Ben Sharpsteen

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Ben Sharpsteen (Foto von Disney-legends.com)

Ben Sharpsteen (* 4. November 1895; † 20. Dezember 1980) war ein US-amerikanischer Regisseur, Zeichner, Produzent und Drehbuchautor, der im Verlauf von fünf Jahrzehnten für die Walt Disney Studios gearbeitet hat. Er begann Ende der 1910er mit der Arbeit im Zeichentrick und ist damit als einer der Pioniere zu sehen, die noch bis weit in die Gegenwart des Film-Genres aktiv waren. Filme, an denen er mitgewirkt hat, haben mehrere Oscars gewonnen.

Biographie[Bearbeiten]

Ben Sharpsteen wurde am 4. November 1895 in Alameda, Kalifornien (USA) geboren. Nach einem Landwirtschaftsstudium an der Universität Kalifornien, leistete er 1917 bei der United States Navy seinen Dienst im 1. Weltkrieg. Er begann seine Karriere mit dem 1920 in die Kinos gekommenen Zeichentrick-Kurzfilm The Village Blacksmith (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Geschichte von Carl Barks (dt.: Der wackere Dorfschmied)). Beim noch im selben Jahr folgenden Cartoon Dr. Jekyll and Mr. Zip, eine Parodie von Robert Louis Stevensons Roman „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, welcher 1920 allen dreimal verfilmt wurde, fungierte Sharpsteen erneut als Regisseur. Beide Trickfilme stammten nicht aus Walt Disneys Produktionsstudio. Fast ein Jahrzehnt später, 1929 wand er sich erst wieder dem Film zu; er fing bei den Disney-Studios an, zuerst als Zeichner, später wieder als Regisseur und Produzent. Er war Walt Disney von einem engen Freund empfohlen worden, nach seiner Arbeit, unter Anderen in den Paramount Studios. Mit einem Anfangsgehalt von 125$, wurde er für die damaligen Verhältnisse überdurchschnittlich gut bezahlt, selbst Ub Iwerks bekam nur 90$ für seine Zeichnungen. Seine erste Arbeit für die damals noch jungen Disney-Studios war der Cartoon Mickey's Choo-Choo. In den Jahren darauf zeichnete er an Frolicking Fish (1930) und den drei Jahre später ins Kino kommenden Kurzfilm Building a Building (1933). Damit war seine „Laufbahn“ als Trickfilmzeichner auch schon wieder vorüber, schon im Jahr darauf stieg er erneut, dieses Mal bei Walt Disney zum Regisseur auf.

Beim 1934 in die Kinos gekommenen Micky Maus-Cartoon Two-Gun Mickey führte er das erste mal für die Studios Regie. Ab diesem Zeitpunkt führte er in knapp 20 Cartoon Regie, bis 1938 mit The Fox Hunt. Beim 1937 in die Kinos kommenden Schneewittchen und die sieben Zwerge, dem ersten Walt Disney Meisterwerk, übernahm diese Rolle sein Kollege David D. Hand, der sich, wie Sharpsteen in zahlreichen Produktionen bewährt hatte und als rechte Hand Walt Disneys galt. Nachdem Ben Sharpsteen bei Schneewittchen und die sieben Zwerge noch Regie-Assistent gewesen war, konnte er sich in den folgenden abendfüllenden Disney-Zeichentrickfilmen als Regisseur auszeichnen. Die Walt Disney Meisterwerke zwei bis vier (Pinocchio (1940), Fantasia (1940) und Dumbo (1941)) steuerte er nicht nur in der Regie, Fantasia unterstützte er als Produzent auch finanziell. Nach diesen Erfolgen zog Ben Sharpsteen sich in den Vierzigerjahren weitgehend zurück, ein persönliche Comeback gelang ihm Anfang des nächsten Jahrzehnts mit Mitte Fünfzig. Zu dieser Zeit unterstützte er auch zwei weitere Meisterwerke als Produzent finanziell, Cinderella (1950) und Alice im Wunderland (1951).

Dokumentarfilme[Bearbeiten]

The Vanishing Prairie, bei dem Sharpsteen Regie führte, gewann den Oscar für die Beste Dokumentation

Dies war die Arbeit an den weltweit erfolgreichen Disney-Dokumentationen der Fünfziger-Jahre, eines der wichtigsten Projekte in Sharpsteens Leben. Tiere lagen Walt Disney am Herzen, seitdem er 1906 mit seiner Familie auf einer Farm gelebt hatte. Mit dem abzeichnen von Tieren hatte auch Disneys große Liebe zum zeichnen allgemein begonnen. Sharpsteen hatte sich bewährt, vor allem bei seinen Arbeiten in der Regie bei Walt Disney Meisterwerken im Jahrzehnt davor. Bei Water Birds, sein erster Dokumentarfilm, der 1952 Premiere feierte, schrieb er am Drehbuch und führte Regie. Der große Erfolg, des preisgekrönten Films, haben die Disney-Studios zu einem großen Teil dem genialen Trickfilmpionier, der sich damit sicher bestätigt fühlte, an weiteren Dokumentationen zu arbeiten. Die Wüste lebt, einer der berühmtesten Tierfilme überhaupt aus dem darauffolgenden Jahr, wurde mit damals ungewöhnlichem Aufwand unter Anderem von Sharpsteen produziert, Regie führte James Algar. Die Mühe und das Risiko (2 Jahre lange Dreharbeiten in der mittelamerikanischen Wüste Sierra Madre) wurden mit einem Academy Award belohnt. Nach einem Jahrzehnt im Dokumentarfilm, verabschiedete sich Ben Sharpsteen, mittlerweile Mitte Sechzig, in den Ruhestand.

Filmographie (Dokumentarfilme)[Bearbeiten]

Zu den Dokumentar- und Naturfilmen, an denen er beteiligt war, gehören, unter Anderem:

Die letzten Jahre[Bearbeiten]

Zwar ging Ben Sharpsteen nach Nature's Strangest Creatures und Mysteries of the Deep (beide 1959) 1962 in den Ruhestand, unterstützte in den Siebzigerjahren die Disney-Studios noch einmal in drei Filmen als Produzent; unter Anderem 1975 The Best of Walt Disney's True-Life Adventures mit achtzig Jahren. Walt Disney schrieb einmal, dass er ihn „für einen der wichtigsten Menschen hält, wenn es um den Aufbau der Disney Studios geht“. Ben Sharpsteen starb am 20. Dezember 1980 mit 85 Jahren in Calistoga, Kalifornien (USA). Dort hatte er auch das „Sharpsteen Musuem“ gegründet, das sich den Zeichentrickpionieren widmet, die zur Zeit Ben Sharpsteen tätig gewesen waren.