Man and the Moon

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Titelkarte. (© Disney)

Man and the Moon ist ein ca. 53-minütiger Fernsehfilm aus der Reihe „Disneyland“, der am 28. Dezember 1955 auf ABC ausgestrahlt wurde. Regie führte Ward Kimball. Bei der Folge handelt es sich um den zweiten Teil der sogenannten Space-Trilogie der Serie. Für eine Wiederholung der Folge von 1959 wurde die Folge in „Tomorrow the Moon“ umbenannt.[1][2]

Die Folge bespricht rückblickend und vorausblickend das Verhältnis des Menschen mit dem Mond, inklusive einem Beitrag über den Bau einer Raumstation und der Inszenierung eines Raketenausflugs zum Mond und zurück.

Darsteller[Bearbeiten]

Rocket Ship Crew[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Disney vergleicht den Film mit der Attraktion. (© Disney)

Walt Disney persönlich erzählt, wie der Disneyland-Bereich Tomorrowland einen Blick in die nähere Zukunft wirft. Die Attraktion Rocket to the Moon zeigt eine Reise zum Mond und zurück in einer Zukunft, bei der solche Reisen alltäglich sein werden. Doch es ist noch weit bis zur ersten Reise dieser Art, wie Wissenschaftler den Disney-Mitarbeitern erzählten, welche zusammen einen Film über eine Mondreise erschufen. Um diesen näher zu besprechen, gibt Disney die Moderation an Regisseur Ward Kimball ab.

Ward Kimball. (© Disney)

Kimball berichtet, dass eine Mondreise war lange der Traum der Menschheit war. Aus Recherchegründen haben sein Team und er einen Film über das Verhältnis vom Menschen zum Mond zusammengestellt.

Legenden und Fakten über den Menschen und den Mond[Bearbeiten]

Der Mond sah schon vor Jahrmillionen das Leben auf der Erde entstehen, erzählt Edgar Barrier. Ersten Legenden nach wurde der Mond aus der Erde gegraben. Es wurden verschiedene Lebewesen auf der beleuchteten Fläche des Monds erkannt und gab verschiedene Thesen darüber, warum dieser ab- und zunimmt. Die Ägypter bauten einen Mond-Kalender, um die Gezeiten zu planen. Die alten Griechen verehrten die Mondgöttin Diana. Das erste Schriftstück über den Mond stammt von Plutarch, die erste längere Geschichte über den Mond schrieb Lukian von Samosata. 1609 konnte Galileo Galilei über ein Teleskop den Mond genauer beobachten und beschrieb darauf Bergen und Seen. Von Galilei inspiriert schrieb Johannes Kepler ein Buch namens „Somnium“ über eine Fantasiereise zum Mond. Auch Francis Godwin schrieb über eine fantastische Reise zum titelgebenden „The Man in the Moone“. Die Ideen von Cyrano de Bergerac für eine Reise zum Mond wurden verlacht, weshalb er diese lieber in einem Buch festhielt. 1835 wurde ein Artikel in der New Yorker Zeitung „The Sun“ veröffentlicht, laut dem John Herschel Leben auf dem Mond entdeckt habe, dieser Artikel entpuppte sich als Zeitungsente. Auch Jules Verne schrieb mehrfach über Reisen zum Mond. William Shakespeare verwendete den Mond in mehreren seiner Stücke.

Über den Mond gibt es viel Aberglauben. So sei er aus Käse oder beinhalte alle Gegenstände, die auf der Erde verloren gingen. Sieht man einen Neumond durch das Fenster oder über die rechte Schulter, gäbe es Pech, oder schneide man sich das Haar zu Neumond, wächst es zu schnell nach. Ein Wunsch zu Neumond wird wahr. Caesar nannte die Dunkelheit des Mondes für den idealen Zeitpunkt für eine Schlacht. Der Mondkalender bestimme, welche Saat wann ausgestreut oder geerntet werden sollte. Im Schein des Vollmondes zu schlafen könne einen um den Verstand bringen. Viele Kinderreime behandeln den Mond, darunter auch von Mutter Gans. Der Mond inspirierte zudem einige Liebeslieder, von denen Erzähler Edgar Barrier behauptet, dass diese leicht zu schreiben wären. Man brauche nur den Mond (moon), bevorzugt im Juni (june), jemanden, der singt (croon) und jemanden für die Musik (tune). Weiterhin noch die Worte Löffel (spoon), blühende Blumen (flowers in bloom) und Flitterwochen (honeymoon). Daraufhin wird das Nonsens-Lied „Ah See the Moon“ gespielt.

Mit einem Zitat aus William Blakes Gedicht „Night“ endet die Zeichentricksequenz:

„This then is the moon, like a flower,
In heaven’s high bower,
With silent delight
Sits and smiles on the night.“
„Es glänzt der Mond wie eine Traube
in Himmels Rebenlaube,
sein stilles Gefunkel
breitet Lächeln auf das Dunkel.[3]
William Blake, zitiert von Edgar Barrier

Bau der Raumstation RM-1[Bearbeiten]

Kimball zählt auf, welche Planeten des Sonnensystems noch Monde haben. Wie der Mond entstand, sei noch nicht endgültig geklärt. Je nach Position des Mondes zur Sonne nimmt er zu oder ab, verursacht eine Mond- oder eine Sonnenfinsternis und verursacht Ebben und Fluten. Dank modernen Teleskopen kann man inzwischen die Oberfläche des Mondes genauer begutachten. Obwohl wir nie die abgewandte, dunkle Seite des Mondes sahen, gehen Wissenschaftler davon aus, dass er ähnlich aussähe wie die sichtbare Seite. Der Mond hat keine Atmosphäre und hat deswegen auf seiner Oberfläche extreme Temperaturen.

„But uninviting as it seems to be, man's restless search for knowledge of the universe will certainly make the moon one of first objectives in the exploration of space.“
„So wenig einladend er auch zu sein scheint, die rastlose Suche des Menschen nach Wissen über das Universum wird den Mond sicherlich zu einem der ersten Ziele bei der Erforschung des Weltraums machen.“

Einen Plan für einen Ausflug um den Mond hat Werner von Braun ausgearbeitet, der nächste Wortführer der Folge.

Wernher von Braun erklärt die Raumstation. (© Disney)

Von Braun unterteilt die Reise um den Mond in zwei Phasen. Da eine Rakete schon einen Großteil seines Treibstoffs aufbrauchen könne, um der Erdgravitation zu entkommen, nur um dann noch nur als Satellit um die Erde zu kreisen, bräuchte es eine weitere Phase, um dieses Raumschiff auch noch um den Mond und zurück steuern zu können.

Dazu schlägt von Braun den Bau einer Raumstation tausende Meilen über der Erde vor. Sein Vorschlag hat die Form eines Rades mit 200 Fuß Durchmesser. Der außenliegende Bereich dient als Wohn- und Arbeitsbereich für eine Crew von 50 Leute. In der Mitte ist unter den Funkschüsseln ein Atomreaktor, welcher die Station mit Strom versorgt. Zugang zur Raumstation verschafft man sich über die Luftschleuse im Zentrum, direkt unter dem Atomreaktor. Die Raumstation wird mit einer Geschwindigkeit von drei Umkreisungen pro Minute rotieren, die entstehende zentripetale Kraft sorgt für eine künstliche Schwerkraft am Rand der Raumstation. Die Station ist in neun Abteilungen unterteilt und muss auf der Erde gebaut, demontiert und im All wieder zusammengebaut werden. Für solche Arbeiten konstruierte von Braun eine Reisekapsel mit mechanischen Armen, welche er space suit nennt. Um den Stations-Bausatz ins Weltall zu bekommen, empfiehlt von Braun seine vierstufige Orbitalrakete, nur müsse die vierte Stufe, in der sonst die Crew mit dem XR-1 reist, durch eine reinen Frachtrakete ersetzt werden, die beim Modell die Bezeichnung CR-1 hat. Diese Fracht kann durch eine Personenrakete wie der XR-1 aufgebaut werden. Den Aufbau zeigt von Braun genauer über eine Reihe von Abbildungen, die langsam einer einfachen Animation weichen. Wenn die Personenrakete die Position und Geschwindigkeit der Frachtrakete angenommen hat, wechselt das Personal in die Druckanzüge. Ein riesiger Reifen bläst sich selbst auf, an dessen Form das Personal die Metallplatten montieren. Alle 24 Stunden folgt eine neue Frachtrakete. Alle Teile sind durch Nylonfäden verbunden, um nicht abzudriften. Der Atomreaktor und das Innenleben der Raumstation folgen. Drei Teleskope werden installiert, eines für Fernsehbilder auf die Erde gerichtet, ein weiteres für Wettervorhersagen in dieselbe Richtung, aber ein drittes auf das nächste Ziel der Raumfahrt, den Mond.

Die Animation ist beendet und Wernher von Braun ist wieder zu sehen.

Die erste Reise zum Mond dient in erster Linie als Testflug für zukünftige Allreisen und bedarf keiner Landung auf dem Mond. Mit einem Modell zeigt von Braun, dass beim Start der Rakete die Position des Mondes nach der tagelangen Hinreise berücksichtigt werden muss. Für die Mondrakete hat er eine XR-1 umgestaltet. An der Spitze der 53 Fuß langen Rakete ist ein Aromreaktor, auf einer Seite sind die Fenster für den Captain und Navigator, auf der anderen die Luftschleuse für die Reisekapsel. Am Ende der Rakete sind sieben zusätzliche Treibstofftanks, die auf der Rückreise abgekapselt werden können, um die Rakete leichter zu machen.

Wernher von Braun schließt die Theorie ab und leitet die Filmfassung der Mondumrundung ein.

„Even though we now have the theoretical knowledge to make a trip to the moon, it will be many years yet before our plans can fully materialize. However, let us imagine for a moment that the many problems have been solved and that after completing our space station we are ready to begin our first voyage around the moon.“
„Auch wenn wir jetzt über das theoretische Wissen für eine Reise zum Mond verfügen, wird es noch viele Jahre dauern, bis unsere Pläne vollständig verwirklicht werden können. Stellen wir uns jedoch für einen Moment vor, dass die vielen Probleme gelöst sind und dass wir nach der Fertigstellung unserer Raumstation bereit sind, unsere erste Reise um den Mond zu beginnen.“

Film über die Reise zum Mond und zurück[Bearbeiten]

Die Rakete und ihr Ziel. (© Disney)

Erzähler Dick Tufeld berichtet, wie in der Raumstation S-1 tausende Meilen über der Erde die letzten Vorbereitungen für die Umrundung des Mondes gemacht. Bis auf die Zeit, wenn die Mondrakete RM-1 hinter dem Mond ist, wird sie während der kompletten zehntägigen Reise in Kontakt mit der Raumstation stehen. Die Reisekapsel koppelt ein letztes Mal vor Reisebeginn an die Mondrakete an und bringt den Captain an Deck. Der Captain leitet die gesamte Expedition, der Navigator führt das Schiff durch die Leere auf den gewünschten Pfad, der Funker (Radio Operator) stellt den ständigen Kontakt mit der Raumstation sicher, und der Techniker (Engineer) stellt die Funktion der Geräte in der Rakete sicher. Nach einem letzten Check dauert es nur noch wenige Minuten bis zum automatischen Start. Die Rakete startet und fliegt an der Raumstation vorbei.

Nach zehn Minuten Brennzeit der Rakete treibt diese auf ihren geplanten Kurs. Techniker Joe gibt Daten an die Raumstation durch und der Navigator kalibriert die Instrumente. Über Navigator Bill geben sie die Daten an die Raumstation durch.

51 Stunden seit dem Start. Die RM-1-Crew liest, isst und spielt Karten, als auf einmal der Alarm einen Notfall bekannt gibt: Der zweite Treibstofftank wurde durch einen Meteor getroffen. Funker Frank muss in einen Raumanzug steigen und mit der Reisekapsel das Leck vernieten. Er schafft es erfolgreich, und der verbliebene Treibstoff reicht noch für die restliche Reise.

110 Stunden seit dem Start. Das Schiff nähert sich der unbekannten, dunklen Seite des Mondes. Navigator Bill rechnet die Position durch. Beim aktuellen Kurs werden sie von der Gravitation des Mondes erfasst und stürzen auf diesem ab.

116 Stunden seit dem Start. Die Crew muss für wenige Sekunden die Motoren starten, um ihren Kurs zu korrigieren und eine Kollision mit dem Mond zu vermeiden.

Captain und Navigator. (© Disney)

Die nächsten drei Stunden sind die wichtigsten des Flugs. Die Raketencrew wird die unbekannte, dunkle Seite des Mondes sehen und muss diese dokumentieren. Langsam verschwindet die Erde hinter dem Mond, weshalb der Funkkontakt mit der Raumstation S-1 aussetzen wird, bis die Mondrakete RM-1 an der anderen Seite ankommen wird, auf der die Erde wieder sichtbar wird. Die Crew misst Krater auf dem Bereich der Mondrückseite aus, die noch von der Sonne beschienen wird, doch 120 Stunden nach dem Start nähern sie sich der Schattenseite. Funker Frank schießt auf Kommando des Captains in drei-Minuten-Abständen Leuchtraketen (flare) ab, welche den Mond teilweise erhellen und Aufnahmen des Mondes erleichtern. Auf einmal meldet der Geigerzähler eine Steigerung der Strahlung. Als die Crew in den Bereich der erhöhten Strahlung eine Leuchtrakete senden, sehen sie zwischen den Mondkratern linienartige Formen, wie Ruinen. Die Crew bestaunen diese schweigend.

Kaum ist die Erde wieder in Sicht, kommt das Signal von S-1 wieder. Die fünf-Tage-Rückkehr beginnt. Da die Raumstation in Richtung Erde ist, zieht die Erdanziehung die Rakete immer schneller Richtung Erde.

240 Stunden seit dem Start. Um das Tempo abzudrosseln, dreht die Rakete, damit sie durch den Antrieb abgebremst werden kann. Dabei wirft sie die leeren Benzintanks ab und kann sich der Raumstation nähern.

Erzähler Dick Tufeld schließt die Folge ab.

„Ladies and gentlemen, you have just witnessed the first successful voyage into interplanetary space. This pioneer trip around the moon will soon be followed by an expedition which will actually land on the moon surface. Even now construction is going forward on the atomic powered rocket ship that will challenge the limitless depth of space and solve the mystery of the red planet Mars.“
„Meine Damen und Herren, Sie haben soeben die erste erfolgreiche Reise in den interplanetaren Raum erlebt. Auf diese Pionierreise um den Mond wird bald eine Expedition folgen, die tatsächlich auf der Mondoberfläche landen wird. Schon jetzt wird an dem atomgetriebenen Raketenschiff gebaut, das die grenzenlose Tiefe des Weltraums erkunden und das Geheimnis des roten Planeten Mars lüften soll.“

Hintergrundwissen[Bearbeiten]

Unter diesen Franzosen-Klischees verborgen ist Cyrano de Bergerac. (© Disney)

Während der Tricksequenz über den Menschen und seinem Verhältnis zum Mond wird auch das Buch „Die Reise zum Mond“ des Franzosen Cyrano de Bergerac thematisiert. De Bergerac spricht während dieser Sequenz nicht, hat aber einen Vogel auf seiner Nase sitzen, welcher in regelmäßigen Abständen Töne wie das Geräusch einer Trillerpfeife von sich gibt. Dabei werden Worte neben den Vogel geschrieben, als spreche dieser und kommentiere die wilde Reise, auf die de Bergerac sich begab. Zum Beispiel kommentiert er den Mond als Roquefort! und den Raketenstart mit Allez-oop!

  • Parlez-vous français?
  • En garde!
  • N'est-ce pas?
  • Coup-de-grâce!
  • Carte blanche!
  • La silhouette!
  • Soupe du jour!
  • Allez-vous-en!
  • Au jus!
  • Table d'Hôte!
  • Folies Bergère!
  • Savoir-faire?
  • Au gratin!
  • Roquefort!
  • Pépé le Moko?
  • C'est la guerre!
  • Filet mignon!
  • Maître d'hôtel!
  • Cherchez la femme!
  • Allez-oop!
  • Liberté, Égalité, Fraternité
  • Au clair de lune!
  • Vive la france!
Storyboard zum Bau der Raumstation (© Disney)

Dr. Wernher von Braun diente als technischer Berater der Folge. Von Braun wurde von Himmler für die SS rekrutiert und seine Arbeit an der V-2-Rakete wurde durch Arbeiter in Konzentrationslagern unterstützt, schätzungsweise 25.000 davon starben durch die brutale Behandlung in den Industriekomplexen des Mittelbaus. Als von Braun durch Harry Trumans „Operation Paperclip“ nach dem zweiten Weltkrieg in die USA kam, gab es die Regelung, Mitglieder der NSDAP davon auszuschließen. Von Braun war einer der Ausnahmen, und die Joint Intelligence Objectives Agency fälschte von Brauns Biografie, um die entsprechenden Elemente zu streichen und zu garantieren, dass das amerikanische Militär den Raketenwissenschaftler nicht an andere Länder verliert.[4] Als der Zeichentrickzeichner Ward Kimball 1952 die „Man Will Conquer Space Soon“-Artikelreihe im Collier's Magazine über die Möglichkeiten der Raumfahrt las, die unter anderem von Wernher von Braun stammen, brachte Kimball Walt Disney auf die Idee, diese filmisch zu dokumentieren.[5] Die Folge „Man in Space“ entstand mit von Braun und zwei weiteren deutschen Wissenschaftlern, für „Man and the Moon“ wurde nur von Braun ausgewählt.

Ähnlich wie die Zeichentricksequenz am Ende der Folge „Man in Space“, welche das zuvor besprochene in einer fiktiven Handlung umsetzt, bietet auch „Man and the Moon“ eine Sequenz am Ende der Folge, bei der diesmal in einer fiktiven Handlung der Mond genauer betrachtet wird. Die Handlung ähnelt die der Disneyland-Attraktion Rocket to the Moon, bei beiden fliegt ein Erkundungstrupp über die dunkle Seite des Mondes, welche sie mit Leuchtraketen erhellen, außerdem kommt es bei beiden zu einer Begegnung mit einem kleinen Meteor.[1][6] Anders als bei der Sequenz der Folge „Man in Space“ wurde die Sequenz in „Man and the Moon“ nicht animiert, sondern mit echten Schauspielern, Sets und Modellen als Live-Action gedreht. Kimball verwendete laut eigener Aussage Live-Action, „um es glaubwürdiger zu machen und um Kosten zu sparen. Die Live-Action kostete nur einen Bruchteil dessen, was es in der Animation gekostet hätte. Hätten wir eine komplette Animation machen müssen, hätte das 900.000 Dollar gekostet.“[1]

Die beiden Pilotenstühle stammen aus einer Boeing 737 und die beiden Crew-Stühle aus einer Douglas 618M. Die Astronautenhelme waren Prototypen aus einem Forscher-Labor, der Rest der Anzüge wurde vom Disney-Studios-Mitarbeiter Ken O'Connor gestaltet, mit Beratung des Autoren Bill Bosche und dem Weltraum-Experten Wernher von Braun.[1] Auf den Schultern der Uniformen sind Abzeichen mit dem Profil der vierstufigen Rakete XR-1 und dem Kürzel RM1. Die Rakete selbst ist weiß und hat zwei rote Streifen, so wie die Rakete vor der Disneyland-Attraktion Rocket to the Moon, welches zugleich die Firmenfarben der Attraktions-Sponsoren TWA sind.

Mysteriöse Ruinen auf der dunklen Seite des Monds. (© Disney)

Über das in der Sequenz verwendete Modell des Mondes sagte Ward Kimball:

„We went over to the Griffith Park Observatory and met with the astronomer who had built their big moon model. He had carefully sculpted the familiar side of the moon seen from the earth. We got permission to go in there and make accurate rubber impressions from that model and then built our own moon model at the studio. We designed ours so that it went clear around to the other side. We were advised that the other side of the moon was probably much like the side we could see. I wanted something that could suggest ruins, like a lost civilization. Von Braun and the others were against it but we showed it briefly. It was ambiguous as to what it really might be.“[1]
„Wir gingen zum Griffith Park Observatorium und trafen uns mit dem Astronomen, der das große Mondmodell gebaut hatte. Er hatte die bekannte Seite des Mondes von der Erde aus gesehen sorgfältig modelliert. Wir bekamen die Erlaubnis, dort hineinzugehen und genaue Gummiabdrücke von diesem Modell zu machen und bauten dann unser eigenes Mondmodell im Studio. Wir entwarfen unser Modell so, dass es bis zur anderen Seite reichte. Uns wurde gesagt, dass die andere Seite des Mondes wahrscheinlich der Seite ähnelt, die wir sehen können. Ich wollte etwas, das Ruinen andeuten könnte, wie eine verlorene Zivilisation. Von Braun und die anderen waren dagegen, aber wir haben es kurz gezeigt. Es war unklar, was es wirklich sein könnte.“

Obwohl Willy Ley Kimball sagte, dass es keine Geräusche im luftleeren Raum gibt, gab Kimball den Leuchtraketen, welche die dunkle Seite des Mondes erhellen, ein zischendes Geräusch.[1]

Die Produktionskosten der Folge beliefen sich auf etwa 350.000 US-Dollar,[1] 100.000 US-Dollar mehr als „Man in Space“.[7] Das ist überraschend, da „Man and the Moon“ weniger teure Zeichentricksequenzen als „Man in Space“ hatte.[1] Die erste Fernsehausstrahlung hätte das niemals wieder einspielen können. ABC zahlte nur 50.000 bis 70.000 US-Dollar für eine Folge und etwa 25.000 Dollar für jede Wiederholung.[7]

Im Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ von 1968 gibt es mehrere Anspielungen an „Man in Space“ und „Man and the Moon“. Einer davon ist der Nachname einer der eingefrorenen Astronauten Dr. Jack Kimball, der nach Ward Kimball benannt wurde.[8] Im gleichzeitig zum Film entstandenen Buch heißt Kimball übrigens Whitehead.[9] Eine weitere Ähnlichkeiten zwischen den Werken ist die rotierende Raumstation in Reifenform,[10] welches schon in „Man In Space“ zu sehen ist, aber erst in „Man and the Moon“ in den Mittelpunkt rückt.[4]

Als Apollo 8 im Dezember 1968 den Mond umkreiste, rief von Braun begeistert Kimball an: „Ward, sie folgen unserem Drehbuch!“ („Ward, they are following our script!“)[1][11] Aber Wernher von Brauns beschriebene Rakete wurde nie so gebaut, wie er sie beschrieben hat. Die vierte Teilung der Rakete erwies sich später als unpraktisch, ebenso wurden die Raketen nicht wie vorgeschlagen von pazifischen Inseln gestartet, sondern vom US-Festland, bei denen der Transport auch einfacher verläuft.[12]

Das Modell der radförmigen Raumstation S-1 ist eine Dauerleihgabe an das National Air and Space Museum in Washington, D.C. [13][14][15]

Merchandise[Bearbeiten]

Die Comicfassung von Dell. (© Disney)

Bei Dell Publishing erschien ein Comicheft zu der Folge „Man in Space“, nämlich Four Color Comics-Ausgabe 716 „Man In Space“ vom 10. Juli 1956.[16] Weitere Comics der Reihe basieren auf „Tomorrowland“-Folgen, nämlich Ausgabe 836 „Man in Flight“[17] und Ausgabe 866 „Mars and Beyond“.[18] Ausgabe 954 „Man in Space - Satellites“ vom 18. Dezember 1958[19][20] wurde zwar als Teil der Reihe veröffentlicht, basiert aber auf komplett neuem Material.[21] Die Reihe wurde von Don Christensen geschrieben, von Tony Sgroi gezeichnet und auf ihren Titelbildern als „a science feature from Tomorrowland“ (sinngemäß ein wissenschaftliches Programm von Tomorrowland) beworben.[22] Ausgabe 716 „Man In Space“ ist eine Zusammenfassung der beiden „Disneyland“-Folgen „Man In Space“ und „Man and the Moon“.[21][23]

Von Strombecker wurden seit 1957 mehrere Baumodelle zu „Man in Space“ angeboten, unter anderem die reifenförmige Raumstation S-1 als „Walt Disney's Space Station“,[24] die Satelliten-Rakete als „Walt Disney's Satellite Launcher“,[25] die vierstufige Rakete, mit der Menschen ins All reisen, als „Walt Disney's Man-in-Space Ship“,[26] später als „Walt Disney's Space Ship“[27] sowie „Walt Disney's RM-1 Rocket Ship“. Obwohl die meisten Modelle in „Man in Space“ zu sehen waren, bekamen nur das „Walt Disney's Man-in-Space Ship“ einen größeren Auftritt. Ein weiteres Raketenmodell von Disney und Strombecker ist der „Moonliner“, allerdings nach dem TWA Moonliner aus Disneyland gestaltet statt aus „Man in Space“.[28] „Walt Disney's Man-in-Space Ship“ basierte auf dem Modell von Wernher von Braun, welches in der Fernsehfolge gezeigt wurde. Die Modelle warben damit, komplett aus Plastik und somit leicht zusammenbaubar zu sein.[22] Das Material ist genauer gesagt Polystyrol. Viele der Raketen wurden unter einen anderen Namen in den 1990er Jahren erneut von Glencoe herausgebracht.[27]

Im „Walt Disney's Mickey Mouse Club Magazine“ vom Sommer 1956 wurden die beiden Folgen „Man in Space“ und „Man and the Moon“ zu einem Artikel kombiniert, in dem der Leser im Jahr 1976 in der Mondrakete XR-1 um den Mond reist und binnen zehn Tagen wieder zur Erde zurückkehrt.[29][30]

Disney beauftragte Willy Ley, die Folge als Schulbuch zu adaptieren, mit Illustrationen von Nino Carbe. Insgesamt erschienen sechs Bücher als „Tomorrowland Adventure“-Schulbücher der L.W. Singer Company, „Tomorrow the Moon“ erschien 1958.[31][32][33]

1980 wurde Walt Disneys Rolle bei der Einführung des Raumfahrtprogramms in die amerikanische Kultur gewürdigt, indem ein Asteroid nach ihm benannt wurde: 4017 Disney.[32]

Der Film wurde im Jahr 2004 in der Walt Disney Treasures-Reihe im DVD-Set „Walt Disney Treasures: Tomorrowland“ veröffentlicht.

Ah See the Moon[Bearbeiten]

Someone to croon and someone to write the tune. (© Disney)

Für die Folge wurde ein neues Lied komponiert als Parodie eines Broadway-Lieds komponiert.[34] Das Nonsens-Lied wurde erneut in der Folge „Inside Outer Space“ verwendet, wo Primus von Quack es einfach „Moon Song“ nennt.[35] In beiden Folgen dient als Lied als humorvolle Persiflage der Lieder, welche die Romantik des Mondes besingen. Das dazugehörige Musikvideo besteht aus schnellen optischen Witzen und Wortwitzen.

Ah, see the moon,
shining down on lovers
spooning in a gloom!
Ah, see the moon,
on a sandy dune
by a blue lagoon!
All the holly-hocks in bloom,
Fill the air with sweet perfume!
Soon, pretty soon,
love will bloom and you will croon!
Ah, see the moon,
moon will shine on dune
like a macaroon!
Ah, see the moon,
we will sing a tune,
rhyme it all with moon!
Soon spoon june and moon,
there'll always be a honeymoon!
Honey, honey, honey -
moon moon moon!
Ah, see the moon,
moon will shine on dune
like a macaroon!
Ah, see the moon,
we will sing a tune,
rhyme it all with moon!
Soon spoon june and moon,
there'll always be a honeymoon!
There'll always be a honeymoon!
Honey, honey, honeymoon!
With Daniel Boone!
There'll always be a honeymoon!

Filmstab und sonstige Angaben[Bearbeiten]

  • Erstausstrahlung: 28. Dezember 1955 auf ABC
  • Länge: ca. 53 Minuten

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Jim Korkis (25.09.2019). „Remembering the Tomorrowland Space Show Trilogy“. mouseplanet.com
  2. „Man and the Moon“. disney.fandom.com
  3. „William Blake, Night“. luxautumnalis.de
  4. 4,0 4,1 Jeff Kuykendall (12.09.2011). „Disneyland: ‚Man and the Moon‘ (1955)“. midnightonly.com
  5. Mary Beth Culler (01.08.2011). „Look Closer: Artifacts from the ‚Man in Space‘ Series“. waltdisney.org
  6. „Rocket to the Moon“. yesterland.com
  7. 7,0 7,1 Jim Korkis (26.06.2019). „Walt's Robot Friend Garco“. mouseplanet.com
  8. Alain Littaye (19.07.2009). „Walt Disney's ‚Man and the Moon‘ and ‚Mars and beyond‘“. disneyandmore.blogspot.com
  9. „2001: A Space Odyssey (novel)“. wikipedia.org
  10. Vashi Nedomansky (19.01.2020). „Did Walt Disney Influence Stanley Kubrick’s 2001?“ vashivisuals.com
  11. Jeffrey Pepper (14.07.2011). „Well, Ward, They’re Following Our Script!“. waltdisney.org
  12. Gillianren (30.06.2023). „Disney Byways: ‚Man in Space‘“. the-solute.com
  13. „Space Station S-1 Model“. airandspace.si.edu
  14. „Spinning wheel space station model“. airandspace.si.edu
  15. „Man in Space (television)“. d23.com/a-to-z/
  16. „Man In Space“. inducks.org
  17. „Man in Flight“. inducks.org
  18. „Mars and Beyond“. inducks.org
  19. „Man in Space - Satellites“. inducks.org
  20. John Sisson (07.08.2009). „Walt Disney's Man in Space: Satellites (1958)“. dreamsofspace.blogspot.com
  21. 21,0 21,1 Patrick A. Reed (27.01.2012). „Old Weird Comics: Walt Disney’s Space Age“. depthoffieldmagazine.com
  22. 22,0 22,1 Jim Korkis (28.12.2011). „Man in Space“. mouseplanet.com
  23. John Sisson (25.07.2009). „Man in Space: A Science Feature from Tomorrowland (1956)“. dreamsofspace.blogspot.com
  24. „Walt Disney's Man in Space Model Kit (Strombecker, 1955)“. comics.ha.com
  25. „D35-100 Strombecker Walt Disney's Satellite Launcher from ‚Man in Space‘“. oldmodelkits.com
  26. „Disney Man-in-Space Rocket Ship (1955)“. fantastic-plastic.com
  27. 27,0 27,1 „Man-In-Space Ship (1955)“. fantastic-plastic.com
  28. „TWA Moonliner“. wikipedia.org
  29. John Ormonde. „Space Travel and You“. Walt Disney's Mickey Mouse Club Magazine Vol. I Nr. 3. archive.org
  30. John Sisson (01.07.2013). „‚Space Travel and You‘ Walt Disney's Mickey Mouse Club Magazine (Summer 1956)“. dreamsofspace.blogspot.com
  31. John Sisson (17.02.2017). „‚Man and The Moon‘ Disney classroom guide (1958)“. dreamsofspace.blogspot.com
  32. 32,0 32,1 „Walter Elias Disney“. nmspacemuseum.org
  33. John Sisson (13.09.2011). „Tomorrow the Moon (1959)“. dreamsofspace.blogspot.com
  34. „28.12.1955: Man and the Moon Debuts on TV“. d23.com
  35. „Inside Outer Space“. disney.fandom.com