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Der goldene Helm

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Der goldene Helm
The Golden Helmet
Erstveröffentlichung: Juli 1952
Entstehungsdatum: Dezember 1951
Storycode: W OS 408-02
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 32
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Sonderheft 18
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Der goldene Helm

beim I.N.D.U.C.K.S.
Splash-Panel der ersten Seite (© Egmont Ehapa)

Der goldene Helm (Original The Golden Helmet) ist eine Comicgeschichte von Carl Barks. Hier geht es um die Jagd nach einem goldenen Helm, dessen Besitz einem die Herrschaft über ganz Amerika sichert und um den sich alle reißen.

Figuren


Handlung

Donald ist Aufpasser im Entenhausener Völkerkundemuseum. Sein Dienst ist sterbenslangweilig, aber er darf ihn nicht aufgeben, da er ihm ein gutes Gehalt sichert. Ach, mit Walfischen kämpften die alten Wikinger und er muss irgendwelchen Professoren den Weg zu irgendwelchen Abteilungen zeigen! Nein, er will das schöne Wikingerschiff, das ausgestellt ist, zumindest mal besteigen. Doch da bemerkt er etwas seltsames: Ein Mann sitzt auf dem Deck und sucht es ab. Was hat er da zu suchen? Selbstverständlich verjagt Donald ihn, den Kerl hat er schön häufig beim Schiff rumschnüffeln sehen. Aber die Neugier hat ihn gepackt und er guckt selber ob er was findet. Und siehe da: eine Karte! Er geht sofort zum Direktor. Der ist außer sich vor Freude: Das ist die Karte von Olaf dem Blauen! Und es ist eine Karte von Amerika! Also wurde Amerika bereits im 9. Jahrhundert von Olaf dem Blauen gefunden! Die Karte markiert die Stelle, wo sich ein gewisser goldener Helm befinden soll. Donald soll los und ihn suchen, denn was für ein tolles Ausstellungssstück wäre dieser Helm!

Berengar Bläulich und Justizrat Wendig (© Egmont Ehapa)

Nein, das wird er nicht tun! In der Tür steht der Schnüffler, der sich als Berengar Bläulich herausstellt, und Justizrat Wendig, der ihn rechtlich unterstützt. Und laut dem hat Berengar Bläulich Anspruch auf die Karte und auf den Helm – als direkter Nachfolger Olafs dem Blauen. Aufgrund des Codex Raptus, der im Mittelalter verfasst wurde und der besagt: „Jedweder freie Mann, der jenseits des Meeres neues Land entdeckt, soll es zu eigen haben.“ Also ist Berengar der Besitzer Amerikas! Nun braucht er nur noch den Helm, als Beweis, dass Olaf wirklich da war und dass ihm also der Kontinent gehört. Donald und der Direktor müssen ihn daran hindern! Sie beschließen, zwei Expeditionen nach Labrador (wo sich der Helm befindet) zu starten, um den Helm vor Berengar zu finden und im Meer zu versenken. Bereits am selben Abend sitzt Donald im Flugzeug. Die Jagd beginnt!

Am nächsten Morgen ist er mit seinen Neffen auf Neufundland. Dort mietet er sich ein Fischerboot und die Fahrt durch die eisigen Fluten des Nordatlantiks beginnt. Ein Sturm zieht auf, doch weder Donald, noch Berengar, der auch auf dem Meer ist und einen Vorsprung hat, geben auf. Berengar bleibt sogar fest entschlossen, als seine komplette Mannschaft ihn verlässt. Nun rudert er allein mit dem Justizrat durch das tobende Eismeer. Doch er findet Donald und nimmt ihm sein Schiff mit Gewalt ab. Nun muss Donald rudern! Zum Glück findet er das Vorschiff von Berengars altem Schiff, mit dem es sich doch ganz gut fahren lässt. Die zwei Mannschaften kommen getrennt an der Stelle an, an der laut Karte eine kreuzförmige Halbinsel sein sollte, auf der der Helm ist. Doch da ist nichts! Nur ein kleine Insel, doch von der Halbinsel keine Spur. Plötzlich rammt Berengar Donald. Der kentert und muss mit seinen Neffen an Land.

„Bei den spinnenden Nornen, sie haben den Goldhelm!“ (© Egmont Ehapa)

Der Museumsdirektor hat es mittlerweile auch nicht leichter. Sein Hubschrauber gibt den Geist auf und er muss die letzten 100 Meilen zu Fuß laufen. Alle Hoffnungen Amerikas ruhen auf Donald! Dessen Neffen haben mittlerweile einen genialen Einfall: Was, wenn die Insel die Halbinsel wäre? In dem Jahrtausend, das her ist, seit die Karte gezeichnet wurde, kann so einiges passiert sein! Das Meer könnte beispielsweise die Landverbindung zu der Insel vernagt haben. Das ist es! Sie sind also schon auf der Halbinsel – oder auf dem Teil, der davon übrig ist. Und sie sehen auch schon, wo der Helm versteckt sein könnte… Mittlerweile hält Berengar Ausschau nac den Ducks. Und was er da entdeckt, gefällt ihm gar nicht. „Bei den spinnenden Nornen, sie haben den Goldhelm!“ Doch er gibt nicht auf. Er geht an Land, schleicht sich von hinten heran – und schon wechselt der Helm den Besitzer. Von nun an sind alle Bewohner Amerikas seine Untertanen! Jeden Tag werden sie arbeiten, alles wird ihm gehören! Doch seine Pläne werden gekreuzt vom Museumsdirektor. Denn der ist gerade gekommen, nach 100 Meilen Marsch ohne Pause! Und nun fahren sie aufs Meer, um den Helm dort zu versenken, wo es am tiefsten ist.

Auch Donald kann der Versuchung der Macht nicht widerstehen (© Egmont Ehapa)

Doch dort flüstert der Justizrat dem Direktor zu. Und plötzlich tritt ein glitzerndes Leuchten in dessen Augen. Da springt er auch schon auf: Er will jetzt Herrscher über Amerika sein! Aber er ist doch gar nicht Nachfolger Olafs? Egal, wer will das schon beweisen? Zum Wohle der Museen wird er das Land regieren, jeder Staatsbürger wird täglich ins Museum gehen müssen! Doch da übermannt ihn die Müdigkeit, die man nach 100 Meilen pausenlosen Marsch zu erwarten hat. Nun nimmt Donald den Helm und macht sich an, ihn im Meer zu versenken. Aber plötzlich hält er inne. Da flüstert Justizrat Wendig ihm zu. Und nun ist auch Donald entschlossen: „Nein – ich sehe keinen Grund, warum ich nicht Kaiser von Amerika werden sollte!“ Er wird seinen Untertanen nichts wegnehmen. Doch wovon will er dann leben? Luftmesser werden sie auf die Brust bekommen und jeder Atemzug wird besteuert! Ein Seufzer kostet einen Zehner und Gähnen deren zwo! Seine Neffen kann Donald nun nicht mehr gebrauchen. Er setzt sie auf einem Eisberg ab und fährt allein mit dem Justizrat davon.

Doch er hat keinen Kompass dabei! Und über Nacht kommt ein Eisbär an Bord und frisst alle Vorräte auf! Nun fasst ihn Reue. Er weiß ja, dass er eigentlich keinen Anspruch auf den Helm hat! Umso mehr ist er erfreut, als er plötzlich seine Neffen kommen sieht – sie haben ihren Eisberg zu einem Schiff geschnitzt und sind Donald hinterhergefahren! Nun könnte er doch noch die Macht an sich reißen…Aber nein, ihm langt's jetzt. Aber nicht dem Justizrat. „Gut, dann werde ich Kaiser von Amerika!“ Doch nun haben Tick, Trick und Track es endgültig satt. Sie schleudern dem Justizrat einen Fisch an den Kopf, nehmen den Helm und versenken ihn im Meer. Nun ist alles gut und Donald ist wieder Angestellter im Völkerkundemuseum. Und nun, da er von spannenden Wikingerabenteuern vorerst genug hat, macht es ihm auch richtig Spaß!


Fortestzung

Mit Die Karten des Christoph Kolumbus schuf der Zeichner Don Rosa eine Fortsetzung zu dieser Geschichte, in der der goldene Helm zufällig aus dem Meer gefischt wird und das ganze Theater wieder von vorne beginnt.


Historische Hintergründe

Als Entdeckung Amerikas wird hier in Europa die erste Sichtung des amerikanischen Kontinents durch Seefahrer aus Europa verstanden. Das bekannteste Ereignis ist hier die „Entdeckung“ Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahre 1492, die eine massive Kolonialisierung des Kontinents zur Folge hatte. Allerdings ist heutzutage bekannt, dass der Kontinent bereits um 1000 vom Wikinger Leif Eriksson entdeckt wurde, der dort sogar eine Siedlung baute, das Land aber bald wieder verließ. Barks geht nun noch einen Schritt weiter und lässt die erste Sichtung noch einmal früher stattfinden: 899 soll Olaf der Blaue auf Labrador gelandet sein und dort seinen goldenen Helm gelassen haben. Allerdings fußt diese Darstellung nicht auf historischen Begebenheiten, denn von einem bedeutenden Wikinger-Kapitän namens Olaf der Blaue ist nichts bekannt. Auch den Codex Raptus, der 807 von Pippin dem Pickligen unter Einverständnis von Theodosius dem Trübseligen und der anderen Herrscher Europas erlassen worden sein soll, gibt es nicht.


Deutsche Veröffentlichungen