Rückblende
Rückblende, auch: Rückschau, Rückwendung, Analepse oder Retrospektion ist ein in der Narratologie (Erzähltheorie/Erzählforschung) gebräuchlicher Begriff, bei dem „ein Erzähler nachholend berichtet, was sich früher ereignet hat“.[1]
Bei der Rückblende unterbricht der Erzähler die „fiktiv-gegenwärtige Handlungsfolge, um einen oder mehrere Einschübe zu Zeitspannen oder Ereignissen einzubauen, die von der fiktiven Gegenwart aus in der Vergangenheit liegen – oftmals sogar jenseits der Haupthandlung der erzählten Zeit ('Vorzeithandlung')“.[2]
Auch gängig ist der englische Begriff flashback (dt. für Rückblende) aus der Filmtheorie.[3]
Bei einer Rückblende handelt es sich um den Typus des späteren Erzählens (retrospektives Erzählen).
Die Rückblende ist eine Form der zeitlichen Anachronie.
Verwandt mit der Rückblende ist der Rückgriff: Hier verweist der Erzähler auf ein einzelnes Faktum aus der Vergangenheit.[4] (Z. B. 2009 war ich schon mal bei einem tollen Konzert von denen.) Beim Rückblick bezieht sich die Figur reflexiv auf die eigene Vergangenheit,[4] z. B. Dagobert Duck, wenn er in LTB 399 rückblickend erzählt, wie er seine erste Million verdient hat.
Beispiele[Bearbeiten]
- In der Comicgeschichte Wiedersehn mit Klondike wird auf vier Seiten Dagoberts Vergangenheit näher beleuchtet (W OS 456-02).
- In der Comicgeschichte So war mein Leben / Das ist dein Leben, Donald Duck (amerik. Originaltitel: This is your life, Donald Duck!) wird Donalds Lebensgeschichte in der Fernsehshow Mein Fotoalbum, moderiert von Jiminy Grille, beleuchtet, indem Seiten in Donalds Fotoalbum aufgeschlagen werden und die passenden Geschichten nacherzählt werden (auch hier bedient man sich des Rückblicks) (W OS 1109-02).
- Im Videospiel Kingdom Hearts: Birth by Sleep erklärt Xehanort in einer Rückblende die Vergangenheit von Ventus und Vanitas.
- Im Videospiel Kingdom Hearts: 358/2 Days erlebt Roxas mehrere Rückblenden mit Sora.
- In der DuckTales-Folge Das allererste Abenteuer tritt Käpt'n Kakadu kurz in einer Rückblende auf.
- In Ratatouille weckt ein Schmorgericht Kindheitserinnerungen in Anton Ego.
Siehe auch[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Lahn, Silke und Meister, Jan-Christoph: Einführung in die Erzähltextanalyse, 3. Auflage. Stuttart:, 2016: S. 147
- ↑ Jeßing, Benedikt und Köhnen, Ralph: Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, 4. Auflage. Stuttgart, 2017: S. 190
- ↑ vgl. Lahn, Silke und Meister, Jan-Christoph: Einführung in die Erzähltextanalyse, 3. Auflage. Stuttgart, 2016: S. 147
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Jeßing, Benedikt und Köhnen, Ralph: Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, 4. Auflage. Stuttgart, 2017: S. 191