Werdat vom anderen Stern
Werdat vom anderen Stern | |
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Hoosat from Another Planet | |
Erstveröffentlichung: | 3. Oktober 1952 – 28. Februar 1953 |
Entstehungsdatum: | 1952 |
Storycode: | YM 130 |
Story: | Bill Walsh |
Zeichnungen: | Floyd Gottfredson |
Seiten: | 128 Tagesstrips, 42 Seiten in der FGL |
Deutsche Übersetzung: | Marc Moßbrugger |
Weiterführendes | |
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Infos zu Werdat vom anderen Stern beim I.N.D.U.C.K.S. | |
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Werdat vom anderen Stern (engl. Hoosat from Another Planet) ist eine Comicgeschichte von Bill Walsh und Floyd Gottfredson aus dem Jahr 1952, die unmittelbar an die Geschichte Die Perlen von Knet'eh anschließt.
Figuren[Bearbeiten]
- Micky Maus
- Goofy
- Pluto
- Öhmchen (Roboter, benannt nach dem elektrischen Widerstand
- Werdat und ihr Vater
- Roboter
- Maschernianer
- Ulkianer
Handlung[Bearbeiten]
Nachdem Micky aus der Südsee zurückgekehrt ist, versuchen viele Menschen in die Nähe des vermeintlich reichen Micky zu gelangen. Das wird ihm zu viel und so will er Goofy in die Wüste begleiten, wo er Uran finden möchte. Dabei geraten sie in Treibsand und werden von einem mechanischen Männchen namens Öhmchen gerettet. Er führt Micky und Goofy zu dem Ort wo er erbaut wurde, dort gibt es noch viele weitere Roboter. Micky und Goofy lernen den Auftraggeber kennen und seine Tochter Werdat. Während der Auftraggeber nur noch aus Stimmbändern besteht, die in einem Metallkörper stecken, ist Werdat noch in einer menschlichen Gestalt. Sie verliebt sich umgehend in Goofy und will ihn ehelichen. Micky stört dabei und wird aus dem Weg geräumt, indem er zu Zwangsarbeit verpflichtet wird. Er muss in einem Bergwerk Blirium abbauen, das außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Durch einige Blirium Steine können Öhmchen und Micky fliehen, da sie schwerelos werden. Zeitgleich verkleinert Werdat Goofy durch Blirium und steckt ihn in ein Glas.
Nun, da das Bliriumvorkommen erschöpft ist, wollen Werdat und ihr Vater vom Planeten verschwinden. Daher lässt sie alle Roboter zerstören und sprengt einen Staudamm, um ihre Spuren zu verwischen. Der geflohene Micky besetzt gemeinsam mit Öhmchen das Ufo. Werdat und ihr Vater flehen um Einlass, den Micky nur gewährt, wenn sie zeigt wo Goofy sich befindet. Nachdem sie das Glas mit Goofy gezeigt hat, gelangt sie ins Innere des Ufos und nimmt Kurs auf ihren Heimatplaneten.
Werdat erklärt, dass das Blirium dem Eigentümer ungeheure Macht verleiht, so viel Macht, um das Universum zu beherrschen. Sie meint, dass die Menschen dafür nicht reif genug währen und wolle es nur in Sicherheit bringen. Doch Öhmchen meint, dass sie ganz andere Pläne hat. Also entledigen sich Micky und Öhmchen inzwischen des wertvollen Rohstoffes. Goofy gelangt mittlerweile auch wieder von alleine zu alter Größe, das die Wirkung nachlässt. An einem besonderen Punkt im All hält Werdat das Raumschiff an und will warten, bis die ihr Heimatplanet dort den Schnittpunkt streift und sie ins Orbit gezogen werden. Micky und Goofy nutzen die Gelegenheit und kapern das Raumschiff eines anderen Volkes, das sich ebenfalls dort befindet. Sie nehmen noch Öhmchen mit und fliehen Richtung Erde. Werdat und ihr Vater verfolgen die flüchtigen Helden mit ihrem UFO. Als sie in einen Kometenschwarm geraten, zerschellt das UFO von Werdat, somit sterben sie und ihr Vater.
Micky und Goofy werden zur Erde gebracht, doch als sie in die Umlaufbahn über Moskau eintreten, werden sie beschossen. Also fliegen sie weiter nach Washington D.C., auch hier werden sie beschossen. Sie beschließen mit einem Fallschirm aus dem Flugobjekt auszusteigen, während Öhmchen im Raumschiff bleibt, da er auf der Erde fehl am Platz wäre. Micky und Goofy landen mit ihren Fallschirmen auf einem Kindergeburtstag, der das Thema Raumfahrt als Motto hat.
Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]
Joe Torcivia schreibt in einem Artikel, dass das kleine elektronische Männchen namens Öhmnchen an Gamma erinnere, aber auch an eine Version der Mecha-Männer aus „Die Welt von morgen“. Vom Charakter her habe Öhmchen Ähnlichkeiten mit Mimi aus „Planet der Gesichtslosen. Auch wenn der Leser ein Déjà-vus hat, soll man sich davon nicht irritieren lassen, denn Gottfredsons Zeichenkunst und Walshs skurrile Ideen laden zum immer wieder genießen ein.[1]
Thomas Andrae meint über die Geschichte, dass der Anführer einem lebenden Atomsprengkopf ähnle und er wie in früheren Geschichten sofort töten will. Die Roboter, die durch Händeschütteln zu Staub zerfallen, stellen eine verschleierte Anspielung auf Amerikas Furcht vor einem nuklearen Angriff durch die Sowjetunion und ein Vorbote des Koreakrieges dar. Werdat, die Goofy als hübschestes Wesen bezeichnet, befreit ihn wie Pocahontas, die in der Legende John Smith rettete. Das zeigt auch die Furcht vor dem Matriarchat auf. Goofys Schrumpfung versinnbildlicht Goofys Entmännlichung. Werdat, ihr Vater und der Roboter sind typische Beispiele für Walshs schwarzen Humor, der jegliche düsteren Aspekte durch Humor abschwächt. Die Außerirdischen sind auf die Erde gekommen, um Blirium abzubauen – eine klare Anspielung auf Atomenergie. Walsh Blirium hatte positive Effekte, ist aber auch gefährlich und unberechenbar. Einige Aspekte der Handlung sollen dem Science-Fiction-Film Dr. Zyklop entstammen.[2]
Obwohl die Geschichte eine außerordentlich gute Bewertung auf Inducks hat (Platz 620, März 2024), wurde sie erst mit der Floyd Gottfredson Library das erste Mal auf Deutsch veröffentlicht.[3]
Trivia[Bearbeiten]
- Der Name der Außerirdischen Werdat ist ein Wortspiel, sowohl im Deutschen (Wer ist das?) als auch im Englischen als Hoosat (who's that? = wer ist das?).[4]
Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]
- Floyd Gottfredson Library 11 (2022)
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Torcivia, J. (2022). Wohlbekannt und überraschend. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 11, S. 130). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
- ↑ Andrae, T. (2022). Von Mäusen und Menschen – 1951–1953: Identitätskrise. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 11, S. 8-11). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
- ↑ https://inducks.org/recommend.php?top100=1&page=10
- ↑ Horst Schröder. „Held: Micky Maus“ (Übersetzung: Ingo Petzke) in: Stefan Schmidt (Hrsg): Hommage an Floyd Gottfredson. 1993 (Sonderheft des Der Donaldist; 27)