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Der Lockruf des Mondgoldes
The Loony Lunar Gold Rush
Erstveröffentlichung: 5. März 1964
Entstehungsdatum: 12. November 1963
Storycode: W US 49-01
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 17
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Sonderheft 22/1965
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Der Lockruf des Mondgoldes

beim I.N.D.U.C.K.S.

Der Lockruf des Mondgoldes (engl. The Loony Lunar Gold Rush) ist eine Comicgeschichte von Carl Barks aus dem Jahr 1963. Dagobert Duck verfällt in hohem Alter erneut in einen Goldrausch – denn die erste bemannte Mondlandung hat stattgefunden, und die Astronauten haben dort große Mengen Gold entdeckt…

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Ausschnitt aus dem Splash-Panel…
(Panel aus Klassik Album 40 © Egmont Ehapa)

Ja das Gold, es ist verlockend, doch es wirkt sich schlecht auf den Charakter aus…

Aus eben diesem Grund soll der Experte für Goldrausch und -fieber, Dagobert Duck persönlich, eine kleine Ansprache vor dem Fähnlein Fieselschweif halten, um vor den Gefahren zu warnen, die der verlockend schnelle Reichtum mit sich bringt. Schließlich ist er reich geworden, weil er zäher war als die Zähsten und schlauer als die Schlausten – und dabei ist er ein ehrlicher Mann geblieben! Dabei erlaubt er sich zwar ein wenig künstlerische Freiheit, als er von seiner Jugend in Südafrika und in Alaska berichtet, aber die Aussage seiner Worte ist unter dem Strich klar und deutlich: Dem Lockruf des Goldes zu folgen, ist sehr gefährlich, denn Gold hat einen schlechten Einfluß auf die Menschen…

Eine Sensation…
(Panel aus Klassik Album 40 © Egmont Ehapa)

Zu gleicher Zeit, doch anderenorts, kehrt gerade die Mannschaft des ersten bemannten Mondfluges wieder auf die Erde zurück. Und diese berichtet sogleich freudestrahlend davon, dass man auf dem Erdtrabanten unvorstellbar große Goldvorkommen entdeckt habe! Die Nachricht verbreitet sich wie ein Großfeuer und löst auch ebensolche Panik aus.
Während Dagobert eben noch meinte, dass nur ein Tor sich dem Goldfieber hingeben würde, und dabei von deutlichen Worten des Generalfeldmeisters unterstützt wurde, verfallen nun beide in schiere Besinnungslosigkeit und wollen den Mond erreichen.

Auch Donald ist dem Lockruf verfallen…
(Panel aus Klassik Album 40 © Egmont Ehapa)

Weltweit beginnt man Raketen zu bauen, oder man versucht sich mit aberwitzigen Techniken selbst auf dem Mond zu schiessen, sei es mit einem Katapult oder einer Kanone. Dagobert Duck setzt seine erheblichen finanziellen Mittel ein und schafft es zwei Raketentechniker zu finden, die ihm ein Raumfahrzeug konstruieren – doch dann ziehen es die beiden vor, die Rakete doch selbst zu verwenden, denn auch sie sind dem Goldrausch verfallen…

„Aber du hast doch gesagt, Onkel Dagobert, daß man auf den Lockruf des Goldes nicht hören soll.“
  „Ja freilich! Dem Lockruf des Goldes zu folgen, ist eine böse, böse Sache…“
  „…aber viel schlimmer ist es, ihn zu hören und ihm nicht folgen zu können!“
Tick & Dagobert Duck

Als Rettung erweist sich das Physikbuch der Drillinge, denn darin wird beschrieben wie man sich eine voll funktionsfähige Modelrakete selbst zusammenbauen kann. Dagobert multipliziert einfach alle Maße mit Hundert und baut sich aus kostengünstigen Einzelteilen vom Schrottplatz sein eigenes Raumfahrzeug zusammen. Donald und seinen Großneffen verspricht er voller Freude 2% der Goldausbeute – vermutlich ist Dagobert wegen des Goldfiebers ein wenig neben der Kappe, sein üblicher Satz beträgt ja schließlich nur 30 Kreuzer pro Stunde. Doch nicht nur die ungewohnte Großzügigkeit verwundert die Neffen, denn es scheint, als ob Onkel Dagobert diesmal auch an der Fracht keineswegs gespart hat – die Rakete ist mit Getränken, Snacks, Sauerstoffflaschen und sonstigen Waren vollgestopft bis in kleinste Ecke. Der Plan, der dahinter steckt, wird von Dagobert direkt nach der Ankunft auf dem Mond enthüllt: Er hat keineswegs vor, selbst die ganzen Nuggets auszugraben. Seine Raumfahrzeug ist ein Warenhaus, kombiniert mit einer kleinen Bar. Denn die Goldgräber die fündig geworden sind, wollen nach Dagoberts Erfahrung nichts lieber, als ihren Reichtum möglichst schnell wieder auf den Kopf zu hauen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Oft und gerne läßt Carl Barks den guten Dagobert von seinen Zeiten als Goldgräber und Schatzsucher erzählen, und zu Beginn dieser Geschichte ist er sogar ein eigens für diesen Zweck geladener Gast. Das scheint ihm ein klein wenig zu Kopf zu steigen, denn er erlaubt sich vor Publikum eindeutig dezente Übertreibungen bei der Darstellung seiner Erlebnisse am Klondike und in Transvaal. Gleich zu Beginn des Comics wird eindringlich vor den Gefahren eines Goldfiebers gewarnt, und kurz darauf versetzt es ganz Entenhausen in einen Wahn.

Dagobert selbst bleibt natürlich nicht verschont, kein Wunder, überall auf der Welt hat er bereits nach Gold geschürft, doch das Weltall bietet ihm in hohem Alter noch einmal eine neue Herausforderung – scheinbar, denn obwohl die Technik und der Himmelskörper nicht mehr die selben sind, ist einiges beim alten geblieben. Vor allem der Showdown des Mondabenteuers erinnert im Stil eines klassischen Western-Filmes bewusst an Dagoberts Zeiten als Cowboy und Goldgräber.

Der ersten realen Mondlandung im Jahr 1969 kam Barks mit seinem Science-Fiction-Goldrausch gut fünf Jahre zuvor. Während der Entstehung des Comics war das Apollo-Programm aber bereits in den Startlöchern, der erste Testflug war am 26. Februar 1966.

  • Im Barksschen Originaltext wird das Gedicht "The Shooting of Dan McGrew" zitiert, das vom Goldrausch am Yukon handelt. Gut möglich, dass die Ballade Barks ursprünglich zu dieser Comicstory inspirierte.
  • Bei der Darstellung des südafrikanischen Händlers in Dagoberts Rückblende verwendete Barks wieder einmal einen porkoiden Schurken.
  • Weitere Weltraumgeschichten von Carl Barks sind z.B. Die Insel im All oder Verlorenes Mondgold. Bei vielen Fans sind die Raumreisen der Familie Duck recht umstritten, Der Lockruf des Mondgoldes schafft es im Inducks-Ranking aber noch knapp in die Top-500.
  • Der selbe Generalfeldmeister hatte 40 Jahre später noch einmal in dem niederländischen Einseiter Natuurmonumenten einen kurzen Auftritt. Die Geschichte wurde bisher nur in skandinavischen Ländern veröffentlicht.

Bezug bei Don Rosa[Bearbeiten]

Dagoberts Erwähnung, dass er mit einem Ochsenkarren durch Südafrika gereist sei, bildete die Grundlage für Don Rosas Geschichte Der Schrecken von Transvaal. Rosa legte Dagoberts Aufenthalt in Südafrika auf die Jahre 1885 bis 1886 fest. Dass er in dieser Rückblende bereits seinen Zwicker trägt, ist passend, denn er erwarb ihn laut Barks' Die Geldquelle im Jahr 1885.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]