Die Unglaublichen
The Incredibles | |
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Die Unglaublichen | |
© Disney • Quelle: duckipedia.de | |
Uraufführung: | 5. November 2004 |
Deutsche Uraufführung: | 9. Dezember 2004 |
Produzent: | John Walker |
Regisseur: | Brad Bird |
Drehbuch: | Brad Bird |
Musik: | Michael Giacchino |
Länge: | 115 Minuten |
Die Unglaublichen (im Original: „The Incredibles“) ist der sechste abendfüllende Computer-Animationsfilm der Pixar Animation Studios. Er feierte am 5. November 2004 US-Premiere, am 9. Dezember 2004 erfolgte der Kinostart in Deutschland. Regie führte Brad Bird.
Handlung[Bearbeiten]
In der fiktiven Stadt Municiberg tummeln sich Superhelden in großen Massen, stets bestrebt, die Welt vor dem Bösen zu bewahren. Einer von ihnen ist Mr. Incredible, der mit einer ungeheuren Kraft und einem schier unzerstörbaren Körper ausgestattet ist und dessen Leben durch seine Tätigkeit vollkommen ausgefüllt ist.
Das Schicksal ändert sich jedoch, als er einem Selbstmörder, der von einem hohen Bankgebäude springt, das Leben rettet. Er kann den Mann gerade noch rechtzeitig abfangen und in einen Raum des Gebäudes bringen. Zufälligerweise trifft er dort auf seinen Erzfeind, Bomb Voyage, einen Franzosen, der gerade dabei war, die Bank auszurauben. Mr. Incredible kann ihn festnehmen, doch in diesem Moment taucht jemand anderes auf; Buddy, der sich selbst als Incredibles größten Fan bezeichnet und dessen Wunsch es ist, gemeinsam mit seinem Idol Verbrecher zu jagen. Wütend versucht Mr. Incredible, den Jungen fortzuschicken, doch Bomb Voyage gelingt es, an dessen selbst gefertigtem Kostüm eine Bombe anzubringen. Im letzten Moment kann Mr. Incredible Buddy davon befreien, stürzt dann jedoch gemeinsam mit dem Sprengstoff in die Tiefe.
Er landet auf den Schienen der Hochbahn, welche die ganze Stadt durchzieht. Die Bombe explodiert und sprengt ein gewaltiges Loch in das Transportnetz. Nur ganz knapp gelingt es Mr. Incredible, den näher kommenden Zug noch rechtzeitig zu bremsen. Sein Gegner Bomb Voyage ist in der Zwischenzeit jedoch entkommen und zu allem Überfluss kommt Incredible auch noch zu spät zu seiner eigenen Hochzeit mit Elastigirl, einer weiteren Superheldin. Nichtsdestotrotz heiraten die beiden noch in derselben Nacht.
Am nächsten Morgen folgt der Schock; der Selbstmörder hat Anzeige gegen Mr. Incredible erstattet, weil dieser ihn gegen seinen Willen gerettet und ihm schwere körperliche Verletzungen zugeführt hat. Auch die Passagiere der Hochbahn reichen eine Klage ein, da sie durch den überraschenden Halt Verletzungen davontrugen. Diese beiden Gerichtsfälle bildeten den Anfang einer ganzen Serie von Nachahmern aus der ganzen Welt, die ebenso Klagen gegen Superhelden einreichten. Das Ganze geht soweit, dass die Superhelden von der Regierung aufgefordert werden, ihre Geheimidentitäten niederzulegen, ihre Superkräfte zu verbergen und sich als normale, bürgerliche Menschen zu geben. Die einstigen Streiter der Gerechtigkeit verschwinden aus der Welt.
15 Jahre später lebt Mr. Incredible unter dem Namen Bob Parr mit Elastigirl in einem kleinen Haus in einem Vorort namens Metroville. Er hat eine Stelle in einer Versicherung gefunden, wo er sich um die Probleme der Kunden kümmerte. Doch das eintönige Büroleben ermüdet ihn, er hat einen dicken Bauch bekommen und auch seine Ehe läuft nicht so, wie sie sollte. Seine Frau Elastigirl, die den Namen Helen angenommen hat, muss sich nun als Hausfrau um die drei Kinder kümmern; um ihre Tochter Violetta, ihren Sohn Flash und um das Baby Jack-Jack. Während erstere heimlich in einen Jungen aus der Schule verliebt ist, leidet Flash unter dem Problem, seine Superkräfte nicht einsetzen zu dürfen. Aufgrund seiner Begabung unglaublich schnell zu rennen, ist ihm auch jede Art von Sport untersagt, da die verborgenen Fähigkeiten um keinen Preis auffallen dürfen.
Obwohl die Regierung jeden Einsatz der Superhelden untersagt hat, geht Bob weiterhin heimlich jeden Mittwochabend seiner früheren Berufung nach und hilft, zusammen mit seinem alten Freund Frozone, ebenfalls ein Superheld, Leuten in Not. Damit seine Frau nichts davon bemerkt, gibt er vor, zum Kegeln zu gehen. Als sie eines Nachts jedoch Menschen aus einem brennenden Gebäude retten, brechen sie durch eine Mauer und landen aus Versehen in einem Juweliergeschäft. Dort lösen sie den Alarm aus, worauf die Polizei in das Juweliergeschäft stürmt und die beiden für Einbrecher hält. Nur mit Mühe gelingt es ihnen, den Gesetzeshütern zu entkommen, nicht ahnend, dass sie die ganze Zeit von einer Frau beobachtet wurden.
Am nächsten Morgen wird Bob von seinem unzufriedenen Boss zur Rede gestellt. Dieser ist erzürnt über die Arbeitsweise seines Mitarbeiters und die Tatsache, dass jeder Klient, der zu ihm kommt, eine hohe Versicherungssumme erhält. Als er Bob etwas über die Einstellung der Firma erzählen will, bemerkt dieser, dass draußen ein Mann von einem Räuber überfallen wird. Er will Hilfe leisten, doch sein Chef lässt ihn nicht gehen. Hilflos muss der ehemalige Mr. Incredible mit ansehen, wie der Räuber den Mann niederschlägt und mit der Brieftasche entkommt. Voller Wut über seinen Chef ergreift er diesen und schmettert ihn durch die Wand.
Als er an diesem Abend nach Hause fährt, ist er verzweifelt. Er hat seinen Job in der Firma verloren und dazu sein Leben als Superheld. Am Abend bemerkt er jedoch erstaunt, dass ihm jemand einen Umschlag in seinen Aktenkoffer gesteckt hat, während er bei seinem Boss war. Als er den Umschlag öffnet, findet er darin eine Videobotschaft, auf der sich eine Frau namens Mirage meldet. Sie weiß von der Identität Mr. Incredibles und erzählt ihm, sie stehe im Dienst eines reichen Auftraggebers, dessen Ziel es wäre, einen perfekten Roboter zu erschaffen. Doch leider ist betreffender Roboter außer Kontrolle geraten. Sie brauchen nun seine Hilfe, um ihn zu stoppen. Würde er annehmen, so erwarte ihn das Dreifache seines Jahresgehaltes.
Nach einigem Zögern erklärt Bob sich bereit. Er erzählt seiner Frau, die Firma schicke ihn auf eine Tagung und macht sich mit seinem Kostüm zum vereinbarten Treffpunkt auf. Mit einem Flugzeug wird er zu einer Insel gebracht, während ihm Mirage die letzten Instruktionen gibt. Schlussendlich springt er mit dem Fallschirm über dem Gebiet ab. Es gelingt ihm auch tatsächlich, nach einem kurzen Kampf, den Roboter auszuschalten.
Wieder zuhause ist Bob wie ausgewechselt. Sein tristes Leben als Büroangestellter hat ein Ende. Mit dem neuen Gehalt kann er sich ein besseres Auto leisten, er kümmert sich mehr um seine Kinder und seine Frau und beginnt zu trainieren, um seinen Körper wieder in die alte Form zurückzubringen.
Als er bemerkt, dass sein Superheldenanzug ein Loch hat, besucht er Edna Mode. Sie war einst die einzige Schneiderin für Superhelden-Kostüme, musste sich aber nach deren Rücktritt als Modedesignerin verdingen. Umso erfreuter ist sie, als Bob ihr den Anzug überbringt, doch statt ihn einfach zu stopfen, schlägt sie vor, gleich einen völlig neuen Anzug zu kreieren.
Am nächsten Tag wird er wieder zu einem Notfall gerufen. Kurzfristig verabschiedet er sich von seiner Frau und bricht zur Insel auf. Dort wird er von Mirage empfangen, die ihm mitteilt, die Besprechung erfolge im Raum A-113 um zwei Uhr. Als er dann zur besagten Zeit dort auftaucht, muss er feststellen, dass er in eine Falle gelockt wurde. Er wird von einem Mann namens Syndrom attackiert. Es stellt sich heraus, dass Syndrom Buddy ist, der einstige größte Fan von Mr. Incredible, der nun seine Rache an ihm nehmen will, weil ihn dieser nicht an seiner Seite geduldet hat. In einem anschließenden Gefecht kann sich Bob ins Wasser retten, wird jedoch beinahe von einer Bombe von Syndrom ausgeschaltet. Er versteckt sich in einer Höhle und lässt seinen Rivalen glauben, er sei umgekommen.
Zur gleichen Zeit bemerkt Helen zuhause, dass Bobs ehemaliger Superheldenanzug erst vor kurzem genäht wurde. Sie weiß, dass Bob seinen Anzug nur Edna in die Hände geben würde. Als sie bei ihr anruft, lässt diese sie gar nicht erst zu Wort kommen, sondern besteht darauf, dass sie in ihrem Anwesen vorbeikommen soll. Dort stellt Edna ihr die neuen Superheldenanzüge vor, die sie erstellt hat. Nicht nur für Bob, sondern gleich noch Anzüge für die ganze Familie. Auf die Frage Ednas, ob Helen wirklich sicher weiß, wo sich ihr Mann gerade befindet, weiß Helen keine Antwort. Daraufhin erklärt ihr Edna, dass jedes Kostüm auch einen Peilsender hat und man so den genauen Aufenthaltsort jedes Familienmitglieds herausfinden kann. Daraufhin ist Helens Skepsis gegenüber den neuen Anzügen verschwunden und sie beschließt, ihrem Mann nachzureisen.
Unterdessen versucht Bob, auf der Insel mehr über Syndromes Ziele herauszufinden. Es gelingt ihm, bis in den Zentralrechner des Stützpunktes einzudringen. Dort muss er erschreckt feststellen, dass Syndrom plant, mit einem neuen, noch stärkeren Roboter als zuvor die Insel zu verlassen und Metroville anzugreifen. Gerade in diesem Moment blinkt der Peilsender auf seinem Anzug auf. Durch das Geräusch schaltet sich das Überwachungssystem ein und er wird gefangen genommen. Syndrom offenbart ihm nun den Rest seines perfiden Planes. Sobald der Roboter beginnt, die Stadt anzugreifen, wird er ihn mithilfe seiner Fernbedienung ausschalten. Dadurch würde er zum Beschützer und einzigen Superhelden der Stadt werden.
Helen hat inzwischen von einem Freund einen Jet erhalten und fliegt ihrem Mann auf die Insel nach. Unterwegs muss sie jedoch erschreckt feststellen, dass ihre beiden Kinder Violetta und Flash sich heimlich im Flugzeug versteckt haben. Doch ihr bleibt keine Zeit zurückzufliegen: Als Syndrom bemerkt, dass ein Jet im Anflug ist, gibt er sofort den Befehl, diesen abzuschießen. Das Flugzeug wird von Raketen in die Luft gejagt und Helen, Violetta und Flash entkommen gerade noch in letzter Sekunde, während Bob selbst glaubt, seine Familie habe den Absturz nicht überlebt. Die drei haben sich unterdessen in einer Höhle auf der Insel versteckt und Helen beschließt, in das Hauptquartier einzudringen und nach Bob zu suchen, während ihre Kinder in der Höhle auf sie warten sollen.
Bob selbst ist immer noch Syndroms Gefangener. Doch während dieser dabei ist, den Start der Rakete zu überwachen, beschließt Mirage, angewidert von den Methoden ihres Bosses, Mr. Incredible zu befreien. Sie erzählt ihm, dass seine Familie den Absturz überlebt habe und auf der Insel sei. In diesem Moment tritt auch Elastigirl auf und beschließt gemeinsam mit Bob, wieder die Kinder zu holen.
Diese wurden aber unterdessen aufgespürt und von den Helfern Syndroms angegriffen. Sie können zwar entkommen, werden jedoch weitergejagt und müssen ihre Superkräfte einsetzen, um am Leben zu bleiben. Während der Flucht treffen sie wieder auf ihre Eltern und gemeinsam nimmt man den Kampf mit dem überzähligen Gegner auf. Sie schaffen es tatsächlich, die Helfer auszuschalten, doch als Syndrom auftritt, gelingt es ihm, die ganze Familie zu lähmen. Sie werden alle eingesperrt und müssen hilflos mit ansehen, wie der mittlerweile an dem Festland angekommene Roboter beginnt, die Stadt zu zerstören. Auch Syndrome selbst bricht auf, um seinen Plan zu erfüllen.
In dieser Situation kann Violetta mithilfe des Kraftfeldes, das sie bilden kann, sich und die anderen befreien. Gemeinsam wollen sie ebenfalls zum Festland aufbrechen, um den Roboter zu stoppen. Sie kapern eine Rakete und schaffen es, sicher nach Municiberg zu gelangen. Dort hat Syndrom inzwischen versucht, den Roboter zu zerstören, doch dieser ist lernfähig und inzwischen zu intelligent geworden und verweigert die Befehle seines Erbauers. Er besiegt Syndrom und setzt die Zerstörung der Stadt fort.
Bob und die Anderen sind inzwischen zum Roboter gelangt und versuchen, ihn auszuschalten. Hilfe erhalten sie dabei von Frozone, der bereits vergeblich versucht, die Kampfmaschine zu bremsen. Ihre Attacken sind völlig nutzlos und der Roboter scheint unzerstörbar, bis Mr. Incredible die rettende Idee kommt: Er benutzt einen bereits abgefallenen Arm und Syndroms Fernbedienung, um den Roboter sich selbst zerstören zu lassen. Der Plan geht auf und das Ungetüm bricht auseinander. Die Leute jubeln den erfolgreichen Superhelden zu.
Als sie jedoch wieder bei sich zuhause ankommen, müssen sie erschreckt feststellen, dass Syndrom ihnen zuvorgekommen ist. Er hat das Baby an sich gerissen und will mit ihm fliehen. Als er jedoch in der Luft ist, zeigt Jack-Jack zum ersten Mal seine Superkräfte. Er verwandelt sich zuerst in reines Feuer und dann in ein Ungeheuer. Syndrom verliert die Kontrolle, lässt das Baby fallen und wird in die Turbine seines eigenen Flugzeuges gezogen, welches daraufhin explodiert. Die Bedrohung ist nun endgültig ausgeschaltet.
Produktionsgeschichte[Bearbeiten]
Brad Bird übernimmt die Führung[Bearbeiten]
Für ihren sechsten Film übernahm bei Pixar das erste Mal jemand von außerhalb die Führung, Brad Bird, der Mann, der acht Staffeln lang die Simpsons prägte und von deren Fans als Kultregisseur gefeiert wird. Unter den Animationsliebhabern machte sich Bird vor allem aufgrund seines klassisch gezeichneten „Der Gigant aus dem All“ (im Original „The Iron Gigant“) einen Namen. Der Film floppte an den Kinokassen, doch die Kritiker schätzten Birds Werk, das schon bald eine nicht zu unterschätzende Fangemeinde erhielt.
Mit Die Unglaublichen, zu dem er selbst das Drehbuch verfasste, wollte er dann auch einen zweiten Versuch in diese Richtung wagen. So ist es nicht verwunderlich, dass er ursprünglich beabsichtigte, aus dem Stoff einen herkömmlichen Zeichentrickfilm zu machen. Doch als Warner Bros. seine Animationsabteilung schloss, wurde Brad Bird von John Lasseter zu Pixar gerufen. Jener war es auch, der Brad aufgrund der aufwendigen Action-Sequenzen vorschlug, den Film in CGI zu drehen.
Bird und Lasseter waren sich keinesfalls unbekannt. Die beiden hatten bereits zusammen die CalArts Animation School besucht und waren auch nach ihrem Abschluss enge Freunde geblieben. John Lasseter selbst sagte einst über seinen Freund, er sei einer dieser Menschen, deren Verrücktheit und deren Begabung man wohl nur einmal antrifft. Der enge Kontakt zwischen den beiden dürfte wahrscheinlich einer der Gründe sein, warum sich Bird dazu breitschlagen ließ, den gesamten Film zusammen mit Pixar zu drehen. Fast die ganze Crew wurde dann von diesen gestellt, lediglich einige enge Vertraute kamen mit Brad Bird nach Kalifornien.
Vom Storyboard zum Endergebnis[Bearbeiten]
Obwohl Bird bei diesem Film beinahe freie Hand hatte, war die Idee des Ganzen doch nie ganz umstritten. Die Unglaublichen kommt mit seinen vielen Actioneinlagen und den Themen wie Tod oder Krise in der Familie für Pixar ungewohnt erwachsen daher. Der Niedlichkeitsfaktor aus anderen Produktionen wurde hier bewusst sehr niedrig gehalten und die Ausstattung spricht im Gesamten eher Jugendliche an. In der USA reagierte man auf den Filminhalt mit dem höchsten, bisher für einen Pixarfilm freigegeben Rating und auch Disney soll über dieses Projekt im Zweifel gestanden haben.
Ebenfalls eine große Hürde stellten die zu animierenden Figuren dar. Zum ersten Mal machte Pixar Menschen zu den Hauptdarstellern in ihren Filmen. Eine gewaltige Herausforderung für die zuständigen Animatoren, die die Aufgabe hatten, Menschen mit möglichst natürlichen Bewegungen darzustellen, ohne dabei billig zu wirken. Anders als der Konkurrent Dreamworks, der bei Shrek auf realistisch gestaltete Menschen setzte, wollte Brad Bird jedoch Figuren, die zwar menschlich wirken, aber deren Style dennoch eher ins Comichafte gehen. Er wollte, nach Aussagen einiger Mitarbeiter, einen Animationsfilm, keinen Realfilm.
Und um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein großer Aufwand betrieben. Gab es bei Findet Nemo in etwa 30 aktive Sets, so waren es bei Die Unglaublichen über hundert. Es gab mehr Mitwirkende als je zuvor, für jeden Charakter wurde ein detailgetreues Modell gestaltet, um die Bewegungen besser zu analysieren. Es gab sogar ein kleines Zimmer, das mit einer Kamera ausgestattet war und den Leuten die Möglichkeit bot, einzelne Szenen, wie etwa der Dialog zwischen Edna und Bob, nachzuspielen.
Brads unglaubliche Fülle an Ideen sorgte einige Male für hitzige Diskussionen zwischen ihm und John Walker, der sich für das Budget verantwortlich zeigte. Der Eine wollte seinen Film perfekt abschließen, so wie er es von Anfang an geplant hat, der Andere musste stets die Finanzen im Auge behalten. Die Unglaublichen verbrauchte gesamthaft ein Budget von 92 Millionen Dollar und niemand hatte die Gewissheit, dass der Film den Erfolg seiner Vorgänger halten kann.
Herausgefallene Szenen[Bearbeiten]
Unter der neuen Führung von Pixar erfuhr Brad Birds Drehbuch einige starke Änderungen, unter anderem wurde der komplette Anfang ausgetauscht. Die ursprüngliche Version sah vor, Bob und Helen zuerst als ein ganz normales Paar mit einem Baby zu zeigen, welches erst kürzlich in ein neue Gegend gezogen ist und bei einer Grillparty die Nachbarn begrüßen würde. Erst als Bob sich in die Finger schneidet und ohne Kratzer davonkommt, würde dem Zuschauer klar, dass die beiden übernatürliche Kräfte haben.
Zudem sollte Syndrom bereits am Anfang seinen großen Auftritt haben. Er dringt mitten in der Nacht in das Haus der Parrs ein, um sich an Bob zu rächen, da dieser ihn in die Irrenanstalt gebracht hat. In der darauffolgenden Szene kommt es zu einem Kampf und schlussendlich explodiert das ganze Haus, während Bob, Helen und das Baby nur knapp entkommen können. Nach einigen Debatten zu diesem Thema entschloss man sich, diese Einstellungen wegzulassen und den Film gleich mit der Vorgeschichte der Superhelden zu beginnen.
Auch Figuren wurden von den Umstrukturierungen nicht verschont. Helens Freund Snug, der im Film nur am Telefon zu hören ist, sollte ursprünglich eine weitaus größere Rolle erhalten und den Jet zur Insel fliegen. Im darauffolgenden Angriff durch die Raketen wäre er dann jedoch gestorben. Der Hauptgrund dafür, dass dies nicht so umgesetzt wurde, lag in der Tatsache, dass es zu kompliziert geworden wäre. Bird selbst sagte sinngemäß: „Damit die Figur Snug funktionieren könnte, müsste man ihn gründlich einführen, ansonsten würde sein Tod den Zuschauer kalt lassen. Solch eine Einführung würde den Film jedoch unnötig in die Länge ziehen und den Zuschauer bloß ermüden.“
Zwei weitere, weniger wichtige Szenen, die der Schere zum Opfer fielen, waren eine Sequenz, die Bob im Stau zeigte und ein Albtraum von Helen, die den von Frauen umschwärmten Mr. Incredible zeigte, während sie selbst Wäschedienst verrichtete. Beide Szenen sowie der alternative Anfang und die Figur Snug können auf der deutschen Doppel-DVD betrachtete werden, allerdings nur im Rohstadium.
Rezeption und Erfolg[Bearbeiten]
Allen Befürchtungen, der Film könne aufgrund seines düsteren Tones nicht einmal annähernd an den Erfolg von Monster AG oder Findet Nemo anknüpfen, zum Trotz übertraf Die Unglaublichen die Erwartungen drastisch. Bereits am Startwochenende spielte er mehr ein, als die übrigen Pixarfilme und platzierte sich somit hinter Harry Potter und der Gefangene von Askaban, Shrek 2, Spider-Man 2 und Die Passion Christi an fünfter Stelle der besten Starts 2004. Insgesamt liegt er an 14. Stelle der erfolgreichsten Startwochenenden aller Zeiten.
In der darauffolgenden Woche spielte der Film über 70 Millionen Dollar ein, eine Zahl, die selbst die kühnsten Erwartungen der Macher übertraf. Insgesamt reichte es für 259 Millionen Dollar allein in den USA und 336 Millionen Dollar weltweit. Er rutschte damit direkt hinter Findet Nemo auf den Rang des zweiterfolgreichsten Films in der Geschichte Pixars. Besonders erfolgreich zeigte sich der Film in Großbritannien, wo er zum erfolgreichsten Animationsfilm aufstieg. Aber auch in Frankreich, Italien und Spanien lieferte der Film ein äußerst positives Ergebnis ab.
Nicht nur die Zahlen redeten eine eindeutige Sprache, auch die Kritiker lobten den Film in den Himmel. Brad Birds Meisterwerk, so lautete eine vielfache Äußerung, Der Spiegel schrieb dazu: „Hinreißend komisch und zugleich eine hintersinnige Geschichte über Superhelden.“ Auch der Film-Dienst war voll des Lobes: „Amüsanter, sehr vergnüglicher Animationsfilm, der an Rasanz realen Actionfilmen in Nichts nachsteht und zudem auf humorvolle Weise die gängigen Superheldenfilme persifliert.“
Überraschend war auch das Interesse der Oscarverleihung. In insgesamt vier Sparten war der Film nominiert und zwei der begehrten Goldmännchen durfte er nach Hause nehmen, für den besten Animationsfilm und für den besten Tonschnitt. Noch besser erging es ihm bei der Verleihung des Annie Award. Zehn verschiedene Auszeichnungen, darunter auch die für den besten Animationsfilm, für die besten animierten Charaktere und für das beste Drehbuch eines Animationsfilms.
Enttäuschend waren nur die DVD Verkäufe, die gesamthaft 7% hinter den eigentlichen Erwartungen lagen, was zu einem Minus von 6 Millionen führte. Analytiker sehen die Ursache hier hauptsächlich in der Schnelllebigkeit des Geschäftes mit Videos und DVDs.
Stab und weitere Filmangaben[Bearbeiten]
- Regie: Brad Bird
- Drehbuch: Brad Bird
- Produktion: John Walker
- Vertrieb: Buena Vista Distribution
- Kosten: 92 Millionen US Dollar
- Musik: Michael Giacchino
- Kamera: Andrew Jimenez, Patrick Lin, Janet Lucroy
- Schnitt: Stephen Schaffer
- Erstveröffentlichung: 5. November, 2004
- Länge: 115 Minuten
- FSK: ab 6 Jahren
Synchronisation[Bearbeiten]
Amerikanische Sprecher[Bearbeiten]
- Mr. Incredible/Bob Parr – Craig T. Nelson
- Elastigirl/Helen Parr – Holly Hunter
- Violetta Parr – Sarah Vowell
- Flash Parr – Spencer Fox
- Frozone – Samuel L. Jackson
- Edna „E“ Mode – Brad Bird
- Mirage – Elisabeth Peña
- Syndrom/Buddy Pine – Jason Lee
- Gilbert Huph – Wallace Shawn
- Rick Dicker – Bud Luckey
Deutsche Sprecher[Bearbeiten]
- Mr. Incredible/Bob Parr – Markus Maria Profitlich
- Elastigirl/Helen Parr – Kathrin Fröhlich
- Violetta Parr – Felicitas Woll
- Flash Parr – Marco Iannotta
- Frozone – Kai Pflaume
- Edna „E“ Mode – Mechthild Grossmann
- Mirage – Barbara Schöneberger
- Syndrom/Buddy Pine – Manuel Straube
- Gilbert Huph – Herbert Feuerstein
- Rick Dicker – Norbert Gastell
Fortsetzung[Bearbeiten]
2018 erschien eine Fortsetzung mit dem Titel Die Unglaublichen 2. Der Film lief am 15. Juni in den US-amerikanischen und am 27. September 2018 in den deutschen Kinos an. Neben Brad Bird, der erneut die Regie übernahm, kehrte auch Michael Giacchino als Komponist für die Fortsetzung zurück.
Weitere Informationen[Bearbeiten]
- Zu Die Unglaublichen gab es mehrere Videospiele. Zum Release des Filmes erschien für alle damals gängigen Systeme ein gleichnamiges Action-Adventure. In Die Unglaublichen – Der Angriff des Tunnelgräbers, welches 2005 veröffentlicht wurde, wird die Handlung des Spiels fortgesetzt. Hier kämpfen Mr. Incredible und Frozone gemeinsam gegen Tunnelgräber, der die Weltherrschaft an sich zu reißen versucht. Für Windows und Macintosh erschien zusätzlich noch eine Minispiel-Sammlung mit dem Titel Die Unglaublichen: Bei Anruf Gefahr!.
- Ein Insiderwitz versteckt sich etwa in der Mitte des Films, als Mirage Mr. Incredible sagt, die Konferenz finde im Zimmer A-113 statt. Dies ist eine Anspielung auf den echten Raum A-113 in der CalArts Animation School, in der Lasseter und Bird studiert haben.
- Die Straßennamen in der ersten Szene, wie San Pablo, Adeline, Stanford, Christie, und Powell sind allesamt Namen von echten Straßen in Emeryville, Kalifornien, wo sich die Pixar Studios befinden.
- Frozones Gezeter „Say what again!“ ist eine Anspielung auf eine Figur, die Samuel L. Jackson in Pulp Fiction gespielt hat.
- Die Unglaublichen hat die höchste Todesrate von allen Disney Animationsfilmen überhaupt (der Disneyfilm mit den meisten Toten war zur Zeit, als Die Unglaublichen erschien, Fluch der Karibik , mittlerweile ist es dessen Fortsetzung). Das bezieht die Superhelden, die durch Syndrom umgebracht wurden, die die durch ihr Cape starben, Syndroms Helfer, sowie die Leute, die durch Explosionen umkamen, mit ein.
- Dynaguy, Meta-Man, Stratogale und Thunderhead sind alles Superhelden, die durch ihr Cape zu Tode kamen. Alle vier sind aber auch während der Hochzeit der Parrs im Film zu sehen. Sie sitzen in der Bank direkt hinter Gazerbeam, Edna und Rick Dicker.
- Einige der Superhelden wurden nach Spielen benannt. So ist der Name Blazestone eine Anspielung auf das Spiel Blake stone, das von Apogee entwickelt wurde.
- Wenn der von Jason Lee entworfene Charakter Buddy das erste Mal im Film auftaucht, versucht Mr. Incredible, sich an seinen Namen zu erinnern. Er nennt ihn zuerst „Brodie“, was auf Jason Lees Rolle in 'Mallrats zurückzuführen ist.
- Einige Kostüme im Film basieren auf den Kostümen der Musikband The Aquabats, die vor ein paar Jahren sogar eine eigene TV-Serie in Zusammenarbeit mit Disney hatte. Ein Grund dafür dürfte sein, dass Brad Bird schon seit längerem Fan der Band ist.
- In Metroville trinkt man Blert Cola (eine Werbung dafür kann auf einer Tafel ausgemacht werden, an der Frozone und Mr. Incredible vorbeifahren, um zum brennenden Gebäude zu gelangen).
- Die Unglaublichen ist der erste Pixarfilm, der keine „G“-Freigabe erhielt und dessen Score keine Texte enthält.
- Es ist auch der erste Pixarfilm, in welchem mehrere Leute sterben.
- Wenn Bob Probleme mit der Tür seines Wagen hat, kann man ihn im englischen Original „Oh geez.“ rufen hören. Dieser Satz ist ein beliebtes Zitat aus der TV Sitcom Coach.
- Die Produktion von Die Unglaublichen begann bereits im Jahre 2000.
- Der Score aus dem Film stammt von Michael Giacchino. Er ist Brad Birds Tribut an die Scores aus den 60ern, zum Beispiel an den James Bond franchise von John Barry und stellt eine Mischung aus Jazz und Swinging dar. Für diesen Soundrack verzichtete Michael Giacchino auch darauf, wie es eigentlich heutzutage üblich ist, jedes Instrument seperat aufzunehmen und anschließend alles zusammenzumischen. Das ganze Stück wurde in einem einzigen Raum gespielt.
- Die Unglaublichen weist deutliche Parallelen zum Comic Fantastic Four auf. Zum Beispiel die Idee der Superheldengruppe, deren Mitglieder unterschiedliche Kräfte aufweisen und die, der ganzen Gruppe gemeinsamen, Kostüme (die durchaus vergleichbar sind). Zudem haben beide Teamanführer ein Mister in ihrem Namen und auch das Baby Jack-Jack, welches viele verschiedene Fähigkeiten besitzt, ist mit Franklin Richards zu vergleichen, dem Mutantensohn von Mister Fantastic und Invisible Woman, der ebenfalls unendlich viele verschiedene Kräfte aufweist. Der Name Mr. Incredible ist ähnlich wie der Name Mr. Fantastic.
- Es gibt neben den Gemeinsamkeiten mit den Fantastic Four auch etliche mit anderen Superhelden. Mr. Incredible repräsentiert Superman in seinen goldenen Jahren, mit einem Teil Batman darin (beispielsweise das mit Gadgets ausgerüstete Auto) und Elastigirl weist Parallelen zu Plastic Man auf. Der junge Incrediboy ähnelt optisch Batmans Sidekick Robin.
- Der Name Baron von Ruchlos, der im Film auftaucht, wurde auch vom Profiwrestler Steve Austin in Betracht gezogen, als er auf der Suche nach einem guten Namen wie Ice Dagger und Chilly McFreeze war. Er entschied sich dann aber stattdessen für Stone Cold.
- Die Disneyzeichner Ollie Johnston und Frank Thomas haben beide gegen Ende des Films einen Gastauftritt. Sie sind die beiden Männer, die, nachdem der Roboter besiegt wurde, von der „alten Schule“ sprechen, eine Referenz an den Zeichentrickfilm. Die beiden hatten ebenfalls eine Sprechrolle in Brad Birds Der Gigant aus dem All. Leider lebte Thomas nicht lang genug, um die Fertigstellung von Die Unglaublichen zu sehen.
- Die amerikanische DVD besitzt auch eine indische Sprachversion, in der Bob Parr von Sharukh Khan gesprochen wird.
- Basierend auf dem Film entstand sowohl ein Comic (Holiday Heroes) wie auch eine Eisshow (A Magic Kingdom Adventure). In beiden geht es darum, dass die Familie Parr Urlaub macht und durch ein Ereignis gestört wird (im Comic ein Vulkanausbruch, in der Eisshow ein Angriff von Syndroms Roboter).
- Die Unglaublichen kann nicht später als 1976 spielen. Der Todestag vieler Superhelden, die durch ihr Cape starben, war auf die späten 50er datiert. Daraus wiederum resultieren einige Ungereimtheiten. So gab es damals noch keine CDs.
- Die Handlung des Films weist einige deutliche Parallelen zu Alan Moores Watchmen auf. Einige Beispiele für die Gemeinsamkeiten:
- Beide beginnen damit, dass Superhelden verklagt werden.
- Die Hauptperson beginnt, außerhalb des Gesetzes gegen Verbrecher zu kämpfen (vgl. Mr. Incredible und Rorschach).
- Syndrom wurde als Kind schwer enttäuscht, ebenso wie Walter Korvacs alias Rorschach.
- Beide zeigen Superhelden in deren bürgerlichen Leben.
- Sowohl Bob Parr als auch Nite-Owl wurden gezeigt als frühere, starke Athleten, die nun Fett angesetzt haben.
- Brad Bird konnte lange Zeit keine passende Stimme für Edna Mode finden. Als er eines Tages die Schauspielerin Lily Tomlin fragte, ob sie diesen Job übernehmen wolle, machte er ihr die gewünschte Stimme vor. Tomlin sagte zu Bird, er spreche die Modedesignerin so gut, dass er doch ihre Synchronisation selbst übernehmen solle, was dieser schlussendlich auch tat.
- Syndroms rotes, aufstehendes Haar ist eine Anspielung auf den Superman Sidekick Jimmy Olsen.
- Zu den Unglaublichen erschien eine Figurenserie im Überraschungsei.
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Für Details und kommende Produktionen siehe auch: Liste aller Pixar-Filme