Neuverfilmung: Unterschied zwischen den Versionen

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== Definition ==
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Der Filmwissenschaftler James Monaco versucht eine allgemeine Definition: Ein Remake ist laut ihm die „Neuverfilmung eines schon einmal verfilmten Stoffes“ ist.<ref>James Monaco, ''Film verstehen - Kunst, Technik, Sprache. Geschichte und Theorie des Films'', 1980, S. 72 </ref> Allerdings bleibt bei dieser Definition offen, wie der Begriff „Stoff“genau zu verstehen ist. Denn der Begriff „Stoff“ lässt verschiedene Interpretationen zu: Einerseits kann es sich hierbei um Drehbücher, Romane, Legenden oder historische Ereignisse handeln; andererseits bleibt ungewiss, wie groß die Parallelität zwischen alter und neuer Fassung sein kann.<ref>Jochen Manderbach, ''Das Remake - Studien zu seiner Theorie und Praxis, 1988'', S. 8</ref>
Der Filmwissenschaftler James Monaco versucht eine allgemeine Definition: Ein Remake ist laut ihm die „Neuverfilmung eines schon einmal verfilmten Stoffes“ ist.<ref>James Monaco, ''Film verstehen Kunst, Technik, Sprache. Geschichte und Theorie des Films'', 1980, S. 72 </ref> Allerdings bleibt bei dieser Definition offen, wie der Begriff „Stoff“genau zu verstehen ist. Denn der Begriff „Stoff“ lässt verschiedene Interpretationen zu: Einerseits kann es sich hierbei um Drehbücher, Romane, Legenden oder historische Ereignisse handeln; andererseits bleibt ungewiss, wie groß die Parallelität zwischen alter und neuer Fassung sein kann.<ref>Jochen Manderbach, ''Das Remake Studien zu seiner Theorie und Praxis, 1988'', S. 8</ref>


Mit dem Begriff „Neverfilmung“ wird eine erneute Verfilmung eines Filmes oder literarischen Werkes beschrieben. Es wird jedoch oft zwischen einer ''Neuverfilmung'' und einer ''Neuadaption'' unterschieden. Dabei bezieht sich die ''Neuadaption'' vor allem auf die (literarische) Vorlage des Originalfilms und lässt dabei Aspekte des früheren Films außer acht. So werden als Neuadaption vor allem Filme, die auf bekannter Literatur aufbauen und vorherige Verfilmungen größtenteils ignorieren, bezeichnet (u. a. ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Shelley%E2%80%99s_Frankenstein Mary Shelley’s Frankenstein]'', 1994).
Mit dem Begriff „Neverfilmung“ wird eine erneute Verfilmung eines Filmes oder literarischen Werkes beschrieben. Es wird jedoch oft zwischen einer ''Neuverfilmung'' und einer ''Neuadaption'' unterschieden. Dabei bezieht sich die ''Neuadaption'' vor allem auf die (literarische) Vorlage des Originalfilms und lässt dabei Aspekte des früheren Films außer acht. So werden als Neuadaption vor allem Filme, die auf bekannter Literatur aufbauen und vorherige Verfilmungen größtenteils ignorieren, bezeichnet (u. a. ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Shelley%E2%80%99s_Frankenstein Mary Shelley’s Frankenstein]'', 1994).

Version vom 26. Januar 2021, 12:05 Uhr

Der Begriff Neuverfilmung, oft auch Remake (verkürzt für englisch film remake), bezeichnet einen Film, der auf einem bereits veröffentlichten Film oder einer zuvor schon verfilmten Vorlage basiert. Neuverfilmungen sind seit dem Bestehen des Films üblich und werden aus verschiedenen Gründen gedreht, besonders häufig geschieht dies jedoch aus kommerziellen Gründen. Es gibt viele Arten und Unterkategorien von Neuverfilmungen, deren Abgrenzung nicht immer einfach ist. Eng verwandt mit der Neuverfilmung ist das Reboot, das im Unterschied zur Neuverfilmung jedoch nicht eine bestehende fiktive Geschichte/Serie weitererzählt, sondern diese von vorne an neu erzählt und daher nur lose auf dem vorherigen fiktiven Werk basiert.

Definition

Der Filmwissenschaftler James Monaco versucht eine allgemeine Definition: Ein Remake ist laut ihm die „Neuverfilmung eines schon einmal verfilmten Stoffes“ ist.[1] Allerdings bleibt bei dieser Definition offen, wie der Begriff „Stoff“genau zu verstehen ist. Denn der Begriff „Stoff“ lässt verschiedene Interpretationen zu: Einerseits kann es sich hierbei um Drehbücher, Romane, Legenden oder historische Ereignisse handeln; andererseits bleibt ungewiss, wie groß die Parallelität zwischen alter und neuer Fassung sein kann.[2]

Mit dem Begriff „Neverfilmung“ wird eine erneute Verfilmung eines Filmes oder literarischen Werkes beschrieben. Es wird jedoch oft zwischen einer Neuverfilmung und einer Neuadaption unterschieden. Dabei bezieht sich die Neuadaption vor allem auf die (literarische) Vorlage des Originalfilms und lässt dabei Aspekte des früheren Films außer acht. So werden als Neuadaption vor allem Filme, die auf bekannter Literatur aufbauen und vorherige Verfilmungen größtenteils ignorieren, bezeichnet (u. a. Mary Shelley’s Frankenstein, 1994).

Eine genaue Klassifizierung der einzelnen Filme ist dabei jedoch vielfach schwierig. Einen Stempel „Neuverfilmung“ oder „Neuadaption“ erhalten vor allem File, die sich ausdrücklich auf vorherige Arbeiten/Filme beziehen (etwa durch Übernahme des Titels und Autoren des Originals). Jedoch werden in der Fachliteratur Probleme über die Abgrenzung der Begriffe aufgezeigt, die in der Ermittlung der ursrünglichen Arbeit liegen und der Definition, ab wann ein Film soweit mit einem anderen übereinstimmt, dass eine Klassifizierung angebracht ist. So sind besonders in Subgenres des Filmes sind diese Grenzen fließend.

Geschichte

Schon seit dem Beginn des Films wurden Ideen oder ganze File wieder aufbereitet und dem Zuschauer angeboten. Als der Film dann als Jahrmarktsattraktion durch die Länder zog, gab es sehr viele Neuverfilmungen. In den 1990er Jahren wurde der Film komplexer und die Autorenschaft führte oftmals Rechtsstreits mit den Filmproduzenten. Es kam daher zu vielen Neverfilmungen, die gar die Ausbildung neuer Filmgenres beschleunigten.[3]

In den folgenden Jahren wurden Neuverfilmungen in der Filmindustrie aus mehreren Gründen produziert: Oftmals waren erfolgreiche Filme ein Garantieerfolg der Neuverfilmung. Außerdem wurden die gekauften, teuren Rechte an Vorlagen wurden mehrmals verwendet, um so den Profit zu erhöhen. So wurden in den 1930er und 1940er Jahren Neuverfilmungen durch dasselbe Studio oft bereits in Abständen von wenigen Jahren gedreht. Auch wurden technische Erneuerungen, etwa der Tonfilm, Farbfilm, Cinemascope oder computergestützte Spezialeffekte, durch Verwendung bereits erfolgreicher Film als Vorlage getestet und eingeführt. Zudem führte auch die Bedrohung durch neue Medien wie das Fernsehen oder Video führten zu einer erhöhten Produktion von Neuverfilmungen. Die hohe Anzahl von Neuverfilmungen bis in die 1950er Jahre wird auch mit dem damaligen Verständnis von Produzenten und Zuschauern begründet, die Filme nur als aktuelles Produkt ansahen.

Zudem kann auch eine künstlerische Ambition als Grund vieler Neuverfilmungen gesehen werden. Deutlich wird dies besonders in Fällen, in denen ein Regisseur seine eigenen Filme neu verfilmt, wie etwa Alfred Hitchcock. Auch andere erfolgreiche und für die künstlerische Entwicklung des Films wichtige Filme sind Neuverfilmungen. So war der Klassiker des Film noir Die Spur des Falken (1941) bereits die dritte Verfilmung des Stoffes von Dashiell Hammett nach Der Malteser Falke (1931) und Der Satan und die Lady (1936).

Unter diesem Aspekt kann man auch Neuverfilmungen betrachten, die sich an eine neues Genre oder die Entwicklung eines Genres anpassen. Allgemein gehen neue Hochphasen eines Genres oft mit Neuverfilmungen von Genreklassikern einher. Beispielsweise waren nach vielen erfolgreichen Neuverfilmungen und Adaptionen klassischer Schauerromane im amerikanischen Horrorkino der 1990er (u. a. Bram Stoker’s Dracula) ab den 2000er Jahren eine große Anzahl von Neuverfilmungen von amerikanischen Horrorfilmen der 1970er Jahre (u. a. Massacre Texas Chainsaw Massacre (2003) und Das Omen (2006)) in den Kinos.

Heutzutage wird die Neuverfilmung vor allem mit dem modernen Hollywood-Film in Verbindung gebracht, auch wenn die Neuverfilmung auch in anderen Filmländern und während der gesamten Geschichte des Films häufig praktiziert wurde und wird. Diese Tatsache hat vor allem mit der dominanten Stellung des amerikanischen Kinos zu tun. Die Tradition, Neuverfilmung nicht-englischsprachiger Filme oft kurz nach Veröffentlichung des erfolgreichen Originals als „amerikanisierte“ Version herauszubringen, wird mit der Ablehnung der amerikanischen Zuschauer gegenüber Synchronisation und Untertitel begründet.

Besonders häufig verfilmte Stoffe

Einzelnachweise

  1. James Monaco, Film verstehen – Kunst, Technik, Sprache. Geschichte und Theorie des Films, 1980, S. 72
  2. Jochen Manderbach, Das Remake – Studien zu seiner Theorie und Praxis, 1988, S. 8
  3. Jennifer Forrest/Leonard R. Koos (Hg.): Dead Ringers: the Remake in Theory and Practice. SUNY Press 2002
  4. http://www.film-lexikon.de/Rekorde

Quelle