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Multiplane-Kamera

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Ein Nachbau der Multiplane-Kamera aus dem Jahre 1972

Die Multiplane-Kamera ist eine Erfindung von Ub Iwerks, mit der Walt Disney seinen Filmen mehr Räumlichkeit und mehr Realismus geben wollte. Bis zum Film Arielle, die Meerjungfrau fand sie in fast allen Meisterwerken ihre Anwendung, wurde nachher jedoch von der Computertechnologie CAPS abgelöst. Ein schönes Beispiel für den Gebrauch dieser „digitalen Multiplane-Kamera“ sieht man in der Feuervogel Sequenz aus Fantasia 2000.

Geschichte[Bearbeiten]

Disneys Mitarbeiter und Freund Ub Iwerks war der ursprüngliche Erfinder der Multiplane-Kamera. Das erste Exemplar stellte er bereits 1933 aus Teilen eines Chevrolets her. Diese Kamera wurde anschließend auch in vielen Cartoons Mitte der 30er genutzt, hatte aber noch nicht die Wirkung, die Disney gerne gehabt hätte.

Die Fleischer Studios erstellten nur zwei Jahre danach, also 1935, eine sehr ähnliche Anlage, die allerdings von ihnen als Tabletop oder Setback bezeichnet wurde. Sie wurde hauptsächlich eingesetzt, um den Cartoon Popeye realistischer zu gestalten.

Die berühmteste aller Multiplane-Kameras wurde aber von William Garity 1937 erfunden und sollte Anwendung in Schneewittchen und die sieben Zwerge finden. Ihr erster Gebrauch fand allerdings schon im Silly Symphony The old Mill statt, der noch im gleichen Jahr den Academy Award für den besten Kurzfilm erhielt. Diese Kamera besaß den wesentlich eindrucksvolleren Effekt als ihre zwei Vorgänger und stellte Walt Disney vollkommen zufrieden. So ist es nicht verwunderlich, dass sie bei Schneewittchen ebenfalls zum Einsatz kam.

Im Laufe der folgenden Jahre fand die Multiplane-Kamera mehrfach ihren Gebrauch und wurde immer wieder verbessert. Sie ermöglichte die realistischen Ansichten des Dorfes in Pinocchio, sie begleitete Bambi auf seinem Weg zum Erwachsenen und lies Peter Pan über London fliegen. In den 70er Jahren häuften sich dann auch Nachbauten von Animationsliebhabern, die teilweise sehr professionell erstellt wurden. Mit dem Aufkommen von CAPS verlor die Technik jedoch ihre Bedeutung und verschwand in der Versenkung. Ein weiterer sehr detailgetreuer Nachbau der Multiplane-Kamera kann auch heute noch im Walt Disney Studios Park in Paris besichtigt werden.

Technik[Bearbeiten]

Die Technik, die hinter der Multiplane-Kamera steckt ist eigentlich bemerkenswert einfach. Die notwendigen Hintergründe für einen Zeichentrickfilm wurden auf Glasplatten gezeichnet und sind anschließend in die Tiefe gestaffelt worden. Das führte bei einer seitlichen Verschiebung der Kamera, da sich durch die Parallaxe die Bildebenen während der Bewegung gegeneinander verschieben, zum realistischen 3D-Effekt.

Aufgrund der Aufwendigkeit dieses Verfahrens beschränkte man sich jedoch anfangs meistens auf nur ein bis zwei Bildebenen, da zusätzlich zur Simulation der Räumlichkeit auch noch die Bewegungen der einzelnen Figuren ausgetauscht werden mussten. Ergänzt wird der Aufbau üblicherweise noch durch je eine Vorder- und eine Hintergrund-Ebene, die nicht animiert wurden, sondern durch deren Verschiebung der Effekt der Tiefe noch verstärkt wurde.