Falsches Spiel mit Roger Rabbit: Unterschied zwischen den Versionen

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== Hintergrundinformationen ==
== Hintergrundinformationen ==
*''Falsches Spiel mit Roger Rabbit'' ist der erste [[Spielfilm]], in dem die [[Zeichentrick]]figuren mit realistischen Schatten ausgestattet wurden.
Roger Rabbit kam 1988 in die Kinos. Bereits drei Jahre zuvor hatten der Regisseur Robert Zemeckis und Steven Spielberg als Produzent mit ihren Planungen begonnen, um die Novelle „Who censored Roger Rabbit“ von Gary K. Wolf aus dem Jahr 1981 zu verfilmen.  
*In dem Film treten sowohl Figuren aus [[Liste aller Disney-Produktionen|Disney-Produktionen]], als auch aus den Cartoons der ''[[Warner Bros.]]''-Animationsabteilung und anderen Studios auf. Neben dem wurden für den Film auch neue Charaktere entwickelt, die vortäuschen, es hätte sie wirklich in Cartoon-Serien der 1940er Jahre gegeben. So sind die ''Maroon Cartoon Studios'' genauso fiktiv wie die Cartoons, zu denen es Plakate in der Kulisse des Zeichentrickstudios gibt.
 
Für den Zeichentrickbereich wurde mit Richard Williams ein zweiter Regisseur engagiert und für Tricks und Effekte verließ man sich auf Industrial Light and Magic, die renommierte Spezialeffekt-Firma von George Lucas. Das Ergebnis markiert den wahrscheinlich bis heute gültigen Höhepunkt der Filmindustrie vor dem beginnenden Computerzeitalter, denn Roger Rabbit kommt tatsächlich ohne Computeranimationen aus.
 
Dass der Film trotzdem sehr real wirkt, zeigt eine Anekdote des Hauptdarstellers Bob Hoskins: Als dessen junger Sohn den fertigen Film sah, war er wütend auf seinen Vater, weil dieser von den Dreharbeiten keinen der Toons mit nach Hause gebracht hatte. Er hätte sie gern persönlich kennengelernt.
Das Interessante an diesem Film ist auch, dass Toons (abgeleitet von Cartoon) von mehreren Zeichentrickstudios vorkommen, so zum Beispiel Betty Boop (von Max Fleischer), Donald Duck (Disney) und Daffy Duck (Warner Bros.). Warner Bros. erkannte das Potenzial des Films frühzeitig und gewährte gegen eine feste Lizenzgebühr uneingeschränkten Zugriff auf ihre Trickcharaktere mit der einzigen Auflage, Bugs Bunny und Mickey Mouse müsse gleich viel Zeit bei ihren Auftritten eingeräumt werden. Die Lizenzinhaber Terrytoons, Fleischer Studios und Walter Lantz Productions dagegen gewährten nur die Nutzung einiger ihrer Figuren gegen eine Lizenzgebühr pro Charakter.
 
Der Aufkauf der Straßenbahn und der versuchte Kauf der Toonstadt durch Cloverleaf lehnt sich an den Großen Amerikanischen Straßenbahnskandal der 1930er bis 1960er Jahre an, bei dem verschiedene große Autofirmen Straßenbahngesellschaften aufkauften und stilllegten, um den Autoabsatz zu fördern.
 
Die Figur des Marvin Acme als Besitzer der ACME-Fabrik basiert auf den in vielen Zeichentrickkurzfilmen von Warner Bros. und Disney vorkommenden fiktiven Firmennamen ACME als Hersteller aller Requisiten in Zeichentrickfilmen.
Als einer der wenigen Deutschen in Hollywood zeichnete Harald Siepermann als Character Designer, er war für das Storyboard verantwortlich.


==Fortsetzung==
==Fortsetzung==

Version vom 26. März 2020, 12:25 Uhr

Vorlage:Spielfilm

Falsches Spiel mit Roger Rabbit (im Original Who framed Roger Rabbit) ist ein von Touchstone Pictures veröffentlichter Spielfilm, der sowohl aus Realfilm-Sequenzen, als auch aus animierten Segmenten, die von den Walt Disney Animation Studios produziert wurden, besteht. Am 22. Juni 1988 feierte der Spielfilm seine Premiere, am 27. Oktober 1988 startete er auch in den deutschen Kinos. Der Film basiert auf dem Roman Who Censored Roger Rabbit von Gary K. Wolf. Der Film gilt als Beginn der Wiedergeburt des Interesses am klassischen Cartoon-Stil und allgemeinem Zeichentrick und wurde mit vier Oscars bedacht; er war insgesamt für sechs Auszeichnungen nominiert. Regie führte Robert Zemeckis (für die Realfilmszenen) und Richard Williams (für die animierten Segmente). Die Hauptdarsteller des Films sind Bob Hoskins, Christopher Lloyd und Joanna Cassidy.

Handlung

Die Handlung spielt in Los Angeles, 1947. Es gibt parallel der realen Welt ein fiktiver Stadtteil, der „Toontown“ genannt wird. Hier leben viele Zeichentrickfiguren, die „Toons“ genannt werden, die in den meisten Fällen als Schauspieler für Studios aus Hollywood arbeiten. So ist es auch bei Roger Rabbit, der mit seiner Frau Jessica, einer gezeichneten Sängerin, verheiratet ist. Da Rogers Chef R. K. Maroon nicht mehr mit der Arbeit des verrückten Zeichentrick-Kaninchens zufrieden ist, gibt dem Privatdetektiv Eddie Valiant den Auftrag Jessica zu beschatten, diese hintergeht ihren Mann angeblich mit dem Geschäftsführer Marvin Acme.

Hintergrundinformationen

Roger Rabbit kam 1988 in die Kinos. Bereits drei Jahre zuvor hatten der Regisseur Robert Zemeckis und Steven Spielberg als Produzent mit ihren Planungen begonnen, um die Novelle „Who censored Roger Rabbit“ von Gary K. Wolf aus dem Jahr 1981 zu verfilmen.

Für den Zeichentrickbereich wurde mit Richard Williams ein zweiter Regisseur engagiert und für Tricks und Effekte verließ man sich auf Industrial Light and Magic, die renommierte Spezialeffekt-Firma von George Lucas. Das Ergebnis markiert den wahrscheinlich bis heute gültigen Höhepunkt der Filmindustrie vor dem beginnenden Computerzeitalter, denn Roger Rabbit kommt tatsächlich ohne Computeranimationen aus.

Dass der Film trotzdem sehr real wirkt, zeigt eine Anekdote des Hauptdarstellers Bob Hoskins: Als dessen junger Sohn den fertigen Film sah, war er wütend auf seinen Vater, weil dieser von den Dreharbeiten keinen der Toons mit nach Hause gebracht hatte. Er hätte sie gern persönlich kennengelernt.

Das Interessante an diesem Film ist auch, dass Toons (abgeleitet von Cartoon) von mehreren Zeichentrickstudios vorkommen, so zum Beispiel Betty Boop (von Max Fleischer), Donald Duck (Disney) und Daffy Duck (Warner Bros.). Warner Bros. erkannte das Potenzial des Films frühzeitig und gewährte gegen eine feste Lizenzgebühr uneingeschränkten Zugriff auf ihre Trickcharaktere mit der einzigen Auflage, Bugs Bunny und Mickey Mouse müsse gleich viel Zeit bei ihren Auftritten eingeräumt werden. Die Lizenzinhaber Terrytoons, Fleischer Studios und Walter Lantz Productions dagegen gewährten nur die Nutzung einiger ihrer Figuren gegen eine Lizenzgebühr pro Charakter.

Der Aufkauf der Straßenbahn und der versuchte Kauf der Toonstadt durch Cloverleaf lehnt sich an den Großen Amerikanischen Straßenbahnskandal der 1930er bis 1960er Jahre an, bei dem verschiedene große Autofirmen Straßenbahngesellschaften aufkauften und stilllegten, um den Autoabsatz zu fördern.

Die Figur des Marvin Acme als Besitzer der ACME-Fabrik basiert auf den in vielen Zeichentrickkurzfilmen von Warner Bros. und Disney vorkommenden fiktiven Firmennamen ACME als Hersteller aller Requisiten in Zeichentrickfilmen. Als einer der wenigen Deutschen in Hollywood zeichnete Harald Siepermann als Character Designer, er war für das Storyboard verantwortlich.

Fortsetzung

Da der Film sowohl bei Kritikern als auch an der Kinokasse großen Anklang fand, planten Walt Disney Pictures und Steven Spielberg eine Fortsetzung. Nat Mauldin schrieb ein Prequel mit dem Titel Roger Rabbit: The Toon Platoon, dessen Handlung im Jahr 1941 spielen sollte. Der Film sollte – ähnlich wie sein Vorgänger – mit zahlreichen Gastauftritten berühmter US-Cartoons der Jahre 1920–1960 gespickt sein. Die Handlung setzt in Roger Rabbits jungen Jahren ein, als er auf einem Bauernhof im mittleren Westen der Vereinigten Staaten lebt. Zusammen mit dem Menschen Ritchie Davenport bricht Roger nach Westen auf, um seine Mutter zu suchen. Dabei trifft er Jessica Krupnick (seine spätere Frau), eine sich abmühende Hollywoodschauspielerin. Jessica wird entführt und gezwungen, Sendungen für Nazideutschland zu machen. Roger muss ins von den Nazis besetzte Europa fliegen, um sie zu retten. Nach ihrem Sieg bekommen Roger und Ritchie eine Parade auf dem Hollywood Boulevard, und Roger trifft schließlich seine Mutter – und seinen Vater, Bugs Bunny. Der Film war als Direct-to-Video-Veröffentlichung geplant. Mauldin benannte das Skript später in Who Discovered Roger Rabbit um. Spielberg verließ das Projekt, da er nach der Regie bei Schindlers Liste keine Nazis mehr persiflieren wollte. Michael Eisner beauftragte 1997 Sherri Stoner und Deanna Oliver mit einer Überarbeitung. Stoner und Oliver behielten zwar Rogers Suche nach seiner Mutter bei, machten ihn jedoch zum unfreiwilligen Star am Broadway und in Hollywood. Disney war davon beeindruckt, gab bei Alan Menken fünf Songs für den Film in Auftrag und bot an, die ausführende Produktion zu übernehmen. Einer der Titel, This Only Happens in the Movies, wurde 2008 auf dem Debütalbum der Broadway-Schauspielerin Kerry Butler aufgenommen. Eric Goldberg sollte der neue Leiter für die Animationen werden und er begann damit, Rogers Aussehen neu zu gestalten.

Spielberg, der zu diesem Zeitpunkt mit dem Aufbau von DreamWorks beschäftigt war, hatte kein Interesse an dem Projekt, obwohl Frank Marshall und Kathleen Kennedy diesem als Produzenten treu blieben. Probeaufnahmen für Who Discovered Roger Rabbit wurden 1998 bei Disneys Animationseinheit am Lake Buena Vista in Florida gemacht. Das Ergebnis war eine schwerfällige Mischung aus Computeranimation, traditionellem Zeichentrick und Realfilm, die Disney nicht gefiel. In einem zweiten Test wurden die Toons komplett computeranimiert, doch auch von diesem Vorhaben nahm man angesichts eines vorausgesagten Budgets von mehr als 100 Millionen Dollar Abstand. Eisner entschied, das Filmprojekt abzublasen. Im März 2003 sagte der Koproduzent des Ursprungsfilms, Don Hahn: „Erwartet so schnell keine Fortsetzung von Roger Rabbit. Die Animation wird heutzutage von Computern erobert, und der traditionelle Zeichentrick steht einfach nicht mehr an der Spitze.“

Im Dezember 2007 bekannte Marshall, er stünde der Idee immer noch „offen“ gegenüber, und im April 2009 enthüllte Zemeckis, dass auch er nach wie vor interessiert sei. Es wurde berichtet, dass die ursprünglichen Autoren, Jeffrey Price und Peter S. Seaman, derzeit an einem neuen Skript für das Projekt arbeiten. Des Weiteren sollen die Toons in traditionellem Zeichentrickstil animiert werden, während der Rest mittels Performance Capture-Technik aufgenommen wird. Im Juni 2010 bestätigte Hahn in einem Interview mit dem Magazin Empire die Entwicklung einer Fortsetzung: „Ja, ich kann das unmöglich kommentieren. Ich bestreite das vollkommen, aber ja … Wenn Du ein Fan bist, dann wirst Du bald sehr, sehr, sehr glücklich sein.“ 2010 gab Bob Hoskins bekannt, dass er an dem Projekt interessiert sei und seine Rolle als Eddie Valiant wiederaufnehmen wolle. Allerdings zog er sich 2012 von der Schauspielerei zurück, nachdem bei ihm ein Jahr zuvor eine Parkinson-Erkrankung diagnostiziert worden war; im Jahr 2014 verstarb er. Marshall hat inzwischen bestätigt, dass es sich um ein Prequel handeln wird, ähnlich den früheren Entwürfen, und dass das Drehbuch beinahe fertig ist. Während eines Interviews bei der Premiere des Films „Flight“ sagte Zemeckis, es sei an Disney geschickt worden, und man warte auf die Genehmigung der Studiobosse.

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