Onkel Wombats Tack-Tack-Zeitmaschine
Onkel Wombats Tack-Tack-Zeitmaschine | |
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Uncle Wombat’s Tock Tock Time Machine | |
Erstveröffentlichung: | 22.10.1951–22.01.1952 |
Entstehungsdatum: | 1951 |
Storycode: | YM 127 |
Story: | Bill Walsh |
Zeichnungen: | Floyd Gottfredson |
Seiten: | 80 Tagesstrips, 27 ⅔ Seiten in der FGL |
Deutsche Übersetzung: | Marc Moßbrugger |
Deutsche Erstveröffentlichung: | Floyd Gottfredson Library 11 |
Weiterführendes | |
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Onkel Wombats Tack-Tack-Zeitmaschine (engl. Uncle Wombat’s Tock Tock Time Machine) ist eine Comicgeschichte von Bill Walsh und Floyd Gottfredson aus dem Jahr 1951, die unmittelbar an die Geschichte Das verkorkste Gespenst anschließt.
Figuren[Bearbeiten]
- Micky Maus
- Onkel Wombat
- Goofy
- Kommissar Hunter
- Kaiser Wabbelus
- Kaiser Hyazinth I
- Prinzessin Petunie
- Geliebtes Gänseblümchen
- Benjamin Franklin
Handlung[Bearbeiten]
Goofy bittet Micky darum, dass er während seiner Abwesenheit auf seinen Onkel sehe. Er stellt ihn als dümmstes Mitglied der Familie vor und meint, dass er auch noch stolz darauf wäre. Doch noch vor der Abreise warnt Goofy seinen Freund, dass Onkel Wombat gerne Sachen erfinden würde. Micky muss sich mit kleineren Erfindungen herumschlagen, bevor Wombat ihm die Tack-Tack vorstellt, eine Zeitmaschine.
Und schon befinden sich Wombat und Micky zur Zeit der Indianerkämpfe wieder, kurz darauf bei der Schlacht von Bunker Hill und als Benjamin Franklin Drachen steigen ließ, um den Blitzableiter zu erfinden. Die Reise führt die beiden ins antike Rom, wo Micky als Mickius Maus im Kolosseum gegen einen Löwen kämpft. Da Micky Ju-Jutsu beherrscht, kann der Löwen bewusstlos schlagen. Kaiser Wabbelus lässt den Helden im Anschluss gegen zwei Gladiatoren kämpfen. Micky reibt sein Schwert am Fell des Löwen elektrisch auf und versetzt den Gladiatoren so einen Schlag. Beide schlagen sich gegenseitig bewusstlos und Micky gewinnt den Kampf. Der Kaiser lädt den Helden zum Festmahl ein und droht ihm mit dem Tode, wenn er die Gastfreundschlaft ausschlagen würde. Micky wird zum ersten Konsul von Rom ernannt und soll als erste Aufgabe die Konkubinen töten. Statt sie zu töten, befreit er sie und rettet ihnen das Leben.
Micky flieht gemeinsam mit Onkel Wombat auf einem Reitwagen, gemeinsam fliehen sie durch die Zeit bis ins Jahr 2051. Aus dem Reitwagen wird ein Fahrzeug der Zukunft und auch die Kleidung passt sich automatisch an. Sie besteigen einen Stratobus, der sie in Eiltempo durch die Welt befördert. In Paris erzählt ihnen ein Mann, dass es keine Polizei mehr gibt, da es keine Kriminellen mehr gäbe. Er erzählt ihnen auch, dass Kaiser Hyazinth der Erste, eine Blume, die Welt regiert und angeordnet hat, dass sich niemand mehr streiten darf. Unmittelbar darauf verlangt der Kaiser auch nach der Anwesenheit der beiden Zeitreisenden und so werden sie auf die Insel Fertilia im Weltraum gebracht. Eine künstliche Insel, die der Kaiser anlegen ließ. Die Menschen sind so schön auf der Insel, dass sie ihr Gesicht bedecken müssen. Menschen werden mit Aromastrahlen in ein glückliches Koma versetzt. Eine Sache können die Blumen aber nicht: laufen – deshalb werden sie von Menschen eskortiert. Der Kaiser hat um die Anwesenheit der beiden gebeten, da er sich in ein gewöhnliches Gänseblümchen verliebt hat und für sie auf den Thron verzichten würde. Doch die Prinzessin Petunie, die Verlobte des Kaisers, hat überall ihre Spione und erfährt von der Konkurrentin. Nun schickt sie Truppen los, um sie töten zu lassen. Sofort brechen Micky, Wombat, der Kaiser und dessen Geliebte mit der Zeitmaschine auf, um in die Gegenwart zu reisen. Während der Reise zerstört Micky die Uhr, sodass fortan keine weiteren Zeitreisen mehr möglich sind. Der Kaiser und seine Geliebte sind geschrumpft und haben die Fähigkeit zu sprechen verloren. Micky setzt seine Gäste in seinem Garten ein. Als Goofy von seiner Reise zurückkehrt, findet er seinen Onkel verschnürt und geknebelt in Mickys Wohnzimmer.
Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]
Thad Komorowski beschreibt in einem Artikel, dass die wilden Erzählungen von Walsh nicht jedermanns Geschmack gewesen sein dürften und deshalb Gottfredsons Spätwerk in Nordamerika nie und sonst wo nur selten nachgedruckt wurden.[1] Weiteres führt er in einem anderen Artikel an, dass bei Gottfredson nur wenige Verwandte von Goofy gezeigt wurden, wohl um nicht Goofys Status als Sidekick zu unterminieren. Wombat wirke wie eine verrückte Variante von Gammas Genialität und fungiere zugleich als Vorgänger von Daniel Düsentrieb. Auch optisch mit wirrem Haar, seiner Brille und dem schlecht sitzenden Anzug erinnere die Figur an den frühen Daniel Düsentrieb, dessen Erfinder Carl Barks viel von Gottfredson gelernt habe. Luca Boschi vermutete deshalb, dass die Figur aufgrund der Ähnlichkeit nie mehr verwendet wurde, bis Boschi ihn selbst 1996 wiederbelebte.[2]
Thomas Andrae meint über die Figur, dass das Verschwinden Gammas ein Vakuum innerhalb der Micky-Abenteuer erzeugt habe. Der Exzentriker Gamma war entgegengesetzt zum seriösen Micky, somit wurde ein Gleichgewicht geschaffen. Da Gamma nun weg war, versuchten Walsh und Gottfredson ihn durch andere skurrile Figuren, wie Onkel Wombat, zu ersetzen. Mickys Erlebnisse in Rom sollen eine Metapher für die stark isolationistische Tendenz des Nachkriegsamerikas sein und die Verteidigung der Freiheit der Einmischung von außen. Andrae verweist dabei auf den Koreakrieg. Glorreiche Siege und peinliche Niederlangen rückten näher zueinander, wie Mickys Erlebnisse im alten Rom.[3]
Obwohl die Geschichte eine außerordentlich gute Bewertung auf Inducks hat (Platz 1068, April 2023), wurde sie erst mit der Floyd Gottfredson Library das erste Mal auf Deutsch veröffentlicht.[4]
Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]
- Floyd Gottfredson Library 11 (2022)
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Komorowski, T. (2022). Im Zweifel für den Irrsinn. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 11, S. 76). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
- ↑ Komorowski, T. (2022). Die Darsteller: Goofys Familienalbum. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 11, S. 258). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
- ↑ Andrae, T. (2022). Von Mäusen und Menschen – 1951–1953: Identitätskrise. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 11, S. 8). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
- ↑ https://inducks.org/recommend.php?top100=1&page=10