Frank McSavage
Frank McSavage (* 7. Juli 1903 in Bellshill, North Lanarkshire; † 1998 in den USA) war ein schottischer Comic- und Trickfilmzeichner. In den 1930er und 1940er Jahren war er Zwischenphasenzeichner der Walt Disney Studios, später arbeitete er auch für Walter Lantz und zeichnete Comics und illustrierte Kinderbücher für Western Publishing. In Erinnerung geblieben sind besonders solche seiner Comics, die auf Oma Ducks Bauernhof spielen.
Biographie[Bearbeiten]
Frühe Jahre[Bearbeiten]
Frank McSavage wurde am 7. Juli 1903 im schottischen Bellshill, Provinz North Lanarkshire geboren. Er wuchs nahe Glasgow auf, wo er später seine Schulausbildung an der Glasgow School of Art abschloss. Anschließend zeichnete er für einige lokale Zeitungen und illustrierte Magazine. Zur gleichen Zeit schrieb er auch einige Drehbücher für eine Theatergruppe. Im Jahr 1930 wanderte er im Zuge des im Vereinten Königreich einsetzenden „Great Slump“, also der Weltwirtschaftskrise, nach Kanada aus. Dort blieb er nur kurz und immigrierte wenige Jahre darauf in die USA. Er ließ sich im New Yorker Buffalo nieder, um ab 1936 für die Disney-Studios in New York City zu arbeiten.
Dort zeichnete er Werbematerial für die Ostküste, als sich ihm die Möglichkeit eröffnete, an Walt Disneys erstem abendfüllenden Zeichentrickfilm, „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (1937) zu arbeiten, zog er um nach Kalifornien, wo der Film produziert wurde. Nach Abschluss des Films arbeitete er an einer ganzen Reihe von Kurzfilmen, meist mit Donald Duck in der Hauptrolle. Während seiner ersten Anstellung bei Disney, die von 1936 bis 1942 andauerte, wirkte er so unter anderem an „The Village Smithy“.
Ab 1942 arbeitete Frank McSavage dann für den Disney-Konkurrenten Walter Lantz wieder in seiner Rolle als Werbezeichner. Wahrscheinlich hatte er seinen Job bei Disney durch das Eintreten der ersten Dark Ages im Jahr 1941 verloren. Dafür spricht, dass er Ende 1945 wieder zu seinem alten Arbeitgeber wechselte, dem er bis Dezember 1949 treu blieb. In dieser zweiten Arbeitszeit war er wiederum vor allem mit Donald-Duck-Cartoons beschäftigt, darunter im Jahr 1948 „Donald's Dream Voice“. Anschließend versuchte er sich mit seinem Kollegen Art Scott, der ebenfalls für Disney gearbeitet hatte, mit einem eigenen Trickfilmstudio. Sie mussten die Produktion ihrer Werbefilme für das Fernsehen aber schon kurz darauf wieder einstellen, da es an Rentabilität mangelte.
Comiczeichner und Illustrator[Bearbeiten]
Bereits 1944, während er für Walter Lantz arbeitete, zeichnete Frank McSavage als Nebenverdienst für „Nadar Comics“. In erster Linie fertigte er Funnies für die Barnyard Comics an, die 31 Ausgaben erreichten.
Ab 1950 zeichnete er für Western Publishing. Der Verlag hielt zu dieser Zeit die Lizenzrechte für Comics quasi aller bedeutender Trickfilmstudios. Zu Beginn wirkte er vor allem an Comics, die Figuren von Walter Lantz als Titelhelden hatten, darunter Woddy Woodpecker und Oswald the Lucky Rabbit. Anschließend zeichnete er MGM-Comics mit Barney Bear. Bis 1959/60 produzierte er dann auch Disney-Comics, vorzüglich mit Charakteren aus dem Duck-Universum. Am bekanntesten sind seine Geschichte mit Oma Duck und Franz Gans, dazu zeichnete er zahlreiche Comics, in denen auch die beiden Mäuse aus Aschenputtel, Jacki und Karli, einen Auftritt auf Dorette Ducks Bauernhof haben. In Deutschland erschienen seine Geschichte meist im Micky Maus Magazin, aber auch im TGDD und anderen Publikationen.
Ab 1960 stellte er das Zeichnen von Comics ein und konzentrierte sich auf Illustration von Kinderbüchern des Western Publishing Verlags, die wiederum ihre Vorbilder in den Trickfilmen von Disney, Lantz und Hanna-Barbera hatten.
Im Ruhestand entdeckte Frank McSavage, wie viele Comiczeichner, seine Leidenschaft für die Malerei. Seine späten Werke sind heute jedoch in Vergessenheit geraten. Er erreichte das hohe Alter von 95 Jahren und starb 1998 in den USA.
Literatur[Bearbeiten]
- Wolfgang J. Fuchs: Texterporträt, Folge 21: Frank McSavage. In: Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sonderheft 232, Berlin 2006, Egmont Ehapa Verlag, S. 17.