Micky Maus Reprint-Kassetten

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Micky Maus Reprint-Kassetten
Micky Maus Reprint-Kassetten Logo.png
Erscheinungsdatum: 1996–2001
Redaktion:

Michael F. Walz

Übersetzung:

Dr. Erika Fuchs


Preis: D: DM 198,00
A: öS 1.465
(Subskriptionspreis)

D: DM 228,00
A: öS 1.664
(regulärer Preis)

Besonderheiten:
  • die Hefte gab es nicht einzeln zu kaufen, sondern nur gebündelt in einer Kassette
  • sie sind nur durch das Impressum sicher vom Original zu unterscheiden


Weiterführendes
Ind.PNG Infos zu den Micky Maus Reprint-Kassetten beim Inducks

Die Micky Maus Reprint-Kassetten stellen eine von 1996 bis 2001 in der Egmont Comic Collection erschienene Sammlerausgabe und Faksimile-Nachdruckreihe der ersten Micky Maus-Jahrgänge dar. Nachdem bereits Ende der 1980er Jahre vereinzelt Nachdrucke der ersten Micky Maus-Hefte aus den Jahren 1951 und 1952 damalig neu herauskommenden Heften beigelegt wurden, erschienen mit dieser 11-teiligen Sammlerausgabe die kompletten Jahrgänge 1951–1957 und alle 33 Micky Maus Sonderhefte.

Geschichte

Nachdrucke in den 1980er Jahren

In den Jahren 1985 und 1988 wurden einigen neu auf den Markt kommenden Micky Maus-Heften ältere Ausgaben aus den Jahren 1951 und 1952 als Nachdrucke beigelegt. Die „Doppel-Hefte“ wurden als Extra beworben und kosteten zusammen mit dem normalen Heft 3,60 DM bzw. 3,80 DM. Das zusätzliche alte Heft bot nicht nur einen Kaufgrund, sondern war auch praktisch: Ein Original-Heft aus den frühen 1950er Jahren kostete auch damals schon einiges an Geld. Man kam also für einen günstigen Preis an die „alten“ Hefte und die darin enthaltenen Comics heran.

weitere Nachdrucke von 1996–2001

Ein paar Jahre später war sich auch die Egmont Comic Collection bewusst, dass nur mit ausreichenden finanziellen Mitteln versorgte Sammler die Original-Hefte der Micky Maus aus den 1950er Jahren nachträglich erwerben konnten. Für einen kompletten, originalen Micky Maus-Jahrgang aus dieser Zeit (bis 1955 erschienen pro Jahr 12 Hefte, bis 1957 pro Jahr 26 Hefte) in schlechten Zuständen muss man mit einem mittleren dreistelligen Betrag kalkulieren. Für den Durchschnittssammler wurden deswegen die „Micky Maus Reprints“ erschaffen.

Inhalt

Aufbau der Reihe

Verteilung der Hefte auf die Kassetten

Die Hefte erschienen pro Jahrgang (bzw. halbem Jahrgang ab 1956) zu je 12 (bzw. 14) Stück in einer Kassette gebündelt. Der Grund für die ungleichmäßige Verteilung ist, dass die Micky Maus ihren Erscheinungsturnus änderte (siehe dazu auch den Hauptartikel). Von September 1951 bis Dezember 1955 erschien das 32-seitige Heft monatlich, von Januar 1956 bis Dezember 1957 zweiwöchentlich und ab Januar 1958 schließlich wöchentlich.

Insgesamt erschienen 11 Kassetten, darunter drei Kassetten, in denen sich die MM-Sonderhefte befinden, und neun Kassetten, in denen sich die Jahrgänge 1952 bis 1957 befinden. Die ersten vier Hefte von 1951 (September bis Dezember) wurden in die 3. Sonderheft-Kassette gelegt.

Inhalt einer einzelnen Kassette

Die Kassette gleicht in ihrem Aufbau der Kassette, die später auch für die Reihe Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sonderedition zum Einsatz kam. In geöffnetem Zustand befinden sich links ein Zertifikat, rechts die Hefte.

Das Zertifikat bescheinigt, dass die Reihe limitiert ist. Die Limitierung wurde für diese Reihe aber nicht vornherein festgelegt, sie war bis zu einem bestimmten Datum offen (erst ab Kassette 8, Jahrgang 1956/I wurde eine feste Limitierung auf 3.499 Exemplare festgelegt). Die Erscheinung einer neuen Kassette wurde angekündigt. Wer sie kaufen wollte, musste sich in einem gewissen Zeitraum entscheiden, denn (meist) am Jahresende war die Bestellfrist abgelaufen und ein Kauf damit nicht mehr möglich. Die letztendlich verkauften Stückzahlen variieren, denn mit knapp 200 DM waren die Micky Maus-Nachdrucke bis dahin das teuerste Produkt der ECC und auch sonst verhältnismäßig teuer. Ein LTB Spezial, das ungefähr so viele Seiten wie 12 (bzw. 14) Micky Maus-Hefte hat, kostete damals nur 12,80 DM.

Es lässt sich grob sagen, dass von jedem Jahrgang (bzw. Halb-Jahrgang) etwa 2.000 bis 7.000 Kassetten produziert wurden. Aufgrund dieser Verteilung erklären sich auch die schwankenden Preise auf dem Sammlermarkt. Der Jahrgang 1955 kostet mindestens doppelt soviel wie der Jahrgang 1952, weil eine wesentlich geringere Stückzahl produziert wurde.

Besonderheiten der 1952er-Kassette

Der Jahrgang 1952 erschien noch vor dem 1951er Jahrgang und allen weiteren Heften. Bei der Herstellung der zugehörigen Kassette wurde aber unsauber gearbeitet. Die Hefte können zwar eingelegt werden, allerdings liegen sie ohne Abstand am Kassettenrand. Die letzten zwei Hefte sind nur schwer zu entnehmen, weil die Aussparung für die Finger (Mitte links) nicht bis zum Boden reicht. Das lässt sich ungefähr vergleichen mit Plätzchenstechen, nur dass man das Plätzchen schwer wieder aus der Stechform bekommt.

Einige Käufer haben sich an den Verlag gewandt und die Mängel reklamiert. Sie bekamen eine neue Kassette, ein Entschuldigungsschreiben und einen Anhänger.

Aufbau einer einzelnen Kassette

Die einzelne Kassette

Die Kassetten sind in den Farbtönen blau, lila, pink und braun gehalten. Auf ihrer Vorderseite ziert Micky Maus den festen Karton, auf ihrer Rückseite findet sich ein Klappentext und eine ISBN. Öffnet man die Kassette, liegen links das Zertifikat und rechts die Hefte. Nur bei der 1. Kassette mit dem in ihr enthaltenen Jahrgang 1952 wurde das Zertifikat eingeklebt, bei allen anderen liegt es lose dabei. Die Exemplar-Nummer wurde per Hand mit einem Zählstempel eingetragen. Auf dem Zertifikat finden sich die Unterschriften von Klaus M. Mrositzki („Verlagsleitung“) und Dr. Erika Fuchs (bezeichnet als „Chefredakteurin der Micky Maus von 1951 bis 1988“). Die Unterschriften wurden aufgedruckt, sie sind keine handgeschriebenen Originale.

Nimmt man auf der rechten Seite alle Hefte heraus, so kommt das Impressum der Kassette zum Vorschein. Hier findet sich zum Beispiel die Angabe über den Druck.

Genaue Unterscheidung zwischen Reprint und Origina. (© Egmont Ehapa)

Das einzelne Heft

Die Hefte gleichen ihren Vorbildern haargenau. Sie wurden nur in einem Punkt verändert: dem Impressum. Darunter befindet sich bei den Heften der Micky Maus Reprint-Kassetten die Angabe „© des Reprints [Jahreszahl] Disney Enterprises, Inc.“. Das Impressum befindet sich immer auf einer der ersten oder der letzten Seite(n). Fehlt diese Seite, wird es schwierig, anhand von Fotos sicher zu sagen, ob es sich um ein Replikat oder das Original handelt.

Das Papier der Reprints ist ähnlich dünn wie das der originalen Hefte. Es handelt sich um Glanzpapier, das mit dem Auge noch einigermaßen sicher vom Original zu unterscheiden ist. Dafür sollte man das Heft aber unbedingt vor sich liegen haben.

Übersicht

Im Folgenden findet sich eine Übersicht mit den Erscheinungsdaten der Reihe. Die Kassetten wurden zwar durchnummeriert, jedoch nach dem Erscheinungsdatum und nicht nach Jahrgängen bzw. den Sonderheften. Deswegen sind die Nummern der normalen Jahrgänge und die der Sonderhefte vermischt.

Jahrgänge mit 12 Heften

  • Kassette 1: Jahrgang 1952, Hefte 1–12, September 1996
  • Kassette 3: Jahrgang 1953, Hefte 1–12, September 1997
  • Kassette 5: Jahrgang 1954, Hefte 1–12, September 1998
  • Kassette 7: Jahrgang 1955, Hefte 1–12, September 1999
  • Kassette 8: Jahrgang 1956/I, Hefte 1–13, November 2000
  • Kassette 9: Jahrgang 1956/II, Hefte 14–26, November 2000
  • Kassette 10: Jahrgang 1957/I, Hefte 1–14, Mai 2001
  • Kassette 11: Jahrgang 1957/II, Hefte 15–28, November 2001

Sonderhefte

  • Kassette 2: Sonderhefte 1, Sonderhefte 1–13, April 1997
  • Kassette 4: Sonderhefte 2, Sonderhefte 14–26, Mai 1998
  • Kassette 6: Sonderhefte 3, Sonderhefte 27–33, vier MM-Hefte 1951, Sonderheft „Das Schwert und die Rose“, Mai 1999

Beilagen

Den Kassetten lagen darüber hinaus Faksimiles der Micky Maus Zeitung des Schweizer Bollmann Verlags aus den 1930er Jahren bei. Eine Zeitung ist ungefähr so groß wie zwei nebeneinandergelegte Micky Maus-Hefte. Außerdem finden sich Extras wie Glückwunschkarten mit Disney-Motiven.

Siehe auch

Erläuterung

  1. Sofern kein Reprint-Hinweis vorhanden ist, muss zunächst noch sichergegangen werden, dass man nicht einen der Nachdrucke enthält, die in den 1980er Jahren und teils auch noch später entstanden sind. Diese Nachdrucke wiederum haben auf ihrem Cover keinen Preisaufdruck mehr. Es kann also vorkommen, dass man ein Heft ohne Reprint-Hinweis hat, aber auch ohne Preis (von 75 Pfennig). Damit ist es ebenfalls ein Nachdruck.
    → Nur Hefte, die (a) einen Preisaufdruck und (b) keinen Reprint-Hinweis unter dem Impressum haben, sind dann ein Original.
    Von den Nachdrucken ohne Preisaufdruck gibt es nur relativ wenige, und zwar die MM-Ausgaben 01/1951, 02/1951, 03/1951, 04/1951, 01/1952, 02/1952, 03/1952 und 04/1952.