Entenhausen ist überall: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Entenhausen ist überall''' ist eine vom 5. November 2011 bis 11. März 2012 stattfindende Ausstellung mit dem Schwerpunkt auf den Werken von [[Carl Barks]], [[Floyd Gottfredson]] und [[Al Taliaferro]]. Die Ausstellung ist keine komplette Neurealisierung, sondern basiert auf der Sammlung [[Reichelt und Brockmann]]. | |||
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Die Ausstellung erstreckt sich auf etwa vier bis fünf Räume des Schlosses und zeigt vor allem gerahmte Originalwerke der im Mittelpunkt stehenden Künstler. Die Auswahl an Comics ist groß, schon alleine die Möglichkeit, sich von Gemälde zu Gemälde zu lesen, ist ein Vergnügen, das man als Disney-Comic-Freund nicht missen möchte. Die Ausstellung ist auch für Laien interessant, wenn auch die teilweise vorhandene Trivialität des Gezeigten manch Sammlern wenig Begeisterung entlocken mag. Für diese sicher von besonderem Interesse sind die Einblicke in die Studio- und Verlagspolitik, besonders auf den oft vernachlässigten Taliaferro wird hier eingegangen. | |||
Die Atmosphäre in den Ausstellungsräumen ist sehr angenehm; im Schloss Britz muss niemand mit wütenden Ordnern rechnen, sollte er eine Zeichnung aus kurzer Distanz näher betrachten wollen (was den Besuchern von [[Walt Disneys wunderbare Welt und ihre europäischen Wurzeln]] in München nicht vergönnt war). Erwähnt sei, dass Carl Barks, verglichen mit Gottfredson und Taliaferro, keine übergeordnete Rolle spielt, was den Umfang seiner Werke angeht. Wer sich also nur für ''the good artist'' auf den Weg macht, könnte enttäuscht werden. Erwähnenswert ist, dass besonders bei Barks nicht nur Comicseiten in jedwedem Stadium, sondern auch frühere Werke gezeigt werden. In jedem Falle beeindruckend ist eine Photographie Barks', die im Format A0 an der Wand hängt und nur noch einiger Kerzen und eines kleinen Schreins bedürfte, um vollends an einen Tempel für den Comicgott zu erinnern. | |||
Für Kinder, die nicht wenigstens halbwegs an der Thematik interessiert sind, ist die Ausstellung eher nicht zu empfehlen. Allenfalls die Weihnachtslieder-spielende Kapelle, die in einem Schaukasten ausgestellt ist, dürfte die Begeisterung der Jüngsten wecken. Erwähnt sei in jedem Falle, dass die Sammlung größtenteils auf Reichelt und Brockmann zurückgeht, die den meisten Barks-Kennern bekannt sein dürften. Sie ist weitestgehend identisch mit Reichelt und Brockmanns Ausstellung „Ente Gut, Alles Gut – Barks, Taliaferro und Gottfredson – Disney’s große Zeichner“, die seit 1995 unter diesem und ähnlichen Namen bereits öfters zu sehen war (zuletzt 2008 in Herne). Dieser Umstand erspart es einem zumindest, dass man sich beim Betrachten der Schrifttafeln über schlampige Recherchearbeit ärgern müsste (die Ummünzung von [[Wolfgang Reitherman]] in ''Wolgfang Rietherman'' auf der erwähnten Münchener Ausstellung war ein Negativhighlight in dieser Hinsicht). | |||
Wem die Anreise möglich ist und wer eine ähnliche Ausstellung bisher nicht besuchen konnte, sollte sich diese Gelegenheit eigentlich nicht entgehen lassen. Auch am Wochenende ist der Besucherandrang überschaubar, so dass sich jeder Comicfreund ganz ungestört den Werken hingeben kann. | |||
(Kritik von [[Benutzer: Kevin|Kevin Kyburz]], im November 2011) | |||
== Zusätzliches Angebot == | == Zusätzliches Angebot == |
Aktuelle Version vom 1. Dezember 2011, 20:49 Uhr
Entenhausen ist überall ist eine vom 5. November 2011 bis 11. März 2012 stattfindende Ausstellung mit dem Schwerpunkt auf den Werken von Carl Barks, Floyd Gottfredson und Al Taliaferro. Die Ausstellung ist keine komplette Neurealisierung, sondern basiert auf der Sammlung Reichelt und Brockmann.
Ausstellung[Bearbeiten]
Die Ausstellung erstreckt sich auf etwa vier bis fünf Räume des Schlosses und zeigt vor allem gerahmte Originalwerke der im Mittelpunkt stehenden Künstler. Die Auswahl an Comics ist groß, schon alleine die Möglichkeit, sich von Gemälde zu Gemälde zu lesen, ist ein Vergnügen, das man als Disney-Comic-Freund nicht missen möchte. Die Ausstellung ist auch für Laien interessant, wenn auch die teilweise vorhandene Trivialität des Gezeigten manch Sammlern wenig Begeisterung entlocken mag. Für diese sicher von besonderem Interesse sind die Einblicke in die Studio- und Verlagspolitik, besonders auf den oft vernachlässigten Taliaferro wird hier eingegangen.
Die Atmosphäre in den Ausstellungsräumen ist sehr angenehm; im Schloss Britz muss niemand mit wütenden Ordnern rechnen, sollte er eine Zeichnung aus kurzer Distanz näher betrachten wollen (was den Besuchern von Walt Disneys wunderbare Welt und ihre europäischen Wurzeln in München nicht vergönnt war). Erwähnt sei, dass Carl Barks, verglichen mit Gottfredson und Taliaferro, keine übergeordnete Rolle spielt, was den Umfang seiner Werke angeht. Wer sich also nur für the good artist auf den Weg macht, könnte enttäuscht werden. Erwähnenswert ist, dass besonders bei Barks nicht nur Comicseiten in jedwedem Stadium, sondern auch frühere Werke gezeigt werden. In jedem Falle beeindruckend ist eine Photographie Barks', die im Format A0 an der Wand hängt und nur noch einiger Kerzen und eines kleinen Schreins bedürfte, um vollends an einen Tempel für den Comicgott zu erinnern.
Für Kinder, die nicht wenigstens halbwegs an der Thematik interessiert sind, ist die Ausstellung eher nicht zu empfehlen. Allenfalls die Weihnachtslieder-spielende Kapelle, die in einem Schaukasten ausgestellt ist, dürfte die Begeisterung der Jüngsten wecken. Erwähnt sei in jedem Falle, dass die Sammlung größtenteils auf Reichelt und Brockmann zurückgeht, die den meisten Barks-Kennern bekannt sein dürften. Sie ist weitestgehend identisch mit Reichelt und Brockmanns Ausstellung „Ente Gut, Alles Gut – Barks, Taliaferro und Gottfredson – Disney’s große Zeichner“, die seit 1995 unter diesem und ähnlichen Namen bereits öfters zu sehen war (zuletzt 2008 in Herne). Dieser Umstand erspart es einem zumindest, dass man sich beim Betrachten der Schrifttafeln über schlampige Recherchearbeit ärgern müsste (die Ummünzung von Wolfgang Reitherman in Wolgfang Rietherman auf der erwähnten Münchener Ausstellung war ein Negativhighlight in dieser Hinsicht).
Wem die Anreise möglich ist und wer eine ähnliche Ausstellung bisher nicht besuchen konnte, sollte sich diese Gelegenheit eigentlich nicht entgehen lassen. Auch am Wochenende ist der Besucherandrang überschaubar, so dass sich jeder Comicfreund ganz ungestört den Werken hingeben kann.
(Kritik von Kevin Kyburz, im November 2011)
Zusätzliches Angebot[Bearbeiten]
Neben der Ausstellung wird auch eine umfangreiche Auswahl an (Fach)literatur angeboten, dazu einige Postkarten und Plakate. Die Publikationen sind zu den regulären Buchpreisen erhältlich und reichen von Lustigen Taschenbüchern und neueren Ausgaben von Carl-Barks-Comics bis hin zu Michael Barriers Carl-Barks-Biographie. Naturgemäß ist der Altmeister eher vertreten als seine Kollegen Gottfredson und Taliaferro. Die Postkarten – etwa zehn verschiedene Motive stehen zum Verkauf – kosten 1,50 Euro und zeigen neben Comics und Zeichnungen auch Barks berüchtigte Gemälde leicht bekleideter Damen. Ein Plakat des Films Steamboat Willie kostet rund 10 Euro.
Informationen[Bearbeiten]
Das Schloss Britz liegt im Süden Berlins und kann mit dem öffentlichen Nahverkehr gut erreicht werden. Der Eintrittspreis beträgt 7,00 Euro (ermäßigt 5,00 Euro, Kinder ab 12 Jahre 1,00 Euro, unter 12 Jahre Eintritt frei) und ist damit relativ hoch angesetzt, bedenkt man den eher überschaubaren Umfang der Ausstellung. Allerdings ist im Eintritt für die Sonderausstellung auch die Besichtigung des restlichen Geländes enthalten. Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 11 Uhr bis 18 Uhr, ausgenommen Montag. Barrierefreiheit ist nicht gewährleistet.
Weblinks[Bearbeiten]
- Weitere Informationen auf der Internetpräsenz des Schloss Britz