Hörspiel
Das Hörspiel ist eine akustische Wiedergabe einer Geschichte. Diese Geschichte bezieht sich meist auf ein visuelles Medium, also einen Film oder ein Buch. Allerdings gibt es auch Hörspiele, die eigens dafür produziert wurden, auf LP, MC oder CD veröffentlicht zu werden.
Produktion[Bearbeiten]
Der Autor schreibt in Zusammenarbeit mit einem Redakteur den Text, der in der Regel die Grundlage für die Hörspielproduktion darstellt. Das eigentliche Stück, das später im Radio gesendet oder auf CD, Kassette oder früher Schallplatte vertrieben wird, ist eine Inszenierung, die maßgeblich durch den Regisseur und die beteiligten Schauspieler geprägt ist. Außerdem sind an einer Hörspielproduktion in der Regel zwei Tontechniker und ein Regieassistent beteiligt. Für große Produktionen werden oft auch ein Komponist und Musiker engagiert.
Geschichte[Bearbeiten]
Als erstes Hörspiel gilt A comedy of danger von Richard Hughes, das von BBC am 15. Januar 1924 ausgestrahlt wurde.
In Deutschland wurde das erste Hörspiel am 24. Oktober 1924 gesendet. Hans Flesch strahlte über Welle 467 eine „Senderspielgroteske“ namens Zauberei auf dem Sender aus, die erstmals die technischen Möglichkeiten des neuen Mediums Rundfunk experimentell nutzte.
Am 30. Oktober 1938 sorgte die Ursendung von Krieg der Welten nach H. G. Wells in New York für Aufsehen. Zahlreiche beunruhigte Bürger meldeten sich bei der Polizei in Besorgnis um einen vermeintlichen Marsangriff.
Das erste bekannte Hörspiel von Disney ist „Schneewittchen und die 7 Zwerge“ auf Schellack-Langspielplatte.
Typologie[Bearbeiten]
Es gibt zwei Typen von Disney – Hörspielen.
- Das Originalton-Hörspiel beispielsweise verwendet ausschließlich direkt aufgenommenes akustisches Material, das dem genauen Text oder der Musik des original Films entspricht, hier verwendete man den Begriff „Originalfassung“.
- Eine eigene Geschichte in Form eines Hörspiels, die auf einem bereits bestehenden Disney-Film aufbaut, oder den Film mit verschiedenen Geschichten „ergänzt“. So entstanden Hörspiele von Fortsetzungen, schon lange bevor man bei Disney an eine Fortsetzung des Films gedacht hat.
Arten von Hörspieldatenträgern[Bearbeiten]
Schellack[Bearbeiten]
Die Schellack-Langspielplatte, im Volksmund „Schellackplatte“, ist die erste Publiaktionsform des Hörspiels auf einem Datenträger. Die Schellackplatte ist eine Langspielplatte, welche aus dem Abfallprodukt der Lackschildlaus hergestellt wird. Das erste bekannte Hörspiel auf Schellack von Disney war „Schneewittchen und die 7 Zwerge“ von 1937. Bis 1961 wurden Schellackplatten produziert, allerdings nur eine geringe Anzahl von Disneyplatten, da die Produktion von Schellack sehr aufwendig und kostenspielig war. Für ein Kilo des begehrten Produkts, benötigte man 300.000 Lackschildläuse, die wiederrum alle mit Pflanzenteilen ernährt werden mussten.
Vinyl[Bearbeiten]
Mit der endgültigen Entwicklung einer Langspielplatte aus einem günstigeren syntetischen Material, anstelle des teuren Naturprodukts Schellack, erlebte das Hörspiel endlich seinen Einzug in Haushalte auf der ganzen Welt, mit dem Vinyl.
Bereits in den 1930er Jahren entwickelt, hatte es noch nicht die benötigte Reife um damals schon zum komerziellen Einsatz genutzt werden zu können. Seit 1958 gab es in Deutschland ausschließlich nur noch Langspielplatten aus Vinyl, also „PVC“ („Polyvinylchlorid“), zu kaufen.
Endlich schafften es Hörspiele der Walt Disney Company auch in private Haushalte in aller Welt. Disney gründete eigens für die Produktion von Hörspielen und Musikschallplatten ein eigenes Plattenlabel, nämlich Disneyland Records, das heute unter dem Namen Walt Disney Records bekannt ist.
Die letzte von Disney produzierte Langspielplatte ist das Hörspiel zu Aladdin 1992.
Ein Versuch alle jemals von Disney produzierten Hörspiele auf Langspielplatte zu dokumentieren, findet ihr hier -> Liste aller deutschsprachigen Disney-Hörspiele auf LP
MC[Bearbeiten]
Der Begriff „MC“ („Micro Cassette“) wurde eigentlich von Olympus geprägt, sie entwickelten aus der gängigen "CC" (Compact Cassette) eine kleinere Version, die für Diktiergeräte und Anrufbeantworter vorgesehen waren.
In der Musik und Hörspielbranche, wurde dieser Begriff für bereits bespielte Kompaktkassetten (CC) benutzt, man verstand hier unter „MC“ dann „Music Cassette“. Die erste Compact Cassette wurde 1963 von Philips auf den Markt gebracht und stand in direkter Konkurrenz zur Schallplatte. Jedoch waren die Geräte und die Tonträger damals noch sehr teuer und die Langspielplatte konnte sich mit ihrem günstigen Preis und den bereits vorhandenen Geräten noch lange am Markt halten.
Seit 1966 produzierte Disneyland Records ihre Hörspiele nun neben dem Hauptvertrieb auf Langspielplatte auch auf MC und hatten damit einen großen Erfolg auf der ganzen Welt.
Einen ständig erweiterbaren Versuch, alle jemals von Disney produzierten Hörspiele auf MC zu dokumentieren, findet ihr hier -> Liste aller deutschsprachigen Disney-Hörspiele auf MC
CD[Bearbeiten]
Die „CD“ („Compact Disc“), erfunden Ende der 1970er Jahre von Philips und Sony, ist nun seit fast 30 Jahren in Produktion. Disney produziert seit Mitte der 1980er Jahre mit dem Label Walt Disney Records ihre Musik und ihre Hörspiele überwiegend auf diesem Medium, es wurden und werden zwar immernoch Musikkassetten hergestellt, allerdings nicht mehr in so hoher Auflage wie bisher.
Eine Liste aller Disney Hörspiele auf CD findet ihr hier -> Liste aller deutschsprachigen Disney-Hörspiele auf CD