Al Taliaferro
Charles Alfred Taliaferro (besser bekannt als Al Taliaferro) (* 29. August 1905 in Montrose, Colorado; † 3. Februar 1969 in Glendale, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Comiczeichner, der insbesondere durch seine Donald-Duck-Comicstrips bekannt wurde, die er mehrere Jahrzehnte lang, zusammen mit Bob Karp, bis zu seinem Tod, anfertigte.
Al Taliaferro als Zeichner[Bearbeiten]
Al Taliaferro belegte schon während seiner Schulzeit einen Fernkurs bei der Art Instruction School. Nach fünf Jahren als Designer von Beleuchtungskörpern wurde er 1930 vom Disney Comic Strip Department angeheuert. Dort tuschte er an der Seite von Floyd Gottfredson zunächst die frühen Micky-Maus-Folgen, ehe er ab Januar 1932 die Silly-Symphonies-Sonntagsseiten zeichnete. Dort tauchte ab 1934 auch Donald Duck auf. Taliaferro drängte auf eigene Comicstrips für Donald, wovon dessen Chefs zunächst nicht überzeugt waren.[1] Schließlich gelang es Taliaferro, die Chefs zu überzeugen und so erschienen die ersten Donald Duck-Comicstrips, welche von Taliaferro gezeichnet wurden, ab 1937 zuerst in amerikanischen Tageszeitungen und wurden später in sage und schreibe 322 Zeitungen rund um die Welt nachgedruckt. Auch heute noch werden im Micky Maus Magazin und im Donald Duck Sonderheft regelmäßig Taliaferro-Strips veröffentlicht. Bei Taliaferro ist Donald ein einfallsreicher Pfiffikus, der stark zu Wutausbrüchen und Grobheiten neigt. Schuld daran sind oft Tick, Trick und Track, die Taliaferro 1937 erfand und die in seinen Geschichten immer rotzfreche Lausebengel waren. Donald, der anfänglich selbst wie ein kleines Kind auftrat, musste nun erwachsener werden.[1] Während die Micky Maus-Strips auch längere Geschichten enthielten, waren die Donald Duck-Strips kurz gehalten und strikt auf Gags ausgelegt.[1] Nachdem er anfangs mit wechselnden Autoren wie Ted Osborne und Homer Brightman zusammengearbeitet hatte, entwickelte er ab 1938 mit Bob Karp eine erfolgreiche Zusammenarbeit, mit dem er mehr als zehntausend Strips schuf.[1] Erstmals tauchten auch seit 1938 Bolivar, der Bernhardiner der Ducks, und seit 1943 Oma Dorette Duck, die schon 1940 einen Kurzauftritt hatte, in seinen Storys auf. Zudem gab er Donalds rotem Auto, dem 313, welcher zuvor schon im Kurzfilm Don Donald zu sehen war, dessen Nummer.[1] In Taliaferros Spätwerk bekam Donald einen festen – wenn auch undefinierten – Bürojob bei seinem Onkel Dagobert und das erfolglose Bitten Donalds um eine Gehaltserhöhung entwickelte sich zum Running Gag.[1]
Am 3. Februar 1969 starb Al Taliaferro an Krebs.[1] Der letzte Strip von Karp und Taliaferro erschien am 16. Februar 1969, knapp zwei Wochen später.[1] Für Taliaferros Nachfolger Frank Grundeen schrieb Karp weiterhin die Gags bis zu seinem Tod 1975.[1]
Nach Taliaferros Tod[Bearbeiten]
- Im Jahr 2003 wurde er posthum zur Disney Legend ernannt.
Trivia[Bearbeiten]
In der Tick, Trick und Track-Jubiläumsgeschichte „W.H.A.D.A.L.O.T.T.A.J.A.R.G.O.N.“/ „Reif fürs Fähnlein Fieselschweif“ von Don Rosa wurden Al Taliaferro und Ted Osborne als Gründungsmitglieder des Fähnlein Fieselschweif verewigt. Auf Taliaferros Orden sind ein Zeichenstift und eine Füllermiene zu sehen. Beiden wird der Titel W.H.A.T.F.O.R.A.N.Y.W.A.Y. (Woodchucks honored as the first, original recruits, and notables you will acclaim year-round) verliehen. In der deutschen Version wurde daraus W.O.Z.U.D.A.S. (Weiser Oberst und zielsicherer Unterweiser der aufstrebenden Schweiflinge). In der Micky-Maus-Magazin-Version wurde er als Willibald bezeichnet.
Literatur[Bearbeiten]
- Wolfgang J. Fuchs: Entenhausener Geschichte(n), Folge 244: Al Taliaferro – Der Vater der Duck-Comics, in: Die tollsten Geschichten von Donald Duck Sonderheft 350, Egmont Ehapa Media, Berlin 2016: S. 58-59, ISBN 4-198555-003952.
- Die besten Geschichten von Al Taliaferro, Egmont Comic Collection: Köln 2014, ISBN 978-3-7704-3560-9.
- TGDDSP 26 („Comics von Al Taliaferro“), Egmont Ehapa Media, Berlin 2017, ISBN 4-196050-06508.
- Gerd Syllwasschy: Al Taliaferro – Der erste große Duckman, in: TGDDSP 26 („Comics von Al Taliaferro“),Egmont Ehapa Media, Berlin 2017, S. 22-23, ISBN 4-196050-06508.
- Fabian Gross: Porträt: Al Taliaferro, in: Onkel Dagobert – Die Anthologie (Die reichste Ente der Welt), Egmont Comic Collection, Berlin 2018: S. 83. ISBN 9-783-770-440-214.
- Peter Reichelt, Harald Havas, Wolfgang J. Fuchs: Gezeichnet Walt Disney? – Micky, Donald und ihre Väter: Carl Barks, Floyd Gottfredson und Al Taliaferro, Brockmann und Reichelt, Mannheim 2012, ISBN 978-3-9238-0158-9.
Weblinks[Bearbeiten]
- Artikel über Taliaferro auf der Website der Disney Legends
- Künstlerporträt über Taliaferro im F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F.
Einzelnachweis[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Fabian Gross in: Onkel Dagobert – Die Anthologie (Die reichste Ente der Welt), Egmont Comic Collection, Berlin 2018: S. 83.