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''Ivan Nikolai Desnitzky'' wurde am 28. Dezember 1922 in Peking geboren. Sein Vater war russischer Botschaftssekretär in der französischen Botschaft in Peking. Seine Mutter war Schwedin. Während seiner Schulausbildung besuchte er Schulen in Teheran, Washington, Paris und Brisbaine. [http://www.deutsches-filmhaus.de/bio_er/d-g_spieler/desny_ivan_bio.htm] Während des zweiten Weltkrieges musste er in einem deutschen Arbeitslager schwere Arbeit leisten. | ''Ivan Nikolai Desnitzky'' wurde am 28. Dezember 1922 in Peking geboren. Sein Vater war russischer Botschaftssekretär in der französischen Botschaft in Peking. Seine Mutter war Schwedin. Während seiner Schulausbildung besuchte er Schulen in Teheran, Washington, Paris und Brisbaine. <ref>[http://www.deutsches-filmhaus.de/bio_er/d-g_spieler/desny_ivan_bio.htm]</ref> Während des zweiten Weltkrieges musste er in einem deutschen Arbeitslager schwere Arbeit leisten. | ||
In Paris nahm er Schauspielunterricht und stieg bei Film als Kostümzeichner und Dekorateur ein. 1947 begann er als Schauspieler in einer Nebenrolle in ''La fleur de l'âge'' zu arbeiten. Regie führte damals ''Marcel Carné'', den Film in ''Belle-Île-en-Mer'' und ''Morbihan'' in Frankreich abdrehte. | In Paris nahm er Schauspielunterricht und stieg bei Film als Kostümzeichner und Dekorateur ein. 1947 begann er als Schauspieler in einer Nebenrolle in ''La fleur de l'âge'' zu arbeiten. Regie führte damals ''Marcel Carné'', den Film in ''Belle-Île-en-Mer'' und ''Morbihan'' in Frankreich abdrehte. | ||
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In Deutschland wurde er durch die männliche Hauptrolle zusammen mit [[Lilli Palmer]] in den Spielfilmen ''Anastasia, die letzte Zarentochter'' und ''Wie ein Sturmwind'' aus den Jahren 1956 und 1957 bekannt. Regie führte bei beiden Filmen ''Falk Harnack''. | In Deutschland wurde er durch die männliche Hauptrolle zusammen mit [[Lilli Palmer]] in den Spielfilmen ''Anastasia, die letzte Zarentochter'' und ''Wie ein Sturmwind'' aus den Jahren 1956 und 1957 bekannt. Regie führte bei beiden Filmen ''Falk Harnack''. | ||
1962 übernahm er die Rolle von ''Rudolph Hunschak'' in der Disney-Komödie [[Champagner in Paris]]. Es sollten nach weitere Disney-Filme mit [[The Magnificent Rebel]] und [[Escapade in Florence]] folgen, die allesamt im gleichen Jahr produziert wurden. Die Filme wurden auch im Rahmen der Fernsehreihe [[Disneyland (Show)|Disneyland]] ausgestrahlt. | 1962 übernahm er die Rolle von ''Rudolph Hunschak'' in der [[The Walt Disney Company|Disney]]-Komödie [[Champagner in Paris]]. Es sollten nach weitere Disney-Filme mit [[The Magnificent Rebel]] und [[Escapade in Florence]] folgen, die allesamt im gleichen Jahr produziert wurden. Die Filme wurden auch im Rahmen der Fernsehreihe [[Disneyland (Show)|Disneyland]] ausgestrahlt. | ||
1963 arbeitete er zusammen mit [[Steve Previn]], [[Peter Weck]] und [[Conny Froboess]] an der Verwirklichung des Films ''Ist Geraldine ein Engel?'' mit. | 1963 arbeitete er zusammen mit [[Steve Previn]], [[Peter Weck]] und [[Conny Froboess]] an der Verwirklichung des Films ''Ist Geraldine ein Engel?'' mit. | ||
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1984 spielte er in der Serie ''Berlin Alexanderplatz'' von ''Rainer Werner Fassbinder'' die Rolle von Pums. In der Serie ging es um Liebe, Sex, Alkohol, Missbrauch und Gewalt. Es folgten zahlreiche Haupt- und Nebenrollen bis kurz vor seinem Tod in Fernsehserien und Filmen. Seine letzte große Kinorolle spielte er in einem [[Spielfilm]] der niemals in Deutschland veröffentlicht wurde. Es war der [[Film]] ''Mister Boogie'' mit dem damaligen ''Big Brother Star'' Zlathko im Jahr 2001. | 1984 spielte er in der Serie ''Berlin Alexanderplatz'' von ''Rainer Werner Fassbinder'' die Rolle von Pums. In der Serie ging es um Liebe, Sex, Alkohol, Missbrauch und Gewalt. Es folgten zahlreiche Haupt- und Nebenrollen bis kurz vor seinem Tod in Fernsehserien und Filmen. Seine letzte große Kinorolle spielte er in einem [[Spielfilm]] der niemals in Deutschland veröffentlicht wurde. Es war der [[Film]] ''Mister Boogie'' mit dem damaligen ''Big Brother Star'' Zlathko im Jahr 2001. | ||
Er machte später allerdings einen großen Fehler, der ihm in Deutschland schwere Kritik einbrachte. Er wurde von Ärzten als Werbefigur für das angebliche Krebswundermittel ''Galavit'' eingesetzt. Dabei stand auf den Prospekten | Er machte später allerdings einen großen Fehler, der ihm in Deutschland schwere Kritik einbrachte. Er wurde von Ärzten als Werbefigur für das angebliche Krebswundermittel ''Galavit'' eingesetzt. Dabei stand auf den Prospekten, dass er vom Krebs durch dieses Mittel geheilt wurde. Allerdings hatte er niemals Krebs. Dieses Mittel kostete jeden Patienten ''16.800 DM'' und sollte den Krebs heilen. Während der Zeit von 1999 bis 2001 starben an diesem Mittel fünf Menschen. Laut einem Interview mit dem Stern wollte er nur einem Freund helfen und keinen Schaden verursachen.<ref>[http://www.stern.de/panorama/prozess-auftakt-toedlicher-betrug-mit-krebswundermittel-583881.html]</ref> | ||
Im Jahr 2002 spielte er seine letzten beiden Fernsehrollen in den Serien ''St. Angela'' und ''Edel und Starck''. In der Serie St. Angela übernahm er die Rolle von ''Manuel Gasser''. In der Serie ''Edel und Starck'' übernahm er die Rolle des alternden Startenors Friedrich Liesgau, dessen bester Freund ''Walter Edel'' der Vater von ''Felix Edel'' ist. In dieser Folge ist Friedrich Liesgau auch als Sänger zu hören, der bei der Beerdigung von Walter Edel das Ave Maria anstimmt. | Im Jahr 2002 spielte er seine letzten beiden Fernsehrollen in den Serien ''St. Angela'' und ''Edel und Starck''. In der Serie ''St. Angela'' übernahm er die Rolle von ''Manuel Gasser''. In der Serie ''Edel und Starck'' übernahm er die Rolle des alternden Startenors Friedrich Liesgau, dessen bester Freund ''Walter Edel'' der Vater von ''Felix Edel'' ist. In dieser Folge ist Friedrich Liesgau auch als Sänger zu hören, der bei der Beerdigung von Walter Edel das Ave Maria anstimmt. | ||
Er starb am 13. April 2002 in Ascona an einer Lungenentzündung. | Er starb am 13. April 2002 in Ascona an einer Lungenentzündung. | ||
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Ivan_Desny Wikipedia Eintrag] | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Ivan_Desny Wikipedia Eintrag] | ||
* [http://www.deutsches-filmhaus.de/bio_er/d-g_spieler/desny_ivan_bio.htm Eintrag im Deutschen Filmhaus] | * [http://www.deutsches-filmhaus.de/bio_er/d-g_spieler/desny_ivan_bio.htm Eintrag im Deutschen Filmhaus] | ||
== Einzelnachweise == | |||
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[[Kategorie:Schauspieler|Desny,Ivan]] | [[Kategorie:Schauspieler|Desny,Ivan]] |
Aktuelle Version vom 29. September 2023, 16:41 Uhr
Ivan Desny manchmal auch Yvan Desny (* 28. Dezember 1922 in Peking, damals Republik China; † 13. April 2002 in Ascona, Schweiz; eigentlich Ivan Nikolai Desnitzky) war ein französisch-deutscher Schauspieler russisch-schwedischer Herkunft.
Lebenslauf[Bearbeiten]
Ivan Nikolai Desnitzky wurde am 28. Dezember 1922 in Peking geboren. Sein Vater war russischer Botschaftssekretär in der französischen Botschaft in Peking. Seine Mutter war Schwedin. Während seiner Schulausbildung besuchte er Schulen in Teheran, Washington, Paris und Brisbaine. [1] Während des zweiten Weltkrieges musste er in einem deutschen Arbeitslager schwere Arbeit leisten.
In Paris nahm er Schauspielunterricht und stieg bei Film als Kostümzeichner und Dekorateur ein. 1947 begann er als Schauspieler in einer Nebenrolle in La fleur de l'âge zu arbeiten. Regie führte damals Marcel Carné, den Film in Belle-Île-en-Mer und Morbihan in Frankreich abdrehte.
1950 bekam er schließlich seine erste große Rolle als Emile L'Anglier in dem Spielfilm Madeleine.
In Deutschland wurde er durch die männliche Hauptrolle zusammen mit Lilli Palmer in den Spielfilmen Anastasia, die letzte Zarentochter und Wie ein Sturmwind aus den Jahren 1956 und 1957 bekannt. Regie führte bei beiden Filmen Falk Harnack.
1962 übernahm er die Rolle von Rudolph Hunschak in der Disney-Komödie Champagner in Paris. Es sollten nach weitere Disney-Filme mit The Magnificent Rebel und Escapade in Florence folgen, die allesamt im gleichen Jahr produziert wurden. Die Filme wurden auch im Rahmen der Fernsehreihe Disneyland ausgestrahlt.
1963 arbeitete er zusammen mit Steve Previn, Peter Weck und Conny Froboess an der Verwirklichung des Films Ist Geraldine ein Engel? mit.
Mit dem den ersten Tatort-Folgen übernahm er die Rolle des geheimnisvollen Herrn Sievers, hinter fast jedem Verbrechen steckte aber niemals durch den Kölner Zollfahnder Kressin (Sieghardt Rupp) gefasst wurde.
In dem Fernsehzweiteiler Welt am Draht von Rainer Werner Fassbinder spielte er die Rolle von Günther Lause. In dem Film geht es um eine virtuelle Welt in der einiges schief geht. Der Film bekam mit The Thirteenth Floor im Jahre 1999 ein Remake. 1979 übernahm er die Rolle von Zathmar in dem ZDF-Weihnachtsvierteiler Mathias Sandorf. Ein Jahr später wurde er mit dem Filmband in Gold für sein Wirken im deutschen Film geehrt.
1984 spielte er in der Serie Berlin Alexanderplatz von Rainer Werner Fassbinder die Rolle von Pums. In der Serie ging es um Liebe, Sex, Alkohol, Missbrauch und Gewalt. Es folgten zahlreiche Haupt- und Nebenrollen bis kurz vor seinem Tod in Fernsehserien und Filmen. Seine letzte große Kinorolle spielte er in einem Spielfilm der niemals in Deutschland veröffentlicht wurde. Es war der Film Mister Boogie mit dem damaligen Big Brother Star Zlathko im Jahr 2001.
Er machte später allerdings einen großen Fehler, der ihm in Deutschland schwere Kritik einbrachte. Er wurde von Ärzten als Werbefigur für das angebliche Krebswundermittel Galavit eingesetzt. Dabei stand auf den Prospekten, dass er vom Krebs durch dieses Mittel geheilt wurde. Allerdings hatte er niemals Krebs. Dieses Mittel kostete jeden Patienten 16.800 DM und sollte den Krebs heilen. Während der Zeit von 1999 bis 2001 starben an diesem Mittel fünf Menschen. Laut einem Interview mit dem Stern wollte er nur einem Freund helfen und keinen Schaden verursachen.[2]
Im Jahr 2002 spielte er seine letzten beiden Fernsehrollen in den Serien St. Angela und Edel und Starck. In der Serie St. Angela übernahm er die Rolle von Manuel Gasser. In der Serie Edel und Starck übernahm er die Rolle des alternden Startenors Friedrich Liesgau, dessen bester Freund Walter Edel der Vater von Felix Edel ist. In dieser Folge ist Friedrich Liesgau auch als Sänger zu hören, der bei der Beerdigung von Walter Edel das Ave Maria anstimmt.
Er starb am 13. April 2002 in Ascona an einer Lungenentzündung.
Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten]
- 1947: La fleur de l'âge
- 1949: Bonheur en location
- 1950: Madeleine
- 1952: Die ehrbare Dirne
- 1953: Le bon Dieu sans confession
- 1953: Ein Akt der Liebe
- 1954: Geständnis unter vier Augen
- 1955: Dunja
- 1955: Mädchen ohne Grenzen
- 1956: Mannequins de Paris
- 1956: Anastasia
- 1957: Wie ein Sturmwind
- 1957: Skandal in Ischl
- 1960: Monsieur Suzuki
- 1960: Der Satan lockt mit Liebe
- 1961: Zarte Haut in schwarzer Seide
- 1962: Champagner in Paris
- 1962: Escapade in Florence
- 1962: The Magnificent Rebel
- 1963: Ist Geraldine ein Engel?
- 1963: Jack und Jenny
- 1965: Das Liebeskarussell
- 1966: Der Schlaufuchs
- 1970: Die Feuerzangenbowle
- 1973: Welt am Draht (Fernsehzweiteiler)
- 1973: Sie nannten ihn kleine Mutter
- 1973: Sylvie (Fernsehfilm)
- 1970 – 1993: mehrere Tatort -Folgen
- 1979: Mathias Sandorf (Fernsehserie)
- 1984: Berlin Alexanderplatz (Fernsehserie)
- 1990: Hotel Paradies (9 Folgen)
- 1993: Alaska Kid (Fernsehserie)
- 1994: Weihnachtsfest mit Hindernissen
- 1996: Freunde fürs Leben (6 Folgen)
- 1996: Das Mädchen Rosemarie (Fernsehfilm)
- 1999: E-m@il an Gott
- 2000: Mister Boogie
- 2002: St. Angela (Folge: Der letzte Tango)
- 2002: Edel und Starck (Folge: Wunderkinder)