Eine verrückte Verbrechenswelle
Eine verrückte Verbrechenswelle | |
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Micky Maus als Detektiv; Micky und die drei Diebe; Ihr erster Fall | |
The Crazy Crime Wave | |
Erstveröffentlichung: | 09.10.1933–09.01.1934 |
Entstehungsdatum: | 1933 |
Storycode: | YM 019 |
Story: | Floyd Gottfredson, Merrill de Maris |
Zeichnungen: | Floyd Gottfredson |
Tusche: | |
Seiten: | 80 Tagesstrips, 26 ⅔ Seiten in der FGL |
Deutsche Übersetzung: | Gerd Syllwasschy in der FGL |
Deutsche Erstveröffentlichung: | Ich Micky Maus 1 |
Weiterführendes | |
Infos zu Eine verrückte Verbrechenswelle beim I.N.D.U.C.K.S. | |
← Micky Maus und sein Pferd Schlenkerbein |
Eine verrückte Verbrechenswelle (engl. The Crazy Crime Wave, auf Deutsch auch Micky Maus als Detektiv; Micky und die drei Diebe; Ihr erster Fall) ist eine von Floyd Gottfredson und Merill de Maris getextete und ersterem gezeichnete sowie von Ted Thwaites getuschte Comicgeschichte aus dem Jahr 1933. Micky Maus und Dippy Dawg eröffnen ein Detektivbüro und haben sogleich eine Reihe komischer Verbrechen auf dem Tisch liegen. Sie bekommen Konkurrenz mit zwei von der Stadt angeheuerten, besseren Detektiven.
Figuren
- Micky Maus
- Minnie Maus
- Rudi Ross
- Pluto
- Schlenkerbein
- Goofy (hier noch als Dippy Dawg) – Debüt
- zwei Detektive
- Herr und Frau Bürgermeister Puck – Debüt
Handlung
Micky erblickt den traurig an einer Bordsteinkante sitzenden Dippy Dawg. Der ist tiefster Enttäuschung, denn sein reicher Onkel ist gestorben und hat ihn nicht in seinem Testament bedacht, sondern das gesamte Vermögen an eine Stiftung vermacht. Micky versucht, seinen Freund aufzumuntern. Er kommt auf die Idee, gemeinsam mit Dippy das Detektivbüro dessen Onkels wiederzubeleben. Nachdem einige Formalitäten geklärt sind und das Büro eingerichtet ist, beginnt das Team mit den Arbeiten. Doch die beiden haben es nur mit Autodiebstählen zu tun, die keine sind oder verschwundenen Taschen, die nur verlegt wurden. Kein Wunder, denn in Mickys Heimatstadt gab es seit ewiger Zeit kein Verbrechen mehr. Dippy und Micky fragen sich, ob es sich überhaupt lohnt, das Detektivbüro zu betreiben, da passiert es plötzlich: Sebastian Setter wurden seine Harre und Unterwäsche geklaut! Und schnell sind weitere Opfer gefunden: Stadtbewohnern, Rudi Ross und auch Klarabella Kuh fehlen plötzlich die Unterwäsche. Das Problem wird immer größer, auch dem Bürgermeister werden die Haare abgeschnitten. Micky und Dippy tun sich schwer mit dem Fall, sodass die Stadt zwei professionelle Detektive aus dem Nachbarort anheuert. Doch auch die beiden Profis stoßen an ihre Grenzen, mitunter wegen der vagen Arbeitsmethoden.
Micky und Dippy mögen die Konkurrenz nicht und finden es erst recht nicht gut, dass sie ihnen den Fall abgeluchst haben. Deswegen bewirbt sich Micky als Hilfskraft bei den beiden und wird sogar eingestellt. Fortan hat er es mit Eimer und Besen zu tun. Aber er kriegt sich mit den Detektiven in die Haare, denn die wollen den Haar- und Unterwäsche-Fall ruhen lassen, weil jetzt Falschgeld in der Stadt aufgetaucht ist – auch Micky hatte schon eine Blüte in der Hand. Die Auseinandersetzung eskaliert und Micky wird im hohen Bogen vor die Tür getreten. Jetzt macht er sich mit Dippy wieder ans Ermitteln. Dippy geht verkleidet unter die Leute. Als er abends um 21 Uhr noch nicht zurück ist, macht sich Micky Sorgen. In dem Moment, wo er gerade beschlossen hat, seinen Freund zu suchen, kracht ein Stein mit Zettel durchs Fenster: „Die Bande“ hat Dippy gefangen! Micky soll bis morgen Mitternacht die Stadt verlassen, dann geschieht ihm und Dippy nichts. Ansonsten drohen den beiden ernsthaft gemeinte Gefahren...
Doch einen Micky bringt nichts aus der Ruhe; auch hier nicht. Mit Minnie schmiedet er einen Plan, wie er die Schurken stellen kann. Micky geht, als Frau mit schönen Haaren verkleidet, durch die Stadt, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. In der Nacht lässt er sein Fenster offen stehen und bereitet sich darauf vor, dass die Bösewichte ihm die Haare stehlen werden. Und genau das passiert auch. Micky leistet gute Arbeit und schafft es trotz Schlafgas-Angriff, wach und unbemerkt zu bleiben. Er schleicht hinter den Dieben her, als diese wieder zu ihrem Unterschlupf zurückkehren. Zum Glück steht ein Fenster offen und Micky kann heimlich in das heruntergekommene Haus eindringen. Er folgt den beiden weiter, aber im Dunkel des Flurs verschwinden sie auf einmal. Doch Micky hat woanders Glück, denn er findet Dippy, eingesperrt und verschnürt in einer Nebenkammer. Als Duo machen sich die beiden auf Erkundungstour. Einiges ist zu finden, wie ein Klavier, ein Raum mit Waffenarsenal oder ein Kamin. Doch all das bringt sie nicht zu den Schurken. Ein weiteres komisches Hindernis ist ein Fenster, in das ein Spiegel eingebaut wurde. Dippy erschrickt und schießt in den Spiegel, woraufhin die im Haus befindlichen Gegner auf die beiden aufmerksam werden. Doch in den wirren Gängen finden sich nicht einmal die Beheimateten zurecht...
Währenddessen finden Micky und Dippy, unbewusst, dass sie gesucht werden, einen Raum im Keller. Dort steht eine Druckerpresse und es hängen Geldscheine in der Luft. Jetzt wird klar: Hier treibt eine Geldfälscherbande ihr Unwesen! Und nicht nur die, sondern auch die Haardiebe sind an gleicher Stelle am Werk. Denn überall liegen geschnittene Haare und Wäsche herum. Micky kommt zu einem Schluss: Beide Banden sind eigentlich eine Bande! Micky ist schlau und hat eine Idee, wie er die Gegner besiegen kann. Mit Erbsen, die er auf die drei Akteure schießt, zettelt er eine Prügelei unter ihnen an, bei der sie sich alle selbst außer Gefecht setzen – sie müssen nur noch verschnürt werden. Die Stadt ist Micky und Dippy dankbar für ihre Leistung. Die zwei anderen Detektive müssen feststellen, dass sie auf dem Holzweg waren. Auch Bürgermeister Puck bedankt sich bei Detektiv Micky und enthüllt ein kleines Geheimnis: Weil die von ihm angestellten Detektive so schlechte Arbeit geleistet haben, hat er sie mit Falschgeld bezahlt!
Trivia
- Tito Faraci schrieb mit Ihr letzter Fall eine Fortsetzung zu dieser Geschichte, die von Giorgio Cavazzano und Sandro Zemolin zeichnerisch umgesetzt wurde. Bisher ist die Geschichte nur im Lustigen Taschenbuch 408 von 2010 zu finden.
- Schlenkerbein, Mickys Pferd aus der vorherigen Stripgeschichte, hat hier einen kurzen Gastautritt bei der Verfolgung eines vermeintlichen Autodiebes. Danach wurde das Pferd von Gottfredson nie wieder verwendet.
Aquarell
Im März 1979 malte Floyd Gottfredson das rechts zu sehende und zu dieser Geschichte passende Aquarell.
Deutsche Veröffentlichungen
- Ich Micky Maus 1 (1973)
- The Complete Daily Strip Adventures of Mickey Mouse 1930–1955 4 (auf Englisch)
- Die großen Klassiker 8 (1994)
- Die großen Klassiker 13 (1995)
- Goofy – Die Anthologie (2018)
- Mickys Klassiker 5 (1986)
- Floyd Gottfredson Library 2 (2021)