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Gudrun Penndorf

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Gudrun Penndorf bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2020 (© Egmont Ehapa Media, Petra Fritz Hennemann)

Gudrun Penndorf (* 1938) übersetzte ab 1968 für Ehapa Asterix-Comics (Bände 1–29) und zahlreiche Lucky-Luke-Bände. Zudem übersetzte sie auch fast zweihundert Bände der Lustigen Taschenbücher ins Deutsche. Sie ist außerdem Dozentin für Französisch und Wirtschaftsfranzösisch an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Den Auftrag für die Übersetzung der Asterix-Bände erhielt Penndorf, als sie bei Ehapa als Übersetzerin von den Lustigen Taschenbüchern arbeitete. Nachdem Rolf Kauka aus den ersten Asterix-Bänden die Abenteuer der Germanen Siggi und Babarras machte, wurde ihm der Lizenzvertrag entzogen. Laut dem Feuilletonredakteur von Die Welt, Matthias Heine, hatte Kauka rechtes Gedankengut, antisemitische Vorurteile (das Vorurteil eines wuchernden Juden in Die goldene Sichel), sowie demokratiefeindliche Anspielungen in seine Fassung der Asterix-Comics eingebaut. Obelix' Hinkelstein bzw. Menhir etwa wurde in der Kauka-Version zum Schuldkomplex umgedeutet und sei damit zur rechten Metapher der Aufarbeitung des Holocausts geworden[1][2][3]. Der Lizenzvertrag für die Asterix-Comics ging schließlich an Ehapa über. Dort übersetzte Gudrun Penndorf unter der Gesamtleitung von Adolf Kabatek die ersten 29 Bände der Reihe ins Deutsche. Dabei kreierte sie etwa aus dem französischen „Ils sont fous, ces Romains“ das sprichwörtliche „Die spinnen, die Römer“. In der Kauka-Fassung war der Satz noch mit „Uii, die Römer sind doof“ übersetzt worden[1][4].

In welchem Ausmaß Kabatek den Übersetzungen den „letzten Schliff“ gegeben hat, bleibt bis heute strittig. Nachdem sich Penndorf im Streit vom Ehapa-Verlag getrennt hatte, gab es unterschiedliche Aussagen über ihre und Kabateks Rolle. Laut Ehapa stammten nur die Rohübersetzungen von ihr.

Matthias Heine von Die Welt urteilte über Penndorf: „Zum deutschen Erfolg von Asterix und zur Bereicherung der deutschen Sprache trug sie mindestens genauso viel bei wie die legendäre Erika Fuchs bei Donald Duck. Nur ist Penndorfs Leistung bisher noch nicht annähernd so breit gewürdigt worden.“[1]

Im September 2020 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihre „übersetzerischen Leistungen“ die die „Bildergeschichten zu einem Bildungserlebnis“ machen.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Comic-Geschichte – Der Kauka-Effekt, welt.de, 22.03.2005, abgerufen am: 27.11.2016
  2. Antisemitismus in Comics, web-archive, abgerufen am: 27.11.2018
  3. Wikipedia-Artikel über Asterix, abgerufen am: 27.11.2018
  4. Wikipedia-Artikel über Gudrun Penndorf, abgerufen am: 27.11.2018
  5. Asterix-Übersetzerin erhält das Bundesverdienstkreuz in tagesspiegel.de vom 9. September 2020, abgerufen am 3. Juli 2021

Weblinks[Bearbeiten]

Interview mit Gudrun Penndorf bei comedix.de