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William van Horn (* 15. Februar 1939 in Oakland, Kalifornien) | [[Bild:William_van_Horn.jpg|thumb|right|William van Horn (Quelle: [http://www.andebyonline.com www.andebyonline.com])]] | ||
'''William Roger Van Horn''' (* 15. Februar 1939 in Oakland, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer [[Comicautor]] und [[-zeichner]], der von 1988 bis 2017 [[The Walt Disney Company|Disney]]-[[Comic]]s produzierte. Er ist der Vater von [[Noel Van Horn]], der ebenfalls Zeichner ist. | |||
== Biografie == | |||
William Van Horn wurde am 15. Februar 1939 in Oakland, Kalifornien geboren. Schon früh kam er in Kontakt mit Disneycomics, die unter anderem wohl auch Auslöser für den Entschluss geworden sein dürften, Trickfilmzeichner zu werden. | |||
1961 schloss er sein Studium am „California College of Arts and Crafts“ ab und wendete sich seiner ersten Leidenschaft, dem Trickfilm, zu. Die Möglichkeit als Trickfilmer zu arbeiten ergab sich noch im selben Jahr, als „Imagination Inc.“ ihm einen Job als [[Inker]], Hintergrundzeichner und [[Kolorist]] anbot. Als er später zu den „Moulin Studios“ wechselte, wurde er erstmals wurde bereits am Storyboard beteiligt. Die Arbeit als Trickfilmzeichner beendete er kurzweilig, als er seinen Wehrdienst als Armeezeichner von 1962-1964 machte. | |||
[[Datei:Donald Alle Wetter, van Horn.jpeg|thumb|left|Donald Duck gezeichnet von Van Horn (aus der Geschichte „[https://inducks.org/story.php?c=D+2015-041 Alle Wetter]“).]] | |||
Danach betätigte sich Van Horn, neben seiner Tätigkeit als Grafiker, auf freiberuflicher Ebene wieder als Trickfilmzeichner. 1966 heiratete er Frances Elaine Dixon und wurde im folgenden Jahr zum Art-Direktor und Leiter der Animationsabteilung der „Davidson Films“ ernannt. 1975 kaufte Van Horn zusammen mit zwei anderen Männern das kleine Studio, das hauptsächlich Lehrfilme produzierte, auf und betrieb es fortan unter dem Namen „Aesop Films“. Im Studio übernahm er mehrere Aufgaben gleichzeitig: Neben seiner Funktion als Zeichner, übernahm er auch die Stimme von bestimmten Figuren im Film. Seine circa 80 Spielfilme, die er für Davidson und Aesop produzierte wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. | |||
Trotzdem tauchten bei „Aesop Films" 1977 Finanzprobleme auf. Aus diesem Grund illustrierte Van Horn zwölf Kinderbücher, von denen sieben auch aus seiner Feder stammten. | |||
1980 zog er mit seiner Familie nach North Vancouver in British Columbia, Kanada. | |||
Dort entwarf er 1985 seine zehnteilige [[Comicserie]] „Nervous Rex“, der schnell große Berühmtheit erlangte und diverse andere Reihen, die teilweise sogar in eigenen Heften veröffentlicht wurden. | |||
Als der [[Gladstone-Verlag]] die Produktion der Disneyhefte übernahm, bewarb sich der mittlerweile erfahrene Zeichner sofort, aber man konnte sich, wenngleich die Probezeichnungen den Chefredakteur [[Byron Erickson]] sehr beeindruckt haben sollen, Erickson sich wegen Van Horns sehr ausgefallenen Stils bis 1988 nicht dazu durchringen konnte, Comics von ihm zu veröffentlichen. 1988 wurden dann doch zwei kurze Geschichten von ihm als Füllmaterial gekauft. Aber die darauffolgende Arbeit für Gladstone dauerte nicht lang, denn schon 1989 verlor Gladstone die Disney-Lizenz, da der [[The Walt Disney Company|Disney-Konzern]] selbst die Produktion übernahm. Dies löste eine Veränderung in der künstlerischen Gestaltung seiner Comics aus: Während er früher vier Bildreihen verwendete, wendete er nun das „Multi-Tiered-Format“ an. Doch schon bald bot ihm [[Byron Erickson]], der seit der Übernahme zu [[Egmont]] gewechselt war, 1991 an für den dänischen Verlag zu arbeiten. | |||
Eines seiner bekanntesten Werke ist das 1994 erschienene und von [[Carl Barks]] konzipierte „Geschichte und Geschichten“ („Horsing around with history“). | |||
2017 zeichnete er im Alter von 78 Jahren seinen letzten Disney-Comic „Ten-Cent Panic“ (D 2017-030), um sich von nun an auf Aquarelle zu konzentrieren. | |||
==Stimmen zu William Van Horn== | |||
„In einer Zeit, in der die Kindheit immer kürzer wird, sind die klaren und liebevollen Geschichten des William Van Horn ein frischer Wind. Sie sind aber auch für alle ein reiner Genuß, die wie Van Horn das Kind in sich bewahrt haben.“ (Cord Wiljes) | |||
== Trivia == | |||
[[Bild:Noel_van_Horn.jpg|thumb|right|Noel Van Horn (Quelle: [http://coa.inducks.org/creator.php?c=NVH INDUCKS])]] | |||
*William Van Horn ist einer der wenigen Zeichner, der seine Comics nicht nur selber textete und zeichnete, sondern – für die US-Veröffentlichungen – auch das Lettern übernahm. | |||
*Van Horns Sohn [[Noel Van Horn]] zeichnet ebenfalls für [[Egmont]]. Während sein Vater sich aber auf Geschichten mit den Enten konzentriert (Mit einer [[Kleiner Wolf]]-Geschichte als Ausnahme), zeichnet sein Sohn vorwiegend Geschichten mit [[Micky Maus]]. | |||
*Die Comics von William Van Horn wurden meistens von [[Peter Daibenzeiher]] übersetzt. | |||
*William Van Horn ist [[Hall of Fame 8|Band 8]] der Reihe ''[[Hall of Fame]]'' gewidmet. | |||
*Zu den von Van Horn kreierten wiederkehrenden Figuren zählen [[Dietram Duck]], [[Famulus Fiesrich]], [[Baron Itzi Bitzi]] und [[Dileila Derwisch]] | |||
*Im Jahr 1995 startete die Egmont Comic Collection mit [[Neue Abenteuer der Ducks]], eine dem Künstler gewidmete Albenreihe, die nach nur sieben Ausgaben eingestellt wurde. | |||
*Die auf [[Inducks]] bestbewertete Geschichte Van Horns ist ''Der einsame Held'' ({{sc|D 2000-047}}) (Stand: Juni 2023). | |||
== Weiterführende Literatur == | == Weiterführende Literatur == | ||
* Wiljes, Cord: Wer ist William van Horn?. In: ''Der Donaldist'' 94 (1995), S. 21–24. | |||
*[[TGDDS 5]] ("Comics von William Van Horn"), [[Egmont Ehapa Verlag]], Berlin 2005, ISBN 3-196050-004504. | |||
*[[Wolfgang J. Fuchs]] in: DDSH 340: Entenhausener Geschichte(n), Folge 234: DDSH – Die mittleren Jahre und William Van Horn, [[Egmont Ehapa Media]], Berlin 2015: S. 34–35. | |||
* Wolfgang J. Fuchs in: DDSH 392: Entenhausener Geschichte(n) 286: Vater und Sohn, [[Egmont Ehapa Media]], Berlin 3019: S. 34–35. | |||
*[[Fabian Gross]]: Porträt: William Van Horn, in: [[Donald Duck – Die Anthologie|Donald Duck – Die Anthologie: Die Ente – die Legende]], [[Egmont Comic Collection]], Berlin 2018: S. 278, ISBN 978-3-7704-3955-9. | |||
==Siehe auch== | |||
*[[Liste aller Comicgeschichten von William Van Horn]] | |||
==Weblinks== | |||
*[http://wvh.barksbase.de/de/index.htm William-Van-Horn-Fanseite] | |||
*[http://www.nervousrex.de/ Webseite über Van Horns Nervous Rex] | |||
*[https://inducks.org/creator.php?c=WVH Van Horn] im [[Inducks]] | |||
[[Kategorie:Comiczeichner| | [[Kategorie:Comicautor|Van Horn, William]] | ||
[[Kategorie:Comiczeichner (Vereinigte Staaten)|Van Horn, William]] | |||
[[Kategorie:Inker|Van Horn, William]] | |||
[[Kategorie:William Van Horn|#]] |
Aktuelle Version vom 4. April 2024, 10:57 Uhr
William Roger Van Horn (* 15. Februar 1939 in Oakland, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Comicautor und -zeichner, der von 1988 bis 2017 Disney-Comics produzierte. Er ist der Vater von Noel Van Horn, der ebenfalls Zeichner ist.
Biografie[Bearbeiten]
William Van Horn wurde am 15. Februar 1939 in Oakland, Kalifornien geboren. Schon früh kam er in Kontakt mit Disneycomics, die unter anderem wohl auch Auslöser für den Entschluss geworden sein dürften, Trickfilmzeichner zu werden.
1961 schloss er sein Studium am „California College of Arts and Crafts“ ab und wendete sich seiner ersten Leidenschaft, dem Trickfilm, zu. Die Möglichkeit als Trickfilmer zu arbeiten ergab sich noch im selben Jahr, als „Imagination Inc.“ ihm einen Job als Inker, Hintergrundzeichner und Kolorist anbot. Als er später zu den „Moulin Studios“ wechselte, wurde er erstmals wurde bereits am Storyboard beteiligt. Die Arbeit als Trickfilmzeichner beendete er kurzweilig, als er seinen Wehrdienst als Armeezeichner von 1962-1964 machte.
Danach betätigte sich Van Horn, neben seiner Tätigkeit als Grafiker, auf freiberuflicher Ebene wieder als Trickfilmzeichner. 1966 heiratete er Frances Elaine Dixon und wurde im folgenden Jahr zum Art-Direktor und Leiter der Animationsabteilung der „Davidson Films“ ernannt. 1975 kaufte Van Horn zusammen mit zwei anderen Männern das kleine Studio, das hauptsächlich Lehrfilme produzierte, auf und betrieb es fortan unter dem Namen „Aesop Films“. Im Studio übernahm er mehrere Aufgaben gleichzeitig: Neben seiner Funktion als Zeichner, übernahm er auch die Stimme von bestimmten Figuren im Film. Seine circa 80 Spielfilme, die er für Davidson und Aesop produzierte wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Trotzdem tauchten bei „Aesop Films" 1977 Finanzprobleme auf. Aus diesem Grund illustrierte Van Horn zwölf Kinderbücher, von denen sieben auch aus seiner Feder stammten.
1980 zog er mit seiner Familie nach North Vancouver in British Columbia, Kanada. Dort entwarf er 1985 seine zehnteilige Comicserie „Nervous Rex“, der schnell große Berühmtheit erlangte und diverse andere Reihen, die teilweise sogar in eigenen Heften veröffentlicht wurden.
Als der Gladstone-Verlag die Produktion der Disneyhefte übernahm, bewarb sich der mittlerweile erfahrene Zeichner sofort, aber man konnte sich, wenngleich die Probezeichnungen den Chefredakteur Byron Erickson sehr beeindruckt haben sollen, Erickson sich wegen Van Horns sehr ausgefallenen Stils bis 1988 nicht dazu durchringen konnte, Comics von ihm zu veröffentlichen. 1988 wurden dann doch zwei kurze Geschichten von ihm als Füllmaterial gekauft. Aber die darauffolgende Arbeit für Gladstone dauerte nicht lang, denn schon 1989 verlor Gladstone die Disney-Lizenz, da der Disney-Konzern selbst die Produktion übernahm. Dies löste eine Veränderung in der künstlerischen Gestaltung seiner Comics aus: Während er früher vier Bildreihen verwendete, wendete er nun das „Multi-Tiered-Format“ an. Doch schon bald bot ihm Byron Erickson, der seit der Übernahme zu Egmont gewechselt war, 1991 an für den dänischen Verlag zu arbeiten. Eines seiner bekanntesten Werke ist das 1994 erschienene und von Carl Barks konzipierte „Geschichte und Geschichten“ („Horsing around with history“).
2017 zeichnete er im Alter von 78 Jahren seinen letzten Disney-Comic „Ten-Cent Panic“ (D 2017-030), um sich von nun an auf Aquarelle zu konzentrieren.
Stimmen zu William Van Horn[Bearbeiten]
„In einer Zeit, in der die Kindheit immer kürzer wird, sind die klaren und liebevollen Geschichten des William Van Horn ein frischer Wind. Sie sind aber auch für alle ein reiner Genuß, die wie Van Horn das Kind in sich bewahrt haben.“ (Cord Wiljes)
Trivia[Bearbeiten]
- William Van Horn ist einer der wenigen Zeichner, der seine Comics nicht nur selber textete und zeichnete, sondern – für die US-Veröffentlichungen – auch das Lettern übernahm.
- Van Horns Sohn Noel Van Horn zeichnet ebenfalls für Egmont. Während sein Vater sich aber auf Geschichten mit den Enten konzentriert (Mit einer Kleiner Wolf-Geschichte als Ausnahme), zeichnet sein Sohn vorwiegend Geschichten mit Micky Maus.
- Die Comics von William Van Horn wurden meistens von Peter Daibenzeiher übersetzt.
- William Van Horn ist Band 8 der Reihe Hall of Fame gewidmet.
- Zu den von Van Horn kreierten wiederkehrenden Figuren zählen Dietram Duck, Famulus Fiesrich, Baron Itzi Bitzi und Dileila Derwisch
- Im Jahr 1995 startete die Egmont Comic Collection mit Neue Abenteuer der Ducks, eine dem Künstler gewidmete Albenreihe, die nach nur sieben Ausgaben eingestellt wurde.
- Die auf Inducks bestbewertete Geschichte Van Horns ist Der einsame Held (D 2000-047) (Stand: Juni 2023).
Weiterführende Literatur[Bearbeiten]
- Wiljes, Cord: Wer ist William van Horn?. In: Der Donaldist 94 (1995), S. 21–24.
- TGDDS 5 ("Comics von William Van Horn"), Egmont Ehapa Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-196050-004504.
- Wolfgang J. Fuchs in: DDSH 340: Entenhausener Geschichte(n), Folge 234: DDSH – Die mittleren Jahre und William Van Horn, Egmont Ehapa Media, Berlin 2015: S. 34–35.
- Wolfgang J. Fuchs in: DDSH 392: Entenhausener Geschichte(n) 286: Vater und Sohn, Egmont Ehapa Media, Berlin 3019: S. 34–35.
- Fabian Gross: Porträt: William Van Horn, in: Donald Duck – Die Anthologie: Die Ente – die Legende, Egmont Comic Collection, Berlin 2018: S. 278, ISBN 978-3-7704-3955-9.