Micky-Maus-Klub

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©Disney Achtung! Der Titel dieses Artikels hat mehrere Bedeutungen. Dieser Artikel behandelt den Micky-Maus-Klub. Für den gleichnamige Fernsehsendung siehe Mickey Mouse Club, für die Kinoveranstaltung von 1930-35 siehe Mickey Mouse Club (1930)

Ab MM 1956/1 wurde der Zeitschrift Micky Maus der Micky-Maus-Klub (MMK) als redaktioneller Teil außerhalb von Erika Fuchs' Verantwortungsbereich hinzugefügt. Zur selben Zeit wurde die Veröffentlichung von monatlich auf zweiwöchentlich gewechselt.

Dieser redaktionelle Teil beinhaltete Reportagen aus anderen Ländern und Kulturen sowie Informationen über Geschichte, Technik und Naturwissenschaft, gelegentlich erschienen auch Kurzgeschichten oder Fortsetzungsromane.

Die Leser wurden aufgefordert, mit Freunden eigene örtliche Klubs zu gründen. Schon in der zweiten Ausgabe nach der Einführung des redaktionellen Teils wurde über einen Schweizer Klub berichtet.

MMK-Zeitung und Schnipps[Bearbeiten]

Schnipps und MM-Gutscheine. (© Egmont Ehapa)

Im Micky-Maus-Magazin wurden von 1956 bis in die 1980er Jahre sogenannte „Schnipps“ abgedruckt. Bei Schnipps handelte es sich um Gutscheine, die man ab einer bestimmten Anzahl bei der „Micky-Maus-Zentrale“ des Verlags gegen exklusive Produkte eintauschen konnte. Diese Schnipps wurden auch Bestandteil des Donald Duck Taschenbuchs.

Das stetig größer werdende Angebot wurde seit Anfang 1977 in der sogenannten MMK-Schnipp-Liste[1] aufgelistet:

  • Den MM-Klubausweis konnte man für drei Schnipps erwerben.
  • Die zwölfteilige Farbdia-Reihe „Donald Duck“ wurde auch einzeln für drei Schnipps angeboten.
  • Ein runder MM-Aufkleber wurde für Schultaschen und ähnliches für drei Schnipps angeboten. Der Aufkleber hatte ungefähr einen Durchmesser von zwölf cm und zeigte Micky Maus mit dem Aufdruck "Ich bin die Größte" sowie "Micky Maus, jede Woche mit Spiel- und Bastelteil!".
  • Für fünf Schnipps gab es einen Micky Maus Klub Aufkleber nach Wahl.
  • Ebenfalls fünf Schnipps kosteten die Micky Maus Klub Mitmach-Poster.
  • Sechs Schnipps kostete das Doppel-Poster „MM-Starparade“, welches auch den Micky-Maus-Ausgaben 51 und 52/1976 beilag. Es handelt sich um ein zweiteiliges Riesenposter zu Zusammenkleben im Format 65x50 cm.
  • Für zehn Schnipps gab es eine MM-Anstecknadel aus Metall, welche Mickys Kopf vom Coverlogo zeigte, direkt darunter stand die Abkürzung MMK. Zeitweise kostete die Anstecknadel auch 15 Schnipps.
  • Ebenfalls für zehn Schnipps konnte man sich das MM-Ärmelwappen holen, welches unter dem Schriftzug Micky-Maus-Klub den bekannten Mickykopf auf rotem Hintergrund zeigt. Das Wappen ist aus Stoff zum Aufnähen. Zeitweise kostete das Wappen auch 20 Schnipps.
  • Eine Poster-Reihe, die als Micky Maus Klub Bildfolge bezeichnet wurde, gab es einzeln für je zehn Schnipps. Die einzelnen Poster messen 25x36cm und wurden als „lustige Wandplakate“ beworben.
  • Es gab Wimpel in zwei verschiedenen Größen. Für 20 Schnipps gab es einen kleineren im Format 13x21 cm für Fahrrad und Roller, der mit Metallringen befestigt wird, für 50 Schnipps wurde eine größere im Format 27x53cm angeboten, welche für Klubräume oder als Wandschmuck vorgesehen war. Beide Wimpel sind aus Stoff, auf Fotos kann man den Fahrradwimpel gut anhand der abgerundeten Spitze vom Wandwimpel mit einer spitzeren Spitze unterscheiden. Das Motiv der beiden Wimpel ist identisch: Der bekannte Micky-Kopf neben dem Aufdruck „Micky-Maus-Klub“ auf rotem Hintergrund. Der Rahmen und die Schriftfarbe sind weiß.
  • Für 25 Schnipps konnte man sich das MMK-Taschenbuch holen. Im Lauf der Jahre gab es davon mehrere Versionen, die man an der Farbe unterscheiden kann.
  • Weitere Produkte waren zum Beispiel das MMK-Halstuch. Auf dem gelben Halstuch waren über Kreuz die Buchstaben MMK gedruckt sowie die Köpfe der Figuren Micky, Goofy, Donald und Wölfchen.

In der Micky Maus wurden Schnipps ab der ersten Ausgabe 1956 zusammen mit der Micky-Maus-Zeitung, die später in MMK-Zeitung umbenannt wurde, abgedruckt.[2] Von MM 02/1961 bis 33/1961 pausierte die MMK-Zeitung und in MM 01/1976 erschien sie das letzte Mal. Die Schnipps wurden aber durchgehend abgedruckt bis weit in die 1980er.

Die Satzung des Micky-Maus-Klubs[Bearbeiten]

Werbung für den Micky Maus Klub innerhalb des DDSH 68 von 1981. (© Egmont Ehapa)

Im MMK-Taschenbuch ist die Satzung des MMK abgedruckt, an der sich die örtlichen Klubs orientieren sollten. Sie ähnelt den Satzungen bündnischer Jugendorganisationen, vor allem der vom katholischen Pfadfinderverband DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg). [3]

Die Satzung ist wie folgt:

§ 1: Der MMK ist eine Vereinigung der Freunde und Leser von Walt Disneys MICKY MAUS.
§ 2: Der Leitsatz für alle Klubmitglieder lautet: "Wir wollen helfen wo wir können."
§ 3: MMK-Mitglieder sind höflich zu allen Erwachsenen, besonders zu ihren Eltern und Lehrern.
§ 4: MMK-Mitglieder lieben alle Tiere! Sie dulden es auch nicht, daß Tiere gequält werden.
§ 5: MMK-Mitglieder sind in allen Dingen einfach vorbildlich!
§ 6: Vornehmste Aufgabe jedes Klubs ist es, so viele gute Taten wie nur möglich zu vollbringen. Hilfsaktionen für alte oder gebrechliche Menschen werden in der Regel vom Klubleiter organisiert. Alle Klubmitglieder helfen ihm dabei nach besten Kräften.
§ 7: Die MMK-Mitglieder gründen in ihrem Wohnort oder Stadtteil einen Klub.
§ 8: Erster Punkt der Gründungsversammlung ist die Wahl eines Klubleiters. Stimmberechtigt sind alle Jungen und Mädchen des neuen Klubs.
§ 9: Die Wahl ist geheim, d.h., jeder Stimmberechtigte gibt einen zusammengefaltenen Zettel mit dem Namen des von ihm Gewählten ab. Die Stimmenmehrheit entscheidet. Außer dem Klubleiter können noch ein Schriftführer und ein Klubkassier auf die gleiche Weise gewählt werden.
§ 10: Wenn ein Klubleiter, Schriftführer oder Kassier sich nicht bewährt, dann kann ein neuer gewählt werden (siehe § 9). Der alte Klubleiter gilt dann als abgesetzt.
§ 11: Aufgabe des Klubleiters ist es, dafür zu sorgen, daß im Klub immer etwas los ist: Er organisiert Wanderungen, Sportwettkämpfe und Spiele, Hilfsaktionen, Theateraufführungen, Klubnachmittage, Bastel-, Lese- und Singstunden usw.
§ 12: Der Schriftführer trägt alle Ereignisse in das Klubtagebuch ein. In diesem Tagebuch werden alle besonderen Leistungen verzeichnet. Der Kassenstand der Klubkasse wird vom Kassier an den Schriftführer gemeldet und in das Klubtagebuch eingetragen.

Diese Satzung hat verschiedene Vorgänger. Der Schweizer Klub, über den schon im MM 1956/2 berichtet wurde, hatte „Mit unserer Kraft wollen wir: Helfen wo wir können, Gehorsam sein, Wahr sein und Treue halten.“ [4] In MM 1956/5 wurde die Satzung schon etwas ausführlicher:

  1. Jedes Mitglied muss wissen, dass der MMK keine 'Strolchenbande' ist.
  2. Jedes Mitglied muss wissen, dass die Sitzungen zu besuchen sind.
  3. Jedes Mitglied sollte die MICKY-MAUS lesen.
  4. Jedes Mitglied muss wissen, dass der MMK eine Familie (!) von Freunden und Freundinnen ist und dass man auf keinen Fall steitet, sondern zusammenhält. Die Mitglieder sollten denen, die nicht im Klub sind, ein Vorbild sein. [4]

Klublied[Bearbeiten]

Das Klublied wurde von Udo Rist eingesandt und in frühen Ausgaben vom MMK-Taschenbuch abgedruckt.[5]

Wir lieben diese Welt, weil sie uns gefällt.
Die Tiere groß und klein sollen uns're Freunde sein.
Wenn man uns ruft, gleich sind wir da: Die Micky Mäuse vom MMK.
Wenn man uns ruft, gleich sind wir da: Die Micky Mäuse vom MMK.

„Schmeißt den Kummer in den Kasten“[Bearbeiten]

Eine der Aktionen für den MMK waren Kummerkästen, mit denen lokale Probleme herausgefunden und, wenn möglich, vom Klub beseitigt werden können. [6] Dieser wurde das erste Mal im MM 1956/5 erwähnt. [4] Als positives Beispiel dient der rote Kummerkasten in Tridorf im MMK-Taschenbuch.[7] Wenn einer der MMK-Mitglieder (im Taschenbuch auch „Micky Mäuse“ genannt) sich durch nachweisbare besondere Leistungen hervorgetan hat, konnte er beim Verlag eine goldene MMK-Nadel beantragen.[8]

Im Rahmen der Aktion wurde im MMK-Taschenbuch auch das Kummerkasten-Lied abgedruckt, mit Musik von Konrad Hill und Text von Otto Schwarz:

Hört Ihr Leute! Ja, auch heute
gibt's noch immer kleine Wunder.
Micky-Mäuse sind stets zum Helfen da,
ruft nur schnell den MMK!
Gebt uns Nachricht schnell,
gleich sind wir zur Stell',
keine Bange dann, es hilft, wer kann,
wir stehen unseren Mann, kommen angerannt,
sind Euch stets zur Hand,
fegen Stuben rein –
das Holz wird klein –
und holen schnell was ein.
Schmeißt den Kummer in den Kasten!
Plagt Euch nicht mit Euren Lasten
Micky-Mäuse eilen von nah und fern –
Micky-Mäuse helfen gern!
Hört Ihr Leute! Ja, auch heute
gibt's noch immer kleine Wunder.
Liegt wer krank im Bett, kommt 'ne Micky-Maus
und schon fliegt der Schnupfen raus.
Sagt nur g'radezu, wo Euch drückt der Schuh
und Ihr werdet seh'n, im Handumdrehn
wird alles wieder schön.
Denn kein Botengang ist für uns zu lang,
munter geht's im Trab, Trepp' auf, Trepp' ab,
bei uns macht keiner schlapp.
Schmeißt den Kummer in den Kasten!
Plagt Euch nicht mit Euren Lasten
Micky-Mäuse eilen von nah und fern –
Micky-Mäuse helfen gern!

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Die MMK-Schnipp-Liste erschien ebenfalls in der Micky Maus 01/1977, siehe „Schnipp-Liste“ auf Seite42.de
  2. http://www.matahari2000.de/beilage_u.htm
  3. Markus von Hagen (2021). „Neue Entenhausener Geschichte(n) 5: Der lange Weg zur Akzeptanz“ aus dem Donald-Duck-Sonderheft 404
  4. 4,0 4,1 4,2 Markus von Hagen (1992). „Barks contra Flix oder Politik, als es unvermeidbar war“ aus dem Der Donaldist 81, S. 16-23
  5. (1957) „Micky-Maus-Klub Taschenbuch“ (gelb), Stuttgart, Deutschland: Ehapa-Verlag GmbH
  6. Peter Sinram (7.6.1997). Der Micky-Maus-Kummerkasten von Bad Grund bei taz.de
  7. (1959) „Micky-Maus-Klub Taschenbuch“ (blau), Stuttgart, Deutschland: Ehapa-Verlag GmbH
  8. (1962) „Micky-Maus-Klub Taschenbuch“ (4. Auflage, grün), Stuttgart, Deutschland: Ehapa-Verlag GmbH