James Earl Jones: Unterschied zwischen den Versionen
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James Earl Jones wurde 1931 in Arkabutla im US-Bundesstaat Mississippi geboren. Jones begann zu stottern, als sich seine Eltern während seiner Kindheit trennten und er zu seinen Großeltern gegeben wurde. Mit fünf Jahren sprach er teilweise gar nicht mehr. Doch Jones' Englischlehrer entdeckte, dass dieser nicht mehr stotterte, wenn er seine eigenen Gedichte vortrug. Das wiederholte Vortragen von Gedichten half Jones und brachte ihn schließlich zum Theater.<ref name="tagesschau">Katharina Wilhelm (10.09.2024). „Trauer um US-Schauspieler James Earl Jones“. [https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/earl-jones-darth-vader-100.html tagesschau.de]</ref> | James Earl Jones wurde 1931 in Arkabutla im US-Bundesstaat Mississippi geboren. Jones begann zu stottern, als sich seine Eltern während seiner Kindheit trennten und er zu seinen Großeltern gegeben wurde. Mit fünf Jahren sprach er teilweise gar nicht mehr. Doch Jones' Englischlehrer entdeckte, dass dieser nicht mehr stotterte, wenn er seine eigenen Gedichte vortrug. Das wiederholte Vortragen von Gedichten half Jones und brachte ihn schließlich zum Theater.<ref name="tagesschau">Katharina Wilhelm (10.09.2024). „Trauer um US-Schauspieler James Earl Jones“. [https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/earl-jones-darth-vader-100.html tagesschau.de]</ref> | ||
Seit 1957 war Jones Bühnendarsteller, wobei er insbesondere als Shakespeare-Darsteller bekannt wurde. Seine erste Filmrolle war 1964 in Stanley Kubricks „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“, seine Rolle als afroamerikanischer Boxer Jack Jefferson in „Die große weiße Hoffnung“ (''The Great White Hope'', 1970) brachte ihm 1971 eine Oscar-Nominierung ein. Weitere Filme mit ihm sind „Jagd auf Roter Oktober“, | Seit 1957 war Jones Bühnendarsteller, wobei er insbesondere als Shakespeare-Darsteller bekannt wurde. Seine erste Filmrolle war 1964 in Stanley Kubricks „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“, seine Rolle als afroamerikanischer Boxer Jack Jefferson in „Die große weiße Hoffnung“ (''The Great White Hope'', 1970) brachte ihm 1971 eine Oscar-Nominierung ein. Weitere Filme mit ihm sind „Der Prinz aus Zamunda“ (''Coming to America'', 1988), „Feld der Träume“ (''Field of Dreams'', 1989), „Jagd auf Roter Oktober“ (''The Hunt for Red October'', 1990) und „Das Kartell“ (''Clear and Present Danger'', 1994).<ref>(10.09.2024). „James Earl Jones ist tot“. [https://www.spiegel.de/kultur/james-earl-jones-ist-tot-schauspieler-und-darth-vader-stimme-im-alter-von-93-jahren-gestorben-a-61eacd23-6ae6-4888-8c97-c31d47c9e522 spiegel.de]</ref> | ||
Internationale Bekanntheit bekam James Earl Jones 1977 durch seine Sprechrolle in „[[Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung]]“. Jones teilte die Rolle mit David Prowse, welcher [[Darth Vader]] vor der Kamera darstellte. Die imposante Größe von Prowse mit der tiefe, markante Stimme von Jones sorgten für einen ikonischen Filmschurken. Prowse selbst hatte einen stark ländlichen Devonshire-Dialekt, weshalb sich Regisseur George Lucas diesen ungewöhnlichen Schritt ging. Lucas hatte Bedenken, den einzigen afroamerikanischen Darsteller des Films als Filmschurken einzusetzen, entschied aber, dass Jones' Stimme zu ideal für die Rolle wäre, um sich darüber Gedanken zu machen. Für die zweieinhalbstündigen Sprecher-Aufnahmen am 1. März 1977 wurde Jones mit 7.500 US-Dollar bezahlt. Er beschloss, auf eine Nennung im Abspann zu verzichten, für ihn wäre Prowse Vader und er selbst mache nur Spezialeffekte. Erst ab „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ und Neuveröffentlichungen der vorherigen beiden [[Star Wars]]-Teile änderte Jones seine Meinung und sein Name ist als ''the voice of Darth Vader'' neben dem Haupt-Cast aufgelistet.<ref> Rohan Williams (22.04.2023). „The Origin of Darth Vader: The Voice“. [https://www.forcematerial.com/home/2016/12/04/the-origin-of-darth-vader-the-voice forcematerial.com]</ref> | Internationale Bekanntheit bekam James Earl Jones 1977 durch seine Sprechrolle in „[[Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung]]“ (ursprünglich „Krieg der Sterne“, ''Star Wars''). Jones teilte die Rolle mit David Prowse, welcher [[Darth Vader]] vor der Kamera darstellte. Die imposante Größe von Prowse mit der tiefe, markante Stimme von Jones sorgten für einen ikonischen Filmschurken. Prowse selbst hatte einen stark ländlichen Devonshire-Dialekt, weshalb sich Regisseur George Lucas diesen ungewöhnlichen Schritt ging. Lucas hatte Bedenken, den einzigen afroamerikanischen Darsteller des Films als Filmschurken einzusetzen, entschied aber, dass Jones' Stimme zu ideal für die Rolle wäre, um sich darüber Gedanken zu machen. Für die zweieinhalbstündigen Sprecher-Aufnahmen am 1. März 1977 wurde Jones mit 7.500 US-Dollar bezahlt. Er beschloss, auf eine Nennung im Abspann zu verzichten, für ihn wäre Prowse Vader und er selbst mache nur Spezialeffekte. Erst ab „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ und Neuveröffentlichungen der vorherigen beiden [[Star Wars]]-Teile änderte Jones seine Meinung und sein Name ist als ''the voice of Darth Vader'' neben dem Haupt-Cast aufgelistet.<ref> Rohan Williams (22.04.2023). „The Origin of Darth Vader: The Voice“. [https://www.forcematerial.com/home/2016/12/04/the-origin-of-darth-vader-the-voice forcematerial.com]</ref> | ||
1994 war James Earl Jones auch als Mufasa zu hören, Vater von | 1994 war James Earl Jones auch als Mufasa zu hören, Vater von „[[Der König der Löwen]]“-Hauptfigur [[Simba]]. | ||
Jones hat als einer der wenigen EGOT-Künstler alle vier wichtigen Preise der Showbranche gewonnen: Emmy, Grammy, [[Oscar]] und Tony. | Jones hat als einer der wenigen EGOT-Künstler alle vier wichtigen Preise der Showbranche gewonnen: Emmy, Grammy, [[Oscar]] und Tony. |
Version vom 10. September 2024, 10:55 Uhr
James Earl Jones (* 17. Januar 1931 in Arkabutla, Tate County, Mississippi; † 9. September 2024, Dutchess County, New York) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Synchronsprecher.
Leben
James Earl Jones wurde 1931 in Arkabutla im US-Bundesstaat Mississippi geboren. Jones begann zu stottern, als sich seine Eltern während seiner Kindheit trennten und er zu seinen Großeltern gegeben wurde. Mit fünf Jahren sprach er teilweise gar nicht mehr. Doch Jones' Englischlehrer entdeckte, dass dieser nicht mehr stotterte, wenn er seine eigenen Gedichte vortrug. Das wiederholte Vortragen von Gedichten half Jones und brachte ihn schließlich zum Theater.[1]
Seit 1957 war Jones Bühnendarsteller, wobei er insbesondere als Shakespeare-Darsteller bekannt wurde. Seine erste Filmrolle war 1964 in Stanley Kubricks „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“, seine Rolle als afroamerikanischer Boxer Jack Jefferson in „Die große weiße Hoffnung“ (The Great White Hope, 1970) brachte ihm 1971 eine Oscar-Nominierung ein. Weitere Filme mit ihm sind „Der Prinz aus Zamunda“ (Coming to America, 1988), „Feld der Träume“ (Field of Dreams, 1989), „Jagd auf Roter Oktober“ (The Hunt for Red October, 1990) und „Das Kartell“ (Clear and Present Danger, 1994).[2]
Internationale Bekanntheit bekam James Earl Jones 1977 durch seine Sprechrolle in „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“ (ursprünglich „Krieg der Sterne“, Star Wars). Jones teilte die Rolle mit David Prowse, welcher Darth Vader vor der Kamera darstellte. Die imposante Größe von Prowse mit der tiefe, markante Stimme von Jones sorgten für einen ikonischen Filmschurken. Prowse selbst hatte einen stark ländlichen Devonshire-Dialekt, weshalb sich Regisseur George Lucas diesen ungewöhnlichen Schritt ging. Lucas hatte Bedenken, den einzigen afroamerikanischen Darsteller des Films als Filmschurken einzusetzen, entschied aber, dass Jones' Stimme zu ideal für die Rolle wäre, um sich darüber Gedanken zu machen. Für die zweieinhalbstündigen Sprecher-Aufnahmen am 1. März 1977 wurde Jones mit 7.500 US-Dollar bezahlt. Er beschloss, auf eine Nennung im Abspann zu verzichten, für ihn wäre Prowse Vader und er selbst mache nur Spezialeffekte. Erst ab „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ und Neuveröffentlichungen der vorherigen beiden Star Wars-Teile änderte Jones seine Meinung und sein Name ist als the voice of Darth Vader neben dem Haupt-Cast aufgelistet.[3]
1994 war James Earl Jones auch als Mufasa zu hören, Vater von „Der König der Löwen“-Hauptfigur Simba.
Jones hat als einer der wenigen EGOT-Künstler alle vier wichtigen Preise der Showbranche gewonnen: Emmy, Grammy, Oscar und Tony.
- Den Primetime-Fernsehpreis Emmy Award gewann Jones 1991 zweimal, einmal als Hauptdarsteller einer Drama-Serie und einmal als Bester Nebendarsteller – Miniserie oder Fernsehfilm. 2000 gewann er zudem einen Daytime-Emmy-Award. Er wurde sechs weitere Male für einen Primetime-Emmy und ein weiteres Mal für einen Daytime-Emmy nominiert.
- Den Musikpreis Grammy Award gewann Jones 1977 in der Kategorie Best Spoken Word, er wurde zwei weitere Male für einen Grammy nominiert.
- Den Filmpreis Oscar gewann Jones 2011, nämlich den Ehrenoscar für sein lebenswerk. 1970 wurde er bereits ein weiteres Mal für den Oscar nominiert.
- Den Theater-Preis Tony-Award gewann Jones 1969 und 1987 als Bester Hauptdarsteller, zwei weitere Male wurde er nominiert. 2017 wurde ihm ein Special Tony Award für sein Lebenswerk verliehen.[4]
2019 wurde James Earl Jones als Disney Legend ausgezeichnet. Da er nicht vor Ort sein konnte, endete er seine Dankesrede in einem Video mit den Worten and may the force be with you.[5]
2022 kündigte Jones an, dass er Darth Vader nicht mehr sprechen werde. Für die Disney+-Original-Serie Obi-Wan Kenobi wurden seine Sprachaufnahmen mit dem KI-Programm Respeecher jünger gemacht, was laut Jones ein gutes Zeichen war, die Rolle abzugeben.[6] Es wird vermutet, dass auch sein gesundheitlicher Zustand für diese Entscheidung verantwortlich hatte: Jones hatte Diabetes, weshalb es ihm die Jahre vor seinem Tod immer schlechter ging.[1]
Im Juli 2024 erschien „Ode to Grapefruit: How James Earl Jones Found His Voice“, ein Kinderbuch, welches Jones' Kindheit und Überwindung des Stotterns beschreibt.[1]
James Earl Jones starb am 9. September 2024 in seinem Haus im Bezirk Dutchess County im US-Bundesstaat New York im Alter von 93 Jahren.
Arbeit bei Disney
Jones arbeitete für Disney ausschließlich als Synchronsprecher und ist vor allem für die Synchronisation von Darth Vader in den Star Wars-Filmen bekannt. Außerdem verlieh er Mufasa im König der Löwen-Franchise und einigen weiteren Charakteren seine Stimme.
- als Sprecher
- Star Wars-Filmreihe (seit 1977, als Darth Vader)
- Der König der Löwen (The Lion King, 1994, als Mufasa)
- Indiana Jones Adventure: Temple of the Forbidden Eye (1995, als Mara)
- Judge Dredd (1995, als Erzähler)
- Der König der Löwen 2: Simbas Königreich (The Lion King II: Simba’s Pride, 1998, als Mufasa)
- Disneys Große Pause-Folge „Gibt es den Weihnachtsmann, oder gibt es ihn nicht?“ (1998, als Weihnachtsmann)
- Cars (2006, als Claude Scruggs)
- Star Tours: The Adventures Continue (2011, als Darth Vader)
- Die Garde der Löwen – Das Gebrüll ist zurück (The Lion Guard: Return of the Roar, 2015, als Mufasa)
- Die Garde der Löwen (The Lion Guard, 2015-2019, als Mufasa)
- Der König der Löwen (The Lion King, 2019, als Mufasa)
- als Schauspieler
- Das Bankentrio (Three Fugitives, 1989, als Duggan)
- Der große Blonde mit dem schwarzen Fuß (True Identity, 1991, als er selbst)
- Fantasia 2000 (1999, als er selbst)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Katharina Wilhelm (10.09.2024). „Trauer um US-Schauspieler James Earl Jones“. tagesschau.de
- ↑ (10.09.2024). „James Earl Jones ist tot“. spiegel.de
- ↑ Rohan Williams (22.04.2023). „The Origin of Darth Vader: The Voice“. forcematerial.com
- ↑ „List of awards and nominations received by James Earl Jones“. wikipedia.org
- ↑ Beth Deitchman (23.08.2019). „Every Magical Moment from the 2019 Disney Legends Awards Ceremony“. d23.com
- ↑ Robert Vaux (29.09.2022). „James Earl Jones Didn't Want Credit for His First Star Wars Appearance“. cbr.com