Pluto
Pluto ist das treue Haustier von Micky Maus und im Gegensatz zu anderen bekannten Entenhausenern kein anthropomorpher, sondern ein „normaler“ Hund.
Plutos Charakter[Bearbeiten]
Pluto ist eigentlich ein schweigsamer Charakter, der seine Gefühle nur durch seine Mimik und sein Bellen oder Knurren ausdrückt. Pluto ist eigentlich ein gutmütiger, fröhlicher und abenteuerlustiger Hund, der relativ leicht in eine Katastrophe geraten kann oder diese selbst auslöst. Allerdings gerät Pluto schnell in Panik, wenn er mit etwas unbekannten konfrontiert wird, dies betrifft vor allem exotische Tiere wie einen Seehund oder eine Krabbe.
Pluto kann ebenso auch wahnsinnig eifersüchtig auf andere Tiere werden, wenn sein Herrchen diesen mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihm. Beispiele hierfür sind: Mickey's Elephant, Lend a Paw, Mickey and the Seal. In vielen Geschichten wird Micky Maus sehr wütend auf Pluto, da er viel Chaos anrichtet. Aber er kann ihn sehr oft wieder erheitern. Daneben gibt es ein starkes Band der Freundschaft zwischen den beiden, da sich Micky selbst in Gefahr bringt um seinen Hund aus einer gefährlichen Situation zu retten.
Pluto hat sich bisher in zwei Hundedamen verliebt. Zum ersten in Fifi the Peke und zum in Dinah the Dachshund. Das zieht natürlich Ärger nach sich, da Butch the Bulldog sich ebenfalls in Dinah verliebt hat. Weitere Charaktere die mit ihm regelmäßig aufgetreten sind Ronnie the St. Bernard Puppy, Figaro und Chip und Chap. Wobei Chip und Chap in Private Pluto ihr Debüt hatten.
Ursprung und erste Auftritte[Bearbeiten]
Über seinen ersten Auftritt in den Disney-Cartoons gibt es unter Disney-Experten heiße Diskussionen. Die einen sehen Plutos ersten Auftritt als Bluthund in dem Cartoon The Chain Gang aus Jahr 1930, die anderen sehen in ihm den Hund „Rover“ aus dem Cartoon The Picnic aus dem gleichen Jahr, der in diesem Cartoon eigentlich Minni Maus gehörte. In dem Cartoon Pioneer Days besaß Micky Maus schließlich einen namenlosen Hund, der Pluto ähnlich sah. Synchronisiert wurden diese Hunde meistens durch Pinto Colvig, was zumindest dafür spricht, dass es sich hierbei um die Vorfahren von Pluto handeln könnte.
Fast zur selben Zeit wurde am 18. Februar 1930 durch das Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona ein neuer Planet von Clyde Tombaugh entdeckt. Am 24. März 1930 erhielt er seinen Namen Pluto, den ihm ein elfjähriges Mädchen namens Venetia Burney gegeben hat. [1] Sie verlieh ihm diesen Namen, da sie sich für die römischen und griechischen Göttermythen interessierte und benannte ihn nach dem Gott der Unterwelt Pluton, der mit Hades vergleichbar ist. Der Planet Pluto verlor im Jahr 2006 seinen Status als Planet und wurde als Zwergplanet kategorisiert. Später wurde Venetia Burney gefragt, ob sie den Planeten nach der Cartoonfigur benannt hat und hat hier auf folgende Antwort gegeben:
(Der Name hat nichts mit dem Disney Cartoon zu tun. Der Hund von Micky Maus wurde nach dem Planet benannt, nicht andersrum.) [2]
Eine offizielle Bestätigung, dass Pluto nach dem Planeten oder dem Gott der Unterwelt benannt wurde gibt es nicht, stattdessen sagte Ben Sharpsteen einmal darüber:
(Wir dachten der Name [Rover] war zu gewöhnlich, also mussten wir nach einem anderen Namen suchen. ... Wir haben ihn in Pluto the Pup geändert ... aber ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern, warum.) [3]
1931 begann Plutos große Karriere als Pluto mit dem Cartoon The Moose Hunt. Sein Charakter und seine Mimik wurde vor allem durch Norman Ferguson definiert, der sich durch damals berühmte Vaudeville-Stars inspirieren ließ. Sein erster Sprecher war Pinto Colvig, der sein erster Stammsprecher sein sollte. Plutos erste Worte auf der Leinwand waren:
Mit dem Cartoon Blue Rhythm aus dem Jahr 1931 konnte sich Pluto nur noch durch Bellen oder Knurren mit seinem Herrchen verständigen und wurde damit zum schweigsamen Begleiter seines Herrchens.
Weitere Entwicklungen[Bearbeiten]
Plutos erster richtiger Soloauftritt in einem Cartoon stellt der vorletzte schwarzweiße Silly Symphonies-Cartoon Just Dogs aus dem Jahr 1932 dar, in dem Pluto von einem Hundefänger gefangengenommen wurde und zusammen mit einem kleineren Hund aus dem Zwinger flieht. Im gleichen Jahr wurde er für den Farbcartoon Parade of the Award Nominees coloriert, allerdings war seine Farbe nicht orange sondern grau. Der Cartoon wurde anlässlich der Oscarnominierung von Flowers and Trees von Joe Grant angefertigt und verschwand für viele Jahre in den Archiven. In dem Film hatten auch Stars wie Wallace Beery und Fredric March einen Cameo-Auftritt. Während die Silly Symphony-Cartoons bunt wurden, blieb Mickys und Plutos Welt bis auf diesen kleinen fast vergessenen Ausflug schwarzweiß. Daneben sorgte Pluto in einigen Cartoons wie The Grocery Boy selbst für Ärger oder erlebte wie sich Micky selbst in Ärger verstrickte wie beispielsweise in Mickey's Nightmare aus dem Jahr 1932, bei dem Micky in einem Alptraum als Vater für unglaublich viele Mäusekinder sorgen muss.
1933 wurde Pluto in dem Cartoon The Mad Doctor, von einem verrückten Wissenschaftler entführt, um seinen Kopf auf den Körper eines Huhnes verpflanzen. Allerdings versucht ihn Micky zu retten und stellt fest, dass dies ein Alptraum war. Der Cartoon gilt als Klassiker, der auch in den Videospielen Mickey Mania und Micky Epic eingebaut wurde. Neben diesem Cartoonklassiker war Pluto auch als Retter von drei Kätzchen in Mickey's Pal Pluto zu sehen, bei dem ihm über der Schulter Teufelchen und Engelchen zu sehen sind, die auch mit ihm sprechen können und ihn zu einem gewissen Charakterzug verleiten wollen. Pluto begegnete in dem Cartoon Mickey's Gala Premiere unter anderem Greta Garbo und 39 weitere Filmstars des Jahres 1933. Daneben begegnete im Jahr 1933 erstmals seiner großen Liebe Fifi the Peke in dem Cartoon Puppy Love.
Der Cartoon Playful Pluto zählt wegen seiner Charakteranimation zu einem der frühen Fortschritte der Zeichentrickfilmgeschichte. Hier klebt Pluto an einem Stück Fliegenpapier fest und versucht es mit eigener Kraft wieder loszuwerden. Dieser Gag wurde von Norman Ferguson in Szene gesetzt und mehrfach in weitere Cartoons mit Donald und Pluto kopiert.[5][6]
Der Cartoon Mickey's Kangaroo aus dem Jahr 1935, war der letzte schwarzweiße Cartoon in dem Pluto auftrat und hier musste er sich mit einem Känguru auseinandersetzen, das ihm Schwierigkeiten bereitet. Auch in diesem Cartoon wurde eine kleinere Neuerung geschaffen, Pluto musste sich erstmals mit einem exotischen Tier auseinandersetzen. Mit Mickey's Garden aus dem Jahr 1935 wurde Pluto erstmals in einem Cartoon in oranger Farbe präsentiert, allerdings spielte er hierbei keine größere Hauptrolle sondern vielmehr eine kleinere Nebenrolle. Bedeutender für Pluto ist der Cartoon Pluto's Judgement Day aus dem gleichen Jahr, hier wird Pluto in seinen Träumen vor das Jüngste Katzengericht [7] gestellt, die Richter und Geschworenen sind Katzen, die ihm seine bösen Taten gegen die Katzenwelt vorwerfen. In dem Cartoon On Ice aus dem Jahr 1935 ist Pluto erstmals in Farbe zusammen mit Micky, Minni, Goofy, Rudi Ross und Donald Duck auf der Leinwand zu sehen.
Weitere wichtige Entwicklungen waren, dass sich Pluto in Alpine Climbers aus dem Jahr 1936 zusammen mit einem Bernhardiner seinen ersten richtigen Rausch antrinkt. Ebenso wichtig ist das Pluto nach Just Dogs, mit dem Cartoon Donald and Pluto aus dem gleichen Jahr weitere Schritte in die Richtung einer Solokarriere wagt. In Plutos zweiten Silly Symphony-Cartoon Mother Pluto, übernimmt er die Mutterrolle für einige Küken, die durch Zufall in seiner Hundehütte geboren werden. Mit Pluto's Quin-puplet's aus dem gleichen Jahr, wurde zwar ein Micky Maus Cartoon angepriesen, allerdings war es ein weiterer Schritt in die Richtung einer Solokarriere. Bis zu seinem ersten offiziellen Solocartoon sollte es allerdings noch bis zum Jahr 1940 dauern.
Seit 1939 beginnt für Pluto eine Cartoonkarriere als Werbefigur, er tritt erstmals in dem Werbefilm Walt Disney's Standard Parade for 1939 auf. Es folgte gleich im Anschluss der Werbefilm Mickey's Surprise Party für eine Keksmarke namens Nabisco. Plutos Werbekarriere zeigte weitere Entwicklung mit dem Eintritt in die Kriegspropaganda-Produktion, da er hier auf Grund seiner Popularität für die Spendenfreudigkeit der Amerikaner werben sollte. Beispiele sind Out of the Frying Pan into the Firing Line (1942) oder All Together (1942). Auch nach dem Krieg wurde Pluto in Werbefilmen wie A Feather in his Collar (1946) eingesetzt. In den 1950er Jahren startete er auch eine Werbekarriere im Fernsehen beispielsweise für den AMC Nash von American Motors.
1940 erhielt Pluto nach mehreren Solocartoons seine eigene Cartoonreihe mit dem Cartoon Bone Trouble. 1941 gewinnt Pluto seinen ersten Oscar mit Lend a Paw, daneben unterstützt Pluto auch die Armee als The Army Mascot (1941) oder als Private Pluto (1943). 1942 wird er Vater von Pluto Junior und bekommt mit KB im Jahr 1946 in Pluto's Kid Brother einen kleinen Bruder. Bis 1953 ist Pluto regelmäßig in vielen Cartoons zu sehen. Da der Bedarf für Kinocartoons abnahm, war er bis zum Jahr 1990 zum letzten Mal in dem Cartoon The Simple Things zusammen mit Micky auf der Kinoleinwand zu sehen. Dennoch verschwand Pluto nicht von der Bildfläche, er war regelmäßigen der Fernsehsendung Disneyland und seinen Nachfolgermodellen wie dem Disney Club zu sehen.
1990 kehrte er mit Der Prinz und der Bettelknabe wieder in einem Cartoon zurück auf die Leinwand. 1995 war er nochmals in Micky Monster Maus zu sehen. Schließlich wurden im Rahmen der Fernsehserie Neue Micky Maus Geschichten, der Cartoon Pluto Gets the Paper : Spaceship produziert, der anlässlich des Zeichentrickfilms Micky, Donald, Goofy: Die drei Musketiere auch in den Kinos präsentiert wurde. Die Serie erhielt neue Cartoons mit Pluto unter anderem auch die Reihe Pluto Gets the Paper. Mit dem Beginn der Zeichentrickserie Mickys Clubhaus erhielt Pluto die vertrauensvolle Aufgabe des Bodyguards und des Hausmaskottchens. In den Serien Micky Maus Wunderhaus, Micky Maus und Die wunderbare Welt von Micky Maus ist Pluto ebenfalls regelmäßig zu sehen.
Pluto in den Comics[Bearbeiten]
Am 8. Juli 1931 trat Pluto erstmals in Floyd Gottfredsons Zeitungsstrips in Erscheinung – als Streuner, der Micky nach Hause verfolgt, um dessen Rieseneis zu vertilgen. Am 13. Juli wurde er von Micky erstmals bei seinem Namen gerufen, am 17. wurde ihm eine Hundehütte verehrt. Damit gehörte Pluto zum Inventar der Micky-Maus-Strips und durfte in einigen kürzeren Gag-Folgen wie Harry, der Hundefänger (1932), Pluto und der Hundefänger (1933), Plutos Rivale (1934) und Spionjäger Pluto (1944) gelegentlich auch in den Vordergrund rücken. Herausragend waren seine Auftritte in den beiden langen Geschichten Pluto, der Rennhund (1935) und Das verfluchte Piratenschiff (1944). Seine braune Farbe bürgerte sich auf den US-amerikanischen Sonntagsseiten ein, gelegentlich war er dort vorher auch in grau oder als Albino aufgetreten.
Vom 14. August 1938 bis zum 3. November 1940 war Pluto mit Unterbrechungen der Star der Silly Symphony-Sonntagsseiten. Seine Gags wurden anfangs vom Team Al Taliaferro und Merrill De Maris und dann von Bob Grant und Hubie Karp gestaltet.
In den Comic Books war das erste Pluto gewidmete Werk 1942 Pluto und die Zeitbombe (Pluto Saves The Ship), zu dessen Autoren Carl Barks gehörte. Mit Pluto, der Ausreißer folgte 1952 eine weitere längere Geschichte, in der frühere Sonntagsseiten-Gags kombiniert und von Jack Bradbury neu gezeichnet wurden. Ende desselben Jahres hatte Mickys Hund seinen Durchbruch als Held zumeist sechsseitiger Comics innerhalb der Reihe Walt Disney's Comics and Stories, deren wichtigster Zeichner Paul Murry war.
Pluto als Videospielfigur[Bearbeiten]
Ebenso wie in den Cartoons und Comics spielt Pluto eine wichtige Rolle in Video- und Computerspielen und trat bereits früh an Mickys Seite auf, darunter im 1986 veröffentlichten Mickey's Space Adventure. Später erhielt er bedeutende Rollen in The Magical Quest Starring Mickey Mouse oder Mickey's Speedway USA, bei dem er entführt wurde. Während der 16-Bit-Ära war Pluto ein häufig gesehener Gast in diversen Plattformern mit Micky Maus als Titelheld, wie etwa World of Illusion, The Great Circus Mystery – Starring Mickey & Minnie und Mickey Mania. Einen weitaus größeren Part wurde Pluto im 1999 erschienenen Rennspiel Mickey's Racing Adventure zugestanden, wo er in einigen Minispielen spielbar ist und zudem die Oberwelt erkunden kann. Erwähnenswert ist auch seine Rolle in dem Handyspiel Disney Dogs. Hin und wieder hat Pluto auch einen unerwarteten Cameo-Auftritt wie in Goofy's Fun House, Toontown Online oder Disney Golf. Obwohl sein Herrchen in Micky Epic und Micky Epic: Macht der Fantasie der titelgebende Held ist, erhielt Pluto hier lediglich kürzere Auftritte. Im 2011 erschienenen Disneyland Adventures stellt Pluto einen der rund 40 Disney-Charakteren dar, mit denen man im virtuellen Freizeitpark interagieren kann.
Besonders bedeutsam ist Pluto in der Videospielreihe Kingdom Hearts, in der er in den meisten Serienablegern vertreten ist. Sein Debüt feierte er hier 2002 im ersten Titel der Reihe, Kingdom Hearts, wo er als erste Disney-Figur Sora vorfindet. Nach einem kurzen Cameo in Chain of Memories wird seine Rolle im Nachfolger Kingdom Hearts II ausgeweitet. Während sein Herrchen Micky gemeinsam mit Riku die Organisation XIII verfolgt, streunt Pluto durch die verschiedenen Welten. Nach einer Weile trifft Pluto auf Kairi, bleibt fortan an ihrer Seite und beschützt sie mehrmals im Verlauf der Handlung. Im Prequel Kingdom Hearts: Birth by Sleep tritt Pluto kurz in Terras und Aquas Geschichte auf. Auch ist Pluto in einigen Zwischensequenzen in Dream Drop Distance und Kingdom Hearts III zu sehen, wenngleich er dort keine größere Rolle mehr spielt.
Obwohl Pluto keinen Auftritt in Kingdom Hearts: 358/2 Days erhielt, baute der Mangaka Shiro Amano Pluto in die Handlung der Mangaadaption ein. Hier wird der Vierbeiner für eine kurze Zeit von der Schlüsselschwertträgerin Xion adoptiert.
Herkunft[Bearbeiten]
Zur Herkunft Plutos und seinem ersten Treffen mit Micky gibt es unterschiedliche Versionen. In der Geschichte „Plutos Geheimnis“ aus MMM 34/2000 wird erzählt, dass er als herrenloser Welpe im Entenhausener Hafen geboren wurde und Micky vor einem Angriff Kater Karlos rettete, bevor dieser sein Herrchen wurde.
Verwandtschaft[Bearbeiten]
- Sohn: Pluto Junior
- jüngerer Bruder: KB
Weblinks[Bearbeiten]
- Pluto auf Lustiges-Taschenbuch.de
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/4596246.stm
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/4596246.stm
- ↑ Brasch, Walter (1983). Cartoon Monickers: An Insight Into The Animation Industry. Bowling Green University Popular Press. S. 69ff. ISBN 0-87972-244-4.
- ↑ Cartoon The Moose Hunt
- ↑ http://www.disneyshorts.org/shorts.aspx?shortID=202
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Playful_Pluto
- ↑ vgl. Offenbarung des Johannes 20 Vers 7–15