DisneyToon Studios
Die DisneyToon Studios sind mehrere Animationsstudios, die hauptsächlich für die Produktion von Videopremieren (auch bekannt als DTVs (Direct-to-Video-Produktionen) zuständig sind. Bis einschließlich 2005 befanden sich die Animationsstudios in Australien, Japan, Kanada und Frankreich. Die DisneyToons Studios sind eine Tochterfirma der Walt Disney Animation Studios. Vor der Umbenennung in DisneyToon Studios waren diese Animationsstudios Abteilungen der Walt Disney Television Animation-Studios und unter anderem für Fernsehserien wie Darkwing Duck (1991–1992) und Quack Pack (1996) zuständig. Um Kosten zu sparen, wurden die vier Studios 2005 jedoch geschlossen und die Filme für das Label DisneyToon Studios werden in anderen Studios produziert. Bevor 2009 der klassische Zeichentrickfilm Küss den Frosch innerhalb der Meisterwerk-Reihe im Kino erschien, galten die letzten DTVs auch als die letzten traditionell handgezeichneten Spielfilme, des Disney-Konzerns, da dieser sich seit 2005 auf die Produktion computer-animierter Filme konzentrieren wollte. Im Juni 2018 wurden die DisneyToon Studios geschlossen.[1]
Fortsetzungsfilme[Bearbeiten]
Nach dem großen Erfolg des Kinofilmes Aladdin (1992) plante man eine TV-Serie, sowie eine Fortsetzung zum Film. Dschafars Rückkehr wurde von den Walt Disney Television Animation-Studios, die zuvor die Fernsehserie Darkwing Duck (1991-1992) entwickelten, produziert und bewies sich nach seiner VHS-Veröffentlichung 1994 als großer Erfolg, obwohl der Film selbst sowohl optisch als auch inhaltlich kaum an die Qualitäten des Originalfilmes herankam. Auch die vom gleichen Studio produzierte Fernsehserie Aladdin wurde von 1994 bis 1995 ausgestrahlt.
Wegen des erstaunlichen Erfolges des Videofilmes Dschafars Rückkehr bekamen weitere geplante Fortsetzungen das grüne Licht und gingen 1994 in Produktion. Während die Verkaufszahlen der nächsten Fortsetzungen (Aladdin und der König der Diebe (1996), Winnie Puuh auf großer Reise (1996), die weitere Fernsehserie Timon und Pumbaa und der daraus entstandene Videofilm Rund um die Welt mit Timon und Pumbaa (1996)) stets erfreuliche Werte einbrachten, begann mit der Zeit auch die Kritik unter Disney-Fans, dass die Fortsetzungen qualitativ nicht gut genug seinen, um unter dem Disney-Namen zu erscheinen. Die Zeichnungen und eher sparsamen und holprigen Animationen seien zu schlecht und detaillos und die Handlungen infantile Neuauflagen der originalen Meisterwerke. Viele behaupteten später zudem, dass die Fortsetzungen, abwertend „Cheapquels“ (eine Zusammensetzung aus „cheap“ (billig) und „Sequel“ (Fortsetzung)) genannt, Mitschuld an dem Untergang des Zeichentricks, Anfang der 2000er Jahre, hätten. Disney selbst fand später manche der DisneyToon Studios-Filme gut genug, um sogar im Kino zu laufen. John Lasseter, der seine Produktionsfirma Pixar 2006 von Disney kaufen ließ und so der Kreative Vorstand des Walt Disney-Konzerns wurde, war auch ein Feind der DTVs und versuchte ihrer Produktion seit 2006 Einhalt zu gebieten.
Pläne für Originalfilme[Bearbeiten]
Der ursprüngliche Plan für die DisneyToon Studios war regelmäßig Fortsetzungen zu beliebten Walt Disney Meisterwerken aber auch vollkommen neue Filme zu entwickeln, die keine Fortsetzungen sind. Da die Fortsetzungen große Erfolge wurden, Zeichentrick Anfang der 2000er Jahre allgemein aber immer weniger Profit einbrachte, entschied man sich dazu, verstärkt auf Fortsetzungen zu setzen. Für die Fortsetzungen sprach, dass die Figuren in diesen Filmen bereits bekannt sind, so dass der potentielle Kunde eher zu diesem Film griff als zu einem mit völlig unbekannten Figuren. Gleichermaßen sprach für diese Fortsetzungen die kürzere Produktionszeit; Figuren und Hintergrund-Stile mussten nicht entwickelt und designt werden, da es sie schon gab. So konnten die DisneyToon Studios mehr Filme in kürzerer Zeit produzieren, als wenn sie nur neue Projekte entwickelt hätten.
Änderungen seit der Pixar-Übernahme[Bearbeiten]
Steve Jobs und John Lasseter erhielten in Folge der Übernahme von Pixar durch Disney hohe Positionen in der Disney Company. Da sich beide zu den Gegnern der „Cheapquels“ zählen, wurde schon öfter verlautbart, dass Jobs und Lasseter keine unnötigen Fortsetzungen in Produktion gehen lassen werden, sobald die aktuellen, noch anstehenden DisneyToon Studios-Projekte beendet sind. Jedoch sollte diese Abteilung nach Beendigung der letzten Projekte, 2008, nicht geschlossen werden. Viele der Animatoren genügen den Ansprüchen der neuen Vorsitzenden von Disneys Trickabteilungen, und auch die momentane Präsidentin der DisneyToon Studios, Sharon Morrill, wird ihre Stellung behalten, sofern sie mit eventuellen Änderungen durch Lasseter einverstanden ist.
Schließung 2018[Bearbeiten]
Im Juni 2018 werden die DisneyToon Studios geschlossen, was zur Entlassung von 75 Animateuren und sonstigen Mitarbeitern führte.[1]
Logohistorie[Bearbeiten]
Produktionen[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Bill Desowitz: Disney Shuts Down Disneytoon Studios in Glendale: Exclusive, indiewire.com, 28.06.2018, abgerufen am 17.01.2019.