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LTB 46: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 46 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 46.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 46 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Mittelmaß Micky, in seltsamer Gestik freudestrahlend nach vorne gebeugt, trägt einen auffälligen roten Zauberhut. Aus dem schaut oben ein Knochen, den nun Pluto im Hintergrund ins Visier nimmt. Die drumherum verstreuten gelben Sternchen sowie ein „Spotlight“ am Boden verstärken den Eindruck einer Varieté-Szene…

Giancarlo Gatti hat hier ein Motiv rund um Zauberei und Zirkus gestaltet, das nur mäßig funktioniert, aber zeichnerisch auch nicht wirklich misslungen ist. Ob es hier einen Gag gibt und worin dieser besteht, mag jeder Betrachter selber entscheiden. Fest steht bloß, dass hellblaue Schrift auf dunkelblauem Grund keine wirklich epochemachende Idee ist. Die „Auflösung“ zu dieser Szene gibt es übrigens auf dem Innentitelbild: Pluto ist zum Inneren des Hutes vorgedrungen und labt sich am Knochen. Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)

Rahmengeschichte[Bearbeiten]

Mittelmaß Als Minni mitbekommt, dass Micky jetzt schon selbst in idyllischer Umgebung von seinen Kriminalfällen träumt, nimmt sie ihm das Versprechen ab, mal bei einem Angelurlaub so richtig auszuspannen. Zwischen den beiden herrscht dicke Luft, weil es ewig nicht dazu kommt. Erst in der letzten Geschichte „Der hohle Berg“ begleiten wir Micky mit Goofy auf den anfangs besprochenen Ausflug…

Es gibt hier immerhin zwei Höhepunkte in Vor- und Nachgeschichte: Der Fußball Macks und Mucks, der beim anfänglichen Picknick ein Eigenleben als Flipperkugel entwickelt, inspiriert Mickys Traum von der Al Kassiber-Bande und der Kanonenkugel. Ein Gutteil der Faszination, die dieser „Thriller“ auf mich als Kind ausübte, ist auf die Idee Dalmassos zurückzuführen, dass Micky hier seine Erlebnisse des Tages in Traumbilder „übersetzt“. Passt sehr gut zu dem etwas Surrealen dieser ersten Geschichte des Bandes. Am Ende hingegen schlägt sich Kater Karlos Freundin Trudi überraschend auf die Seite Mickys, als dieser deren Kumpan die Quarzuhr wieder abnehmen will, die Minni ihm geschenkt hatte. Trudi erweist sich als zutiefst romantischer Charakter, der Geschenke zwischen zwei Liebenden heilig sind, und knockt ihren Karlo mit dem Nudelholz aus: „Im Leben, Herr Maus, sind die Gefühle das Wichtigste!“ Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)

Ein Gauner steht auf Goldbarren in Fanton/Asteritis "Die Al Kassiber-Bande" (© Egmont Ehapa)

Die Al Kassiber-Bande[Bearbeiten]

„Also… aufgrund der trigonometrischen Berechnung des Elektronengehirns müßte die Kugel zweimal abprallen, bevor sie auf das Ziel, die Eisenbahnschwelle, auftrifft, von der sie abprallt und unmittelbar in die Kanone zurückkehrt!“ (Hilfskommissar Flink)

Gut Eine Bande um ihren Boss Al Kassiber hat Fort Blox komplett ausgeraubt, wo die staatlichen Goldreserven lagern. In dieser Staatskrise – Der Druck der Öffentlichkeit ist enorm! – , die Kommissar Hunter den Job kosten könnte, arbeiten Micky und Goofy mit dem Hilfskommissar Flink zusammen, um den Plan der Bande zu vereiteln, mit einem Zug zur Küste zu gelangen, wo ein Piratenschiff sie und das Gold aufzunehmen bereitsteht. Ein General Glotz wird mit einer militärischen Einheit von der Bande gefasst und arbeitet von nun an unbemerkt über ein Mini-Walkie-Talkie mit Flink, Micky und Goofy zusammen. Jene stellen eine Weiche mittels der genau berechneten Flugbahn einer Kanonenkugel um und der Zug der Gangster landet in einem See. Auch der Bandenchef selbst wird gefasst, nachdem Goofy mit einem gezielten Wurf mit seinem Kochkessel dessen Flugzeug beschädigt und dieser notlanden muss. Die Helden der Stunde werden für ihre Verdienste für das Land ausgiebig mit Orden behängt...

Die Micky-Bände vor allem der 40er, 50er- und 60er-Nummern wurden geprägt von dem Zeichner Sergio Asteriti, der in „Micky hat den Bogen raus“ allein mit vier Geschichten vertreten ist, die in den Jahren 1968-72 im italienischen Original erschienen waren. Als fast reiner Zeichner von Geschichten aus der Mäusewelt läuft er trotz seiner zeitweisen enormen Präsenz in den Diskussionen um die guten und die weniger guten LTB-Zeichner immer etwas unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Ich aber bekenne mich hiermit als Asteriti-Fan! Dass das schon damals als Kind so war, liegt nicht zuletzt an phantastischen Geschichten wie dieser, deren James-Bond-hafter, von Andrea Fanton erdachter Plot von mancherlei hingetupften Gag-und Spannungsmomenten begleitet ist. Die Lösung ist natürlich komplett haarsträubend, aber das Bild dieser über das offen vor uns und unseren Helden liegende Tal fliegenden Kanonenkugel brennt sich nun einmal nachhaltig in junge Hirne ein. Fast schon eine Phantasmagorie!... Schön sind die Nebenfiguren charakterisiert: Flink, der dazu ausersehen scheint, den vermeintlich abgehalfterten Hunter abzulösen, dies aber gar nicht will, der überhebliche, aber treue General Glotz mit seinem gewaltigen Schnurrbart, natürlich der clevere Al Kassiber, ein neuer, wenn auch nicht allzu charismatischer Gegner Mickys, aber auch Kommissar Hunter und Inspektor Issel. Herrlich das dritte Panel auf S. 45, als die beiden mit bescheiden-seligem Blick am Rande des Podiums warten, um jenen zu danken, durch die sie in ihren Ämtern verbleiben dürfen. In der Neuauflage änderte sich der Titel übrigens erheblich zu „Der Überfall auf Fort Protz“. Auch der Name des Lagers der staatlichen Goldreserve hat sich darin also, wie ich finde, durchaus zum Charakteristischen, Satirischen und damit zum Positiven geändert. Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)

Zwei und zwei ist vier![Bearbeiten]

„Nein, mein Herr! Diesmal hab‘ ich was für’s Hirn getan!“ (Goofy macht jetzt in Elektronik statt in Karate)

Gut Goofy erhält per Post statt eines erwarteten Schwarzen Gürtels für einen bestandenen Fernlehrgang Karate ein Päckchen, das Tausende von Fünftalerscheinen enthält. Kurz darauf ist eine Fälscherbande genervt von Goofys Päckchen, das statt der erwarteten „Ware“ einen sehr gut verpackten Schwarzen Gürtel enthält. Dem Briefträger war ein Malheur geschehen und er hatte den Adressabschnitt vertauscht. Die Bande verschafft sich Zugriff auf das Wertnachweisbuch, in dem alle Paketempfänger des Tages verzeichnet sind, und durchsucht deren Häuser, auch Goofys, finden jedoch nichts, weil der die Nacht mit der Geldsendung bei Micky verbracht hatteh. Zusammen mit Kommissar Hunter kommen Micky und Goofy der Bande in der Wäscherei von Berta Bleiche auf die Schliche, als die sich, wie sich erweist, der einschlägig vorbestrafte Fälscherfranz verkleidet hat. Der Trick der Bande: Das Spezialpapier der Fünftalerscheine wurde zu einem Rohbrei zurückverarbeitet und daraus falsche Tausender gedruckt – eine satte Rendite also, aber mit einem Geschäftsmodell, dem Detektiv Micky nun den Saft abdreht…

Zu diesen Zeichnungen Asteritis stammt die Story von Guido Martina. Es ist eine Kriminalgeschichte, die – gemessen an dieser geringen Länge – recht wenig Wünsche übrig lässt: Es gibt einen durchdachten, gut initiierten und zu einem sinnvollen Abschluss gebrachten Plot, ein gerüttelt Maß an detektivischen Kombinationen Mickys (von denen auch der spröde Titel abgeleitet ist), einige flotte Gags (für die vor allem die sehr individuell gezeichneten Bandenmitglieder, aber auch Karate-Goofy verantwortlich zeichnen) sowie – für Asteriti ganz charakteristisch – die atmosphärischen Nachtszenen, mit denen die Story auf den Seiten 70 bis 78 kulminiert. Mir imponiert die Souveränität, mit der Asteriti für ein befriedigendes Lesevergnügen sorgt, ohne dass die künstlerischen Ansprüche gleich in den Himmel wachsen würden. Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)

Dem Phantom mangelt es an kunsthistorischem Interesse in Barosso/Scalas "Der Brunnen der Tritonen" (© Egmont Ehapa)

Der Brunnen der Tritonen[Bearbeiten]

„Den speienden Triton fest im Ziel, sprudelt aus tönernem Quell, Steinerner Jubel viel, Schätze, glänzend und hell!“ (eine gereimte Fährte)

Mittelmaß Der Sammler Moos bittet die Detektive Micky und Goofy um Hilfe: Der rechte Teil eines eigentlich nicht besonders wertvollen Triptychons, das einen Tritonenbrunnen zeigt, wurde in der Nacht zuvor aus seiner Villa entwendet. Es stellt sich heraus, dass der Dieb hinter allen drei Teilen herjagt. In San Francisco, wo der Mittelteil in einer Bar hängt, kommen Micky und Goofy ihm in die Quere. Sie legen jedoch, zurück in Entenhausen, diesen Teil erfolgreich als Köder aus, und folgen dem Dieb: Es ist das Schwarze Phantom! Die Spur führt weiter zum Objekt selbst, dem Brunnen, der eine Touristenattraktion in Wasserburg darstellt. Micky weiß das Rätsel um den Brunnen – und damit die Bilder – zu lösen: Die Tritonenmuscheln am Brunnen muss man in einer bestimmten Weise zueinander drehen, und dann hört der Brunnen auf Wasser und beginnt Edelsteine zu spucken. Das Phantom entert mit Helikopter die Szene, erbeutet aber nur für ganz kurze Zeit das Säckchen mit den Schätzen, und wird dann von Micky, indem er die Muscheln kurz entschlossen zurückdreht, durch einen gezielten Wasserstrahl außer Gefecht gesetzt…

Dieses Frühwerk Guido Scalas, das dieser 1971 nach einem Skript der Barosso-Brüder realisierte, zieht seine befriedigende Grundsubstanz aus dem Rätsel um das Triptychon, das dann auf den letzten Seiten edelsteinsprühend aufgelöst wird. Funktioniert der Spannungsbogen also weitgehend, sind die Zeichnungen Scalas hier noch einen Tic staksiger und statischer als in seiner Hauptschaffenszeit ab dem Ende der 70er Jahre. Gerne lernt man übrigens etwas über Trypticha und die Doppelbedeutung des Wortes „Triton“, wobei sich aber trotzdem wieder einmal der naturwissenschaftliche Fehlerteufel eingeschlichen hat: Das zitierte „Tritonim nodiferum“ ist für den Meereskundler keine Muschel, sondern eine Schnecke, die auch ganz anders aussieht: eher so verzwirbelt. Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)

Diebstahl im Geheimarchiv[Bearbeiten]

„Da kann ich ja gleich meinen Hut nehmen und mich meiner Mirabellenzucht widmen!“ (Kommissar Hunter erwägt den Fall der Fälle – und trägt gleichzeitig zur Lösung des Falles bei)

Gut Aus dem Industrieforschungsinstitut verschwinden seit neuestem wertvolle Mikrofilme. Für Kommissar Hunter und Inspektor Issel besonders peinlich: Der letzte Diebstahl geschah unter ihren wachsamen Augen. In hoher Not wendet sich die Polizei mal wieder an Micky (mit Goofy). Um den Täter zu überführen, lässt dieser Kopien von supergeheimen Unterlagen ins Archiv bringen und mit radioaktivem Lack behandeln. Jetzt muss jeder, der das Geheimarchiv verlässt, nicht nur eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen, sondern wird auch mit einem Geigerzähler untersucht. Ein Verdächtiger, bei dem das Gerät anschlägt, wird laufengelassen, weil die Reaktion auf das phosphoreszierende Zifferblatt seiner Armbanduhr zurückzuführen zu sein scheint. Doch Micky lässt nicht locker und entlarvt in einem ausgiebigen Showdown diesen Mann dann doch als den ausgekochten Industriespion: Der Mikrofilm steckte doch in der Armbanduhr, aber nachdem er das Institut verlassen hatte, wechselte es das Versteck: Das kleine Objekt der Begierde hatte er nun in seine Pfeife gestopft, die er seit seinem ersten Auftritt beharrlich geraucht hatte…

Schon wieder ein guter Asteriti! Auch diesmal ist der Plot (von Abramo und Giampaolo Barosso) von der Erzählstruktur her gelungen und sogar leidlich spannend. Wieder hat das Story-Gerüst einiges an Handlungs- und Gag-Fleisch auf den Rippen: Der leicht aus der Haut fahrende Institutsdirektor ist eine interessante, relativ ungewöhnliche Nebenfigur, Inspektor Issel als Eismann undercover ist erste Sahne, und die hübsche Lösung mit der Pfeife mag nach dem 15. Mal Lesen absehbar sein, aber war das auch schon beim ersten Mal so?... Jedenfalls eine fein integrierte Knobelei. En passant: Aus dem Ende dieser Geschichte bezieht der ganze Band seinen Titel. Kommissar Hunter belobigt den Meisterdetektiv an seiner Seite, den Spion zur Strecke gebracht zu haben: „Der hat Köpfchen, das geb‘ ich zu! Aber diesmal hatte er den Bogen überspannt, denn… Sie haben den Bogen raus!“ (S. 148) Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)

Die Augen sind die Achillesferse in Barosso/Asteritis AI-Krimi "Die Haushaltsroboter" (© Egmont Ehapa)

Die Haushaltroboter[Bearbeiten]

„Also, der Gärtner hat’s auf mich abgesehen!“ (Also, Goofy hat schon einen Lieblingsroboter)

Mittelmaß Professor Murks, der wegen seiner gemeinen Erfindungen bereits im Gefängnis war, stellt auf seiner „Haushaltmesse“ eine neue Generation von Küchengeräten bzw. Dienstpersonal vor: kugelköpfige, blecherne Roboter. Bald hat nahezu jeder reiche Entenhausener ein solches Exemplar zu Hause. Einige Zeit später beginnt jedoch eine Diebstahlserie. Herrn Präger wurde die Münzsammlung und Herrn Öler – wie sinnig – ein Rembrandt entwendet. Micky soll nun für Käte Käfer, einer Freundin Minnis, ihre Skarabäen-Sammlung, deren Wert in die Milliarden (!) geht, beschützen. Er und Goofy können den Diebstahl der Schmuckstücke nicht verhindern, kommen aber dem Urheber der Raubzüge auf die Spur: Natürlich ist es Murks, der die Haushaltroboter dazu instruiert hat. Micky zerstört das Elektronengehirn, das alle Roboter der Stadt steuert, die daraufhin mit einem kreischenden „SFRRR – ZIP – ZIPZIP“ den Geist aufgeben. Ihr Erfinder kommt wieder hinter Schloss und Riegel…

Nach drei guten Asteritis hier das erste leichte Anzeichen einer Erschlaffung. Wieder gibt es einige, sogar einigermaßen unheimliche, geschickt geschnittene Nachtszenen, welche den räuberischen Gärtnerroboter in ein schattenhaftes Zwielicht setzen (S. 170). Die Story, wieder von den Barosso-Brüdern, ist hingegen mau; man riecht schon am Anfang zwei Meilen gegen den Wind, dass dieser Professor Murks (Schurkentyp: Kittel und Spitzbart) seine Erfindung zu nicht ganz astreinen Zwecken einzusetzen trachtet. Völlig unterbelichtet bleibt das Schicksal des menschlichen Hauspersonals, das von „den Reichen“ ja so mir nichts dir nichts vor die Tür gesetzt worden sein muss, um sich so ein schickes Statussymbol zu leisten… Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)

Der hohle Berg[Bearbeiten]

„Also doch… Kater Karlo!“ – „Wenn du noch einmal diesen Namen erwähnst, häng‘ ich dir ein Schloß vor den Mund!“ (Da hat Goofy einmal den richtigen Riecher, da ist es Micky auch wieder nicht recht)

Gut Endlich also der Angelausflug – Ziel ist der „hohle Berg“ etwa 100 Kilometer nördlich von Entenhausen!... Eben sagt Goofy noch, dass ihm das Zeltlager zu nah am Wasserfall ist, da fällt er von seinem Ruderboot ins Wasser und wird unerklärlicherweise flussaufwärts gespült. Nachdem sich die Strömung wieder normalisiert und er wieder festen Boden unter den Füßen hat, inspizieren Goofy und Micky eine Ferienhütte, in der ein Porträt von Kater Karlo hängt. Vor allem Goofy, der sich bei seinem nassen Abenteuer extremst erkältet hat, hat nun die Lust aufs Angeln verloren und beide kehren wieder in die Stadt zurück. Dort wartet bereits Kommissar Hunter mit der Nachricht, dass für Micky ein Funkspruch aufgefangen wurde, vermutlich durch einen irgendwo Gefangenen abgesetzt. Die Spur führt zurück zum hohlen Berg, dem sich Micky und Goofy mit dem Flugzeug nähern. Sie geraten in ein offenbar vom Berg ausgehendes Gewitter, das sie in den Berg saugt. Zwei Roboter, Rip und Zip, befehligt vom verrückten Professor Phosphat, der die Welt mittels Wolkenenergie zu beherrschen trachtet, sperren sie hinter Gitter. Doch die noch größere Überraschung ist, dass unsere Helden, nachdem sie sich mittels einer Feile befreien können, dort – Phosphat glaubt lecker zubereiteten Lachs für sein Superhirn zu benötigen – Kater Karlo als Koch antreffen. Auch er wurde auf dem Fluss stromaufwärts angezogen, konnte anders als Goofy am Beginn der Geschichte aber nicht entkommen. Er war es auch, der den Funkspruch abgesetzt und die Feile in einem Lachs versteckt in die Zelle geschmuggelt hatte. Alle drei vereint – Goofys phänomenaler Schnupfen, der durch den von Phosphat manipulierten Fluss zusätzlich energetisiert wurde, hilft dabei – überwältigen Phosphat, der, geknebelt, nun auch seine Roboter nicht mehr befehligen kann. Bei der Verfolgung schleudert Goofy eine Flasche, die Wolkenenergie gespeichert hat, auf die Roboter. Das Labor explodiert, der Berg zerbirst, alle vier werden auf dem Fluss aus dem hohlen Berg herausgespült. Als Micky und Goofy in der ihnen bereits bekannten Hütte wieder erwachen, hat Kater Karlo den verrückten Professor da- und Mickys Quarzuhr mitgehen lassen – Er ist also wieder ganz der „Alte“…

Goofy ist doch kein Lachsersatz in Martina/M. de Vitas "Der hohle Berg" (© Egmont Ehapa)

Die Geschichte von Martina/M. de Vita ist mit ihren 58 Seiten fast doppelt so lang wie die anderen dieses Bandes und damit eindeutig sein „Hauptwerk“. Die Geschichte lebt einerseits vom geheimnisvollen Schauplatz des hohlen Berges mit dem Wasserfall, deren Kulisse in einigen großformatigen Panels inszeniert wird, die überhaupt nicht überladen und trotzdem durchaus spektakulär sind, (S. 189, 193, 208, 211 und 243). De Vita hatte seit seiner Beschäftigung mit der Phantomias-Figur zeichnerisch einige interessante Fortschritte gemacht, hier zum Beispiel am Spiel mit den Perspektiven, aber auch in der Gestaltung der Phosphat-Figur ablesbar. Andererseits ist es die Rolle von Kater Karlo, der hier selbst zum Opfer eines größeren Schwerverbrechers wird und nun mit seinem Todfeind Micky zu kooperieren gezwungen ist, die das Interesse des Lesers herausfordert. Es waren noch gar nicht die Jahre, in denen Kater Karlo (wie z.B. in Mezzavilla/Cavazzanos „Kater Karlos Klassentreffen“ von 1991) gelegentlich als Hauptfigur „eigener“ Geschichten auftrat, in denen man mit dem raubeinigen Stoppeldoppelkinn zu sympathisieren aufgerufen war. Fast schon beruhigend, dass seine in grausiger Rechtschreibung verfasste Schlussbotschaft an Micky mit seinem charakteristischen „harharhar!“ endet. Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)

Fazit[Bearbeiten]

Es fällt auf: Keine schlechte Geschichte in diesem Band! Obgleich echte Highlights fehlen, ist allein die Tatsache, mal keinen Anlass zum Fremdschämen zu haben, Grund genug, ihn immer wieder zur Hand zu nehmen und darin zu lesen – Nicht nur wegen Asteriti, Al Kassiber und der ihm einen Strich durch die Rechnung machenden Kanonenkugel… Hobrowili (Diskussion) 15:06, 27. Mai 2024 (CEST)