diesem Zeitpunkt beginnt Peter ihn zu akzeptieren und mit ihm Freundschaft zu schließen.
Auf einem Ausflug an der Donau komponiert Peter heimlich das Lied Die blinde Henne und wird von Tony und den anderen dabei erwischt. Diese singen es fröhlich und vergnügt miteinander. Auch Herr Haller bekommt einen tieferen Eindruck von seinem Talent.
Als schließlich die Zeugnisse verteilt werden, darf Tony kurz nach Hause und es seinen Eltern zeigen. Doch die Noten sprechen für sich. Der Vater ist geschockt, doch als er die Musik seines Jungen hört, kann er gar nicht anders als ihn zu unterstützen. Er drängt sogar den Schulleiter dazu, das Tony bei einer größeren Tournee nach Australien und Japan mitdarf.
Während der Vorbereitungen zur Aufführung der Strauss-Oper ereilt Peter der Stimmbruch. Als er Herrn Haller darüber informieren möchte, bittet ihn Tony nichts zu sagen. Gemeinsam mit seinen Kollegen beschließt er, dass jemand für ihn einspringt. Bei der Vorstellung fliegt der Schwindel aber auf.
Der Direktor und auch die anderen Dirigenten sind sich einig, dass Peter eigentlich die Schule verlassen müsste. Aber Herr Haller erklärt ihnen, dass er als sein Assistent weitermachen könnte. Mit dieser Lösung sind schließlich alle einverstanden und Peter gehört nun weiterhin zu den Wiener Sängerknaben.
Die Strauss-Oper[Bearbeiten]
Die Strauss Oper bei der Peters Stimmbruch herauskommt, ist eine Mischung aus mehreren Elementen von Operetten und Opern.
In ihr werden vor allem Lieder von Johann und Richard Strauss verwendet. Die sogenannte Strauss Oper ist auch im klassischen Sinn keine Oper sondern eine Operette.
Die Geschichte dieser Strauss-Operette handelt von einer Liebesbeziehung zwischen Mitzi der Bäckerstochter (Friedel) und Franz einem einfachen Soldat (Tony). Allerdings möchte ihr Vater, der Bäckermeister (Peter), nicht, dass sie einen einfachen Soldaten sondern einen reichen Jungsellen heiratet. Doch Mitzi wehrt sich erfolgreich gegenüber dem verlockenden Angebot. Ihr Vater wird schließlich durch die Klatschweiber des Dorfes davon überzeugt, das Gut und Geld eben nicht so viel wert ist, die wahre Liebe.
Bei dieser letzten Stelle kommt es beim synchronisieren – oder besser gesagt beim synchronsingen zu einer Panne und Peters Stimmbruch wird ersichtlich.
Darsteller[Bearbeiten]
Rolle | Schauspieler |
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Die Musikstücke[Bearbeiten]
- Der Kaiser Walzer von Johann Strauss (Intromusik)
- Ein Musikalischer Willkommensgruß
- Ein Jodelstück
- Heideröslein von Franz Schubert
- Der Lindenbaum (Am Brunnen vor dem Tore) von Franz Schubert
- Ein Jazzstück
- Im Felde Singt Die Lerche ein altes Volkslied
- Trara, die Post ist da! ein altes Kinderlied Text von Rudolf Löwenstein
- Omnes de Saba Venient von Joseph Eybler
- Lustig ist das Zigeunerleben Volklied aus dem Elsaß
- Die Blinde Henne eine Eigenkomposition von Peter
- Romance Andante von Wolfgang Amadeus Mozart
- Guten Abend, gut Nacht von Johannes Brahms
- Greensleeves eine englische Volksmelodie die angeblich von König Heinrich VIII komponiert wurde
- Ja, ich glaube das Gut und Geld, nicht so viel zählt von Richard Strauss
- Einige Stücke aus einigen Operetten von Richard Strauss
- Der Radetzkymarsch von Johann Strauss (Vater)
- Der Donauwalzer von Johann Strauss (Sohn)
Hintergrundinformationen[Bearbeiten]
Der Film kam 1962 mit der 1. Wiederaufführung von Susi und Strolch in die Kinos und wurde aus diesem Grund als B-Movie in die Disneyfilmwelt aufgenommen. Trotzdem ist dieser Film dahingehend bemerkenswert, dass er als erster Farbfilm, das Thema Kinderchöre beleuchtete. Die erwaschenen Schauspieler kamen größtenteils aus Österreich. Tony, Friedel und Peter, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen, kommen größtenteils aus anderen europäischen Ländern. Die anderen Sängerknaben in diesem Film gehörten damals den Wiener Sängerknaben an. Gedreht wurden die Innenszenen größten Teils im Palais Augarten (Das Zuhause der Wiener Sängerknaben).
Peter Weck war zu Kinderzeiten ein Sänger bei den Wiener Sängerknaben und war dank seiner Rolle Erzherzog Karl-Ludwig in der Sissi-Triologie auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes ein Star. Fritz Eckhardt der in Ein Gruß aus Wien den Vater von Tony Fiala spielt, sollte später nochmals mit Steve Previn bei dem Disney-Fernsehfilm The Waltz King zusammenarbeiten. Bei dem Film The Waltz King schrieb er die Vorlage und verkörperte die Rolle des Haslingers. Der Film schaffte es sogar in die Europäischen Kinos. Fritz Eckhardt und Peter Weck arbeiteten mehr als einmal zusammen. Peter Weck und Fritz Eckhardt synchronisierten sich für die Amerikanische Fassung selbst.
Helmuth Froschauer war von 1953 bis 1965 Dirigent eines Wiener Sängerknaben-Chores und arbeitete nebenher, wie in diesem Film, als musikalischer Leiter der Walt Disney Productions in Wien bei mehreren Musikfilmen.
Für die Amerikanische Filmfassung wurden einige Musikstücke des Films teilweise nochmals auf Englisch aufgenommen. Andere Musikstücke blieben in ihrer Originalsprache (Deutsch oder Latein) erhalten.
Der Film wurde mehrmals im Fernsehen ausgestrahlt und erschien 1987 auf VHS. Eine DVD war bis zum Jahr 2010 noch nicht erwerblich. Dennoch versuchte die Internet Seite Almostangels.org Disney dazu zu bewegen, den Film auf DVD herauszubringen. Im Jahr 2010 wurde der Film schließlich auf DVD veröffentlicht.
Filmfehler[Bearbeiten]
In diesem Film sind einige Filmfehler enthalten.
Als Tony mit seinen Eltern zum ersten den Palais Augarten (Das Zuhause der Wiener Sängerknaben) betritt, sind keine Bäume und Büsche zu sehen. Als sie das Gebäude wieder verlassen sieht man auf einmal Büsche und Bäume.
Ein weiterer Fehler betrifft das wahre Alter von Tony. Als Tonys Mutter von einer anderen Mutter nach dem Alter ihres Knabens gefragt wird, antwortet sie, dass er im Januar 12 Jahre alt wird. Doch auf dem Zeugnis wird der 2. Mai 1951 angegeben.
Während seines Probesingens hat Tony eine Schriftrolle bei sich. Doch sie ist nicht bedruckt.
Während Max Haller vor sich hinsummt, ist der Schatten eines Mikrofons zu sehen.
Filmstab und sonstige Informationen[Bearbeiten]
- Regie: Steve Previn
- Drehbuch: Robert A. Stemmle (Story), Vernon Harris (Drehbuch)
- Produktion: Walt Disney und Peter V. Herald
- Originalmusik: Heinz Schreiter
- Kamera: Kurt Grigoleit
- Schnitt: Alfred Srp
- Bauten und Dekorationen: Isabella und Werner Schlichting
- Kostüme: Leo Bei
- Maskenbildner: Leopold Kuhnert und Rudolf Ohlschmidt
- Produktionsleiter: Willy Egger und Robert Russ
- Regieassistenz: Rudolf Nussgruber
- Ton: Herbert Janeczka und Kurt Schwarz
- Kameraführung: Herbert Geier
- Fotograf: Hermann Meroth
- Dirigent, Musikarragement und Musikdirektor: Helmuth Froschauer
- Restlicher Stab: Kent McPherron (Dialogtrainer), Norman Thomson (Choreographie) und Harry Tytle (Studiovertretung)
- Weltpremiere: 26. September 1962 in den USA
- Asienpremiere: 20. Juli 1963 in Japan
Sonstige Filmtitel:[Bearbeiten]
- Italien: Angeli o quasi
- Britannien: Born to Sing
- Finnland: Pikkuenkelit
- Schweden: Sången är mitt liv
- Griechenland: Shedon angeloi