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Expedition nach Shambala

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Expedition nach Shambala
The Treasure of the Ten Avatars
Erstveröffentlichung: 25. Juni 1996
Entstehungsdatum: 1995
Storycode: D 95153
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 28
Deutsche Übersetzung: Peter Daibenzeiher, in späteren Abdrucken (ab 2009) überarbeitet durch Jano Rohleder
Deutsche Erstveröffentlichung: MM 20–22/1999
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Don Rosa

Ind.PNG Infos zu Expedition nach Shambala

beim I.N.D.U.C.K.S.
© Egmont Ehapa

Expedition nach Shambala, teils auch Expedition nach Schambala (Original The Treasure of the Ten Avatars) ist eine Comicgeschichte von Don Rosa, die eine Schatzsuche nach einem Schatz der indischen Frühzeit behandelt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Dagobert und seine Neffen sind am Weg durch den indischen Punjab. Die dortige Provinz Ollieyanstan, eine der ärmsten indischen Provinzen, ist einer der wenigen Flecken Land in der Gegend, der ihm noch nicht gehört. Aber ist entschlossen, diesen aufzukaufen und Bodenschätze zu fördern, womit er auch den Wohlstand der Leute mehren wird. Mitgebracht hat Dagobert den Elefanten Derpendja, der zwar unglaublich alt und schläfrig ist und nur aufwacht, wenn er eine Maus sieht und darob in Angst und Schrecken gerät, aber lediglich fünf Rupien gekostet hat. Donald muss sich um Derpendja kümmern, was ihn mehrfach vor schmerzhafte Aufgaben stellt.

Das Eingangstor zu Shambala (© Egmont Ehapa)

Im herrschaftlichen Palast des Maharadschas bittet Dagobert ebenden, ihm Leute zur Verfügung zu stellen, damit sie Bodenschätze abbauen können. Doch der Maharadscha lacht über die Bitte. Solange seine Untertanen arm sind, erhält er Millionen an Entwicklungshilfe, die alle nur ihm zugutekommen. Würden die Untertanen Arbeit finden, wäre es aus mit seinem Reichtum. Dagoberts Besprechung mit dem Maharadscha wird an dieser Stelle gestört: Tick vermeldet, dass sie am Flussufer eine interessante Entdeckung gemacht haben.

Beim Versuch, Derpendja an Land zu bringen, hat Donald eine alte Steinsäule im Uferschlamm gefunden, auf die griechische Buchstaben eingemeißelt sind: Es handelt sich um eine Säule aus der Zeit des Feldzuges Alexanders des Großen, die hier an der östlichsten Stelle seines Vormarsches aufgestellt wurde. Auf der Säule steht geschrieben, dass Alexander seine Truppen entlang des legendenhaften Flusses Saraswati zur Stadt Shambala führte, damals die reichste Stadt Indiens. Alexanders Soldaten bekamen jedoch große Angst, sodass der Schatz Shambalas nicht in ihre Hände fiel. Dagoberts Schatzsucherinstinkt ist geweckt, die Ducks machen sich auf in den Dschungel. Verfolgt werden sie allerdings vom Maharadscha, der verhindern will, dass die Ducks den Schatz finden und seinen Untertanen doch noch die Möglichkeit bieten, weniger arm zu sein.

Shambala, sichtbar Gott Brahma (© Egmont Ehapa)

Im indischen Dschungel lauern lauter Gefahren, etwa Tiger oder steile Berghänge. Doch schließlich finden die Ducks das zugewachsene Stadttor Shambalas. In Shambala finden sie eines der großen öffentlichen indischen Bäder, eingerahmt von mehreren kolossalen Statuen indischer Götter: Brahma, Vishnu, Ganesha, Shiva. Hinter der gewaltigen Vishnu-Statue liegt der Eingang ins Innere der Stadt und somit auch zum Schatz. Neben dem Eingang befindet sich so etwas mit eine Schalttafel mit zehn Knöpfen, die den Avataras Vishnus entsprechen. Diese Knöpfe setzen wohl hydraulische Systeme in Gang, die vor möglichen Fallen schützen sollen. Also bleiben Tick, Trick und Track bei der Schalttafel und nur Dagobert und Donald gehen weiter. Durch Funkgeräte erhalten sie die Verbindung aufrecht.

Im ersten Raum liegen griechische Rüstungen am Boden, der Rest von Alexanders Soldaten. Schnell wird auch klar, worin die Falle besteht, denn hinter Gitterstäben lauern Tiger. Aus Versehen löst Donald einen Mechanismus aus, der die Gitterstäbe absenkt. Doch an der Wand befindet sich eine Statue Buddhas, Vishnus neunter Avatar. Die Neffen drücken auf das Symbol und die Gitterstäbe bewegen sich nicht mehr, stattdessen ist eine neue Tür aufgegangen. Im nächsten Raum ist ein schöner Mann zu sehen, Krishna, der achte Avatar. Doch auch eine Falle ist nicht weit, denn Speere senken sich auf die Ducks hinunter. Durch Drücken des Knopfes und Berühren der Krishna-Statue öffnet sich eine Falltür und Dagobert und Donald gelangen in den nächsten, tiefergelegenen Raum.

Die Schalttafel (© Egmont Ehapa)

Schon kommt die nächste Gefahr, denn die Wände bewegen sich aufeinander zu. Im letzten Moment drücken Tick, Trick und Track die richten Knöpfe (Rama und Parashurama), eine Falltür öffnet sich und ihre Onkel sind gerettet. Doch im nächsten Raum befinden sich Kobras. Die Statue des Zwerges Vamana, der zum Riesen wird, rettet sie, indem er sich hydraulisch hebt. Im nächsten Raum befindet sich eine Statue eines Löwen mit Menschenkörper, Narashima. Und wieder lauert eine Falle, denn die Steinplatten sind Falltüren und darunter lauern spitze Speere. Dagobert und Donald retten sich auf die Narashima-Statue und die Neffen drücken das nächste Symbol. Ein Kessel mit einer brennbaren Substanz öffnet sich und als Donald mit seiner Fackel diese entzündet, sehen beide den auf den Boden geworfenen Schatten des Löwen, der ihnen den sicheren Weg anzeigt. Im nächsten Raum befindet sich ein Fisch mit Hörnern, der sein Maul öffnet, als Tick, trick und Track auf das entsprechende Symbol drücken.

Fallen! (© Egmont Ehapa)

Dagobert und Donald befinden sich nun im letzten Raum, einem unterirdischen Fluss, auf dessen anderer Seite der Schatz auf sie wartet. Doch sie haben auch ein Problem, denn das Steinbord, auf dem sie stehen, bewegt sich auf die Wand zu. Drei Knöpfe auf der Schalttafel sind noch übrig und Tick, Trick und Track drücken auf den Knopf des Ebers Varaha, der damit aus den Fluten steigt und Dagobert und Donald vor dem Sturz in den Fluss rettet. Doch nun hebt sich auch die Platte mit den Schätzen. Tick, Trick und Track – inzwischen ist der Empfang des Walkie-Talkies praktisch inexistent – beschließen nun das Symbol der Schildkröte Kurma zu drücken, die die Schätze der Welt vor einer großen Flut gerettet hat. Doch in diesem Augenblick erscheint der schurkische Maharadscha und verhindert dies. Die Schätze stürzen ins Wasser und sind für immer verloren. Doch der Maharadscha hat den zehnten Knopf entdeckt, den des Pferdes Kalki, das dereinst auf die Erde kommen und die Menschen bestrafen wird. Da der Maharadscha sich nicht mit den Avataras auskennt, drückt er den Knopf. Die zwei gigantischen Statuen von Shiva, dem Zerstörer, und seiner Frau, der Todesgöttin Kali, stürzen nieder und begraben Shambala unter sich. Donald und Dagobert werden durch die Zerstörung an die Oberfläche gespült und nun droht auch der Fluss Shambala zu überschwemmen. Dank eines Fingerzeiges der Ganesha-Statue flüchten sich die Ducks in den Abwasserkanal und entgehen so den Wassermassen.

Sie kehren nach Ollieyanstan zurück. Den Bewohnern geht es nun viel besser, denbn der Fluss hat die Schätze Shambalas bei ihnen angeschwemmt. Der Maharadscha ist am Boden zerstört, doch Dagobert weiß ihn zu trösten, denn ihm bleibe immer noch das wichtigste Erbe der indischen Kultur – die Null.

Der Schatz (© Egmont Ehapa)

Hintergrund[Bearbeiten]

Hinduismus[Bearbeiten]

Der Hinduismus ist eine henotheistische, sehr vielschichtige Religion, d.h. jeder Mensch darf sich aus einer Vielzahl an Göttern denjenigen aussuchen, den er allen anderen vorzieht. Es existieren jedoch auch viele polytheistische Elemente. Mit rund 15 % Anhängern ist der Hinduismus die drittgrößte Weltreligion und ist vor allem in Indien, Nepal und auf Bali verbreitet. Folgende Hindu-Götter werden in der Geschichte erwähnt:

  • Brahma, der Schöpfer, einer der drei hinduistischen Hauptgötter. Brahma hat vier in alle Himmelsrichtungen blickende Gesichter.
  • Vishnu, der Beschützer, der zweite hinduistische Hauptgott
  • Shiva, der Zerstörer, der dritte hinduistische Hauptgott
  • Seine Frau Kali, die Göttin des Todes
  • Ganesha, der Gott des Erfolgs
Vishnu (© Egmont Ehapa)

Die Avataras von Vishnu[Bearbeiten]

Besonders wichtig für die Geschichte sind die zehn Verkörperungen (Avataras) des Gottes Vishnu. Zehnmal kam Vishnu der Sage nach auf die Erde, um den Menschen zu helfen und gegen die Dämonen zu kämpfen. Hier also nochmals die Avataras, in Klammern jeweils die Reihenfolge, in der die Ducks auf die stoßen:

  1. der gehörnte Fisch Matsya, der in einer gigantischen Flut eine Arche zog und damit die Menschheit rettete (6.)
  2. die Schildkröte Kurma, die den Weltenberg aus dem Ozean hob und somit auch alle Schätze rettete (8., jedoch nicht gedrückt)
  3. Varaha, ein riesiger Eber, der ebenfalls die Erde aus dem Ozean hob (7.)
  4. Narasimha, ein Mann mit Löwenkopf, der den Dämon Hiranyakashipu tötete (5.)
  5. der Zwerg Vamana bestrafte die zu große Macht des Königs Bali, indem er zum Riesen heranwuchs und mit drei Schritten die ganze Welt zu seinem Eigen machte (4.)
  6. Parashurama, ein Krieger, der einen Brahmanenmord rächte und Unterdrückten half (3.)
  7. Rama, ein Prinz. Ein ganzes Epos behandelt sein Leben, er gehört zu den bestbekannten Avataras (3.)
  8. Krishna, ebenfalls ein sehr bekannter Avatar (2.)
  9. Buddha, Begründer des Buddhismus (1.)
  10. Kalki, ein Reiter auf einem Pferd, der die göttliche Ordnung wiederherstellen und die Erde durch eine weitere große Flut vernichten wird. Kalki ist ein Avatar, der noch kommen wird (9.)
Kali bringt Zerstörung (© Egmont Ehapa)

Shambala[Bearbeiten]

Bei Shambala handelt es sich um ein mythisches, mächtiges Königreich in Zentralasien, das in Teilen des tibetischen Buddhismus eine besondere Rolle spielt. Der Legende nach zieht der König von Shambala mit einem buddhistischen Heer aus und vernichtet die muslimischen Eroberer von Tibet. Die Legende hat in der Erotik eine gewisse Wirkung entfaltet. Don Rosa geht aber gar nicht darauf ein, sondern nimmt Shambala als Chiffre für eine reiche Stadt im antiken Indien

Alexander der Große[Bearbeiten]

Alexander der Große war König Makedoniens, der 334 v. Chr. mit einem griechischen Heer loszog und viel persönlichem Wagemut das Perserreich, damals mit Abstand das größte Reich der Welt, das von Kleinasien bis zum Indus und von Zentralasien nach Ägypten reichte, eroberte. Alexander zog bis nach Indien und führte im Punjab (heute Pakistan) Kriege gegen indische Fürsten. Seine Soldaten zwangen ihn schließlich zur Rückkehr, jedoch nicht, weil sie sich erschreckten, sondern weil das Ende des strapazenreichen Feldzuges nicht in Sicht war (viele waren zu Fuß von Griechenland bis Indien marschiert) und Alexanders Plan, die ganze Welt zu erobern, sie wenig begeisterte.

Das wichtigste Erbe der indischen Kultur – die Null (© Egmont Ehapa)

Bezüge und Trivia[Bearbeiten]

  • Die Provinz Ollieyanstan bezieht sich auf Stan Laurel und Oliver Hardy (Dick und Doof).
  • Den schläfrigen, furchtsamen Elefanten Derpendja entlehnte Don Rosa dem Film Aufstand in Sidi Hakim.[1]
  • Das Tor am Treppenaufgang ist eine Kopie des „Tors der Toten“ von Angkor Thom in Kambodscha.[1]
  • Das Tor am oberen Ende der Treppe ist eine Kopie des Tors zum „Großen Stupa“ in Sanchi in Zentralindien.[1]
  • Don Rosa wollte ursprünglich den Maharadscha von Zasterabad aus Barks' Der reichste Mann der Welt als Gegner verwenden, entschied sich jedoch dagegen, weil der Maharadscha viel zu gutmütig für so eine Geschichte gewesen wäre. Drei Seiten der Originalversion sind noch vorhanden und in der Don Rosa Collection 6 abgedruckt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweis[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Øystein Sørensen: Eine visuelle Kultur. In: Don Rosa Collection 6, S. 58f.