Moby Duck
Moby Duck (engl. und ital. ebenfalls Moby Duck) ist eine anthropomorphe Ente und ein ehemaliger Walfänger, der zusammen mit seinem eher unterbelichteten Maat Doofy Duck (Dimwitty Duck) und dem gewitzten Tümmler Tümmi (Porpy) stets erfolglos auf Walfang geht oder für Dagobert Duck Fracht ausliefert. Er nimmt dabei auch des Öfteren weitere Familienmitglieder mit auf Reisen oder auch Ede Wolf und andere Disney Figuren.
Entstehung[Bearbeiten]
Der ursprünglich für das Fernsehen kreierte Seemann hatte seinen einzigen TV-Auftritt am 6. Oktober 1968 im Segment Pacifically Peeking der Show The Wonderful World of Disney, wo er von Paul Frees gesprochen wurde, der auch Primus von Quack und Dinky Duck sprach. Zu seinem Comic-Debüt hatten ihm Vic Lockman und Tony Strobl bereits eineinhalb Jahre zuvor im Comic „Moby Duck und der Wal“ verholfen. Von Oktober 1967 bis März 1978 hatte Moby in den USA seine eigene Heftserie. Tümmi war von Anfang an in den Abenteuern dabei, Doofy wurde erst in den 1970ern fest ins Moby-Universum integriert. Zuvor begleitete ihn Donald auf seinen Abenteuern.
Weiterer Werdegang[Bearbeiten]
Zwischen 1972 und 1983 produzierte auch Gutenberghus (heute: Egmont) etliche kurze Moby Duck-Comics und -Einseiter, die allesamt von Antoni Gil-Bao zeichnerisch umgesetzt wurden. Heute ist Moby aufgrund des heiklen Walfang-Themas fast vollständig aus den Comics verschwunden und arbeitet eher als Frachtschipper oder Lieferbote, wenn überhaupt.
Ein kurzzeitiger Wiederbelebungsversuch des alten Seebären erfolgte mit der italienischen Comic-Reihe Geschichten aus Entenhafen, in der ihm statt Doofy Dümpel und statt Tümmi Trappel zur Seite steht. Die Serie ist zeitlich jedoch weit vor späteren Geschichten angesiedelt, daher könnte es sich auch um einen Vorfahren handeln. Zu Beginn der Serie verliert Moby Duck sein Schiff „Goldfisch“ und muss sich so mit Dümpel zusammenschließen. Nun erleben sie gemeinsam 20 Abenteuer, in denen sie dem Hauptantagonisten Azimut von Absinth entgegenstellen müssen und gemeinsam mit den Bewohnern einige maritime Begebenheiten erleben dürfen.
Aussehen[Bearbeiten]
Konzipiert wurde die Figur als Popeye mit Schwimmhäuten. Moby Duck ist eine anthropomorphe Ente, die typische Seefahrerkleidung trägt: Hut, gestreiftes T-Shirt und blaue Shorts und liebt es, seine Pfeife zu rauchen. In älteren Geschichten war seine Haarfarbe noch rot, manchmal auch goldfarben, heute ist sie fast ausschließlich weiß. Die Figur Hein erinnert optisch sehr stark an Moby Duck, wurde aber erst später eingeführt.
Charakter[Bearbeiten]
Moby hat eine bemerkenswerte Kenntnis über die Meere, was ihm zugutekommt. Er ist auch absolut ehrlich und verantwortungsbewusst. Jedoch gibt es auch Geschichten, in denen er ein aufbrausendes Temperament hat und unhöflich sein kann. Gelegentlich zeigt er auch ein männliches chauvinistisches Verhalten.
Von allen Disney Figuren ist er wohl der politisch unkorrekteste. Er war von Beruf Walfänger und raucht mit seiner Pfeife Tabak. Als Walfänger ist er aber ein Versager, so verdient er sein Geld eher als Frachtführer für Dagobert. Er hat in keiner einzigen Geschichte einen Wal gefangen und fragt sich sogar in einer Kurzgeschichte „Wozu hab‘ ich überhaupt eine Harpunierkanone?“ (MM 1974-31).
In seinen Geschichten hat er es auch öfter mit Bösewichten zu tun wie etwa Piraten, die Panzerknacker, Madame Mim, Hugo Habicht, Ede Wolf oder Captain Hook.
Verwandtschaft[Bearbeiten]
Moby Duck taucht zwar nicht im Stammbaum von Don Rosa oder Carl Barks auf, in einigen Geschichten (Landurlaub eines alten Seebären, …) gibt es aber Hinweise, dass er der Cousin von Donald Duck ist und auch anderen Familienmitgliedern ist er gut bekannt. Auch Dagobert bezeichnete er (zumindest in deutscher Übersetzung) schon als seinen Vetter.
Der französische Fan Gilles Maurice entwickelte einen Stammbaum, auf dem auch Moby Duck als Mitglied der Duck Familie geführt wird.[1]
Sonstiges[Bearbeiten]
- Sein Name leitet sich von Moby Dick ab, einer Novelle von Herman Melville.
- Moby Duck war auch mehrmals als Sammelfiguren von DeAgostini, Disney Parade und Disney Collection erhältlich.
- Die Figur Hein scheint eine italienische Variante der Figur zu sein. Obwohl die Figuren Hein und Gerti auch zur See fahren, gab es nie eine gemeinsame Geschichte mit diesen Figuren.
- Im LTB 467 erschien die Geschichte Moby Duck, in der die Figur zwar mitspielt, aber nicht Kapitän Ahab spielt.
Weblinks[Bearbeiten]
- Moby Duck im Inducks
- Moby Duck auf der offiziellen Seite
- Moby Duck im Disney Fandom (englisch)
- Moby Duck in der englischen Wikipedia (englisch)
- Weird Space (englisch)
- Toonopedia (englisch)
- Moby Duck auf Topolino
- Moby Duck in der Paperpedia (italienisch)